Steinmetz hat geschrieben : ↑ Do 11. Aug 2022, 18:58
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Do 11. Aug 2022, 12:33
Schauen wir doch mal wie das mit dem Hammer war..
Zuerst war der nur ein grober Ast und ein Stück behauener Stein mit Pfanzenfasern festgehalten. Damit konnten die ersten Menschen schon viel machen.
Dann hat man aber festgestellt, dass der Stein zu schnell zerbricht, oder dass der Hammerkopf vom Stil abfällt.
Also hat man den Hammer verfeinert. Erst wurde in den Kopf ein Loch gebohrt damit er am Stil besser hält. Dann, als die Metallverarbeitung erfunden wurde, wurde der Hammerkopf aus Metall gefertigt.
Die Menschen hatten nun einen viel leistungfähigeren Hammer.
Dann wurden verschiedene Hämmer erfunden um unterschiedliche Aufgaben zu erledigen. Den Zimmermannhammer für Hausbauarbeiten, der Schlegel für den Bergbau, der Vorschlaghammer fürs Grobe usw.
Wieder wurde der Hammer verbessert.
Irgendwann hatten wir Menschen dann Strom und wir erfanden den elektrischen Hammer. Der ist von seinem Aufbau ganz anders und viel komplexer.
Vorne wird ein Meißel eingespannt und hinten sorgt ein Motor für die Kraft. Man verwendet diese Hämmer z.B. für Stemmarbeiten.
Wir sehen also der Hammer wurde immer ausgefeilter und komplizierter. Heute sind sie so kompliziert, dass der Laie ihre Funktionsweise gar nicht mehr versteht.
Deshalb glaubt nun aber kein Laie, dass der Hammer intelligent und mehr als ein Werkzeug sei.
Er ist und war nie was anderes als ein Werkzeug, egal wie komplex er ist.
Nur bei Computern, die zuerst mechanische Apparate waren, dann elektronische Schaltungen bekamen und heute Mikroprozessoren verwenden, glaubt man aus mir unerklärlichem Grunde, dass sie etwas anderes (oder mehr) seien als unsere Werkzeuge.
Das ist einfach nicht erklärbar. Es sind einfach nur sehr komplexe Werkzeuge die wir benutzen um Aufgaben zu erledigen. Mehr nicht.
Der Vergleich ist gut aber er hinkt etwas. Denn zum einen Vergleicht man damit Äpfel und Birnen.
Ja, hier werden Äpfel mit Birnen verglichen, aber nicht von mir, sondern von denen die einen Software-Algorithmus mit "Intelligenz" verwechseln.
Zum anderen (und da wird's für mich sehr Kompliziert. Ich hoffe ich bekomme etwas verständliches zu Stande) redet man bei der KI nicht von einem Computer. Es gibt wirklich die Intention bei den Entwicklern eine künstliche Intelligenz zu schaffen und nicht einen tollen Computer.
Jaja, da liegt bereits der erste Irrtum, nämlich der, dass es sich bei Intelligenz um eine Funktion handelt, die unabhängig vom Träger begriffen werden kann.
Intelligenz tritt nicht frei auf, und sie ist auch keine Funktion die man beliebig in jedem System nachbilden kann.
Die natürliche Intelligenz hat sich in biologischen Körpern entwickelt. Das ist kein Zufall.
Sie wollen also keinen physischen Hergang simulieren, sondern einen Geistigen.
Intelligenz ist an das körperliche gebunden.
Wenn wir versuchen Intelligenz nachzubilden, dann reden wir von Intelligenz so wie wir sie kennen.
Und es gibt sie nur in biologischen Wesen. Es gibt sie nicht davon unabhängig als "reine Software".
Intelligenz ist keine Software. Genauso wenig wie ein Bewusstsein eine Software ist.
Es gibt bereits die ersten Menschen, die glauben sie wären genau das. Eine Hardware, gesteuert von einer Software. Aber das ist ganz grober Unfug. So funktioniert ein biologischer Organismus nicht.
Das lässt sich nicht auf diese Weise getrennt verstehen.
Die Informatiker betreten nun also die Arena des Streits über den Dualismus. Sollte man mit 1 und 0 Intelligenz schaffen können gibt das Rückschlüsse auf unsere Intelligenz die nicht jedem gefallen.
Mit Einsen und Nullen wird es niemals gelingen eine Intelligenz zu schaffen die unserer ebenbürtig ist. Das werden die Informatiker schon noch merken.
Das geht allein schon damit los, dass wir als intelligente Wesen auch Emotionen haben die mit einer primitiven binären Logik gar nicht abbildbar sind, und die aber an unseren intelligenten Schlüssen und Verhaltensweisen essentiell mitwirken (in der Ethik zum Beispiel - deshalb sollen Maschinen auch nicht über Leben und Tod entscheiden dürfen). Mit dem Bau eines Logikapparates (im Prinzip ein komplizierter Taschenrechner) hat man noch lange keine Intelligenz. Da fehlt das Meiste von dem was Intelligenz ausmacht.
Zwischen einem Werkzeug und einer Maschine will ich einen Unterschied hervorheben: die Automatik. Eine Maschine arbeitet auch ohne Benutzer.
Es gibt keine Maschinen die ohne Benutzer arbeiten oder überhaupt existieren. Das ist Unsinn.
Vielleicht bilden wir uns auf unsere Intelligenz zu viel ein. Funktioniert es in unserem Kopf nicht auch mit elektrischen Impulsen? Strom oder kein Strom? Tatsache ist, und lässt sich wahrscheinlich sogar belegen, dass von Programmen erstellte Algorithmen bessere Prognosen über uns anstellen als irgendein Mensch.
Wie könnte das möglich sein? Wenn der Mensch eine Maschine baut die ihn analysiert analysiert er sich letztlich selber (mithilfe einer Maschine). Irgendwas analysieren zu wollen... also einen Willen zu irgendwas haben... das wirst Du in einer Maschine nicht vorfinden, denn sie haben keinen. Sie sind tote, willenlose Metallklumpen.
Sehr viele kluge Köpfe schrauben an diesem Projekt herum und wenn es klappt werden wir genau achten müssen was geschieht. Ob die KI ein Werkzeug bleibt oder ein Leviathan wird wage ich nicht zu sagen.
Ich schon. Sie wird, egal was sie mal sein wird, immer unser Werkzeug sein, denn wir haben sie geschaffen.
Und wir haben natürlich auch kein Interesse daran Maschinen zu bauen die machen was sie wollen, selbst wenn sie das könnten. Sie sollen ja tun was wir wollen.
Denn - und genau darum geht es - sie haben ja einen Zweck. Und den bestimmen wir. Das ist auch einer der Unterschiede zwischen dir und einer dieser Blechdosen.