Wozu Computer?

[AufDerSonne]

Ich habe mir gerade überlegt, für was wir Computer eigentlich brauchen. Also Schreibmaschinen gab es schon früher, Telefon auch und Briefe konnte man auch schon schicken. Also wozu der ganze Aufwand?

[Stefanie]

Sie gibt es, damit Du diese Frage hier stellen kannst.

[AufDerSonne]

Und bringt das etwas, dass ich diese Frage hier stellen kann?
Früher hätte man sie bei Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde im Wohnzimmer diskutiert. Nicht anonym im Internet.

[Quk]

Wir brauchen Computer, um Computer bauen zu können.

[Burkart]

Um uns (vor allem) digital(e) Arbeit anzunehmen, wäre meine Antwort.

[sybok]

Ich habe mir gerade überlegt, für was wir Computer eigentlich brauchen.

Schau auf die Geschichte würd ich sagen, im Prinzip geht es runtergebrochen darum, das mühsame, stupide, langweilige und fehleranfällige Rechnen zu automatisieren: Vom Abakus und Rechenbretter über Rechenschieber und mechanische Rechenmaschinen bis eben zu den Halbleiterschaltkreisen. Eigentlich dann - bei Turing, von Neumann und Co. - sogar um mehr, die Mathematik an sich zu automatisieren.
Das waren ja auch die ersten Anwendungsfälle, Verschlüsselungen knacken, Simulationen durchspielen, zahlentheoretische Fragen bruteforcen, Flugbahnen berechnen, etc.

Das macht zum Beispiel übrigens mMn auch verständlich, warum um 1943 herum der Vorstandsvorsitzende von IBM seine berühmte Fehlprognose aufgestellt haben soll: "Es gibt einen Weltmarkt für vielleicht etwa fünf Computer".

[Jörn Budesheim]

Und bringt das etwas, dass ich diese Frage hier stellen kann?
Früher hätte man sie bei Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde im Wohnzimmer diskutiert. Nicht anonym im Internet.

Das heißt, die Frage, warum es Computer gibt, wurde in der Zeit, bevor es Computer gab, in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen diskutiert? ;)

[AufDerSonne]

Eure Antworten, wozu wir Computer brauchen, sind interessant, aber könnt ihr konkreter werden?
Wenn wir einmal die Wissenschaft außen vor lassen. Wozu brauchen wir Computer im Alltag, etwa bei der Büroarbeit?
Was konnte man früher nicht machen als es keine Computer gab?

Wir sparen zwar mit Computer viel Papier, aber dafür brauchen wir viel mehr Strom.

Ich selbst habe einfach Spaß an Computern. Aber ich denke, Spaß allein darf einen so großen Aufwand nicht rechtfertigen. Es muss auch etwas bringen.

[Quk]

Ein Leben ohne Computer ist natürlich auch möglich.

Nun ist er da. Er ist oft hilfreich.

Vor ein paar Wochen habe ich zum ersten Mal in meinem Leben ein mobiles Telefon gekauft. Ich hatte vorher immer nur über Festleitung telefoniert. Wenn ich weg war, war ich weg. Richtig weg. Für alle unerreichbar.

Da wir solche Sachen nicht notwendig brauchen, sollte vielleicht die Frage weiter zurückgehen: Warum erfinden wir überhaupt Werkzeuge?

Sogar Tiere erfinden Werkzeuge. Die Tricks sind nicht angeboren. Die Alten bringen sie ihren Kindern bei.

Brauchen wir das Rad?

Warum erfinden wir das Rad?

Meine Antwort: Weil es Probleme löst.

Warum wollen wir Probleme lösen?

Weil wir ein Gehirn besitzen.

Warum besitzen wir ein Gehirn?

Vielleicht, weil das eine Folge des Urknalls ist.

Warum gab es den Urknall?

Ende der Warum-Kette.

[Stefanie]

AufDerSonne: Was konnte man früher nicht machen als es keine Computer gab?

Viel, negatives wie positives.
Beispiele:
Durchaus auch das, was wir hier gerade machen.
Menschen heilen, z.B. bildgebende Verfahren.
Teams, Zoom, nicht nur beruflich während der Lockdowns wichtig, sondern auch für viele Menschen die einzige Möglichkeit, Familie und Freunde zu sehen.
Wettervorhersagen mit Warnungen.
Wissen. Ich habe noch einige Lexika in Buchform und schaue durchaus noch rein, aber das Internet ist so spannend was Informationen angeht, unglaublich. Und dieses Wissen steht jedem zur Verfügung. Niedrigschwelliger als eine Bücherei.
Negativ, z.B. Kriegsdrohnen, töten wie in einem Computerspiel.

Und was wären wir ohne den "Ärger", wenn was nicht funktioniert. Bei uns im Unternehmen fiel vor ein paar Wochen durch einen menschlichen Fehler Outlook und Teams für fast vier Tage aus. Ups. Wir merken, für was wir das alles brauchten, und was alles nicht möglich war.

[Stefanie]

Och, es gibt tatsächlich Menschen, die sind bezüglich Handys noch langsamer gewesen als ich.
Zwar habe ich seit Jahren auch eins, was aber nicht heist, dass ich es auch immer benutze. Mal lag/liegt es im Auto, weil dafür war es mal gedacht für den Notfall, mal liegt es irgendwo in der Wohnung, oft nicht aufgeladen. Unverständnis bei anderen, wieso nimmts du das Handy nicht mit, so auf dem Anrufbeantworter dann zu hören. In den letzten drei Jahren hat sich das etwas geändert. Ich brauche es jetzt zum Einloggen ins Online Banking, finde es praktisch beim Reisen, weil z.B. das Erwerben und Vorzeigen von Eintrittskarten Museen oft digital geht. Gestern war ich den Stadt unterwegs, ohne Handy, lag auf den Küchentisch. Kommt öfters vor, gefällt dann nicht jeden.
Den Standard Klingelton eines iPhone - Diensthandy bzgl. Corona- kann ich nicht mehr hören.
Und ich verweigere die Verwendung von WhatsApp und verschicke Geburtstagskarten und Weihnachtskarten und sonstiges per Post.

[Tishk]

Der Computer ist ein vielseitiges Werkzeug um verschiedene Aufgaben schneller zu erledigen oder gar abzunehmen. Wir streben nunmal danach unsere Arbeit effektiver, schneller und müheloser zu erledigen. Warum? Weil wir intelligent sind.
Mittlerweile gibt es künstliche Intelligenzen die einige Berufe völlig ablösen. Wenn ich das weiter spinne, dann landen wir irgendwann in einer Zeit, in der quasi alle Arbeiten von intelligenten Maschinen ausgeführt werden. Vielleicht brauchen wir das um irgendwann mit hochentwickelten Vehikeln andere Planeten zu besiedeln und die "irdische Natur" im Universum fortzupflanzen. Wir wären dann sowas wie ein Samen der irdischen Natur. Dann ist der Mensch nur noch zum Philosophieren und besiedeln von anderen Planeten da. Vielleicht fragen wir uns dann, was wir nun machen sollen und erschaffen mit einem Supercomputer ein künstliches Universum indem sich "Leben" entwickelt und die Wesen entwickeln sich dann weiter und erschaffen wiederum auch Computer und der Kreislauf beginnt wieder von vorne

[AufDerSonne]

Wissen. Ich habe noch einige Lexika in Buchform und schaue durchaus noch rein, aber das Internet ist so spannend was Informationen angeht, unglaublich. Und dieses Wissen steht jedem zur Verfügung. Niedrigschwelliger als eine Bücherei.

Aber zum Internet muss ich schon noch etwas loswerden: Ich wollte Wissen, und was ich bekam war Information.
Man vergisst gerne, dass alles im Internet von lebendigen Menschen kommt und die sind auch nicht allwissend.
Gute Informationen zu finden ist nicht immer einfach im Internet.

[AufDerSonne]

Vielleicht brauchen wir das um irgendwann mit hochentwickelten Vehikeln andere Planeten zu besiedeln und die "irdische Natur" im Universum fortzupflanzen.

In diese Richtung denke ich auch.
Allerdings glaube ich, es gibt schon noch anderes zu tun, als nur zu philosophieren.

[Tishk]

Vielleicht brauchen wir das um irgendwann mit hochentwickelten Vehikeln andere Planeten zu besiedeln und die "irdische Natur" im Universum fortzupflanzen.

Allerdings glaube ich, es gibt schon noch anderes zu tun, als nur zu philosophieren.

Ganz bestimmt, mir ist spontan nicht mehr eingefallen. Was könnten wir denn noch tun?

[AufDerSonne]

Vielleicht brauchen wir das um irgendwann mit hochentwickelten Vehikeln andere Planeten zu besiedeln und die "irdische Natur" im Universum fortzupflanzen.

Allerdings glaube ich, es gibt schon noch anderes zu tun, als nur zu philosophieren.

Ganz bestimmt, mir ist spontan nicht mehr eingefallen. Was könnten wir denn noch tun?

Ich denke, die traditionellen Berufe wird es fast alle weiterhin geben. Zum Beispiel: Physiker, Mathematiker, Handwerker, Reinigungskräfte etc...

[Stefanie]

Wissen. Ich habe noch einige Lexika in Buchform und schaue durchaus noch rein, aber das Internet ist so spannend was Informationen angeht, unglaublich. Und dieses Wissen steht jedem zur Verfügung. Niedrigschwelliger als eine Bücherei.

Aber zum Internet muss ich schon noch etwas loswerden: Ich wollte Wissen, und was ich bekam war Information.
Man vergisst gerne, dass alles im Internet von lebendigen Menschen kommt und die sind auch nicht allwissend.
Gute Informationen zu finden ist nicht immer einfach im Internet.

Was ist denn für Dich Wissen und was Informationen?

[AufDerSonne]

Wissen ist für mich mit der Praxis verbunden. Jemand weiss, wie man Geige spielt, zum Beispiel. Nicht, jemand ist informiert, wie man Geige spielt.
Wissen ist der Überbegriff. Information ein Teil davon. Information ist formal. Wissen ist lebendig, brauchbar.

[Quk]

In meinen morgendlich-müden Augen ist Information das lateinische Wort für Auskunft. Die Anwesenheit dieser "1" hier beispielsweise ist in sich bereits die Auskunft, dass hier eine "1" ist.

Information kann man erzeugen, transportieren, speichern.

Wissen bedeutet nach meinem Verständnis gespeicherte Information.

[Stefanie]

Eine kurze Definition von Information lautet in etwa so: Informationen beantworten das Wie, Wer, Wann, Wo.
Also bezogen auf den Computer bzw. das Internet, wenn jemand danach sucht, wann war die Schlacht von Waterloo, wann hat Joe Biden Geburtstag, wieviel Einwohner hat Weimar, wer hat das Spiel X gewonnen, welche Autobahn muss man nehmen, um nach Frankfurt zu kommen. Usw. Usw.
Im gewissen Sinnen erhält auf man auf eine Frage eine Auskunft.
Ich muss von Bonn nach Frankfurt die A3 nehmen. Aha, gemerkt. Die A3. Eine Information, die abgespeichert wird.

Wissen ist die Beantwortung der Frage Warum, Weshalb, Wieso, Was ist zu tun.

Ein Beispiel:
Es gibt im Internet viele philosophische Texte.
Den Suchbegriff als Beispiel ist "Kant, Frieden". Das Internet spuckt aus "Kant, Vom ewigen Frieden" mit dem Link zu gutenberg.org.
Eine Information.
Der Text, den man dann aufruft, also "Vom ewigen Frieden" ist dann was?
Meiner Meinung nach Wissen und auch Wissensvermittlung.
Das geht über eine Information, oder eine Auskunft hinaus.