Wie lange sind wir noch intelligenter als die Maschinen?

Es gibt heute kaum Bereiche des alltäglichen Lebens, die nicht in irgendeiner Weise mit dem World-Wide-Web zusammenhängen. Das Gleiche gilt für "künstliche Intelligenz". Was hat die Philosophie dazu zu sagen?
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Alethos
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Sa 3. Feb 2018, 19:33

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 1. Feb 2018, 19:16
Das könnte auf ein Manko hindeuten. Ich hab mal einen kurzen Aufsatz gelesen, wo der Autor meinte, dass die Maschinen so lange keinen wirklichen Geist entwickeln werden, wie sie nicht auch wirklichen Sex haben können. Und ein früherer Freund von mir, der Informatik lehrte und mittlerweile vielleicht schon in Pension ist, meinte vor langer Zeit zu mir, dass dieses "Dinger" einfach selbst ein ganzes Leben leben müssen, um eine starke KI zu entwickeln. Ich finde beides sehr plausibel. Ich hab aber nicht die geringste Ahnung, wie die Forscher heute dazu stehen ...
Ich denke, ich verstehe das Argument. Aber, wenn Geist an die sexuelle Erfahrung geknüpft wäre, dann wäre ein sexuell unerfahrener Mönch geistlos. Klar, mein Argument ist witzlos, weil sich der Aufsatz ja auf die Körperlichkeit bezieht, d.h. auf die Formel: Wo kein Leben, da keine Intelligenz. Aber wir sprechen ja von KI, und nicht von I. :)

Wenn wir von der künstlichen Intelligenz erwarten wollten, dass sie eine Kopie unserer lebendigen Intelligenz wäre, dann brauchten wir sie doch auch gar nicht zu entwickeln.
Die Frage ist doch: Wie viel Künstlichkeit erträgt die Menschheit? Wir erschaffen eiskalte Kalkuliermaschinen, wir verpassen ihnen humanoide Hüllen und angenehme soziale Programme. Aber im Grunde geht es ganz knallhart um folgendes: Wie können wir eine leistungsfähigere Intelligenz-Version erschaffen, ohne uns selbst abzuschaffen.



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Jörn Budesheim
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Mo 5. Feb 2018, 06:54

Alethos hat geschrieben :
Sa 3. Feb 2018, 19:33
Aber wir sprechen ja von KI, und nicht von I. :)

Wenn wir von der künstlichen Intelligenz erwarten wollten, dass sie eine Kopie unserer lebendigen Intelligenz wäre, dann brauchten wir sie doch auch gar nicht zu entwickeln.
Ich verstehe die Autoren so, dass "ein Körper haben" eine notwendige Bedingung für Intelligenz ist. Das heißt, wenn die Autoren Recht haben, wir haben gar keine Wahl: die künstliche Intelligenz muss eine verkörperte Intelligenz werden oder sie wird gar nicht intelligent sein. Der Körper ist ein Teil des Geistes.




Tosa Inu
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Mo 5. Feb 2018, 09:37

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 5. Feb 2018, 06:54
Ich verstehe die Autoren so, dass "ein Körper haben" eine notwendige Bedingung für Intelligenz ist. Das heißt, wenn die Autoren Recht haben, wir haben gar keine Wahl: die künstliche Intelligenz muss eine verkörperte Intelligenz werden oder sie wird gar nicht intelligent sein. Der Körper ist ein Teil des Geistes.
Was am Körper wäre es denn dann eigentlich, was die Intellignez ermöglicht? Das Gehirn oder eine CPU (zentrale Recheneinheit) meine ich jetzt nicht, sondern man könnte ja theoretisch auch intelligent sein, ohne zu wissen, was die Intelligenz ermöglicht, der dicke Rechner oder 5 Milliarden Jahre Evolution.

Ist es der Körper oder ist es eine Idee des Abgegrenztseins (vom Rest, von allem, von anderen) das uns Erfahrungen machen lässt?
Das wäre das Verhältnis vom Körper zum Ich, was ich recht faszinierend finde. Praktischerweise identifizieren wir uns ja weitreichend mit unserem Körper, allerdings gehen wir oft doch ein sehr weites Stück darüber hinaus, wenn wir unseren Körper in den Dienst bestimmer Einstellungen stellen. Als Leistungssporter, Soldat, Essgestörte oder Freiheitskämpfer. Andersherum interessiert uns Beim Komapatienten der weitgehend intakte Körper auch nicht, wir hoffen, dass er bald wieder zu Bewusstsein kommt.

Transhumanisten sind zuweilen überzeugt davon, dass es gelingen könnte, den Körper + Umwelt in einen Datensatz zu verwandeln, so dass wir keinen Körper mehr aus Fleisch und Blut haben, es aber nicht merken (wie beim "brain in a vat").

Dann wäre eine Frage, ob sich bestimmte Erfahrungen anderer Körper übertragen lassen. Ist es vergleichbar, nach großem Hunger und Durst wieder Nahrung zu bekommen und kurz vor dem Ende der Akkuladung endlich wieder an die Stromquellen zu kommen?



„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)

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Jörn Budesheim
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Di 6. Feb 2018, 06:05

ZEIT: Manche Wissenschaftler gehen so weit zu behaupten, dass Roboter oder Künstliche Intelligenzen Gefühle benötigen würden, um so etwas wie menschliche Intelligenz zu entwickeln…

Kiefer: Gefühle sind ganz zentral, wenn es um die Steuerung unserer Handlungen geht. Rein rational können wir Dinge beurteilen, aber ob wir die tatsächlich in Handlung umsetzen, hängt sehr stark von unseren Gefühlen ab. Und diese Gefühle sind dann wieder die Manifestation gemachter Erfahrungen mit ähnlichen Situationen, die angenehm oder unangenehm waren. Es gibt keine kalte Kognition. Um das Richtige zu tun, brauchen wir auch das richtige Gefühl dazu.
Bild

Vielleicht gibt es nicht ein paar wenige Komponenten, die es braucht, damit ein Wesen intelligent sein kann, sondern ein unüberblickbar großes Gesamtprogramm. Woraus dieser Körper im Einzelnen besteht, womit ich nicht die Atome meine, ist vielleicht gar nicht klar. Wir hatten an andere Stelle gefragt, was eine Person ist, und wer weiß schon ob diese Zutaten nicht allesamt auch für das Denken notwendig sind: Ein gefühlvoller Körper, der sich einer natürlichen, kulturellen und geistigen Evolution verdankt, der Erfahrung machen kann, der Sinn für Unsinn hat, aber auch logische Operation durchführen kann und in eine natürliche sowie soziale und viele andere Umwelten eingebettet ist. Die künstliche Intelligenz müsste vielleicht einfach genauso sein wie die natürliche :)




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Jörn Budesheim
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Di 6. Feb 2018, 11:43

Hab ich gerade beim Arbeiten zufällig im Netz gefunden und auch noch nicht getestet: „Um schlau zu sein, fehlt Maschinen die Biologie“: Doch künstliche Intelligenz funktioniert fürs Marketing > http://www.absatzwirtschaft.de/kuenstli ... ng-123935/




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Alethos
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Sa 10. Feb 2018, 14:34

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 5. Feb 2018, 06:54
Alethos hat geschrieben :
Sa 3. Feb 2018, 19:33
Aber wir sprechen ja von KI, und nicht von I. :)

Wenn wir von der künstlichen Intelligenz erwarten wollten, dass sie eine Kopie unserer lebendigen Intelligenz wäre, dann brauchten wir sie doch auch gar nicht zu entwickeln.
Ich verstehe die Autoren so, dass "ein Körper haben" eine notwendige Bedingung für Intelligenz ist. Das heißt, wenn die Autoren Recht haben, wir haben gar keine Wahl: die künstliche Intelligenz muss eine verkörperte Intelligenz werden oder sie wird gar nicht intelligent sein.
Oder sie wird eben künstlich intelligent sein. Der Körper kann auch aus Plastik bestehen und die empfindenden Teile aus Sensoren. Zu glauben, Intelligenz habe nur diese körperliche Form, setzt sich dem Verdacht des anthropozentrischen Fehlschlusses aus. Oder nicht?



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Sa 10. Feb 2018, 16:52

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 5. Feb 2018, 06:54
Ich verstehe die Autoren so, dass "ein Körper haben" eine notwendige Bedingung für Intelligenz ist. Das heißt, wenn die Autoren Recht haben, wir haben gar keine Wahl: die künstliche Intelligenz muss eine verkörperte Intelligenz werden oder sie wird gar nicht intelligent sein. Der Körper ist ein Teil des Geistes.
Alethos hat geschrieben :
Sa 10. Feb 2018, 14:34
Zu glauben, Intelligenz habe nur diese körperliche Form, setzt sich dem Verdacht des anthropozentrischen Fehlschlusses aus. Oder nicht? [Hervorhebung von mir]
Einen Körper haben und einen Körper wie den unsrigen haben, das ist aber nicht synonym, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwo da draußen intelligente Wesen gibt. Wenn die Autoren Recht haben, dann haben sie einen Körper. Dass er unserem ähnelt, ist damit wohl nicht gesagt.




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Sa 10. Feb 2018, 17:17

Ja, das stimmt, das war mein Punkt.

Dennoch liegt der Annahme, Intelligenz bedürfe der Körperlichkeit, eine Überlegung zugrunde, die nicht zwangsläufig richtig sein muss: dass sich Intelligenz als in dieser Weise intelligent erweisen müsse, wie unser Intelligenzbegriff es nahelegt.
Es ist durchaus vorstellbar, dass ein einzelner Rechner ohne Körperlichkeit Intelligenz entwickelt.



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So 11. Feb 2018, 05:57

Ich glaube das nicht, aber ich kann mich natürlich irren. Meines Erachtens unterschlägt diese Vorstellungen die große Rolle, die Gefühle für unsere Intelligenz spielen. Außerdem hat diese Frage natürlich auch begriffliche Aspekte: Ein Rechner, der Angst hat, ist kein Rechner mehr. Ebensowenig, wie wir Rechner sind.




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So 11. Feb 2018, 09:37

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 11. Feb 2018, 05:57
für unsere Intelligenz
Ich kann mich natürlich auch irren. Die Vorstellung, Intelligenz sei unserer Intelligenz ähnlich, greift doch in ähnlicher Weise zu kurz wie die Vorstellung, Aliens sähen uns immer ungefähr ähnlich? Ein Blick in die Science-Fiction-Filme zeigt eine überwältigende Zahl von Belegen, die zeigen, wie wir von unserem Aussehen und Handeln auf das Aussehen und Handeln von Aliens schliessen. Es mag naheliegen zu glauben, Intelligenz sei menschenähnlich, aber es könnten sich auch um einen Fehlschluss handeln zu meinen, unsere Intelligenz habe Teil an einer universalen Intelligenz, die überall im Universum gleich sei.

Mir leuchtet ein, dass die Ausbildung von Intelligenz, wie wir sie kennen, das Vorhandensein von Körperlichkeit, Empfindungsfähigkeit etc. voraussetzt, denn alle diese unsere Fähigkeiten und Eigenschaten fliessen als unsere Lernerfahrungen in unser intelligentes Gedächtnis ein, so dass wir mit jeder Empfindung ein Stück weit hinzulernen, mithin intelligenter werden. Wir brauchen diese empfindende Rückkoppelung des Erkennens in uns, durch die wir uns als lebendes Ding, als emotionales Ganzes, mit dem eigenen Erkenntnisfortschritt mitentwickeln. Aber ob diese Auffassung von unserer Intelligenz etwas über Intelligenz überhaupt aussagt, müssen wir erst theoretisch untersuchen, und können es nicht voraussetzen.



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So 11. Feb 2018, 09:55

Alethos hat geschrieben :
So 11. Feb 2018, 09:37
Die Vorstellung, Intelligenz sei unserer Intelligenz ähnlich, greift doch in ähnlicher Weise zu kurz wie die Vorstellung, Aliens sähen uns immer ungefähr ähnlich?
Finde ich nicht. Es greift ungefähr so gut wie die Vorstellung Aliens seien Lebewesen. Die beiden Wörter Intelligenz und Lebewesen bedeuten ja etwas,was wir an dem ausgebildet haben, was es bei uns gibt, darauf bezieht sich das. Wenn die Aliens völlig anders sind, werden wir völlig andere Begriffe brauchen.




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So 11. Feb 2018, 09:57

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 11. Feb 2018, 09:55
völlig andere Begriffe
So dass wir unter Umständen auch einen neuen Intelligenzbegriff brauchen?



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Jörn Budesheim
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So 11. Feb 2018, 10:02

Aber doch nur, wenn wir den Begriff überhaupt nutzen können. Also muss das, wofür wir den Begriff nutzen unter ihn fallen. Und das geht nur, wenn er irgendetwas mit dem zu tun hat, wie wir ihn bisher verwenden. Es muss also zwingend eine Ähnlichkeit geben, weil wir sonst gar keinen Grund hätten, den Begriff überhaupt zu nutzen.




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So 11. Feb 2018, 10:11

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 11. Feb 2018, 10:02
Aber doch nur, wenn wir den Begriff überhaupt nutzen können. Also muss das, wofür wir den Begriff nutzen unter ihn fallen. Und das geht nur, wenn er irgendetwas mit dem zu tun hat, wie wir ihn bisher verwenden. Es muss also zwingend eine Ähnlichkeit geben, weil wir sonst gar keinen Grund hätten, den Begriff überhaupt zu nutzen.
Stimmt! Das würde aber heissen, dass wir etwas Intelligentes, das nicht unserem Intelligenzbegriff entspricht, nicht als intelligent erkennen könnten. Also ist entweder alle Intelligenz unserem Begriff ähnlich, weil er extensiv genug ist, alle Intelligenzformen unter sich zu vereinen, oder wir sind blind für 'Intelligenzen', die durch unseren Begriff nicht erfasst sind.



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So 11. Feb 2018, 10:18

Verstehe ich nicht. Der Begriff bedeutet doch etwas. Wenn, das wovon du sprichst, nicht darunter fällt, dann ist es keine Intelligenz, sondern was anderes. Auch wenn es eine Form von Intelligenz ist, die uns ganz fremd ist, muss es eine Form von Intelligenz sein. Es muss doch irgendwelche Eigenschaften haben, die uns berechtigen, es Intelligenz zu nennen.




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So 11. Feb 2018, 10:23

Vermutlich hätte diese Intelligenz solche Eigenschaften, aber nicht notwendigerweise, nämlich dann nicht, wenn die Extension unseres Intelligenzbegriffs nicht alle Eigenschaften von Intelligenz subsumiert.

Wir müssen zunächst klären, was Intelligenz überhaupt ist, um dann vielleicht zu erkennen, dass nicht alles intelligent ist, was wir darunter verstehen oder manches intelligent ist, was wir nicht darunter verstehen. Ist es denn z.B. per se intelligent, wenn man Gefühle hat?



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So 11. Feb 2018, 10:29

Es kann Ausprägungen von Intelligenz geben, die wir uns nicht vorstellen können. Aber sie müssen irgendetwas an sich haben, was uns veranlasst, sie Intelligenz zu nennen. Ansonsten läge einfach eine zufällige Veränderung des Begriffes vor. Das wäre so wie wenn wir sagen würden, dass die Hunde der Aliens vielleicht ganz anders sind als unsere. Klar kann es Hunderassen und Hundeformen geben, die wir uns nicht vorstellen können, aber es müssen eben Hundeformen sein :-)




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So 11. Feb 2018, 12:29

Es wäre tatsächlich absurd den Hundebegriff soweit auszudehnen, dass auch Planeten drunter fallen können. Aber es wäre sicherlich für die Suche nach weiteren Intelligenzexemplaren sachdienlich, die extensionale Grenze etwas durchlässigee zu machen.

Klar, dass das auch ein wenig opportunistisch ist :) Wenn ich nämlich fischen gehe, dann kann ich sogar den Stein im Netz zu einem grossen Fischfang erklären, ich brauche dazu nur einen genügend grossen Begriff und eine liberierte Einbildungskraft. :) Aber es geht mir nicht so sehr um die Erhöhung von Erfolgsaussichten irgendeiner intellektuellen Expedition, als vielmehr um eine Aufweichung der anthropozentrischen Deutungshoheit.



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So 11. Feb 2018, 16:36

Alethos hat geschrieben :
So 11. Feb 2018, 12:29
Aufweichung der anthropozentrischen Deutungshoheit
Auf diesem Planeten gibt es verschiedene Arten von Intelligenz. Die Tatsache, dass wir das zur Kenntnis genommen und einen Begriff dafür haben, finde ich nicht anthropozentrisch. Es ist nicht anthropozentrisch, dass es Begriffe gibt, die auf uns und andere Wesen auf diesem Planeten zutreffen, oder? Das halte ich nicht für kritikwürdig.




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Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 11. Feb 2018, 16:36
Alethos hat geschrieben :
So 11. Feb 2018, 12:29
Aufweichung der anthropozentrischen Deutungshoheit
Auf diesem Planeten gibt es verschiedene Arten von Intelligenz. Die Tatsache, dass wir das zur Kenntnis genommen und einen Begriff dafür haben, finde ich nicht anthropozentrisch. Es ist nicht anthropozentrisch, dass es Begriffe gibt, die auf uns und andere Wesen auf diesem Planeten zutreffen, oder? Das halte ich nicht für kritikwürdig.
Nun ja, wir kennen keinen anderen Intelligenzbegriff, als den durch uns geprägten. Und obwohl er auf vieles zutrifft, das nichtmenschlich ist, so bleibt er nicht davon befreit, sich weiterzuentwickeln, sofern es weitere Unterklassen gibt, die wir heute noch nicht darunter subsumieren.

Ich will sagen: Falls uns eine KI einmal sagen sollte, es sei nicht intelligent mitzufühlen, ob wir dieser KI die Intelligenz absprechen werden oder sagen: 'Sie weiss es einfach nicht besser!'. oder uns überzeugen lassen, dass sie unter Umständen die intelligentere Position vertritt.



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