Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Mo 26. Apr 2021, 06:04
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Mo 26. Apr 2021, 02:44
Bei dem Moralspielchen kommt ja nichts Brauchbares heraus
Doch, es gilt als eine der wirkungsvollsten Maßnahmen wurde mir erläutert. Und es ist auch kein Spielchen, sondern Teil von Prävention- bzw. Therapiemaßnahmen.
Würde bei mir zu keinem Ergebnis führen.
In der Prävention nicht, weil es wie gesagt keinen Grund gibt warum das Leid der Hinterbliebenen mehr wiegen sollte als das Leid des Suizidgefährdeten.
Und in der Therapie genauso wenig, weil ich mich dann fragen würde worum es dabei eigentlich geht: Um mich, oder um meine Verwandten.
Hinzu kommt, dass ich generell der Ansicht bin, dass Menschen das Recht haben ihr Leben freiwillig selbst zu beenden (weil das für mich zum selbstbestimmten Leben dazugehört).
Niemand hat das Recht von einem anderen zu
verlangen ein Leben, das er nicht mehr leben will, fortzusetzen.
Natürlich ist das "unschön", wenn z.B. Eltern ihre Kinder zurücklassen. Und es sind die Fälle sogar noch schlimmer wo Eltern ihre Kinder "mitnehmen" (was ich dann wiederum ablehne, weil das kein Suizid der Kinder ist, sondern Mord).
Aber ich finde wir müssen akzeptieren, dass auch verwandte Menschen über ihr Leben selbst bestimmen. Und das Leben geht eben bis zum Tod.
Übrigens: Besonders schwierig finde ich die Situation bei suizidgefährdeten Jugendlichen und Kindern. Bisher sprach ich immer von Erwachsenen, also Menschen die ich als autonom und frei betrachte.
Be Kindern und Jugendlichen ist es so, dass die in der Regel mental noch nicht "fertig" sind. Das heißt die Frage, ob sie eine Entscheidung zum Freitod (also was das bedeutet) wirklich richtig abschätzen können, ist deutlich schwieriger.
Gefühlsmäßig würde ich dazu tendieren deshalb bei Kindern und Jugendlichen auf entsprechende Gefährdungen anders zu reagieren als bei Erwachsenen.
Wobei das nicht heißen soll, dass das Leben eines Erwachsenen egal ist (jedes Leben ist wertvoll und man sollte versuchen es zu retten, wenn dazu eine Chance besteht), aber bei Kindern sehe ich die Frage wie weit man dabei geht nochmal anders.
Während man bei einem Erwachsenen irgendwann einfach sagen muss : "Ok, Du musst das selber wissen. Wenn es Dein fester Entschluß ist, dann sei es so.", finde ich, dass Kinder und Jugendliche aufgrund mangelndem Wissen und Erfahrung das nicht wirklich richtig abschätzen können und man sie dann auch so ein bißchen vor sich selber schützen muss. Aber an der Stelle habe ich arge Schwierigkeiten. Denn auch junge Menschen haben ein Recht auf ihre freien Entscheidungen.