Spielregel: Falls sich jemand findet, der - so wie ich - die grundlegende Prämisse von Dietmar Hübner, dass Gründe (mild) "platonisch" sind, akzeptiert, dann (aber nur dann) könnte man hier gemeinsam über Details der Vorlesung diskutieren.
Ich weiß natürlich, dass im Moment niemand hier ist, der so denkt, aber vielleicht stolpert ja jemand neues über diesen Beitrag und würde gerne unter dieser Voraussetzung darüber diskutieren. Beiträge, die dieser Spielregel nicht entsprechen, verschiebe ich in eine andere Rubrik.
--------------------------------------------
Einwand/Irritation: Ich hätte (prima facie) eher vermutet, dass schlechte Gründe nur vermeintliche Gründe sind.
Definition: Hübner macht geltend, dass es keine Definition von "Grund" geben kann. Der Philosoph Derek Parfit ist ebenfalls der Ansicht, dass der Begriff des Grundes nicht definiert werden kann, schlägt aber (neben anderen) eine Formulierung vor, die der von Charles Larmore sehr ähnlich ist: "Es ist schwer, den Begriff eines Grundes zu erklären bzw. zu erläutern, was der Ausdruck »ein Grund« bedeutet. Wir könnten sagen, dass Tatsachen uns Gründe liefern, wenn sie dafür sprechen, dass wir eine bestimmte Haltung haben oder dass wir auf eine bestimmte Weise handeln sollten." Ich finde folgende Formel, die sich so oder so ähnlich bei Larmore findet, gut: Gründe sind Tatsachen, die für etwas sprechen.

