#Bildbesprechungen > Philosophische Tiere

Hier können Kunstwerke diskutiert werden.
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Jörn Budesheim
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Mi 23. Aug 2017, 13:42

Hier werde ich in loser Abfolge Tiere präsentieren - in Bild und Wort - die in irgendeiner Form Einzug in die Welt der Philosophen gehalten haben :-)
  • Ameise, die versehentlich Churchill "zeichnet". (Putnam)
  • Animot, das Wort, das die tierischen Unterschiede frisst. (Derrida)
  • Chinesische Enzyklopädie, die Foucault zur Ordnung der Dinge inspiriert hat. (Borges)
  • Elefanten, die religiösen Riten pflegen. (Montaigne)
  • Entenhase, der mal dies und mal das ist. (Wittgenstein)
  • Esel, der zwischen zwei Heuhaufen verhungert. (Buridan)
  • Eule der Minerva, die erst bei einbrechender Dämmerung ihren Flug beginnt. (Hegel)
  • Fledermaus, von der wir nicht wissen, wie es ist. (Nagel)
  • Fliege, der Ludwig den Ausweg aus dem Glas zeigen will. (Wittgenstein)
  • Fliegen, die man fliehen soll. (Nietzsche)
  • Gavagei, von dem man nicht weiß, ob er ein Hase oder nur ein Teil davon ist. (Quine)
  • Huhn, das als gerupftes Platon widerlegt. (Diogenes)
  • Hund, der nicht hoffen kann, dass sein Herrchen übermorgen kommt. (Wittgenstein)
  • Hund, der denkt, die Katze sei auf der Eiche. (Malcom)
  • Hund, der einer philosophischen Schule den Namen gab. (Eubulides von Milet)
  • Käfer, der womöglich gar nicht in der Schachtel ist. (Wittgenstein)
  • Kamel, Löwe, Kind, die ertragen, umstürzen und spielen. (Nietzsche)
  • Katze, die einfach auf der Matte sitzt. (Austin)
  • Katze, die unsterblich geworden ist zwischen Tod und Leben. (Schrödinger)
  • Kentaur, an dessen Existenz man nicht glaubt. (Hume)
  • Kuh, die – dem Publikum darin gleich – stets grast. (Strauß)
  • Leviathan, der auf ein Buch gebannt wurde. (Hobbes)
  • Löwe, der nicht verstanden wird, selbst wenn er spräche. (Wittgenstein)
  • Löwe, der so gut brüllte, dass er zum Buchthema taugte. (Blumenberg)
  • Nachtvogel und Adler --- ich sehe was, was du nicht siehst: die Sonne. (Thomas von Aquin)
  • Nashorn, über dessen Anwesenheit Ludwig und Bertrand in Streit gerieten. (Wittgenstein)
  • Pfau, Löwe, Kamel, Schlange, Hund, Affe als die Stadien des Lebens. (Gracián y Morales)
  • Pferd in Turin, dem am 3. Januar 1889 ein Philosoph um den Hals fiel. (Nietzsche)
  • Pudel, der zum Markenzeichen seines Herrchens wurde. (Schopenhauer)
  • Raupe, deren Metamorphose nicht nur Philosophen beeindruckt. (Schelling)
  • Rosse, die zu lenken dem Menschen nicht immer leicht fällt. (Platon)
  • Schildkröte, die selbst der schnelle Achilles nicht überholen konnte. (Zenon von Elea)
  • Schnabeltier, das Kant verwirrt hätte. (Eco)
  • Schwalbe, die alleine noch keinen Frühling macht. (Aristoteles)
  • Schwarze Vögel, deren Kommen für Morgen erwartet wird. (Sartre)
  • Schwein, dessen Zufriedenheit womöglich zu gering geschätzt wird. (Mill)
  • Skorpion, der sich als Eifersucht selbst vergiftet, ohne zu vergehen. (Nietzsche)
  • Spinne, die sich in den leeren Raum stürzt und darin Søren gleicht. (Kierkegaard)
  • Spinne und Ameise, die von der Biene übertroffen werden. (Bacon)
  • Stachelschweine, die den richtigen Abstand finden (müssen). (Schopenhauer)
  • Wurm, der nicht klagen soll, wenn er getreten wird, da er sich selbst zu selbigem gemac (Kant)




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Jörn Budesheim
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Mi 23. Aug 2017, 13:43

Gavagai, Entenhase und Beuys

In einem kühnen Gedankenexperiment konfrontiert der Philosoph Willard Van Orman Quine einen Sprachforscher mit Menschen, die eine Sprache sprechen, die er nie zuvor gehört hat und die er ohne Hilfe übersetzen soll.

gavagai.jpg
gavagai.jpg (43.68 KiB) 18755 mal betrachtet

„Wenn ein Sprachforscher die Sprache eines Einheimischen erfassen will, so ist er nur auf Beobachtungen angewiesen, die sowohl ihm als auch dem Einheimischen zugänglich sind. Wenn nun der Einheimische immer dann, wenn beide ein Kaninchen sehen, den Begriff „Gavagai“ verwendet, so weiß der Sprachforscher nicht, ob Gavagai nur „Kaninchen“ als Einzelobjekt oder die Klasse aller Kaninchen bezeichnet. Vielleicht sind aber auch nur bestimmte Teile oder Verhaltensweisen eines Kaninchens gemeint.“ (Quine)

Dreht man das Bild in Gedanken auf den Kopf, kann man den berüchtigten Enten-Hasen-Kopf sehen, der Wittgenstein so beschäftigt hat … oder man erkennt jene markante Hasenform wieder, die sich gelegentlich auch bei Joseph Beuys findet.




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Jörn Budesheim
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Mi 23. Aug 2017, 13:46

Animot

Die Wortbildung “animot” stammt von dem französischen Philosophen Derrida. Ins Deutsche übersetzt heißt “animot” so viel wie “Tierwort”. Allerdings geht der Witz des Neologismus bei der Übersetzung verloren: Das französische Wort für “Tier” lautet im Singular “animal”, im Plural “animaux” - dessen Aussprache sich mit “animot” deckt. “… Durch das Wort, so Derrida, berechtige sich die Philosophie dazu, den Menschen vom Tier abzusetzen, indem sie den Tieren das Wort abspricht, den Menschen das Wort zuspricht und die Tiere unter dem Wort »das Tier« vereint.” (M. Wild)

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fury.png (671.17 KiB) 18752 mal betrachtet

Am 3. Januar 1889 soll Nietzsche, wie der Turiner Journalist Ugo Pavia 1932 schreibt „die Arme um den Hals des Pferdes einer Mietkutsche geschlungen und wollte ihn nicht mehr loslassen. Er hatte gesehen, wie der Kutscher den Vierbeiner geschlagen hatte und dabei einen so ungeheuren Schmerz empfunden, daß er sich veranlaßt sah, dem Tier seine Zuneigung zu bezeugen.“




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Jörn Budesheim
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Mo 28. Aug 2017, 15:58

“Wie ist es, eine Fledermaus zu sein? Wie fühlt es sich an, wenn man eine Art Echolot hat und Ultraschallwellen aussenden kann? Mit dieser Frage wurde 1974 ein Philosoph berühmt, der bis heute zu den klügsten und kontroversesten zählt. Thomas Nagel, ein Schüler von John Rawls, hat in Oxford und Harvard studiert, lange Jahre in Princeton unterrichtet und lehrt seit mehr als dreißig Jahren an der New York University. Inzwischen ist er 75 Jahre alt.

bat.jpg
bat.jpg (146.52 KiB) 18695 mal betrachtet

Die Pointe an der Fledermaus-Frage ist, dass wir niemals wissen können, wie es sich für eine Fledermaus anfühlt, eine Fledermaus zu sein. Ihre Erlebnisperspektive bleibt uns [...] verschlossen. Grundsätzlich.”

("Malte Lehming, Tagesspiegel")




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Jörn Budesheim
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Mo 11. Sep 2017, 14:45

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kuh.png (609.23 KiB) 18636 mal betrachtet

Ursprünglich war das die Kuh, die – dem Publikum darin gleich – stets grast. Jetzt ist das Bild denen gewidmet, die meinen, die Innenwelt befände sich irgendwo neben den vielen Mägen der Kuh :-)




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Friederike
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Mo 11. Sep 2017, 15:32

Jörn Budesheim hat geschrieben : Ursprünglich war das die Kuh, die – dem Publikum darin gleich – stets grast. Jetzt ist das Bild denen gewidmet, die meinen, die Innenwelt befände sich irgendwo neben den vielen Mägen der Kuh :-)
Echt krass - um es ein wenig unphilosophisch auszudrücken. Angesichts Deiner Zuspitzung der mentalistischen Sachlage sehe ich, wie die Kuh mit Haut und Haaren, mit Auge und Maul gar nicht mehr von einem "Außen" zu unterscheiden ist. Es ist -fast- so, als würde sie sich auflösen ... bsser, sie wird transparent.




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Jörn Budesheim
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Mi 13. Sep 2017, 05:46

Während die Außenwelt so eine Art Bubble ist, die jenseits der Kuh irgendwo schwebt...




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Jörn Budesheim
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Mo 19. Mär 2018, 09:46

Teufel, Moses, Käfer und so weiter ...

(Aus gegebenem Anlass :mrgreen: ) Wittgenstein schreibt in den Philosophischen Untersuchungen:

293. [...] Nun, ein Jeder sagt es mir von sich, er wisse nur von sich selbst, was Schmerzen seien! - Angenommen, es hätte Jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, was wir »Käfer« nennen. Niemand kann je in die Schachtel des Andern schaun; und Jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Käfers, was ein Käfer ist. - Da könnte es ja sein, daß Jeder ein anderes Ding in seiner Schachtel hätte. Ja, man könnte sich vorstellen, daß sich ein solches Ding fortwährend veränderte. - Aber wenn nun das Wort »Käfer« dieser Leute doch einen Gebrauch hätte? - So wäre er nicht der der Bezeichnung eines Dings. Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum Sprachspiel; auch nicht einmal als ein Etwas: denn die Schachtel könnte auch leer sein. - Nein, durch dieses Ding in der Schachtel kann ›gekürzt werden‹; es hebt sich weg, was immer es ist.

Das heißt: Wenn man die Grammatik des Ausdrucks der Empfindung nach dem Muster von ›Gegenstand und Bezeichnung‹ konstruiert, dann fällt der Gegenstand als irrelevant aus der Betrachtung heraus. [...]

Bild




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Jörn Budesheim
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Mo 16. Apr 2018, 16:18

Bild


Ameise, die versehentlich Churchill "zeichnet". (Putnam) "Die Ameise wandert und wandert. Und als sie am Abend ihren Weg beendet hat, formt die Linie, die sie im Sand zurückgelassen hat, das Konterfei des Winston Churchill. Die Ameise kennt jedoch weder Churchill noch die Fähigkeit, mit ihrem Laufweg eine Zeichnung zu gestalten. Die Preisfrage: Handelt es sich bei dem Bild um das von Churchill oder nicht? Muss die Ameise, um Churchill zu zeichnen, Churchills Angesicht kennen? Muss etwas bewusst gestaltet sein, um etwas darstellen zu können?" (nach Hilary Putnam: Brains in a vat)




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Jörn Budesheim
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Mo 14. Mai 2018, 11:38

Bild

Buridans Esel

Der scholastische Philosoph, Physiker und Logiker Buridan fragt in seiner Diskussion der Nikomachischen Ethik des Aristoteles: „Wäre der Wille, vor zwei vollständig identische Alternativen gestellt, in der Lage, eine Alternative der anderen vorzuziehen?”

„Ein Esel steht zwischen zwei gleich großen und gleich weit entfernten Heuhaufen. Er verhungert schließlich, weil er sich nicht entscheiden kann, welchen er zuerst fressen soll.“ (Wikipedia)




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Jörn Budesheim
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Mi 13. Jun 2018, 09:32

Weltbild

Bild

“Schildkröten sind das Fundament der Welt: Im Anschluss an einen astronomischen Vortrag des britischen Mathematikers und Philosophen Bertrand Russell soll sich einmal eine ältere Dame zu Wort gemeldet haben. Sie akzeptiere nicht, dass die Erde nur ein Planet unter vielen sei und die Sonne nur ein Stern unter unzähligen.

Sie glaube vielmehr, die Erde sei eine Scheibe, die von einer riesigen Schildkröte auf dem Rücken getragen würde. Russell erkundigte sich etwas spöttisch, worauf denn die Schildkröte stünde. „Geben Sie sich keine Mühe", erwiderte die Frau. „Sie steht auf einer anderen Schildkröte, und diese wieder auf einer anderen und so weiter bis ins Unendliche." (Quelle: wissenschaft.de)




anahi
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Di 19. Jun 2018, 20:29

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 23. Aug 2017, 13:42
Hier werde ich in loser Abfolge Tiere präsentieren - in Bild und Wort - die in irgendeiner Form Einzug in die Welt der Philosophen gehalten haben :-)
  • Ameise, die versehentlich Churchill "zeichnet". (Putnam)
  • Animot, das Wort, das die tierischen Unterschiede frisst. (Derrida)
  • Chinesische Enzyklopädie, die Foucault zur Ordnung der Dinge inspiriert hat. (Borges)
  • Elefanten, die religiösen Riten pflegen. (Montaigne)
  • Entenhase, der mal dies und mal das ist. (Wittgenstein)
  • Esel, der zwischen zwei Heuhaufen verhungert. (Buridan)
  • Eule der Minerva, die erst bei einbrechender Dämmerung ihren Flug beginnt. (Hegel)
  • Fledermaus, von der wir nicht wissen, wie es ist. (Nagel)
  • Fliege, der Ludwig den Ausweg aus dem Glas zeigen will. (Wittgenstein)
  • Fliegen, die man fliehen soll. (Nietzsche)
  • Gavagei, von dem man nicht weiß, ob er ein Hase oder nur ein Teil davon ist. (Quine)
  • Huhn, das als gerupftes Platon widerlegt. (Diogenes)
  • Hund, der nicht hoffen kann, dass sein Herrchen übermorgen kommt. (Wittgenstein)
  • Hund, der denkt, die Katze sei auf der Eiche. (Malcom)
  • Hund, der einer philosophischen Schule den Namen gab. (Eubulides von Milet)
  • Käfer, der womöglich gar nicht in der Schachtel ist. (Wittgenstein)
  • Kamel, Löwe, Kind, die ertragen, umstürzen und spielen. (Nietzsche)
  • Katze, die einfach auf der Matte sitzt. (Austin)
  • Katze, die unsterblich geworden ist zwischen Tod und Leben. (Schrödinger)
  • Kentaur, an dessen Existenz man nicht glaubt. (Hume)
  • Kuh, die – dem Publikum darin gleich – stets grast. (Strauß)
  • Leviathan, der auf ein Buch gebannt wurde. (Hobbes)
  • Löwe, der nicht verstanden wird, selbst wenn er spräche. (Wittgenstein)
  • Löwe, der so gut brüllte, dass er zum Buchthema taugte. (Blumenberg)
  • Nachtvogel und Adler --- ich sehe was, was du nicht siehst: die Sonne. (Thomas von Aquin)
  • Nashorn, über dessen Anwesenheit Ludwig und Bertrand in Streit gerieten. (Wittgenstein)
  • Pfau, Löwe, Kamel, Schlange, Hund, Affe als die Stadien des Lebens. (Gracián y Morales)
  • Pferd in Turin, dem am 3. Januar 1889 ein Philosoph um den Hals fiel. (Nietzsche)
  • Pudel, der zum Markenzeichen seines Herrchens wurde. (Schopenhauer)
  • Raupe, deren Metamorphose nicht nur Philosophen beeindruckt. (Schelling)
  • Rosse, die zu lenken dem Menschen nicht immer leicht fällt. (Platon)
  • Schildkröte, die selbst der schnelle Achilles nicht überholen konnte. (Zenon von Elea)
  • Schnabeltier, das Kant verwirrt hätte. (Eco)
  • Schwalbe, die alleine noch keinen Frühling macht. (Aristoteles)
  • Schwarze Vögel, deren Kommen für Morgen erwartet wird. (Sartre)
  • Schwein, dessen Zufriedenheit womöglich zu gering geschätzt wird. (Mill)
  • Skorpion, der sich als Eifersucht selbst vergiftet, ohne zu vergehen. (Nietzsche)
  • Spinne, die sich in den leeren Raum stürzt und darin Søren gleicht. (Kierkegaard)
  • Spinne und Ameise, die von der Biene übertroffen werden. (Bacon)
  • Stachelschweine, die den richtigen Abstand finden (müssen). (Schopenhauer)
  • Wurm, der nicht klagen soll, wenn er getreten wird, da er sich selbst zu selbigem gemac (Kant)
Diese Liste hat mir gut gefallen, aber der Satz für die Fledermaus ist unvollständig, es müsste heißen:
von der wir nicht wissen, wie es ist, eine Fledermaus zu sein



Ich habe kein Gehirn. Mein Gehirn hat mich.

anahi
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Di 19. Jun 2018, 20:36

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 28. Aug 2017, 15:58
“Wie ist es, eine Fledermaus zu sein? Wie fühlt es sich an, wenn man eine Art Echolot hat und Ultraschallwellen aussenden kann? Mit dieser Frage wurde 1974 ein Philosoph berühmt, der bis heute zu den klügsten und kontroversesten zählt. Thomas Nagel, ein Schüler von John Rawls, hat in Oxford und Harvard studiert, lange Jahre in Princeton unterrichtet und lehrt seit mehr als dreißig Jahren an der New York University. Inzwischen ist er 75 Jahre alt.


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Die Pointe an der Fledermaus-Frage ist, dass wir niemals wissen können, wie es sich für eine Fledermaus anfühlt, eine Fledermaus zu sein. Ihre Erlebnisperspektive bleibt uns [...] verschlossen. Grundsätzlich.”

("Malte Lehming, Tagesspiegel")
eine andere Pointe ist, dass es blinde Leute gibt, die mit dem Echosonar gut zurecht kommen; die können sich sicherlich recht gut vorstellen, wie es ist, eine Fledermaus zu sein; oder zumindest, wie es ist, wie eine Fledermaus zu sehen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 95761.html



Ich habe kein Gehirn. Mein Gehirn hat mich.

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Jörn Budesheim
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Di 19. Jun 2018, 20:45

Danke :-)


Wenn man weiß, wie es ist mit einem Sonar zu sehen, weiß man dann zugleich auch wie es für die Fledermaus ist, mit einem Sonar zu sehen - insbesondere, wenn man selbst keine Fledermaus ist :-)




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Jörn Budesheim
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Di 19. Jun 2018, 20:46

Etwas vergleichbares haben wir hier besprochen > https://www.dialogos-philosophie.de/vie ... f=55&t=148




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