Daß Leben nur möglich ist unter der Bedingung eines Horizonts, klingt in der Tat nach einem transzendentallogischen Verdachtsfall. Dessen Ungeheuerlichkeit wäre in der Formel "Bedingung der Möglichkeit, Notwendigkeit und Möglichkeit unterscheiden zu können" noch überboten. Denn das, was dabei unterschieden werden soll (Notwendigkeit und Möglichkeit), wird als "Bedingung der Möglichkeit" der Unterscheidung schon vorausgesetzt. Die zweite Seite der Unterscheidung (Möglichkeit) hat zur Voraussetzung eine bedingte Möglichkeit. Das heißt, man muß schon, bevor man überhaupt mithilfe der Unterscheidung Notwendigkeit/Möglichkeit beobachten kann, mithilfe der Unterscheidung Notwendigkeit/Möglichkeit beobachten. Auch als Nicht-Logiker überkommt mich dabei ein ungutes Gefühl.Friederike hat geschrieben : ↑Do 16. Sep 2021, 16:34Falls ich dies richtig verstehe, es kommt mir so ungeheuerlichNauplios hat geschrieben : ↑Mi 15. Sep 2021, 00:35"Unser Leben ist nur möglich unter der Bedingung eines Horizonts. Ohne Horizont wäre ‚da‘ nichts, keine Hoffnung, kein Trost, nur der absolut dichte Ort, die rundgeschlossene Innerweltlichkeit, worin die Seele erstickt …“ (Peter Strasser am 24. Juli im Feuilleton der „Neuen Zürcher Zeitung“; S. 9) –vor, dann bedeutet die Aussage, der Horizont ist die Bedingung der Möglichkeit, Notwendigkeit und Möglichkeit unterscheiden zu können.

Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee.