Münchhausen-Trilemma oder Warum? Warum? Warum?

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Stefanie
Beiträge: 7123
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

Mi 26. Mai 2021, 21:32

Auch geeignet für Begründungszusammenhangsanalytiker und/oder kinderlose Menschen.

Im folgenden kurzen Artikel geht es um das Münchhausen-Trilemma.
https://www.spektrum.de/kolumne/warkus- ... ma/1875442
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene können zu jeder Behauptung eine Begründung verlangen. So entstehen Begründungsketten, bei denen es vor allem am Ende spannend wird. 
Auszug aus dem Artikel:
Der Philosoph Hans Albert, der 2021 seinen 100. Geburtstag feierte, hat (basierend auf früheren Beiträgen zum Beispiel aus dem 19. Jahrhundert und aus der Antike) eine einflussreiche Behauptung über diesen »Punkt, an dem sich etwas grundlegend ändert« in Begründungsketten aufgestellt. Ihm zufolge wird ein solcher Punkt tatsächlich immer erreicht. Jede Kette erfährt nach Albert eines von drei Schicksalen: Sie gerät entweder in eine Schleife (einen so genannten Zirkel), in eine unendliche Verlängerung ähnlicher Schritte (»infiniter Regress«), oder sie wird durch eine Verfügung der Form »So ist es halt« beendet (»dogmatischer Abbruch«). Auf Grund dieser drei Optionen und in Anlehnung an das Bild von Münchhausen, der sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zieht, spricht man auch davon, dass Begründungsketten ins »Münchhausen-Trilemma« führen.
Nach der Denkschule des kritischen Rationalismus, der Hans Albert zugerechnet wird, ist es unproblematisch, dass wir mit jeder Begründungskette irgendwann an eine (...) Grenze stoßen und somit niemals eine letzte sichere Begründung für irgendetwas haben können.
Ich denke, der Knackpunkt ist und wo man sich mit schwer tut, ist die Aussage, dass wir niemals eine letzte sichere Begründung haben können.

Und ich versteh nicht, wieso man es nach Münchhausen benannt hat. Was ist hierbei die Ironie?



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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