Nauplios hat geschrieben : ↑ Fr 5. Aug 2022, 19:49
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Fr 5. Aug 2022, 18:50
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, das "Bedeutsamkeit" (im fraglichen Sinne) in der Kunst eine große Rolle spielt - namentlich als "ich weiß nicht, was soll es bedeuten", bzw etwas präziser: "je ne sais quois". Vielleicht als das Gefühl, dass etwas mitschwingt, was von Bedeutung ist, was man aber nicht benennen kann.
Ich könnte mir diese Rolle der "Bedeutsamkeit" für die Kunst ebenfalls vorstellen. Sie zu erkunden, dürfte an der Indolenz des Forums gegenüber solchen Fragestellungen stocken.
und ich könnte mir , um auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen , diese Rolle der "Bedeutsamkeit" insbesondere für jene Defintion von Gaia vorstellen , die Jörn ganz gut gefällt. Eine Symbiose , die durch unser tun , zunehmend aus dem Gleichgewicht gerät.
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Di 29. Jun 2021, 06:12
Wenn man sich den Begriff Gaia so vorstellt, als sei die Erde eine Art Lebewesen, dann kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber die folgende Definition gefällt mir ganz gut. Greg Hinkel: „Gaia ist Symbiose aus dem Weltraum betrachtet.“
und um im Zusammenhang , mit dieser Symbiose , auf die noch offene Frage im folgenden Beitrag zu antworten ..
Timberlake hat geschrieben : ↑ Mi 3. Aug 2022, 01:44
- „Hier macht FoRMEY den Zusammenhang mit der ihm vor allem angelegenen Theodizee-Problematik deutlich. Das Postulat der Vollkommenheit der Schöpfung erfordert, daß den Geschöpfen eine force permanente mitgegeben ist, die den ersten Augenblick der Heraushebung aus dem Nichts stabilisiert, so daß es der Ausdrücklichkeit des Widerrufs bedarf, um der Welt ein Ende zu setzen“.
Blumenberg … Selbsterhaltung und Beharrung
Um die Welt der Geschöpfe und damit Gaia ein Ende zu setzen, soll es angeblich der Ausdrücklichkeit des Widerrufs bedürfen. Ein Widerruf dessen , was die Vollkommenheit der Schöpfung erfordert und zwar eine Stabilisierung der Welt der Geschöpfe, aus dem Nichts heraus. Daran , das sich
„das mythologische Überlaufventil für den nicht verifizierbaren Überschuss an chthonischer Metaphysik“ , und damit Gaia“ selbst stabilisiert , sollte doch wohl keinerlei Zweifel bestehen. Worin könnte nun ein solcher Widerruf bestehen , der dieser Stabilität ein Ende setzt ? Wer wäre denn überhaupt dazu in der Lage? Weil Blumenberg eine Antwort auf diese Fragen, so zumindest mein Eindruck, schuldig bleibt , so richte ich mal die Fragen an die Runde.
So könnte ich mir vorstellen , gleichfalls aus dem Weltraum aus betrachtet , dass
„das mythologische Überlaufventil für den nicht verifizierbaren Überschuss an chthonischer Metaphysik“ , und damit Gaia“ von jenem Gestirn wideruffen werden könnte, der dieses mythologische Überlaufventil am überlaufen hält .
Nauplios hat geschrieben : ↑ Mi 3. Aug 2022, 18:46
Die
creatio ist immer transitiv gedacht, d.h. Gott erhält das Selbst der Welt und des Menschen. Beides liegt in seiner Hand. Transitivität meint wie auch in der Grammatik: es gibt ein direktes Objekt des göttlichen Tuns, die Erhaltung des Selbst geschieht nicht durch eine innere Teleologie, die auf ein Ziel zusteuert, sondern gleichsam durch "Fremd"-Einwirkung.
Im Schwellenbereich zur Neuzeit wird die Vorstellung der Erhaltung zunehmend intransitiv formuliert; die Erhaltung wird zu einer Selbsterhaltung (später zur Selbstbehauptung), d.h. die Prozesse werden zieloffen, theologische Dispositionen werden zurückgebaut. In
Selbsterhaltung und Beharrung weist Blumenberg darauf hin, daß in hohem Maße "intransitive Erhaltungsaussagen der Rationalität der Neuzeit zugrunde liegen".
Mit der Sonne ein Gestirn, welches sich mit dem Druck und der Temperatur , infolge der Kernfusion auf der einen Seite und der Gravitation auf der anderen Seite Selbsterhält. Zielofen, so wie die Prozesse , die man mit Gaia assoziiert , ist dieser Proßes allerdings nicht. Mit dem Ausgehen des Kernbrennstoffs wird die Sonne immer heißer werden. Bis sie dann schlussendlich, aufgebläht zum roten Riesen, die Selbsterhaltung (später zur Selbstbehauptung) der Symbiose auf der Erde und damit Gaia "widerruft" .
- Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht (Bibliothek des skeptischen Denkens)
. Für Horstmann, einen späten Adepten des Weltvernei-ners Arthur Schopenhauer, hat sich das Gattungswesen Mensch längst als evolutive Fehlform" erwiesen, die allen wohlgemeinten Korrekturversuchen beharrlich trotzt."
.. und wer da meint "Das Untier" könne in gleicher Weise Gaia widerrufen, der überschätzt die Möglichkeiten dieser "evolutive Fehlform" bei weitem. Diese Symbiose kann von uns nicht widerufen werden , selbst wenn wir in einem Atomkrieg alle , jemals gebauten Atomwaffen, zur Explosion bringen würden. So wie damals erst ein Asteroideneinschlag die Evolution der Säugetiere und damit uns möglich gemacht hat , so könnte ich mir sogar vorstellen , dass eine solche atomare Katastrophe geradezu notwendig., dass nun mehr die Säugetiere aussterben . Um nun , wie damals die Saurier , ihrerseits Platz für eine andere Gattung zu machen .