Reaktanz

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Jörn Budesheim
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Do 9. Jun 2022, 06:10

Timberlake hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 00:16
Stand doch das "Subjekt , in seinem Prädikate" nicht nur bloß in unserer Epoche , sondern in irgend einer weise zu allen Zeiten mehr oder minder auf Kriegsfuß mit dem Wirklichen.
Was meinst du damit? Insbesondere, was heißt: "Subjekt, in seinem Prädikate"? Das Subjekt einer Aussage? oder irgendwelche Individuen? oder was?




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Jörn Budesheim
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Nauplios hat geschrieben :
Mi 8. Jun 2022, 15:28
schade ist es um den Nordpol
swr hat geschrieben : Denn in der Zeit des Nationalsozialismus wurden alle jüdischen Namen in der Tafel ersetzt. So wurde damals beispielsweise das "N wie Nathan" gestrichen und gegen das "N wie Nordpol" ausgetauscht.




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Nauplios
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Do 9. Jun 2022, 09:44

Timberlake hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 00:16
Nauplios hat geschrieben :
Mi 8. Jun 2022, 19:58
. Kant trennt das Wirkliche als modale Kategorie von der Realität einer bloßen quidditas, einer Sachheit. - Vor diesem Hintergrund ist das Symbolische für die nachkantianische Philosophie keine abkünftige Wirklichkeit, vielmehr bekommt Wirklichkeit den Charakter des Implikativen, Erschlossenen.
Vor diesem Hintergrund wird erst durch das Subjekt eine implikative und erschlossene Wirklichkeit , wie die von "allgemeinen" Naturgesetzen und Naturkonstanten, wenn man so will zu einer abkünftigen Wirklichkeit.
Dann allerdings hat man das Konzept der Reaktanz aus seiner psychologischen Verankerung in eine Art weltgeschichtliche Betrachtung transponiert, zumal wenn vor dem Hintergrund "epochaltypischer Schlüsselprobleme" die Reaktanz auf epochespezifische Einsprüche gegen die Vernunft aufgeweitet wird. Man hätte es dann nicht mehr mit der psychologischen Griffigkeit und Plausibilität der Reaktanz zu tun, sondern mit ihrer Anschlußfähigkeit an den Verbund von Epoche, Vernunft und Wirklichkeit, ihrer Umbesetzung von Inspiration auf Konspiration. Der Reiz einer solchen theoretischen Anreicherung des Reaktanzbegriffs, ihn zum Player in einer Theorie der Neuzeit zu machen, liegt vielleicht darin, den Gnosisverdacht gegen die Neuzeit (prominent vorgebracht von Eric Voegelin, Jakob Taubes u.a.) noch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Nun ist hier nicht der Ort, der Neuzeit den epochalen Puls zu fühlen im Hinblick auf ein "gnostisches Rezidiv", es wäre mit ideengeschichtlichen Entwürfen verbunden.




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Jörn Budesheim
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Do 9. Jun 2022, 09:54



Passt vielleicht nicht 100%: "Ich lasse mir von einem Fernsehgerät nicht vorschreiben, wo ich hinsehen soll."




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Do 9. Jun 2022, 11:13

Reaktanz ist wohl motiviert aus der Angst, keine evtl. gute Gelegenheit verpasst zu haben bzw. das Streben, nicht vermeintlich "die Kontrolle über die eigenen Angelegenheiten zu verlieren", wenn die Wahlmöglichkeiten weniger zu werden drohen. Dann fokussiert oder klammert man sich ggf. an befürchtet vielleicht vorteilhaftere Optionen, welche objektiv aber längst nicht mehr zur Wahl stehen. Rational ist das nicht. Vielleicht tut man's aus psychohygienischen Gründen, eben um so (scheinbar) die eigene Autonomie "unter allen Umständen" zu wahren (zu meinen).




Burkart
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Do 9. Jun 2022, 22:42

Timberlake hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 00:41
Burkart hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 00:25
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 8. Jun 2022, 16:27
So wie ich es bisher verstehe, ist Reaktanz eine Art "psychologischer Mechanismus", dem wir aber nicht völlig ausgeliefert sind. Wenn das "Trotzgefühl" aufkommt, kann man es schließlich als "Reaktanz" erkennen, tief durchatmen ... und dann in Ruhe nachdenken. Wenn man seine Mucken kennt, ist schon etwas gewonnen.
Eine gute Erkenntnis... (und ich kann mir nicht verkneifen darauf hinzuweisen, dass ich das schon früher schrieb oder zumindest meinte).
Wohlgemerkt eine gute Erkenntnis nur in der Theorie , jenseits einer praktikablen Massentauglichkeit ..
Tja, mag sein, dass die Masse oft nicht gut genug nachzudenken mag... oder ggf. ungute Schlüsse zieht u.ä.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Timberlake
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Fr 10. Jun 2022, 14:51

Nauplios hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 09:44
Timberlake hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 00:16
Nauplios hat geschrieben :
Mi 8. Jun 2022, 19:58
. Kant trennt das Wirkliche als modale Kategorie von der Realität einer bloßen quidditas, einer Sachheit. - Vor diesem Hintergrund ist das Symbolische für die nachkantianische Philosophie keine abkünftige Wirklichkeit, vielmehr bekommt Wirklichkeit den Charakter des Implikativen, Erschlossenen.
Vor diesem Hintergrund wird erst durch das Subjekt eine implikative und erschlossene Wirklichkeit , wie die von "allgemeinen" Naturgesetzen und Naturkonstanten, wenn man so will zu einer abkünftigen Wirklichkeit.
Dann allerdings hat man das Konzept der Reaktanz aus seiner psychologischen Verankerung in eine Art weltgeschichtliche Betrachtung transponiert, zumal wenn vor dem Hintergrund "epochaltypischer Schlüsselprobleme" die Reaktanz auf epochespezifische Einsprüche gegen die Vernunft aufgeweitet wird.
.. um dazu zu noch einmal Kant zu zitieren ...
  • "Indem die Natur nun dafür gesorgt hat, daß Menschen allerwärts auf Erden leben könnten, so hat sie zugleich auch despotisch gewollt, daß sie allerwärts leben sollten, wenn gleich wider ihre Neigung, und selbst ohne daß dieses Sollen zugleich einen Pflichtbegriff voraussetzte, der sie hiezu, vermittelst eines moralischen Gesetzes, verbände, – sondern sie hat, zu diesem ihrem Zweck zu gelangen, den Krieg gewählt."
    Kant .. Zum ewigen Frieden

.. in dem Menschen .. allerwärts .. auf Erden leben .,
  • Voraussetzungen für das Entstehen von Reaktanz sind

    die Vorstellung zu besitzen, über einen Freiheitsspielraum zu verfügen
    diesen Freiheitsspielraum für einigermaßen wichtig zu halten
    eine Bedrohung oder Eliminierung dieses Freiheitsspielraumes wahrzunehmen
.. so entsteht auch .. allerwärts .. die Vorstellung bzw. die Wahrnehmung von .. allerwärts .. bedrohten oder eliminierten Freiheitsspielräumen, durch selbige , unter einander , wie beispielsweise die , zwischen Nationen. Zu diesem Zweck .. hat der Mensch .. despotisch gewollt .. den Krieg gewählt(Kant) .
  • Reaktanz (Psychologie)
    Psychologische Reaktanz ist die Motivation zur Wiederherstellung eingeengter oder eliminierter Freiheitsspielräume. Reaktanz wird in der Regel durch psychischen Druck (z. B. Nötigung, Drohungen, emotionale Argumentation) oder die Einschränkung von Freiheits­spielräumen (z. B. Verbote, Zensur) ausgelöst. Als Reaktanz im eigentlichen Sinne bezeichnet man dabei nicht das ausgelöste Verhalten, sondern die zugrunde liegende Motivation oder Einstellung.

..in diesem Sinn wird etwas , was psychologisch verankert ist und zwar die Motivation zur Wiederherstellung eingeengter oder eliminierter Freiheitsspielräume , tatsächlich in eine Art weltgeschichtliche Betrachtung transponiert.

Gunnar Heinsohn spricht im unmittelbaren Zusammenhang damit übrigens vom Jugendüberschuss oder Youth Bulge ..

Zuletzt geändert von Timberlake am Fr 10. Jun 2022, 15:04, insgesamt 2-mal geändert.




Timberlake
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Fr 10. Jun 2022, 14:59

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 06:10
Timberlake hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 00:16
Stand doch das "Subjekt , in seinem Prädikate" nicht nur bloß in unserer Epoche , sondern in irgend einer weise zu allen Zeiten mehr oder minder auf Kriegsfuß mit dem Wirklichen.
Was meinst du damit? Insbesondere, was heißt: "Subjekt, in seinem Prädikate"? Das Subjekt einer Aussage? oder irgendwelche Individuen? oder was?
.. es soll heißén , das Subjekt , also der einzelne Mensch , in seiner jeweiligen Eigenschaft. Je nach dem. wie jemand als solches gestrickt ist , steht er mehr oder weniger im Konflikt mit der Wirklichkeit oder ist mehr oder weniger geeignet Freiheitsspielräume zu quantifizieren . .. um auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen.
Zuletzt geändert von Timberlake am Fr 10. Jun 2022, 15:16, insgesamt 2-mal geändert.




Timberlake
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Fr 10. Jun 2022, 15:39

  • Gunnar Heinsohn
    Gunnar Heinsohn (* 21. November 1943 in Gotenhafen) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe, emeritierter Professor für Sozialpädagogik an der Universität Bremen und freier Publizist. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch umstrittene Thesen zur Bevölkerungspolitik, Demographie und Chronologiekritik bekannt.

.. umstritten für wen? Womöglich für jemanden, ..der mit der Wirklichkeit auf Kriegsfuß steht ?
Nauplios hat geschrieben :
Mi 8. Jun 2022, 19:58

Da Du "epochaltypische Schlüsselprobleme" erwähnt hast: Das Wirkliche ist ein solches hochgradiges Schlüsselproblem, das sich schon bei Kant als eine Angelegenheit der Modalität erweist. Nur so läßt sich Kants Satz verstehen: "Hundert wirkliche Thaler enthalten nicht das Mindeste mehr als hundert mögliche." (Kritik der reinen Vernunft; B 627). Modalbegriffe sind für Kant verstandesmäßige Zuschreibungen und keineswegs Fixierungen einer Realität. Sehr viel später spricht Robert Musil vom "Möglichkeitssinn". Kant trennt das Wirkliche als modale Kategorie von der Realität einer bloßen quidditas, einer Sachheit. - Vor diesem Hintergrund ist das Symbolische für die nachkantianische Philosophie keine abkünftige Wirklichkeit, vielmehr bekommt Wirklichkeit den Charakter des Implikativen, Erschlossenen. Das philosophische Momentum an der Reaktanz hat also etwas mit der Wirklichkeit des Symbolischen zu tun, weil der implikative Charakter des Wirklichen an die Optionen gebunden ist, welche eine historische Epoche bietet. Insofern trifft Dein Verweis auf Hegel sehr gut.
.. nur mal als Frage , für den Fall , dass das Wirkliche ein solches hochgradiges Schlüsselproblem ist ! Obgleich. "so" von Kant ganz sicher nicht gemeint. .. das mal nur so nebenbei.
Zuletzt geändert von Timberlake am Fr 10. Jun 2022, 15:57, insgesamt 5-mal geändert.




Timberlake
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Fr 10. Jun 2022, 16:12

Jörn Budesheim hat geschrieben : Ich vertraue jetzt aufs ZDF. Und tausche den Videolink in deinem Beitrag aus. Die folgenden Beiträge von mir und dir dazu lösche ich.
Als Admistrator .. à la bonne heure . Nur leider ging mit dieser Maßnahme der Kern dessen , was ich mit meinen Beitrag aussagen wollte, völlig unter. Will sagen , in dieser Form hätte ich das Video mit Sicherheit nicht am Ende meines Beitrages gestellt und so würde ich dich deshalb bitten, das Video gleich ganz zu löschen. bzw.durch folgendes Video zu ersetzen ..
  • Voraussetzungen für das Entstehen von Reaktanz sind

    die Vorstellung zu besitzen, über einen Freiheitsspielraum zu verfügen
    diesen Freiheitsspielraum für einigermaßen wichtig zu halten
    eine Bedrohung oder Eliminierung dieses Freiheitsspielraumes wahrzunehmen
.. auch ein solches Vergessen von Videos könnte man übrigens als eine Bedrohung oder Eliminierung von Freiheitsspielräume bezeichnen.




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Jörn Budesheim
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wiki hat geschrieben : eine Bedrohung oder Eliminierung dieses Freiheitsspielraumes wahrzunehmen
Gemäß dem, was ich bisher zu Reaktanz gelesen habe, würde ich diesen Punkt bei Wikipedia nicht zustimmen. Man muss keineswegs die Bedrohung oder Eliminierung eines Freiheitsspielraums wahrnehmen, sondern es genügt, dass man bloß glaubt, Freiheitsspielräume wären gefährdet, selbst wenn es gar nicht der Fall ist.




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Jörn Budesheim
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Fr 10. Jun 2022, 17:23

Timberlake hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 14:59
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 06:10
Timberlake hat geschrieben :
Do 9. Jun 2022, 00:16
Stand doch das "Subjekt , in seinem Prädikate" nicht nur bloß in unserer Epoche , sondern in irgend einer weise zu allen Zeiten mehr oder minder auf Kriegsfuß mit dem Wirklichen.
Was meinst du damit? Insbesondere, was heißt: "Subjekt, in seinem Prädikate"? Das Subjekt einer Aussage? oder irgendwelche Individuen? oder was?
.. es soll heißén , das Subjekt , also der einzelne Mensch , in seiner jeweiligen Eigenschaft. Je nach dem. wie jemand als solches gestrickt ist , steht er mehr oder weniger im Konflikt mit der Wirklichkeit oder ist mehr oder weniger geeignet Freiheitsspielräume zu quantifizieren . .. um auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen.
Hegel hat geschrieben : ... Die Form des Satzes ist die Erscheinung des bestimmten Sinnes oder der Akzent, der seine Erfüllung unterscheidet; daß aber das Prädikat die Substanz ausdrückt und das Subjekt selbst ins Allgemeine fällt, ist die Einheit, worin jener Akzent verklingt.

Um das Gesagte durch Beispiele zu erläutern, so ist in dem Satz: Gott ist das Sein, das Prädikat das Sein; es hat substantielle Bedeutung, in der das Subjekt zerfließt. Sein soll hier nicht Prädikat, sondern das Wesen sein; dadurch scheint Gott aufzuhören, das zu sein, was er durch die Stellung des Satzes ist, nämlich das feste Subjekt. – Das Denken, statt im Übergange vom Subjekte zum Prädikate weiterzukommen, fühlt sich, da das Subjekt verlorengeht, vielmehr gehemmt und zu dem Gedanken des Subjekts, weil es dasselbe vermißt, zurückgeworfen; oder es findet, da das Prädikat selbst als ein Subjekt, als das Sein, als das Wesen ausgesprochen ist, welches die Natur des Subjekts erschöpft, das Subjekt unmittelbar auch im Prädikate; und nun, statt daß es im Prädikate in sich gegangen die freie Stellung des Räsonierens erhielte, ist es in den Inhalt noch vertieft, oder wenigstens ist die Forderung vorhanden, in ihn vertieft zu sein. – So auch wenn gesagt wird: das Wirkliche ist das Allgemeine, so vergeht das Wirkliche als Subjekt, in seinem Prädikate ...

Quelle: https://www.marxists.org/deutsch/philos ... %C3%BCcken.
Ich habe mir jetzt mal den Text von Hegel mal rausgesucht und mein Eindruck ist, das hier mit dem Subjekt wohl eher das logische Subjekt gemeint ist. Wie auch immer: mir ist jetzt nicht ganz klar, wie diese Vorrede von Hegel uns beim Thema unterstützen soll.




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Nauplios hat geschrieben :
Mi 8. Jun 2022, 19:58
Da Du [Timberlake] "epochaltypische Schlüsselprobleme" erwähnt hast: Das Wirkliche ist ein solches hochgradiges Schlüsselproblem
Was ist die Begründung dafür? Inwiefern ist "das Wirkliche" ein hochgradiges Schlüsselproblem?




Timberlake
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Fr 10. Jun 2022, 17:57

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 17:04
wiki hat geschrieben : eine Bedrohung oder Eliminierung dieses Freiheitsspielraumes wahrzunehmen
Gemäß dem, was ich bisher zu Reaktanz gelesen habe, würde ich diesen Punkt bei Wikipedia nicht zustimmen. Man muss keineswegs die Bedrohung oder Eliminierung eines Freiheitsspielraums wahrnehmen, sondern es genügt, dass man bloß glaubt, Freiheitsspielräume wären gefährdet, selbst wenn es gar nicht der Fall ist.
.. richtig .. man kann auch nur bloß glauben , dass Freiheitsspielräume gefährdet bzw. eingeengt werden.
  • "Indem die Natur nun dafür gesorgt hat, daß Menschen allerwärts auf Erden leben könnten, so hat sie zugleich auch despotisch gewollt, daß sie allerwärts leben sollten, wenn gleich wider ihre Neigung, und selbst ohne daß dieses Sollen zugleich einen Pflichtbegriff voraussetzte, der sie hiezu, vermittelst eines moralischen Gesetzes, verbände, – sondern sie hat, zu diesem ihrem Zweck zu gelangen, den Krieg gewählt."
    Kant .. Zum ewigen Frieden
.. um dazu noch einmal auf Kant zurück zu kommen. Man kann auch bloß nur daran glauben , dass wenn Menschen allerwärts auf Erden leben , sie sich auch in ihren Freiräumen allerwärts gegenseitig einengen können. Wie man auch bloß daran glauben kann , dass zu diesem Zweck , also der Befreiung aus diesen eingeengten Freiräumen , der Mensch .. so Kant .. den Krieg gewählt hat .

Wie man auch bloß daran glauben kann , dass gemäß dem dritten Newtonsche Gesetz. zwischen zwei Körpern jede „Aktion“ (Kraft von Körper A auf B) gleichzeitig eine gleich große „Reaktion“ (Gegenkraft von Körper B auf A) erzeugt . Das als solches die Natur .. im übertragenem Sinn .. dafür den Krieg zwischen diesen beiden Körpern gewählt hat. Gegenbefalls dadurch , dass der eine , der größere Körper , sich den kleineren einverleibt.

Nur um mal hier an dieser Stelle einmal zu demonstrieren , wie man sich auch an Hand von Metaphern oder auch Analogien jenen Freiheitsspielraum schafft , bei dem von der Reaktanz die Rede.




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Jörn Budesheim
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Fr 10. Jun 2022, 18:36

Worauf willst du hinaus?




Timberlake
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Fr 10. Jun 2022, 19:29

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 17:23

Ich habe mir jetzt mal den Text von Hegel mal rausgesucht und mein Eindruck ist, das hier mit dem Subjekt wohl eher das logische Subjekt gemeint ist. Wie auch immer: mir ist jetzt nicht ganz klar, wie diese Vorrede von Hegel uns beim Thema unterstützen soll.
Respekt .. ist es doch alles andere als Selbstverständlich, dass sich jemand die Mühe macht , Texte einmal selbst raus zu suchen.


Hegel hat geschrieben : ... Die Form des Satzes ist die Erscheinung des bestimmten Sinnes oder der Akzent, der seine Erfüllung unterscheidet; daß aber das Prädikat die Substanz ausdrückt und das Subjekt selbst ins Allgemeine fällt, ist die Einheit, worin jener Akzent verklingt.

Um das Gesagte durch Beispiele zu erläutern, so ist in dem Satz: Gott ist das Sein, das Prädikat das Sein; es hat substantielle Bedeutung, in der das Subjekt zerfließt. Sein soll hier nicht Prädikat, sondern das Wesen sein; dadurch scheint Gott aufzuhören, das zu sein, was er durch die Stellung des Satzes ist, nämlich das feste Subjekt. – Das Denken, statt im Übergange vom Subjekte zum Prädikate weiterzukommen, fühlt sich, da das Subjekt verlorengeht, vielmehr gehemmt und zu dem Gedanken des Subjekts, weil es dasselbe vermißt, zurückgeworfen; oder es findet, da das Prädikat selbst als ein Subjekt, als das Sein, als das Wesen ausgesprochen ist, welches die Natur des Subjekts erschöpft, das Subjekt unmittelbar auch im Prädikate; und nun, statt daß es im Prädikate in sich gegangen die freie Stellung des Räsonierens erhielte, ist es in den Inhalt noch vertieft, oder wenigstens ist die Forderung vorhanden, in ihn vertieft zu sein. – So auch wenn gesagt wird: das Wirkliche ist das Allgemeine, so vergeht das Wirkliche als Subjekt, in seinem Prädikate ...

Quelle: https://www.marxists.org/deutsch/philos ... %C3%BCcken.
In Hinblick auf Hegels „schwulstigen und mystifizierenden Kauderwelsch ( Schopenhauer) ist sinnvoll seine Texte auf das Wesentliche ein zu kürzen und ggf. dieses Eingekürzte zu vergleichen .. an deinem rausgesuchten Text auf ..

  • „Gott ist das Sein, das Prädikat das Sein; es hat substantielle Bedeutung, in der das Subjekt zerfließt.“
  • „das Wirkliche ist das Allgemeine, so vergeht das Wirkliche als Subjekt, in seinem Prädikate „ …


Hegel vergleicht hier Gott mit der Wirklichkeit . Wobei bei Gott , das Sein eine substantielle Bedeutung hat und bei der Wirklichkeit , das Allgemeine. Aus dem Sein Gottes zerfließt oder man könnte auch sagen entsteht das Sein des Subjekts , wie auch aus dem Allgemeinem der Wirklichkeit , das Allgemeine des Subjekt entsteht. In diesem jeweils einzelnem Sein , wie auch in diesem einzelnem Allgemeinem ist jedes Subjekts ..so meine weitergehende Interpretation .. etwas ganz „Besonderes“ . Will sagen .. jedes Subjekt hat seine ganz besonderen Eigenschaften. Deshalb zerfließt die eine einzige Eigenschaft Gottes .. das Sein! . in unzählige, unterschiedliche Seins von Subjekten , wie auch die eine einzige Eigenschaft der Wirklichkeit .. das Allgemeine!.. ,in unzähliges ,unterschiedliches Allgemeines an Subjekten vergeht.

Oder um es auf einmal im Hinblick auf das Sein und das Allgemeine , an Hand des Menschen auf den Punkt zu bringen. Es gibt zum Einem das Sein und das Allgemeine der menschlichen Spezies und zum Anderen , daraus zerfließend .. vergehend (Hegel) , das ganz "besondere" Sein und das ganz "besondere" Allgemeine des jeweils einzelnen Menschen.

Das ist für das Thema :Reaktanz insofern von belang , dass wir unterscheiden müssen . ..
  • Voraussetzungen für das Entstehen von Reaktanz sind

    die Vorstellung zu besitzen, über einen Freiheitsspielraum zu verfügen
    diesen Freiheitsspielraum für einigermaßen wichtig zu halten
    eine Bedrohung oder Eliminierung dieses Freiheitsspielraumes wahrzunehmen
.. und zwar zwischen den Freiheitsspielräumen der menschlichen Spezies und den Freiheitsspielräumen des einzelnen Menschen. bzw. ob sie durch die menschlichen Spezies .. .. an sich ! .. bedroht oder eliminiert werden oder .. für sich! .. durch einzelne Menschen. ggf. durch einzelne Menschen , mit einem roten Telefon ..




Timberlake
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Sa 11. Jun 2022, 03:05

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 18:36
Worauf willst du hinaus?
Ich wollte .. in dem Beitrag ..darauf hinaus, dass wo Menschen sind , sie als solches auch dazu neigen , untereinander Freiheitsspielräume zu gefärden bzw. ein zu engen. Bezugnehmend auf den Beitrag von Gunnar Heinsohn , beispielsweise durch Geburtenraten "Jenseits von Gut und Böse" .Was ja irgendwo auch logisch ist. Um dieses Logische noch mal hervor zu heben , habe ich dazu das Logische des dritten Newtonsche Gesetz „Actio et Reactio“ . als Metapher bzw. Analogie gewählt und im Zusammenhang damit darauf hingewiesen, dass sich mit Metaphern bzw. Analogien eingeengte Freiheitsspielräume erweitern lassen. In diesem Fall den möglicherweise eingeengten Freiheitsspielraum dessen , worauf ich mit meinen Beitrag hinaus wollte und zwar der Logik von eingeengten Freiheitsspielräumen in den zwischenmenschlichen Beziehungen.

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 17:04
wiki hat geschrieben : eine Bedrohung oder Eliminierung dieses Freiheitsspielraumes wahrzunehmen
Gemäß dem, was ich bisher zu Reaktanz gelesen habe, würde ich diesen Punkt bei Wikipedia nicht zustimmen. Man muss keineswegs die Bedrohung oder Eliminierung eines Freiheitsspielraums wahrnehmen, sondern es genügt, dass man bloß glaubt, Freiheitsspielräume wären gefährdet, selbst wenn es gar nicht der Fall ist.
Gleich wohl ich an dieser Stelle nicht verschweigen möchte , dass ich damit zugleich darauf aufmerksam wollte , dass bei dem, worauf ich mich in meinen Beiträgen zu diesem Thema beziehe , es sich ganz sicher nicht bloß um ein Glauben an bedrohten bzw. eliminierten Freiheitsspielträumen handelt . Ich meine "epochaltypische Schlüsselprobleme" sind doch wohl noch der Fall . .. oder ? Glaubt Harald Lesch - wirklich nur bloß an die "Bevölkerungsbombe" ?

Ich wollte also auch darauf hinaus , dich wieder auf den Pfad von wahrnehmbaren Freiheitsspielräumen zu setzen.
Zuletzt geändert von Timberlake am Sa 11. Jun 2022, 03:54, insgesamt 1-mal geändert.




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Nauplios
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Sa 11. Jun 2022, 03:42

Timberlake hat geschrieben :
Fr 10. Jun 2022, 15:39

.. nur mal als Frage , für den Fall , dass das Wirkliche ein solches hochgradiges Schlüsselproblem ist ! Obgleich. "so" von Kant ganz sicher nicht gemeint. .. das mal nur so nebenbei.
Nur ganz kurz dazu, damit das eigentlich Thema, die Reaktanz als eine psychologische Disposition im Umgang mit Einschränkungen (echten und vermeintlichen), nicht aus dem Blick gerät: Die Wirklichkeit als "hochgradiges Schlüsselproblem" ist das eine, angedacht war sie ja als ein "epochaltypisches Schlüsselproblem". Epochal verstehe ich hier nicht nur im Sinne von außergewöhnlich, herausragend, bedeutsam ... u.ä., sondern auf eine Epoche bezogen, mit einer Epoche verbunden, für eine Epoche typisch. Und "Schlüssel" ist gemeint im Sinne von: eine Epoche aufschließend, erschließend, auf sie rückschließend.

Eine Epoche erschließt sich dem nachfolgenden (!) Verständnis unter anderem durch ihre Auffassung von Wirklichkeit - selbstverständlich nicht allein dadurch. Entscheidend dabei ist, daß dieses Verständnis ein nachgehendes ist, welches jenseits einer Epochenschwelle zurückschaut. Epochen sind nicht durch Grenzen voneinander getrennt, sondern durch Schwellen. Es gibt keine exakte Grenze, welche die Antike vom Mittelalter trennt oder das Mittelalter von der Neuzeit. Sicher, man kann das Mittelalter philosophisch mit Boethius beginnen lassen, die Neuzeit mit Descartes. Man kann es literarisch aber auch anders aufteilen und kunstgeschichtlich und politisch noch mal anders. Beschränkt man sich auf eine philosophische Betrachtung, kommt man vielleicht auf ein Ergebnis, das von gängigen philosophiehistorischen abweicht: Descartes ist eigentlich dem mittelalterlichen Denken weit mehr verhaftet und der mittelalterliche Cusanus ist im Grunde viel eher ein neuzeitlicher Denker. (In nahezu allen Philosophiegeschichten ist das anders.) -

Die Wirklichkeit der Antike ist die der momentanen Evidenz, die des Mittelalters eine von Gott garantierte, die der Neuzeit eine des offenen Kontextes (vgl. dazu Realität und Realismus von Hans Blumenberg). Die Wirklichkeit als "epochaltypisches Schlüsselproblem" - das meint einen Phrasierungsbogen zwischen Wirklichkeit und Epoche. Wenn man dann noch die Neuzeit versteht als eine Epoche der Vernunft, dann hat man das ganz große Kino der Geistesgeschichte mit den Oscarpreisträgerinnen Wirklichkeit, Vernunft, Epoche in den Hauptrollen und Möglichkeit, Kontingenz, Säkularisierung in den Nebenrollen. Die Regie führt eine Theorie der Neuzeit, das Drehbuch schreibt eine Phänomenologie der Geschichte.

Das Schöne daran ist: all das gibt es schon. Eric Voegelin hat' ich schon erwähnt, Karl Löwith (Weltgeschichte und Heilsgeschichte) wäre zu nennen, Carl Schmitt (Politische Theologie I / II), Edmund Husserl (Krisis-Abhandlung), Hans Blumenberg, Jürgen Habermas (Auch eine Geschichte der Philosophie) ...

Die Behandlung der Reaktanz im Rahmen einer solchen geschichtsphilosophischen, "weltgeschichtlichen Betrachtung" - etwa im Zusammenhang mit einer "zweiten Überwindung der Gnosis" (Blumenberg) oder im Hinblick auf die Neuzeit als ein "gnostisches Zeitalter" (Voegelin) - würde an ihre Konzeptualisierung als geschichtstheoretische Kategorie komplexere Ansprüche stellen als das Konzept in Form einer psychologischen Disposition jetzt hat. - Wenn von der "Reaktanz gegen die Vernunft" die Rede ist, dann spielt das hinein in das, was Odo Marquardt das "gnostische Rezidiv als Gegenneuzeit" nennt und das paradigmatisch Impulsgeber mit der "Hypostase der Archonten" (Nag Hammadi-Codex II, 4) kürzlich angesprochen hat.

Die Thematik Körper/Seele bzw. Körper/Geist und ebenso die Frage nach der künstlichen Intelligenz (s. den Demiurg der Spätantike) haben eine gnostische Grundierung. Auch hier könnte die Aufrüstung des Reaktanzkonzepts zu einer geschichtsphilosophischen Kategorie interessant werden.

Nun ist es doch ein wenig mehr geworden. Tut mir leid.




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Sa 11. Jun 2022, 03:57

Timberlake hat geschrieben :
Sa 11. Jun 2022, 03:05

Ich meine "epochaltypische Schlüsselprobleme" sind doch wohl noch der Fall ... oder ?
Schlüsselprobleme der Philosophie!

Wir sind also in der beneidenswerten Lage, keines dieser Probleme lösen zu können.

"Words, words, words" (Hamlet) ;)

Gute Nacht.

(Ich ziehe mich aus diesem Thread mal wieder zurück, damit nicht noch ein weiteres "Schlüsselproblem" entsteht.)
Zuletzt geändert von Nauplios am Sa 11. Jun 2022, 04:03, insgesamt 1-mal geändert.




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Sa 11. Jun 2022, 04:02

Nauplios hat geschrieben :
Sa 11. Jun 2022, 03:42


Die Behandlung der Reaktanz im Rahmen einer solchen geschichtsphilosophischen, "weltgeschichtlichen Betrachtung" - etwa im Zusammenhang mit einer "zweiten Überwindung der Gnosis" (Blumenberg) oder im Hinblick auf die Neuzeit als ein "gnostisches Zeitalter" (Voegelin) - würde an ihre Konzeptualisierung als geschichtstheoretische Kategorie komplexere Ansprüche stellen als das Konzept in Form einer psychologischen Disposition jetzt hat. - Wenn von der "Reaktanz gegen die Vernunft" die Rede ist, dann spielt das hinein in das, was Odo Marquardt das "gnostische Rezidiv als Gegenneuzeit" nennt und das paradigmatisch Impulsgeber mit der "Hypostase der Archonten" (Nag Hammadi-Codex II, 4) kürzlich angesprochen hat.

Ich hätte zu dieser Aufzählung noch eine Ergänzung ..
  • Der Untergang des Abendlandes
    Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte ist das kulturphilosophische Hauptwerk von Oswald Spengler. Der erste Band Gestalt und Wirklichkeit wurde von 1918 an in erster und zweiter Auflage im Verlag Braumüller in Wien herausgegeben, der zweite Band Welthistorische Perspektiven erschien 1922 beim Verlag C. H. Beck in München.

    Der morphologische Ansatz geht auf Spenglers Rezeption Goethes zurück. Seit dem 19. Jahrhundert wurden Lebewesen (Pflanzen) unter der Optik dynamischer Einheiten aufgefasst. Ein so aufgefasstes morphologisches Verständnis erschließt sich an der Erkenntnis lebendig sich entwickelnder Formen (nach Goethe), speziell in der Annahme, sie durchliefen Phasen der Jugend, der Reifung, des Alterns und des Absterbens. Spengler überträgt die Morphologie als Methode der Naturerkenntnis auf die Erkenntnis der Geschichte. Die „Welt als Geschichte“ erschließe sich erst in der Erfassung ihrer biologischen Wesenheit




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