DigiKant - It from bit

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Stefanie
Beiträge: 7319
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

Sa 20. Jan 2024, 16:36

Aus dem obigen Artikel
Es heißt in erster Linie, dass die theoretischen Physiker dazu neigen, ihre Abstraktionen für die Realität zu halten. Es stimmt durchaus, dass Physiker nicht Elektronen oder Photonen »beobachten«, sondern an Apparaten bestimmte Daten ablesen. Und zweifellos lassen sich solche Daten – zum Beispiel Punkte auf einem Bildschirm – als Bits auffassen. Aber Bits ohne Its – ohne irgendwelche materiellen Träger – sind nichts. Es gibt nur Bits-plus-Its.
Etwas streitig ist doch hauptsächlich der Punkt von Menschen unabhängige Informationen. Oder? Hier der Baum.

Der Baum ist wie die Punkte auf dem Bildschirm. Er ist die Information , das bit? Der materielle Träger ist dann wer? Der Mensch, die Welt?



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
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Sa 20. Jan 2024, 20:11

Ein Beispiel: Jedes Lebewesen ist aus Zellen aufgebaut. Im Zellkern befindet sich die DNA, der materielle Träger der Information für den Bauplan des Lebewesens. Ich würde sagen, die Information ist von uns unabhängig real, auch wenn sie einen materiellen Träger braucht.




Timberlake
Beiträge: 1675
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

So 21. Jan 2024, 01:40

AufDerSonne hat geschrieben :
Mo 15. Jan 2024, 23:11
Mit Information kann man rechnen. Aber ich bin jetzt zu faul in mein Buch zu schauen.
Es gibt ein interessantes Phänomen. Man könnte meinen, dass die Lösung zu einem Problem möglichst viel Information hat. Es ist aber gerade anders herum. Je grösser das Problem desto mehr Information ist darin enthalten. Die Lösung zu einem Problem hat Null Information. Also wenn ein Problem gelöst ist, hat es keine Information mehr für uns.

Weiss denn jemand hier, wie man mit der Information rechnet?
... gute Frage ,
Quk hat geschrieben :
Sa 13. Jan 2024, 17:17
Information ist in meinen Augen nicht nur die Auskunft am Bahnhof, sondern überhaupt die Substanz des Universums.

Zum Universum zähle ich alles, was ist: Sogenanntes physikalisches als auch sogenanntes geistiges.

Den Stuhl kann man theoretisch zerbröseln in kleinste Holzstückchen. Das sind alles Informationen. Die kann man wiederum spalten in Elementarteilchen. Das sind auch Informationen. Da kann ich nicht mehr sagen, die Elementarteilchen seien aus Holz, oder so. Photonen sind nicht aus Feuer oder dergleichen. Bei den Elementarteilchen kann ich kein farbiges oder hölzernes oder sonstiges Etwas als Information erkennen, sondern nur noch abstrakte Symbolik wie etwa Ladung, Spin, Ort, Welle etc. -- und an dieser feinsten Substanz-Aufteilung angekommen, kann ich schließlich nur noch von purer Information sprechen.

Wenn man ein Stuhl in kleinste Holzstückchen zerbröselt und diese Information digitalisiert , so kann man mit dieser Information zweifelsohne rechnen. Was ich allerdings bei einem "theoretischen" zerbröseln in Elementarteilchen bezweifeln würde. Wie wollte man auch punktförmig erscheinende Elementarteilchen digitalisieren , die nur Aufenthaltswahrscheinlichkeiten aufweisen.
Stefanie hat geschrieben :
Mo 15. Jan 2024, 23:09
Jetzt wird es für mich kompliziert, weshalb der Artikel bei mir auch auf der Festplatte Staub ansetzte.

Der Autor geht in die Zukunft, in das Jahr 2050.
Mitte des 21. Jahrhunderts ist alles komplett durchdigitalisiert. Jeder Vorgang, im Kleinsten wie im Größten, wird in einer Sphäre der Information gespiegelt, gespeichert und zugänglich gemacht sein. Das gilt für Individuen wie für gesellschaftliche Vorgänge, für Biologisches wie für Physikalisches, für Kunst wie für Recht – für schlichtweg alles. Um unsere Fragestellung noch zuzuspitzen, gilt das auch für den Bereich der Gedanken, die sich aus dem neuronalen Strom auslesen lassen. 2050 ist die Antwort damit eindeutig:
„Was kann ich wissen?“ – Alles.

...
Wenn also dieser Autor in die Zukunft des Jahres 2050 geht und meint man könne , weil alles komplett durchdigitalisiert, alles Wissen, dann offenbar in der Unkenntnis der Quantenmechanik. Schrödingers Katze lässt grüßen.




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