Der Pronatalismus oder Natalismus ist eine Haltung, die im Privatleben kinderreiche Familien und auf der politischen Ebene das Wachstum der Bevölkerung befürwortet. Das Gegenteil von Pronatalismus ist der Antinatalismus.
Beide Richtungen scheinen mir nicht erstrebenswert.
Vor allem viele Tech Milliardäre sind Anhänger dieser Bewegung. Es geht nicht nur um mehr Kinder, sondern auch um mehr "perfekte" Kinder.
Aus einem Focus Artikel https://www.focus.de/familie/rueckgang- ... 64375.html
Dabei geht es um mehr als reine Zahlen: Pronatalisten wollen gezielt die vermeintlich „intelligentesten“ Menschen zur Fortpflanzung motivieren.
Mit Gen-Technik wollen Pronatalisten die Zukunft der Menschheit gestalten
Die Bewegung setzt auf modernste Technologien. Malcolm und Simone Collins, die Gründer der "Pronatalist Foundation", haben ihre Kinder mithilfe genetischer Tests geplant.
Embryonen mit potenziellen Schwächen wurden aussortiert. Ziel sei es, die Menschheit nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ zu optimieren.
Kritiker werfen ihnen vor, mit diesen Methoden an eugenische Ideen anzuknüpfen. Parallelen zur Geschichte drängen sich auf, doch die Pronatalisten betonen, dass sie einzig die Zukunft der Menschheit sichern wollen. Besonders in den USA finden sie immer mehr Anhänger.
Aus: https://www.moment.at/story/was-ist-pronatalismus/
Wer niedrige Geburtenraten als größtes Problem der Menschheit sieht, setzt aber nicht nur auf Anreize. Sondern auch auf Strafen und Repression, um dagegen anzukämpfen – wie es in Ländern wie Russland und Ungarn etwa schon passiert.
Ob sie überhaupt Kinder kriegen wollten oder nicht, konnten Frauen lange Zeit nicht selbst entscheiden. Einerseits brauchte man Kinder immer auch zur finanziellen Altersabsicherung. Andererseits wurde von Frauen erwartet, Kinder in die Welt zu setzen. Gesellschaftlichen Druck dazu gibt es zwar immer noch. Aber Frauen haben in vielen Ländern zumindest die Möglichkeit, kinderlos zu bleiben, ohne geächtet oder bestraft zu werden.
Diese Freiheit und Normalität wurde lange und hart erkämpft. Pronatalismus will das im Extremfall rückgängig machen. Denn: Wenn Kinderkriegen als eine Pflicht an der Gesellschaft verstanden wird, wird Kinderlosigkeit im besten Fall als Egoismus ausgelegt – im schlimmsten als Verbrechen. In Russland wurde etwa ein Gesetz beschlossen, das die “Werbung” für Kinderlosigkeit unter Strafe stellt. Sogar über ein Kondomverbot wird nachgedacht.
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Pronatalismus hat viele Schnittpunkte mit der extremen Rechten: “Unsere” Frauen bekommen zu wenig Kinder, das ist eine Bedrohung für “unser” Volk. Die Schuld daran wird auch dem Feminismus zugeschrieben. So behauptete etwa der Terrorist von Christchurch, dass Feminismus zu niedrigen Geburtenraten führe. Er reiht sich damit in eine Reihe rechtsextremer Terroristen ein. Genau dasselbe hat auch der aktuelle südkoreanische Präsident in seinem Wahlkampf behauptet. Gesellschaftliche und finanzielle Gründe werden dabei komplett ignoriert. Südkoreanische Frauen müssen täglich gegen sehr viele Missstände ankämpfen. Kein Wunder, dass viele von ihnen Kindern und Männern abgeschworen haben.