https://www.apotheken-umschau.de/ageism ... 30347.html
Ageismus oder Altersdiskriminierung?
Der im Deutschen verwendete Begriff Ageismus ist angelehnt an das englische Wort „Ageism“. Auf internationaler Ebene wird er schon seit einigen Jahren verstärkt verwendet, vor allem in politischen Zusammenhängen und in der Forschung. Im Deutschen kommt „Altersdiskriminierung“ Ageismus am nächsten, ist allerdings enger gefasst, denn es geht dabei nur um offene Benachteiligung aufgrund von Lebensalter. Ageism hingegen meint zusätzlich etwas Subtileres, also zum Beispiel stereotype Vorstellungen von Alter, die jeder Mensch hat.
Altersdiskriminierung ≠ Altendiskriminierung
Altersdiskriminierung und Ageismus bezeichnen generell die Diskriminierung aufgrund des Alters und können daher auch junge Menschen treffen.
Ageismus
Ich habe ein weiteres Fremdwort entdeckt.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Ageismus betrifft junge wie ältere Menschen. Es geht erstmal um die älteren Menschen, zu denen man mich wohl auch schon zählen wird.
Folgendes aus:
Meine Mutter, wird im April 81 Jahre alt, sagt ihn öfters. Smartphone, zu alt dafür, ich bin doch wohl zu alt für die Weiberfastnachtsitzung, das kann ich doch nicht mehr anziehen, usw.
Folgendes aus:
Der Satz "Dafür bin ich zu alt" rutscht mir auch schon mal raus. Meistens, wenn ich mich ärgere.https://www.apotheken-umschau.de/ageism ... 30347.html
Der Begriff beschreibt, wie wir über Menschen – basierend auf ihrem Altsein – denken, fühlen und wie wir handeln. Genauer gesagt geht es um tief in unserer Gesellschaft verwurzelte Altersstereotype – alte Menschen seien gebrechlich, einsam, unflexibel – und um Ressentiments ihnen gegenüber. Ageismus meint zudem gelebte Praktiken, Strukturen bis hin zu Gesetzen, die Menschen ungerechtfertigt aufgrund ihres Lebensalters benachteiligen oder ihnen Ressourcen vorenthalten. Dazu gehört auch die gesellschaftliche Erwartung, dass sich alte Menschen eher aus der Gesellschaft zurückziehen und nicht zur Last fallen sollen. Ageismus kann sich auch gegen die eigene Person richten, etwa wenn eine 71-jährige Person von sich sagt „Sport? Nein, das mach ich nicht, dafür bin ich zu alt“.
Meine Mutter, wird im April 81 Jahre alt, sagt ihn öfters. Smartphone, zu alt dafür, ich bin doch wohl zu alt für die Weiberfastnachtsitzung, das kann ich doch nicht mehr anziehen, usw.
Was ist das Problem an negativen Altersbildern?
Wenn Altersbilder pauschal ausfallen, verhindern sie, dass die Individualität einer Person gesehen wird. Zum Beispiel wird ein alter Mensch, den der ambulante Pflegedienst pflegt, schnell als senil und depressiv eingestuft. Und das, obwohl er zwar körperlich eingeschränkt ist, aber noch über gute geistige Funktionen verfügt.Man muss keiner Minderheit angehören, um diskriminiert zu werden. Das zeigt ja auch das Beispiel Sexismus. „Alter“ ist zusätzlich noch eine Kategorie, die uns alle betrifft – entweder aktuell oder in Zukunft. Ageismus ist damit immer auch eine Art Kampfansage an das zukünftige Selbst.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Auf das Wort Ageismus bin ich aber in einem anderen Text gestoßen. Ich habe überlegt, eine Triggerwarnung für den Text kundzutun. : - )
Es war ja Weltfrauentag.
Es war ja Weltfrauentag.
https://taz.de/Frauen-in-den-mittleren-Jahren/!6066072/
Und nun, da ich die 50er-Marke gerissen habe, bringt man mir mehr oder minder schonend bei, dass mein Frausein sich langsam, aber sicher dem Ende nähert.Das erste Mal geschah es, als ich 47 war. Ich war gerade als leitende Redakteurin bei einer Zeitung (es war übrigens die taz) angestellt worden, da brummte #MeToo los. Nach der ersten Redaktionskonferenz zum Thema fragte mich eine Jungredakteurin, ganz höflich und zugewandt, ob ich früher auch mal #MeToo-artige Angriffe erlebt hätte.Das früher in ihrer Frage verriet überdeutlich, dass ich in den Augen der jungen Frau für sexuelle Belästigung nicht mehr in Frage kam. War das nicht eine Unverschämtheit? Nannte man eine solche Denkweise nicht Ageismus?
De facto hatte sie ja recht. Mit der Zeit hatte das, was unter „MeToo“ gefasst wird, mir gegenüber tatsächlich nachgelassen – und ich konnte mich nicht darüber empören, im Gegenteil: Gerade das war ja ein markanter Vorteil des Älterwerdens als Frau, endlich nicht mehr ständig beglotzt, betatscht und begutachtet zu werden, nach Scheißdreckskriterien, die neuerdings „Fuckability“ genannt werden.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
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Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
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Wenn ich sage, ich sei zu alt, meine ich damit nicht meine altersbedingte Fähigkeits-Reduktion, sondern meine Lebenserfahrung. Wenn ich etwas bestimmtes tausend Mal schon gemacht oder gesehen habe, hat das auf mich lebenserfahrungsgemäß eine andere Wirkung als auf jemanden, dem das zum ersten Mal begegnet. Für so etwas bin ich dann zu alt.
2.Versuch
Den Satz verstehe ich:
Wenn ich etwas bestimmtes tausend Mal schon gemacht oder gesehen habe, hat das auf mich lebenserfahrungsgemäß eine andere Wirkung als auf jemanden, dem das zum ersten Mal begegnet.
Und dann kommt
Für so etwas bin ich dann zu alt.
Auf was bezieht sich denn "so etwas" ? Auf "ersten Mal" begegnet, oder nicht, oder doch?
Den Satz verstehe ich:
Wenn ich etwas bestimmtes tausend Mal schon gemacht oder gesehen habe, hat das auf mich lebenserfahrungsgemäß eine andere Wirkung als auf jemanden, dem das zum ersten Mal begegnet.
Und dann kommt
Für so etwas bin ich dann zu alt.
Auf was bezieht sich denn "so etwas" ? Auf "ersten Mal" begegnet, oder nicht, oder doch?
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Little Joe hört heute zum ersten Mal den Witz vom Onkel Fritz und ist begeistert. Mir ist dieser Witz nicht neu; ich habe ihn schon tausend Mal gehört. Für diesen Witz bin ich zu alt.
Um mich für diesen Witz begeistern zu können, bin ich zu alt; ich habe ihn in meinem Leben zu oft gehört.
Um mich für diesen Witz begeistern zu können, bin ich zu alt; ich habe ihn in meinem Leben zu oft gehört.
Nun ja, zweischneidig -- und damit missverständlich -- ist die Sache schon. Wertfrei festhalten können wir jedenfalls dies: Im Lauf des Lebens verändern wir uns mental und köperlich. Diese Veränderung können wir nicht leugnen. Ein 50-jähriger ist kein 5-jähriger.
Aus diesen verschiedenen Veränderungen können wir nun eine gute oder schlechte Veränderung herauspicken. Den Spruch "dafür bin ich zu alt" kann ich auf eine gute oder schlechte Veränderung beziehen, also auf eine aufwertende oder abwertende. Auf was bezieht sich der Ageismus? Bezieht er sich auch auf aufwertende Veränderungen, wie etwa altersbedingte Weisheit oder altersbedingter Erfahrungsschatz? Oder bezieht er sich nur auf abwertende Veränderungen, wie etwa altersbedingte Gebrechlichkeit etc.?
"Für diese Bergwanderung bin ich zu alt." -- Abwertung des Alters. Das ist wohl ageistisch?
"Für diesen kindischen Streit bin ich zu alt." -- Aufwertung des Alters. Ist das auch ageistisch?
Aus diesen verschiedenen Veränderungen können wir nun eine gute oder schlechte Veränderung herauspicken. Den Spruch "dafür bin ich zu alt" kann ich auf eine gute oder schlechte Veränderung beziehen, also auf eine aufwertende oder abwertende. Auf was bezieht sich der Ageismus? Bezieht er sich auch auf aufwertende Veränderungen, wie etwa altersbedingte Weisheit oder altersbedingter Erfahrungsschatz? Oder bezieht er sich nur auf abwertende Veränderungen, wie etwa altersbedingte Gebrechlichkeit etc.?
"Für diese Bergwanderung bin ich zu alt." -- Abwertung des Alters. Das ist wohl ageistisch?
"Für diesen kindischen Streit bin ich zu alt." -- Aufwertung des Alters. Ist das auch ageistisch?
Für diese Bergwanderung bin ich zu alt." -- Abwertung des Alters. Das ist wohl ageistisch?
Dies ist vergleichbar mit "ich bin mit 70 Jahren zu alt für Sport".
Es wird immer noch in der Gesellschaft davon ausgegangen, dass ältere Menschen grundsätzlich nicht in der Lage sind, körperliche Anstrengungen zu bewältigen. Hinzukommt kommt die Erwartung, ja fast schon das Gebot, ältere Menschen leben zurückgezogen, fallen einem nicht zu Last und sportliche Aktivitäten haben sich auf das Spazierengehen zu beschränken. Das ist abwertend. Das übernehmen viele ältere Menschen und kommen nicht darauf, dass es auch anders gehen kann. Diejenigen, die es trotzdem machen, sind dann Stars auf Tiktok und YouTube.
Es wird auch suggeriert, man kann und man darf bestimmte Handlungen einfach nicht mehr ausführen, wenn ein bestimmtes Alter erreicht ist. Blödsinn ist das.
Von einer körperliche Gebrechlichkeit wird gerne auch auf eine geistige Gebrechlichkeit geschlossen. Was oft nicht stimmt. Inspiration und geistige Anregung oft Fehlanzeige. Das lässt sich gut in Altenheimen beobachten.
Dies ist vergleichbar mit "ich bin mit 70 Jahren zu alt für Sport".
Es wird immer noch in der Gesellschaft davon ausgegangen, dass ältere Menschen grundsätzlich nicht in der Lage sind, körperliche Anstrengungen zu bewältigen. Hinzukommt kommt die Erwartung, ja fast schon das Gebot, ältere Menschen leben zurückgezogen, fallen einem nicht zu Last und sportliche Aktivitäten haben sich auf das Spazierengehen zu beschränken. Das ist abwertend. Das übernehmen viele ältere Menschen und kommen nicht darauf, dass es auch anders gehen kann. Diejenigen, die es trotzdem machen, sind dann Stars auf Tiktok und YouTube.
Es wird auch suggeriert, man kann und man darf bestimmte Handlungen einfach nicht mehr ausführen, wenn ein bestimmtes Alter erreicht ist. Blödsinn ist das.
Sowohl als auch, denke ich mal. Wenn man auf altersbedingte Weisheit so beschränkt wird, dass ältere Menschen nicht auch mal Blödsinn machen dürfen, oder kindisch sein dürfen, dann wird es abwertend. Fehler kann man in jedem Alter machen.Bezieht er sich auch auf aufwertende Veränderungen, wie etwa altersbedingte Weisheit oder altersbedingter Erfahrungsschatz? Oder bezieht er sich nur auf abwertende Veränderungen, wie etwa altersbedingte Gebrechlichkeit etc.?
Von einer körperliche Gebrechlichkeit wird gerne auch auf eine geistige Gebrechlichkeit geschlossen. Was oft nicht stimmt. Inspiration und geistige Anregung oft Fehlanzeige. Das lässt sich gut in Altenheimen beobachten.
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Ich behaupte mal, dass, wenn es genialer Witz ist, der dem eigenen Humor entspricht, lacht man auch noch darüber, wenn man diesen Witz 100 mal gehört hat. Mit dem Alter hat das nichts zu tun.
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Ich meine mal gelesen zu haben, dass von Altersdiskriminierung viele Altersgruppen betroffen sind – wenn auch in unterschiedlichem Maß und in unterschiedlicher Weise. Am wenigsten diskriminiert werden nach meiner Erinnerung Menschen im mittleren Alter, also etwa zwischen 35 und 50. Genau in dieser Lebensphase gelten sie als besonders produktiv und für den Arbeitsmarkt am wertvollsten.
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Welche Folgen kann Ageismus haben?
Das kann man am Beispiel Arbeit ganz gut verdeutlichen: Hier dominiert tendenziell immer noch das Altersstereotyp des weniger fitten und unproduktiven älteren Arbeitenden und führt dazu, dass ältere Menschen von Arbeitgebenden seltener Arbeitsplatzangebote und weniger Möglichkeiten für Weiterbildung und neue Aufgabenbereiche erhalten. Diesen Stereotyp haben manche Menschen so verinnerlicht, dass die Diskriminierung älterer Arbeitender häufig gar nicht als solche bewertet wird. So ein verinnerlichtes negatives Altersbild kann dazu führen, dass Menschen ihren Beruf früher verlassen anstatt dass sie im Beruf bleiben, um körperlich und geistig fit zu bleiben.
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen- ... g-102.html
Hannes Kreschel will auf politischer Ebene mitmischen. Mehr Jugendclubs und mehr Begegnungsorte für jüngere Einwohnerinnen und Einwohner in Halle ist etwa eine der Forderungen des 21-Jährigen SPD-Kandidaten. Der Jurastudent stand bei der Kommunalwahl 2024 zum ersten Mal als Kommunalpolitiker zur Wahl und nutzte dafür auch verstärkt Social Media. Da schlug ihm auch Hohn entgegen: "Da heißt es zum Beispiel, dass ich noch nie richtig gearbeitet habe, dass ich mit meinem Aussehen noch grün hinter den Ohren bin oder auch: 'Du bist jung und hast kein Recht, deine politische Meinung zu äußern."
Nicht an seinen politischen Aussagen, sondern an seinem Alter arbeiteten sich viele User und Userinnen ab. "Windel tragen, aber große Fresse haben. Geh nach Hause" – solche Kommentare sind für ihn keine Seltenheit. Kalt lässt ihn das nicht: "Wieso darf ich als junger Mensch nicht meine Meinung äußern? Darf ich dieses Land nicht mitbestimmen, nur weil ich nicht 35 Jahre gearbeitet habe? Ab welchem Maß machst du das dann? Wenn du zwanzig Jahre gearbeitet hast, dann darfst du mitbestimmen, wenn du zehn Jahre gearbeitet hast, dann darfst du nicht mitbestimmen?"
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Ja, das klingt plausibel.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 14. Mär 2025, 17:07Ich meine mal gelesen zu haben, dass von Altersdiskriminierung viele Altersgruppen betroffen sind – wenn auch in unterschiedlichem Maß und in unterschiedlicher Weise. Am wenigsten diskriminiert werden nach meiner Erinnerung Menschen im mittleren Alter, also etwa zwischen 35 und 50. Genau in dieser Lebensphase gelten sie als besonders produktiv und für den Arbeitsmarkt am wertvollsten.
Auch weil die Diskrimierenden selbst irgendwie gerne aus einer Welt von Produktiven kommen und sich kaum selbst diskriminieren

Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.
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Ich schätze, dass es ziemlich häufig vorkommt, dass man "sich selbst diskriminiert". Oft geht es bei Diskriminierungen ja oft um bestimmte Muster bzw Narrative, wie man heute eher sagt. Und diese Narrative hat man in manchen Fällen vielleicht so stark verinnerlicht, dass man sie auf sich selbst anwendet.
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Ich spreche es als Zusammensetzung von age (ey-dsch) und ismus aus.