NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ So 4. Okt 2020, 15:31
Burkart hat geschrieben : ↑ So 4. Okt 2020, 15:20
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ So 4. Okt 2020, 15:13
Kurz: Nö, kann man so nicht sagen.
Wir Menschen lassen uns in ganz unterschiedlichen Situationen einmal durch die Ratio und einmal durch unsere Gefühle leiten.
Oft ist es auch ein Zusammenspiel von beidem (abwägen).
Das sehe ich anders.
Ich nicht.
Meine Gefühle sind naturbedingt immer (m)eine Grundlage im Denken, aber ich entscheide rational durch Abwägungen.
Ich nicht.
Na, dann entscheiden wir halt auf unterschiedlicher Basis.
Wobei ich zugeben muss, dass ich ein vergleichsweiser rationaler, nicht sehr emotionaler Mensch bin, jedenfalls, wenn es um Entscheidungen geht.
Weil ich nicht einsehe womit das zu begründen wäre, dass die Ratio/Logik fehlerfreier wäre als unsere Emotionen.
Sie ist nicht unbedingt fehlerfreier insgesamt, nur können halt keine Fehler durch Emotionen entstehen.
Das mag in eng eingegrenzten Bereichen so sein. Dort wo es primär um Zahlen geht. In der Mathematik braucht es keine Emotionen.
Aber sobald eine Entscheidung auch Einfluß auf die Menschen hat, erwarte ich, dass Emotionen eine Rolle spielen und berücksichtigt werden.
Sie sidn für mich nicht weniger gewichtige Gründe als rein logische Gründe.
Oh ja, Emotionen von Menschen werden gerne berücksichtigt. Man muss sich nur mal Trump anschauen, wie er seine Fan-Gemeinde bedient.
Wenn nur die Menschen dort es mehr kapieren würden oder wollen...
Es wäre mal interessant, was Psychologen zu Trump hinsichtlich seiner Emotionen sagen, also ob er wirklich so "aus dem Bauch heraus" handelt (und entsprechend unüberlegt) oder ob wieviel Ratio dahintersteckt (ggf. von seinen Beratern).
Hast du ein Beispiel, wo es aus deiner Sicht anders ist?
Zum Beispiel bei der Partnerwahl.
Also da bin ich mir nicht so sicher.
Man kann natürlich - wie inzwischen viele Menschen das machen - sich einen Partner anhand einer Strichliste zusammenstellen.
Aber man sagt nicht umsonst: Wo die Liebe hinfällt.
Ja, Liebe ist eine rein emotionale Sache, aber Partner*wahl* ist schon vom Wort her anders.
Nicht nur bei mir, auch bei meiner Partnerin gab es rationale Überlegungen; sie hat z.B. andere Bekannte gegen mich abgewogen.
Eine gute Bekannte sucht sich gerne mal Männer als mögliche Partner. Bei ihr spielt z.B. deren Geld, Großzügigkeit (Geld halt) u.a. eine sehr wichtige Rolle; wenn diese Kriterien zu sehr nicht eintreten und sie stellt das fest, sehen sie Männer sie nie wieder.
Natürlich gibt es auch Liebesheiraten, aber ob die letztlich auf die Dauer so perfekt sind... das dürfte mal so, mal anders sein, entsprechend wie gut die Partner miteinander auskommen, was viele Kriterien betrifft.
By the way, vor allem früher wurden Partnerschaften ja auch vermittelt und politisch eingegangen, ich denke da z.B. an die K&K-Monarchie. Da hatte man halt parallel Liebhaber(innen) und gut war's, trennte klar Gefühl von Ratio.
(Ok, außer dort, wo Ratio keine Rolle spielt, wie z.B. welches Essen ich lieber mag; da darf das Gefühl gerne allein entscheiden.)
Naja zum Beispiel dort. Aber auch bei politischen Fragen. Für mich hat Mitleid und Mitgefühl zum Beispiel einen sehr hohen Stellenwert (wir nennen das auch Menschlichkeit).
Und warum wählen dann so viele anders? Und das sicher nicht nur die AfD-Anhänger.
Ich möchte in keiner Welt leben in der die Menschen nur nach rationalen Gesichtspunkten entscheiden... zum Beispiel nur nach Zahlen.
Allein die Vorstellung finde ich echt gruselig und menschenverachtend.
Natürlich, ich nehme damit in Kauf, dass sich auch negative menschliche Antriebe in die Entscheidung mit einschleichen.
Aber ich bin nicht bereit positive Emotionen wie Liebe und Mitgefühl zu opfern, nur weil der Mensch auch hassen kann.
Menschen sollen ja auch so bleiben können, wie sie sind, klar. Nur wäre eine alternative, helfende Intelligenz hilfreich, gerade da, wo der Mensch zu emotional ist und vielleicht zu wenig nachdenkt hinsichtlich einer (besseren) Entscheidung.
Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.