Spielen

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Jörn Budesheim
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Do 13. Dez 2018, 06:34

"Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt."
Fast jeder dürfte dieses Zitat schon mal einmal irgendwo gelesen haben. Aber was bedeutet es?




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Friederike
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Do 13. Dez 2018, 15:31

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 13. Dez 2018, 06:34
"Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt."
Fast jeder dürfte dieses Zitat schon mal einmal irgendwo gelesen haben. Aber was bedeutet es?
Ich kannte es nicht. Das, was den Menschen von den anderen Tieren unterscheidet, das ist das absichtslose, zweckfreie Tun. So vielleicht?




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Stefanie
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Do 13. Dez 2018, 18:17

Spielen ist entdecken, ausprobieren, erfinden, alleine, zu mehreren, gewinnen wollen, verlieren lernen, aber auch an sich an Regeln zu halten. Denken, fühlen, handeln. Kreativ sein.
Beim Urteilen bin ich mir noch nicht sicher.

Absichtslos wurde ich nicht sagen. Gewinnen wollen, was bauen.

Das Zitat kannte ich, ich musste aber nachlesen, von wem es ist.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Jörn Budesheim
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Fr 14. Dez 2018, 05:36

Ja, das Zitat stammt von Schiller und zwar aus den Briefen zur ästhetischen Erziehung des Menschen. Ich habe mir dazu etwas LektüreMaterial besorgt und versuche, den Grundgedanken Schillers zu erfassen :)

Dabei geht es Schiller tatsächlich um die Bestimmung des Menschen, soweit ich bisher sehen kann. Dazu unterscheidet er zunächst zwei Triebe und zwar den Formtrieb und den Stofftrieb, welche man wohl, in erster Annäherung der Vernunft und dem Gefühl zuordnen kann. Es gibt darüber hinaus jedoch noch einen dritten Trieb, den Spieltrieb, der die ersten beiden Triebe in sich vereinigt.

Der Gegenstand ist Stofftriebs, also des Gefühls, ist das Leben, während der Gegenstand des Formtriebs, also der Vernunft die Gestalt ist. Und da der Spieltrieb die Verbindung von Form- und Stofftrieb ist, ist sein Gegenstand die lebendige Gestalt - die Schönheit. In der Ästhetik sollen sich Verstand und Gefühl harmonisch miteinander verbinden.

Das ist meine allererste Annäherung aufgrund der bisherigen Lektüre, ich hoffe, dass es nicht kompletter Unsinn ist :)




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Jörn Budesheim
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Fr 14. Dez 2018, 06:19

Meine Spracherkennung hält übrigens Schiller für einen Chiller, ich würde das dem Spieltrieb zuordnen :)




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Jörn Budesheim
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Sa 15. Dez 2018, 06:51



Ungefähr ab 14.20 min reden Vossenkuhl und Lesch ein viertelstündchen über Schiller (und auch seine Briefe).




ahasver
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Sa 15. Dez 2018, 10:23

Friederike hat geschrieben :
Do 13. Dez 2018, 15:31
Ich kannte es nicht. Das, was den Menschen von den anderen Tieren unterscheidet, das ist das absichtslose, zweckfreie Tun.
Auch erwachsene Tiere spielen ausgiebig. ZB Eisbären, die immer wieder denselben Hügel hochklettern sich auf ihren Hintern setzen und anscheinend quietschvergnügt runterrutschen. Immer wieder.



"Ich kann mich auch irren und nichts ist so sicher, als dass alles auch ganz anders ist."

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