Staunen
Verfasst: Sa 11. Mai 2019, 21:32
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ue ... _id=443013Ich denke, dass man die Zeitlichkeit des Staunens, als einen dauernden Moment beschreiben kann, als sein Innehalten im Moment
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ue ... _id=443013Ich denke, dass man die Zeitlichkeit des Staunens, als einen dauernden Moment beschreiben kann, als sein Innehalten im Moment
Das Gegenstück zum Staunen ist vielleicht das Achselzucken. Na und? "Danach geht‘s Millionen Jahre ohne uns weiter." Dieses Achselzucken versteht sich vielleicht sogar als ein Stück aufgeklärtes Denken. Die Welt als Ganze ist entzaubert, zu staunen gibt es dann nichts. Alles ist Natur, alles ist natürlich, nichts davon ist erstaunlich ... Isso!NN bei Facebook hat geschrieben : Die Menschheit ist auch Natur. Alles was der Mensch tut, ist also natürlich. Und wenn er sich selbst damit ausrottet, ist halt mal wieder eine Spezies ausgestorben. Danach geht‘s Millionen Jahre ohne uns weiter.
Gibt es denn ein Ende?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 15. Mai 2019, 06:33"Am Anfang der Philosophie steht das Staunen." Und was soll am Ende stehen?
Und ein Gedanke von Hannah Arendt:
November 1970, Denktagebuch seite 797Wenn das Staunen der Anfang des Denkens ist, dann ist der Denker immer der Zuschauer. Das Schauspiel der Welt zu bestaunen bedeutet: Ich ziehe mich von der Welt zurück, um sie wie ein Schauspiel zu betrachten - bei den Griechen, als ob ich göttlich wäre; bei Kant: als wäre ich der Richter; in beiden Fällen nach Unsterblichkeit streben- als wäre ich keine bloße Erscheinung, als würde ich nicht verschwinden. Im Schauspiel versunken, vom Staunen erfüllt, befinde ich mich über allen Erscheinungen und habe meinen Standpunkt meine Meinung, verloren, besser: aufgegeben. Ich Urteile nun, als wenn ich nicht teilnähme. Diese "Unparteilichkeit"(nicht Teil, nicht Partei zu sein) ist vielleicht "unmenschlich".
Kunstforum zum Thema Staunen hat geschrieben : Als totale Narzissten sind sie [die Menschen] in ihren Kokons eingesponnen. Dieser Mangel an Neugier sei Teil eines großen ethischen Missstandes. Sie stellt fest: „Dieser Sinn fürs Wunderbare, der uns ein umfassenderes ethisches Bewusstsein vermitteln sollte, ist ein tief verwurzelter Teil unserer Menschlichkeit. Aber gerade dieser Sinn ist im Schwinden begriffen, und der Mensch dominiert die Erde mittlerweile so sehr, dass wir kaum mehr das Gefühl haben, mit anderen Tieren auf einer Grundlage der Gegenseitigkeit leben zu müssen.“ (Martha Nussbaum)
Spannend finde ich hier, dass das Staunen im Zusammenhang mit der Ethik betrachtet wird.Kunstforum zum Thema Staunen hat geschrieben : Der Soziologe Heinz Popitz sieht das Charakteristikum menschlichen Staunens im freien und offenen „Interesse für den Eigensinn der Sachen“.
und bin einigermaßen "geplättet", daß man im 4. Jahrhundert den Zusammenhang zwischen dem Regen, der aus den Wolken kommt und dem Meereswasser, das darunter liegt, schon kannte. Ob die physikalische Erklärung dazu auch bereits bekannt war, das weiß ich nicht, und werde es auch nicht nachsehen.A. hat geschrieben : V. 7. „Er sammelt die Gewässer des Meeres wie in einem Schlauche.“ Indem er, will er sagen, das Wasser des Meeres wie in einem Schlauche sammelt, fesselt er es in den Wolken, wie er auch anderswo sagt: „Der das Wasser des Meeres hervorruft und es ausgießt über das Angesicht der ganzen Erde. Und wieder: Der die Wolken herbeiführt von der äussersten Grenze der Erde.“ „Der in Schatzkammern die Wassertiefen legt.“ Und die Wassertiefen, will er sagen, besiegelt er gleichsam in Schatzkammern, damit sie nicht hervorsprudeln und das trockene Land überschwemmen.