Wie intelligent bin ich eigentlich?

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Alethos
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Fr 6. Sep 2019, 22:53

Es gibt eine Vielzahl von Definitionen von Intelligenz. Eine lautet: Intelligenz sei die Fähigkeit zur Problemlösung innerhalb einer bestimmten Zeit. Darüber kann man sich streiten, aber nehmen wir es mal als gegeben hin.

Nun halte ich mich für einen mittelbegabten Menschen. Mein IQ (je nach Test) liegt zwischen durchschnittlich bis überdurchschnittlich. So weit, so gut. Nun gibt es aber Menschen, die mit 40 Jahren sowohl mehrere Sprachen fliessend beherrschen, dies auf intellektuell hochstehendem Niveau, den Professor in Philosophie, folglich alle grossen Werke der Philosophie inkl. Beiwerke gelesen, Philologie und Geschichte studiert und mehrere Bücher veröffentlich haben. Dies in jenen 40 Jahren, in denen ich es gerade einmal geschafft habe, 15-20 Werke zu lesen, eine mittelmässige Karriere hinzulegen, dank der ich es knapp schaffe, 40-50 Seiten der Phänomenologie Hegels pro Tag zu lesen. Ich bräuchte bei diesem Tempo also ca. 5 bis 6 Leben, um mindestens jenes Niveau an Problemlösungsfähigkeit anderer Individuen zu erreichen. Ich bin also nicht etwas mittelmässig begabt (wenn auch durchschnittlich), sondern bleibe, gemessen an dem, was mit heutigen Hirnen offenbar möglich ist, weit hinter den Möglichkeiten zurück.

Wie breit ist das Spektrum von menschlicher Intelligenz und wie zuverlässig kann man sich selbst in diesem einordnen? Mir scheint die Gefahr gross zu sein, dass man sich (im Lichte des eigenen Verstandesvermögens, welches sich in der Dunkelheit des Schattens hellster Köpfe als immerhin helles zeigt) für klüger hält, als man eigentlich ist. Aber wenn man gewisse andere Individuen der breiten Masse so denken hört, da kann man sich wiederum auch nicht ganz vorstellen zu ihnen zu zählen, die so dumpf und für die schönen Differenzierungen so blind sind.

Wie intelligent ist man nun, wenn man zwischen den Klügsten und den Dümmsten irgendwo in der Mitte liegt?



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Jörn Budesheim
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Sa 7. Sep 2019, 06:48

Es gibt sieben verschiedene bestätigte Intelligenz-Kategorien.
1 Logisch-mathematische Intelligenz. ...
2 Verbal-linguistische Intelligenz. ...
3 Räumlich-mechanische Intelligenz. ...
4 Musikalische Intelligenz. ...
5 Körperlich-kinästhetische Intelligenz. ...
6 Interpersonal-soziale Intelligenz. ...
7 Intrapersonale Intelligenz (Selbstkenntnis)
Es gibt viele Arten von Intelligenz, schätze ich :) ob diese Aufzählung, die ich schnell ergoogelt habe, komplett ist, kann ich natürlich nicht sagen. Und wie die verschiedenen Arten der Intelligenz ineinander wirken oder eben auch nicht, weiß ich auch nicht. Aber sicher kann man nicht sagen, jemand ist überhaupt intelligent, mittelintelligent oder hyperintelligent, das dürfte unterkomplex sein :) weil es die verschiedenen Ausprägungen der Intelligenz unterschlägt.




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Alethos
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Sa 7. Sep 2019, 08:59

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 7. Sep 2019, 06:48
Aber sicher kann man nicht sagen, jemand ist überhaupt intelligent, mittelintelligent oder hyperintelligent, das dürfte unterkomplex sein :) weil es die verschiedenen Ausprägungen der Intelligenz unterschlägt.
Es ging mir mehr ums Gefühl, das man manchmal haben kann, man sei so gar nicht auf der Höhe dessen, was eigentlich möglich wäre. Mehr um ein Gefühl der Unzulänglichkeit.

Ich meine es so: Es gibt Leute, wie z.B. Philosophieprofessoren, die haben mit 40 Jahren praktisch alle relevanten Bücher gelesen (nicht nur philosophische, sondern auch kunsttheoretische oder literarische). In dieser Zeit habe ich nur einen verschwindend kleinen Bruchteil davon gelesen, und ich frage mich, wann ich diese alle hätte lesen sollen in diesen 40 Jahren. Ich meine, selbst wenn ich es mir vorgenommen hätte, 40 Jahre hätten da nicht ausgereicht.



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Jörn Budesheim
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Sa 7. Sep 2019, 13:02

Na ja, ich habe natürlich schon eine gewisse Vorstellung davon, was du meinst. Das hat natürlich auch was mit Kontingenz zu tun und dem Gefühl alles hätte anders laufen und sein können ...

Es ist vielleicht aber nicht gerade eine Klugheits-Regel, sich immer an den Helden zu orientieren und zu fragen, warum man das selbe nicht auch erreicht hat :) es gibt sicherlich auch den einen oder anderen Philosophie-Professoren, mit dem man nicht so gerne tauschen würde.




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Friederike
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So 8. Sep 2019, 13:18

Alethos hat geschrieben :
Fr 6. Sep 2019, 22:53
[...] eine mittelmässige Karriere hinzulegen, dank der ich es knapp schaffe, 40-50 Seiten der Phänomenologie Hegels pro Tag zu lesen.
:roll: Du meinst 4-5 Seiten pro Tag ... ?




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Jörn Budesheim
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So 8. Sep 2019, 13:39

Ich wäre schon mit vier oder fünf Zeilen zufrieden :)




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Alethos
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So 8. Sep 2019, 15:16

Friederike hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 13:18
Alethos hat geschrieben :
Fr 6. Sep 2019, 22:53
[...] eine mittelmässige Karriere hinzulegen, dank der ich es knapp schaffe, 40-50 Seiten der Phänomenologie Hegels pro Tag zu lesen.
:roll: Du meinst 4-5 Seiten pro Tag ... ?
Nein, 40-50 kleine Seiten auf dem Handy. :mrgreen:

Mein Unglück wird nicht kleiner wegen 10 oder 20 Seiten mehr, ich brauche 6-7 Leben mehr. Und wenn man Intelligenz eben so versteht, dass sie Problemlösungsfähigkeit in kurzer Zeit bedeutet, ich aber sechs Leben benötige für dasselbe, dann bin ich eben ein Problemlöser der langen Zeit und damit, auf gut Deutsch: ein Dümmchen.



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Friederike
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So 8. Sep 2019, 15:25

Alethos hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 15:16
Nein, 40-50 kleine Seiten auf dem Handy. :mrgreen: Mein Unglück wird nicht kleiner wegen 10 oder 20 Seiten mehr, ich brauche 6-7 Leben mehr. Und wenn man Intelligenz eben so versteht, dass sie Problemlösungsfähigkeit in kurzer Zeit bedeutet, ich aber sechs Leben benötige für dasselbe, dann bin ich eben ein Problemlöser der langen Zeit und damit, auf gut Deutsch: ein Dümmchen.
Sagst Du's bitte einmal in Schweizerdeutsch? Und noch eine sehr ernstgemeinte Frage @Alethos, was wäre, wenn Du alles das, was noch auf Deiner Lektüreliste steht, bereits gelesen hättest ... nein, wenn Du alles in der Dir statistischerweise verbleibenden Zeit lesen könntest?




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Alethos
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So 8. Sep 2019, 15:32

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 7. Sep 2019, 13:02
Na ja, ich habe natürlich schon eine gewisse Vorstellung davon, was du meinst. Das hat natürlich auch was mit Kontingenz zu tun und dem Gefühl alles hätte anders laufen und sein können ...

Es ist vielleicht aber nicht gerade eine Klugheits-Regel, sich immer an den Helden zu orientieren und zu fragen, warum man das selbe nicht auch erreicht hat :) es gibt sicherlich auch den einen oder anderen Philosophie-Professoren, mit dem man nicht so gerne tauschen würde.
Klar hätte ich gerne gehabt, dass vieles anders gelaufen wäre, und bei vielem kann ich sagen, dass es besser lief, als gedacht. Aber das ist nicht der Punkt. Dass ich hätte Professor sein wollen, es aber nicht wurde, besorgt mich nicht, sondern dass ich es gar nicht hätte werden können, selbst dann, wenn ich es gewollte hätte. Es wäre gar nicht im Bereich des Möglichen gelegen bei meinem Zeitbedarf für Problemlösungsfindung. :)

Gleichwohl halte ich mich ja nicht für komplett stumpfsinnig und das wiederum bringt mich zur Frage: Wie intelligent ist man eigentlich, wenn man meint, man sei intelligent? Es geht offenbar noch viel intelligenter, was das Spektrum von Intelligenz ja unglaublich weit auffächert. Wir begegnen jeden Tag intelligenten Wesen, aber wo stehen sie auf dieser Skala? Vielleicht sind sie alle viel klüger, als für das ich sie halte, nur vermag ich es als nicht so kluger nicht zu erkennen.



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So 8. Sep 2019, 15:37

Friederike hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 15:25
Alethos hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 15:16
Nein, 40-50 kleine Seiten auf dem Handy. :mrgreen: Mein Unglück wird nicht kleiner wegen 10 oder 20 Seiten mehr, ich brauche 6-7 Leben mehr. Und wenn man Intelligenz eben so versteht, dass sie Problemlösungsfähigkeit in kurzer Zeit bedeutet, ich aber sechs Leben benötige für dasselbe, dann bin ich eben ein Problemlöser der langen Zeit und damit, auf gut Deutsch: ein Dümmchen.
Sagst Du's bitte einmal in Schweizerdeutsch?
Mis unglück wird nid chliner wäg 10 oder 20 site meh..ig bruche 6-7 läbä meh. U weme intelligänz so versteit, dass si d'fähigkeit zur problemlösig bedütet, ig aber 6 läbä meh bruche, denn bini e problemlöser vor lange zyt u da drmit uf bärndütsch gseit: e lööli. :mrgreen:



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So 8. Sep 2019, 15:46

Friederike hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 15:25
was wäre, wenn Du alles das, was noch auf Deiner Lektüreliste steht, bereits gelesen hättest ... nein, wenn Du alles in der Dir statistischerweise verbleibenden Zeit lesen könntest?
Das sind zwei Fragen, die ganz unterschiedlich beantwortet werden müssen. Wenn ich alles gelesen hätte, dann gehörte ich wohl zu jenen Leuten, die schnell lesen und begreifen, gehörte ich also zu den Klugen. Und wenn ich alles das noch lesen wollte in der vermutlich verbleibenden Zeit, dann müsste ich ab jetzt sofort in Rente gehen und loslegen. Aber selbst im Urlaub als einer Form der Teilzeitverrentung schaffe ich knapp die Kritik der reinen Vernunft: Das waren immerhin 3 Wochen für 700 Seiten. Nimmt man sich Husserls Gesamtwerk allein vor, dann sprechen wir von 1 Jahr Lektüre. Jetzt kannst du selbst hochrechnen, wie vergeblich das Unterfangen, alles zu lesen, in dieser verbleibenden Zeit für mich ist. Ich würde es knapp in die heutige Zeit schaffen und hätte noch immer keine Kunst oder Geschichte studiert oder Chinesisch oder Russisch. Etwas, was andere nun eben schaffen und zwar in den ersten 40 Jahren ihres Lebens. Es macht einen schon sehr ratlos :?



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Friederike
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So 8. Sep 2019, 16:04

Jetzt eben fällt mir ein, was ich eigentlich sagen will. :lol:
Wenn man weiß, daß man das angestrebte Ziel eh nicht erreichen wird, alleine aus Zeitgründen nicht (hier, die Leseliste), dann gibt es 2 Möglichkeiten: Man fängt gar nicht erst an, weil man es sowieso nicht schaffen wird oder man beginnt und verfolgt das Ziel trotzdem unbeirrt. Du hast Dich entschieden.




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Alethos
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So 8. Sep 2019, 16:41

Ja, klar, ich mache mein Ding nach meinen Möglichkeiten. Aber das liefert mir leider auch keine Antwort auf meine Frage, wie intelligent wir eigentlich im
Vergleich zu anderen sind.

Jeden Tag sprechen wir mit Leuten, sie sehen aus wie intelligente Wesen und sie sprechen auch so: Aber man befindet sich dennoch nie auf einem Niveau. Auch wenn man die gleiche Sprache spricht, bewegt man sich nicht auf einer Sinn-Ebene, weil jeder von einer ganz persönlichen Perspektive des Intelligentseins in die Begegnung tritt. Man begegnet sich wohl in Sprache, ja, aber man trifft sich nicht. So, wie man sich nicht trifft, wenn man sich über die Bergkette austauscht, wenn der eine auf dem Gipfel stehend und den Blick über die Bergkette schweifend über sie berichtet und der andere bloss über sie spricht, wenn er ein Foto in Händen hält. Man verwendet wohl dasselbe Vokabular, man bemüht die gleichen Worthülsen, aber was in den Worten mitschwingt, das 'begegnet' sich nicht. Und das ist das Sonderbare: Dass wir Menschen sind, aber als solche sehr dumm oder sehr klug sein können und alles dazwischen auch. Nur an den Worten oder der Fähigkeit zu antworten des Gegenübers allein, kann man dessen Intelligenz nicht bemessen oder die Tatsache feststellen, wirklich verstanden worden zu sein.



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So 8. Sep 2019, 17:01

Alethos hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 16:41
Ja, klar, ich mache mein Ding nach meinen Möglichkeiten. Aber das liefert mir leider auch keine Antwort auf meine Frage, wie intelligent wir eigentlich im Vergleich zu anderen sind.
Ich weiß, am zentralen Begriff "Intelligenz" bin ich konsequent vorbeigelaufen. Dies zu tun war eine Intuition ... haha, voll daneben.




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Alethos
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So 8. Sep 2019, 17:03

Friederike hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 17:01
Alethos hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 16:41
Ja, klar, ich mache mein Ding nach meinen Möglichkeiten. Aber das liefert mir leider auch keine Antwort auf meine Frage, wie intelligent wir eigentlich im Vergleich zu anderen sind.
Ich weiß, am zentralen Begriff "Intelligenz" bin ich konsequent vorbeigelaufen. Dies zu tun war eine Intuition ... haha, voll daneben.
Manchmal ist voll daneben auch voll okay :)



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So 8. Sep 2019, 18:01

"Alethos" hat geschrieben : Es ging mir mehr ums Gefühl, das man manchmal haben kann, man sei so gar nicht auf der Höhe dessen, was eigentlich möglich wäre. [...]
Nicht auf der Höhe dessen sein, von dem man meint, es sei einem selbst möglich !!!




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So 8. Sep 2019, 18:36

Friederike hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 18:01
"Alethos" hat geschrieben : Es ging mir mehr ums Gefühl, das man manchmal haben kann, man sei so gar nicht auf der Höhe dessen, was eigentlich möglich wäre. [...]
Nicht auf der Höhe dessen sein, von dem man meint, es sei einem selbst möglich !!!
Sprichst du von Selbstüberschätzung? Ich kann es gerade nicht dechiffrieren.



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Mo 9. Sep 2019, 09:16

Alethos hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 18:36
Friederike hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 18:01
"Alethos" hat geschrieben : Es ging mir mehr ums Gefühl, das man manchmal haben kann, man sei so gar nicht auf der Höhe dessen, was eigentlich möglich wäre. [...]
Nicht auf der Höhe dessen sein, von dem man meint, es sei einem selbst möglich !!!
Sprichst du von Selbstüberschätzung? Ich kann es gerade nicht dechiffrieren.
Nein.* Ich hatte Deine Formulierung "was eigentlich möglich wäre" so interpretiert, daß Du als Maßstab dafür, was möglich wäre, die Intelligenz anderer Menschen nimmst. Derartige Vergleiche führen leicht zu einem Gefühl der eigenen "Unzulänglichkeit", wie Du es ausgedrückt hattest.

Und dann hatte ich den Geistesblitz, der Erkenntnisgewinn für mich ganz persönlich war es, daß man die Formulierung nur ein wenig modifizieren muß. Wenn man sich selber als Vergleichspunkt nimmt, d.h. wenn man das eigene Potential als Maßstab heranzieht dafür, was möglich wäre, dann ist das eine Herausforderung in einem gutem Sinne. Man legt die Aufmerksamkeit auf das eigene Potential, das man nur noch nicht ausgeschöpft und somit nicht verwirklicht hat. So gewendet ist die "Höhe dessen, was eigentlich möglich wäre" ein Ansporn.

*Meine "Neins", mit denen ich oft anfange, sind vielleicht auch nicht immer so eindeutig, wie ich meine. "Nein" ist die Antwort auf die "Selbstüberschätzung".




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Alethos
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Mo 9. Sep 2019, 11:44

Friederike hat geschrieben :
Mo 9. Sep 2019, 09:16
Alethos hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 18:36
Friederike hat geschrieben :
So 8. Sep 2019, 18:01

Nicht auf der Höhe dessen sein, von dem man meint, es sei einem selbst möglich !!!
Sprichst du von Selbstüberschätzung? Ich kann es gerade nicht dechiffrieren.
Nein.* Ich hatte Deine Formulierung "was eigentlich möglich wäre" so interpretiert, daß Du als Maßstab dafür, was möglich wäre, die Intelligenz anderer Menschen nimmst. Derartige Vergleiche führen leicht zu einem Gefühl der eigenen "Unzulänglichkeit", wie Du es ausgedrückt hattest.

Und dann hatte ich den Geistesblitz, der Erkenntnisgewinn für mich ganz persönlich war es, daß man die Formulierung nur ein wenig modifizieren muß. Wenn man sich selber als Vergleichspunkt nimmt, d.h. wenn man das eigene Potential als Maßstab heranzieht dafür, was möglich wäre, dann ist das eine Herausforderung in einem gutem Sinne. Man legt die Aufmerksamkeit auf das eigene Potential, das man nur noch nicht ausgeschöpft und somit nicht verwirklicht hat. So gewendet ist die "Höhe dessen, was eigentlich möglich wäre" ein Ansporn.

*Meine "Neins", mit denen ich oft anfange, sind vielleicht auch nicht immer so eindeutig, wie ich meine. "Nein" ist die Antwort auf die "Selbstüberschätzung".
Ja, du hast gewiss recht, man sollte sich die anderen nicht zu sehr zum Massstab nehmen. Das tut man ja bspw. im Sport auch nicht: Da versucht man ja auch nicht, so schnell wie die Weltmeisterin im Hürdenlauf zu sein, sondern begnügt sich mit ein wenig Jogging :) Aber es ist doch erstaunlich, nicht? Es gibt Menschen, die sind extrem schnell und fokussiert und schaffen eben alles das in einer kurzen Zeit, wo andere einfach unmöglich mithalten können. Es muss auch mit der Technik zu tun haben, also mit der Arbeitsmethodik. Vielleicht lesen solche Menschen (die ich als Genies bezeichnen würde) einfach quer und nicht, wie ich, Satz für Satz?



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Friederike
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Mo 9. Sep 2019, 14:26

Alethos hat geschrieben :
Mo 9. Sep 2019, 11:44
Ja, du hast gewiss recht, man sollte sich die anderen nicht zu sehr zum Massstab nehmen. Das tut man ja bspw. im Sport auch nicht: Da versucht man ja auch nicht, so schnell wie die Weltmeisterin im Hürdenlauf zu sein, sondern begnügt sich mit ein wenig Jogging :) Aber es ist doch erstaunlich, nicht? Es gibt Menschen, die sind extrem schnell und fokussiert und schaffen eben alles das in einer kurzen Zeit, wo andere einfach unmöglich mithalten können. Es muss auch mit der Technik zu tun haben, also mit der Arbeitsmethodik. Vielleicht lesen solche Menschen (die ich als Genies bezeichnen würde) einfach quer und nicht, wie ich, Satz für Satz?
:lol: Ich lache, weil ich unser Gespräch witzig finde. Falls ich Deine Antwort richtig lese, dann hast Du mir jetzt das zweite Mal artig zugestimmt (das erste Mal, als ich die Intelligenz dezidiert nicht beachtet hatte) und dann wechselst Du wieder völlig unbeirrt zu dem Punkt, der Dich beschäftigt.

Laufen, Malen, Gedichte schreiben, kochen, singen - es liegt wohl an den Ansprüchen, die man an sich selbst stellt; welches Können einem etwas bedeutet oder etwas wert ist. Welche Fähigkeit man mit der eigenen Identität verbindet, vielleicht.

Und ich meinerseits bin ebenso unbeirrt wieder vom Thema abgewichen. 8-)




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