Die Phänomenologie des Lesens

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Jörn Budesheim
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Mi 2. Okt 2019, 10:07

Es gibt ein berühmtes Selbstportrait Dürers, wo er eine Distel zwischen den Fingern hält. Bei Instagram hat eine junge Kunsthistorikern zurück gefragt: "Mit Agnes Frey oder Gott ;)" Agnes Frey war Dürers Frau. Die Symbolik der Distel ist sehr vieldeutig ...




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Jörn Budesheim
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Mi 2. Okt 2019, 13:36

Gemälde übermalt

„Vermeer war kein Begriff“

Im Hintergrund von Vermeers „Brieflesendes Mädchen“ war ursprünglich ein Cupido zu sehen, der später übermalt wurde – von fremder Hand, wie man jetzt entdeckt hat. „Wir gehen davon aus, dass man das Bild zu einem Rembrandt machen wollte“, berichtet der Direktor der Dresdner Gemäldegalerie, Stephan Koja, im Dlf.

Stephan Koja im Gespräch mit Michael Köhler

https://www.deutschlandfunk.de/gemaelde ... _id=448088




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Friederike
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Mi 2. Okt 2019, 15:44

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 2. Okt 2019, 10:07
Es gibt ein berühmtes Selbstportrait Dürers, wo er eine Distel zwischen den Fingern hält. Bei Instagram hat eine junge Kunsthistorikern zurück gefragt: "Mit Agnes Frey oder Gott ;)" Agnes Frey war Dürers Frau. Die Symbolik der Distel ist sehr vieldeutig ...
Ich hatte ganz kurz gegoogelt und nur die Distel als Liebessymbol mit einem Blick erhascht ...




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Friederike
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Mi 2. Okt 2019, 16:46

Dem Ergebnis der wissenschaftlichen Analyse und Bewertung muß man wohl folgen - falls es nicht auch andere Erklärungen gibt. Das Bild mit "Bild im Bild" kommt mir überfrachtet vor.




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Jörn Budesheim
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Sa 5. Okt 2019, 12:35

Bild

Sehr frei nach Gustav Adolf Henning 😎




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Alethos
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Sa 5. Okt 2019, 13:10

'Die Phänomenologie des Lesens' aus dem Blickwinkel des nichtlesenden Beobachters.

Ich habe noch immer nicht überwunden, dass man lesen können kann, ohne dass es 'innen' klingt. Wie kann man von aussen verstehen, was jemand tut, wenn er liest, ohne sich vorstellen zu können, was in ihm/ihr vorgeht? Ein 'Buch in Händen zu halten' ist nur ein starkes Indiz, wenn man die Erfahrung kennt, die derjenige oder diejenige gerade macht, wenn er oder sie sich darin vertieft.



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Jörn Budesheim
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Sa 5. Okt 2019, 13:40

Ich verstehe es auch nicht :)

Noch mal zu diesem Beispiel: "Georg Henrik von Wright" - hier gibt es ja verschiedene Aussprache Möglichkeiten: sprechen wir die Nachnamen so aus: "von rait" oder so: "von wrigt". Nehmen wir an, die zweite Möglichkeit stimmt. Macht das bei denjenigen, die keine innere Stimme "hören" irgendeinen Unterschied?




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Stefanie
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Sa 5. Okt 2019, 21:09

Oft bin ich erstaunt, wenn ich einen Namen höre, den ich zuvor nur gelesen hatte. Oft lieg ich daneben; ich weiß bis heute noch nicht, wie man descartes richtig ausspricht.

Diese innere Stimme kann ich immer noch nicht einordnen. Beschreibungen, die ich dazu außer hier, im Internet dazu gefunden habe, machen mich etwas ratlos und irritiert. Ich weiß einfach nicht, ob wir was unterschiedlich meinen, oder eben nicht.



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Alethos
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Sa 5. Okt 2019, 21:12

Stefanie hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2019, 21:09
Oft bin ich erstaunt, wenn ich einen Namen höre, den ich zuvor nur gelesen hatte. Oft lieg ich daneben; ich weiß bis heute noch nicht, wie man descartes richtig ausspricht.

Diese innere Stimme kann ich immer noch nicht einordnen. Beschreibungen, die ich dazu außer hier, im Internet dazu gefunden habe, machen mich etwas ratlos und irritiert. Ich weiß einfach nicht, ob wir was unterschiedlich meinen, oder eben nicht.
Ich meine zu wissen, dass man "dehkaart" sagt. Aber es ist sinnlos, das zu vermitteln versuchen, wenn es in dir nicht irgendwie klingt, als ob du es ganz leise sagtest.



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Jörn Budesheim
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Sa 5. Okt 2019, 21:21

Stefanie hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2019, 21:09
Oft bin ich erstaunt, wenn ich einen Namen höre, den ich zuvor nur gelesen hatte.
Aber worüber bist du dann erstaunt? Der Klang des Namens kann es ja nicht sein.




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Jörn Budesheim
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Sa 5. Okt 2019, 21:33

Alethos hat geschrieben : dehkaart
So spreche ich es auch aus.




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Stefanie
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Sa 5. Okt 2019, 21:38

Darüber wie der Name ausgesprochen wird. Es geht um Namen, die ich noch nie gehört habe. Das Beispiel Wright ist einfach, diesen Namen habe ich schon oft gehört.



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Jörn Budesheim
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Sa 5. Okt 2019, 21:44

Ja, das ist aber unmöglich, wenn du keine Vorstellung hast, wie der Name ausgesprochen wird. Du kannst nur überrascht sein, wenn du denkst, es ist so und so, aber es ist anders. Aber wenn du beim Lesen keinen "Klang" hast, wie hast du denn dann ein so und so?




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Stefanie
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Sa 5. Okt 2019, 21:59

Vom hören und sprechen. Wir lernen doch zuerst sprechen und dann lesen. Ich bin verwirrt. Alethos Schilderungen kenne ich wirklich nicht bei mir.



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Alethos
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Sa 5. Okt 2019, 22:07

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2019, 21:44
ein so und so
Aus dem Lexikon für angewandte Philosophie:

Phänomenologie, die = die Lehre des Habens eines so und so



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Sa 5. Okt 2019, 22:12

Stefanie hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2019, 21:59
Vom hören und sprechen. Wir lernen doch zuerst sprechen und dann lesen. Ich bin verwirrt. Alethos Schilderungen kenne ich wirklich nicht bei mir.
Du bist verwirrt, ich bin verwirrt, Jörn ist verwirrt. Vielleicht ist der Wirt auch verwirrt. Dann sind wir zu virrt.



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Stefanie
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Sa 5. Okt 2019, 22:16

Autsch : - )))))



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Jörn Budesheim
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So 6. Okt 2019, 07:42

Alethos hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2019, 22:07
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2019, 21:44
ein so und so
Aus dem Lexikon für angewandte Philosophie:

Phänomenologie, die = die Lehre des Habens eines so und so
Jedes Erleben ist "so und so".




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So 6. Okt 2019, 07:45

Stefanie hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2019, 21:59
Vom hören und sprechen. Wir lernen doch zuerst sprechen und dann lesen.
Es soll aber in diesem Thread nicht darum gehen, wie es dazu kommt, dass Du lesen kannst, sondern wie es sich anfühlt, wie es ist, es geht um die "Phänomenologie des Lesens". Irgendetwas muss sich ja mit dir und dem Text abspielen. Wie ist das, wie fühlt sich das an, was geht da vor sich?

Was ich nicht verstehe, und wenn ich mich nicht irre, Alethos auch nicht, ist die Frage, wie du überhaupt überrascht sein kannst. Du siehst einen Namen zum aller aller ersten Mal geschrieben. Du hast, wie du selbst sagst, dabei keine "inneren Hörerlebnisse". Das heißt für mich, du hast nicht die geringste Vorstellung, wie man das entsprechende Wort ausspricht, wie kann es dann aber sein, dass Du überrascht bist, wenn du es ausgesprochen hörst?




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Alethos
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So 6. Okt 2019, 08:58

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 6. Okt 2019, 07:42
Alethos hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2019, 22:07
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 5. Okt 2019, 21:44
ein so und so
Aus dem Lexikon für angewandte Philosophie:

Phänomenologie, die = die Lehre des Habens eines so und so
Jedes Erleben ist "so und so".
Worauf willst du hinaus?

Wenn man sagt, dass man 'ein Erleben hat', dann sagt man, dass man so und so erlebt. Man 'hat ein so und so' meint das Phänomen selbst als Erlebtes.



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