Die Phänomenologie des Lesens
- Jörn Budesheim
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Es gibt ein berühmtes Selbstportrait Dürers, wo er eine Distel zwischen den Fingern hält. Bei Instagram hat eine junge Kunsthistorikern zurück gefragt: "Mit Agnes Frey oder Gott ;)" Agnes Frey war Dürers Frau. Die Symbolik der Distel ist sehr vieldeutig ...
- Jörn Budesheim
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Gemälde übermalt
„Vermeer war kein Begriff“
Im Hintergrund von Vermeers „Brieflesendes Mädchen“ war ursprünglich ein Cupido zu sehen, der später übermalt wurde – von fremder Hand, wie man jetzt entdeckt hat. „Wir gehen davon aus, dass man das Bild zu einem Rembrandt machen wollte“, berichtet der Direktor der Dresdner Gemäldegalerie, Stephan Koja, im Dlf.
Stephan Koja im Gespräch mit Michael Köhler
https://www.deutschlandfunk.de/gemaelde ... _id=448088
- Friederike
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Ich hatte ganz kurz gegoogelt und nur die Distel als Liebessymbol mit einem Blick erhascht ...Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 2. Okt 2019, 10:07Es gibt ein berühmtes Selbstportrait Dürers, wo er eine Distel zwischen den Fingern hält. Bei Instagram hat eine junge Kunsthistorikern zurück gefragt: "Mit Agnes Frey oder Gott " Agnes Frey war Dürers Frau. Die Symbolik der Distel ist sehr vieldeutig ...
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Dem Ergebnis der wissenschaftlichen Analyse und Bewertung muß man wohl folgen - falls es nicht auch andere Erklärungen gibt. Das Bild mit "Bild im Bild" kommt mir überfrachtet vor.
- Jörn Budesheim
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Sehr frei nach Gustav Adolf Henning 😎
'Die Phänomenologie des Lesens' aus dem Blickwinkel des nichtlesenden Beobachters.
Ich habe noch immer nicht überwunden, dass man lesen können kann, ohne dass es 'innen' klingt. Wie kann man von aussen verstehen, was jemand tut, wenn er liest, ohne sich vorstellen zu können, was in ihm/ihr vorgeht? Ein 'Buch in Händen zu halten' ist nur ein starkes Indiz, wenn man die Erfahrung kennt, die derjenige oder diejenige gerade macht, wenn er oder sie sich darin vertieft.
Ich habe noch immer nicht überwunden, dass man lesen können kann, ohne dass es 'innen' klingt. Wie kann man von aussen verstehen, was jemand tut, wenn er liest, ohne sich vorstellen zu können, was in ihm/ihr vorgeht? Ein 'Buch in Händen zu halten' ist nur ein starkes Indiz, wenn man die Erfahrung kennt, die derjenige oder diejenige gerade macht, wenn er oder sie sich darin vertieft.
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Alle lächeln in derselben Sprache.
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- Jörn Budesheim
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Ich verstehe es auch nicht :)
Noch mal zu diesem Beispiel: "Georg Henrik von Wright" - hier gibt es ja verschiedene Aussprache Möglichkeiten: sprechen wir die Nachnamen so aus: "von rait" oder so: "von wrigt". Nehmen wir an, die zweite Möglichkeit stimmt. Macht das bei denjenigen, die keine innere Stimme "hören" irgendeinen Unterschied?
Noch mal zu diesem Beispiel: "Georg Henrik von Wright" - hier gibt es ja verschiedene Aussprache Möglichkeiten: sprechen wir die Nachnamen so aus: "von rait" oder so: "von wrigt". Nehmen wir an, die zweite Möglichkeit stimmt. Macht das bei denjenigen, die keine innere Stimme "hören" irgendeinen Unterschied?
Oft bin ich erstaunt, wenn ich einen Namen höre, den ich zuvor nur gelesen hatte. Oft lieg ich daneben; ich weiß bis heute noch nicht, wie man descartes richtig ausspricht.
Diese innere Stimme kann ich immer noch nicht einordnen. Beschreibungen, die ich dazu außer hier, im Internet dazu gefunden habe, machen mich etwas ratlos und irritiert. Ich weiß einfach nicht, ob wir was unterschiedlich meinen, oder eben nicht.
Diese innere Stimme kann ich immer noch nicht einordnen. Beschreibungen, die ich dazu außer hier, im Internet dazu gefunden habe, machen mich etwas ratlos und irritiert. Ich weiß einfach nicht, ob wir was unterschiedlich meinen, oder eben nicht.
Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe
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Ich meine zu wissen, dass man "dehkaart" sagt. Aber es ist sinnlos, das zu vermitteln versuchen, wenn es in dir nicht irgendwie klingt, als ob du es ganz leise sagtest.Stefanie hat geschrieben : ↑Sa 5. Okt 2019, 21:09Oft bin ich erstaunt, wenn ich einen Namen höre, den ich zuvor nur gelesen hatte. Oft lieg ich daneben; ich weiß bis heute noch nicht, wie man descartes richtig ausspricht.
Diese innere Stimme kann ich immer noch nicht einordnen. Beschreibungen, die ich dazu außer hier, im Internet dazu gefunden habe, machen mich etwas ratlos und irritiert. Ich weiß einfach nicht, ob wir was unterschiedlich meinen, oder eben nicht.
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Ja, das ist aber unmöglich, wenn du keine Vorstellung hast, wie der Name ausgesprochen wird. Du kannst nur überrascht sein, wenn du denkst, es ist so und so, aber es ist anders. Aber wenn du beim Lesen keinen "Klang" hast, wie hast du denn dann ein so und so?
Aus dem Lexikon für angewandte Philosophie:
Phänomenologie, die = die Lehre des Habens eines so und so
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Du bist verwirrt, ich bin verwirrt, Jörn ist verwirrt. Vielleicht ist der Wirt auch verwirrt. Dann sind wir zu virrt.
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Es soll aber in diesem Thread nicht darum gehen, wie es dazu kommt, dass Du lesen kannst, sondern wie es sich anfühlt, wie es ist, es geht um die "Phänomenologie des Lesens". Irgendetwas muss sich ja mit dir und dem Text abspielen. Wie ist das, wie fühlt sich das an, was geht da vor sich?
Was ich nicht verstehe, und wenn ich mich nicht irre, Alethos auch nicht, ist die Frage, wie du überhaupt überrascht sein kannst. Du siehst einen Namen zum aller aller ersten Mal geschrieben. Du hast, wie du selbst sagst, dabei keine "inneren Hörerlebnisse". Das heißt für mich, du hast nicht die geringste Vorstellung, wie man das entsprechende Wort ausspricht, wie kann es dann aber sein, dass Du überrascht bist, wenn du es ausgesprochen hörst?
Worauf willst du hinaus?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 6. Okt 2019, 07:42Jedes Erleben ist "so und so".
Wenn man sagt, dass man 'ein Erleben hat', dann sagt man, dass man so und so erlebt. Man 'hat ein so und so' meint das Phänomen selbst als Erlebtes.
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