Der afrikanische Philosoph der Aufklärung

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Stefanie
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Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

Fr 28. Aug 2020, 20:50

Ein Zufallsfund.
Es geht in dem folgenden Artikel um Anton Wilhelm Amo. In Afrika geboren, als Kind als Sklave nach Europa verschleppt, 1730 Doktor in Jura, 1734 Doktor der Philosophie.
Eine unglaubliche Geschichte.

https://philomag.de/amo-der-afrikanisch ... fklaerung/

Der afrikanische Philosoph der Aufklärung
Kennen Sie Anton Wilhelm Amo? Vermutlich nicht, dabei ist sein Lebensweg ebenso einzigartig wie bemerkenswert. Seiner Heimat am Ufer des Golfes von Guinea im 18. Jahrhundert entrissen und einem deutschen Fürsten „geschenkt“, wird er als erster Schwarzer an einer europäischen Universität Doktor der Philosophie. Ein Lebensweg jenseits der Norm, der vielen Vereinnahmungen Tür und Tor öffnet, aber auch ein Denken freilegt, das es wiederzuentdecken gilt.
Hier der Wiki Eintrag
https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Wilhelm_Amo



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

sokrates_is_alive
Beiträge: 79
Registriert: Sa 26. Sep 2020, 14:38

So 11. Okt 2020, 22:02

Stefanie hat geschrieben :
Fr 28. Aug 2020, 20:50
Ein Zufallsfund.
Es geht in dem folgenden Artikel um Anton Wilhelm Amo. In Afrika geboren, als Kind als Sklave nach Europa verschleppt, 1730 Doktor in Jura, 1734 Doktor der Philosophie.
Eine unglaubliche Geschichte.
https://philomag.de/amo-der-afrikanisch ... fklaerung/

Der afrikanische Philosoph der Aufklärung
Kennen Sie Anton Wilhelm Amo? Vermutlich nicht, dabei ist sein Lebensweg ebenso einzigartig wie bemerkenswert. Seiner Heimat am Ufer des Golfes von Guinea im 18. Jahrhundert entrissen und einem deutschen Fürsten „geschenkt“, wird er als erster Schwarzer an einer europäischen Universität Doktor der Philosophie. Ein Lebensweg jenseits der Norm, der vielen Vereinnahmungen Tür und Tor öffnet, aber auch ein Denken freilegt, das es wiederzuentdecken gilt.
Zu der Thematik fand ich folgenden interessanten Artikel von Dismas A. Masolo "Die Konstruktion einer Tradition - Afrikanische Philosophie im neuen Jahrtausend" von 2004 (http://www.polylog.net/fileadmin/docs/p ... masolo.pdf). Besonders spannend fand ich darin folgenden Ansatz: "Außerdem beharrt er [Paulin Jidenu Hountondji, Philosoph aus Benin] darauf, dass Ethnophilosophie nicht auf die Reflexion und Kritik einer afrikanischen Leserschaft abziele, was ein wahrer philosophischer Diskurs (zwischen jedem Volk, das eine Kultur von Ideen teilt, Afrikaner inbegriffen) tun sollte. Afrikanische Ethnophilosophie sei eher auf die Befriedigung eines westlichen Publikums gerichtet, besonders eines wenig oder gar nicht intellektuellen." Die Herausforderung besteht daher aus meiner Sicht, auf der einen Seite eine "west-zentrierte" Philosophie durch Weitung unserer Wahrnehmung zu überwinden, andererseits der Versuchung zu widerstehen, das Andere als primär exotisch und damit interessant auf unsere Tagesordnung zu setzen. Séverine Kodjo-Grandvaux unterteilt die "Afrikanische Philosophie" in Ethnophilosophie, philosophische Weisheit, nationalistisch-ideologische Philosophie und professionelle Philosophie (https://de.globalvoices.org/2014/08/15/ ... onalismus/). Die Frage lautet zugespitzt: "Sind die Herausforderungen der Philosophen/ Philosophinnen aus Afrika andere als die z.B. europäischer oder eröffnet die zweifelsfreie Einbindung in einen afrikanischen Kontext nicht auch gerade globale Lösungsvorschläge?" Ferner wage ich die Behauptung, dass die verschiedenen Ansätze aus verschiedenen afrikanischen Ländern das Etiquett "Afrika" als Homogenität vorspiegelnde unangemessene Bezeichnung entlarven.
Für eine erste, weiterführende Auseinandersetzung empfinde ich https://philosophie-indebate.de/2539/sc ... en-afrika/ und http://www.galerie-inter.de/kimmerle/philafr.htm hilfreich.



"Der Teufel ist ein Optimist. Er glaubt, er könnte die Menschen schlechter machen." (nach Karl Kraus) :roll:

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Stefanie
Beiträge: 7169
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

Mo 12. Okt 2020, 20:56

Danke für die Hinweise und die Links. Wenn ich wieder mehr Ruhe zum denken habe, ausserhalb der Arbeit, befasse ich mich
damit.



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