Gedichte

Das ist die Rubrik für die ewige Wiederkunft des Gleichen: Ohrwürmer, Humor und Anekdoten, Buchempfehlungen etc. Einfach für alles, was gut ist und immer wieder kommt.
Nauplios
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Sa 10. Jul 2021, 15:23

Die Vermutung eines Nicht-Verstehens ist auf dem Hintergrund der Vernachlässigung der Geistesgeschichte vor dem 23. Juni 2011 lediglich ein peccatum veniale. - Grüße aus dem sechsten Kreis der Hölle. ;)




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Jörn Budesheim
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Sa 10. Jul 2021, 16:04

Das ist keine Vermutung. Es ist ja offensichtlich so, dass du zu denen gehörst, die am besten wissen, wie man es nicht macht. "Schlecht schreiben" ist dein 2. Vorname. Und wenn du von oder über Kunst redest, dann ist es nie mehr als Bildungshuberei.




Nauplios
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Sa 10. Jul 2021, 16:20

Wollte man den autokratischen und illiberalen Gesinnungs- und Gerinnungsfaktor des Neuen Realismus demaskieren, wäre Jörns letzter Beitrag eine Kostprobe. ;)




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Jörn Budesheim
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Sa 10. Jul 2021, 16:45

Oje. Du bist halt rhetorisch immer über der Schwelle zur Ma­nie­riert­heit. Da fehlt dir jedes Maß. Und da es dir fehlt, merkst du es auch nicht. Das ist halt einfach Pech.




Nauplios
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Sa 10. Jul 2021, 18:56

Friederike hat geschrieben :
Sa 10. Jul 2021, 08:18

Ich weiß die Pfade im Moment nicht, die mich zu Sappho geführt haben.
Vergleicht man die Lyrik Sapphos mit dem Epos, dann fällt vor allem auf, daß die Götter, die bei Homer dem Helden, der sie anruft, immer dann zur Seite stehen, wenn ihre Kräfte gebraucht werden, sich bei Sappho den Luxus der verspäteten Epiphanie leisten. Aphrodite leistet Beistand, doch ihr Erscheinen ereignet sich in der einsamen Stunde des Gebets. In Liebesangelegenheiten geht es auch bei Sappho nicht ohne göttliche Eingriffe und Zusagen, doch bleiben die Protagonisten, auch Sappho als Werbende, aktiv. Die Unsterblichen betreiben dabei das Coaching. -

Hermann Fränkel hat darauf verwiesen, daß bei Sappho "nirgends das physische und das metaphysische Begebnis auseinander[treten]". (Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums; S. 202) - Das ist im Grunde jene archaische Sicht auf die Wirklichkeit, die Blumenberg als "momentane Evidenz" bezeichnet. Fränkel spricht vom "flächenhaften Charakter": "In gleitender Rede tritt alles nacheinander in denselben, einzigen Vordergrund." (S. 202)

Vielleicht ist es diese Reihung, die uns den Pfad zu Sappho zeigt. ;)




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Friederike
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Mo 26. Jul 2021, 17:38

IMPRESSION V

stinging
gold swarms
upon the spires
silver

chants the litanies the
great bells are ringing with rose
the lewd fat bells
and a tall

wind
is dragging
the
sea

with

dream

S

(e.e.cummings)


Quelle mit deutscher Übersetzung von J. Beilharz




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Friederike
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So 15. Aug 2021, 17:36

Lieber Burkart, [...] Also versuche man sich z.B. in seinem "my home is my castle" sicher einzurichten und so einen zentralen Sicherheitspunkt zu haben. Versuchsweise und punktuell muß das genügen. Ja.


Zwischen des moosbewachsenen Marmortrümmern ...

Zwischen des moosbewachsenen Marmortrümmern
weiden Schafe.

Auf grünen Stängeln
nickt Mohn.

Um die zerbröckelnden Strebepfeiler der verfallnen Kathedrale
faulen Froschtümpel.

Hier oben
stand das Schloss.

In seinen Kerkern
spielen Eidechsen im Sonnenschein!

(Rolf Wolfgang Martens · 1868-1928)




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Friederike
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Fr 20. Aug 2021, 16:22

Das Wolken"grau" von Dir @Jovis setze ich hier fort ...

Nun stehen die Tage grau, lässig, still

Nun stehen die Tage grau, lässig, still,
Weil es herbsten will.
Der Sommer wird arm.
Doch ich trage junge Violen im Haar
Und Maienstrahlen eine goldhelle Schar
Und die Sonne im Arm.


(Max Dauthendey)




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Jovis
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Sa 21. Aug 2021, 09:46

Ernst Jandl: graues gedicht

grau
grau wie grau
alles ein bißchen grau
nur grau
alles nur grau
nicht nur sondern grau
grau in grau in grau in grau
und gar nicht traurig




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