Buchempfehlungen

Das ist die Rubrik für die ewige Wiederkunft des Gleichen: Ohrwürmer, Humor und Anekdoten, Buchempfehlungen etc. Einfach für alles, was gut ist und immer wieder kommt.
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Jörn Budesheim
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Fr 25. Aug 2017, 11:32

"113 einseitige Geschichten" von unzähligen Autoren > Keine Geschichte ist länger als eine Seite, die allermeisten haben mir sehr gut gefallen, ein Buch voller Entdeckungen und mit viel Witz!
113 einseitige Geschichten, Hg. Franz Hohler, Michael Augustin hat geschrieben : Ein Irrtum

Um kurz nach sieben in der Frühe wird der gesamte Berufsverkehr zurückgepfiffen. Auf dem Weg zur Arbeit höre ich es, um Autoradio. "Ein Irrtum ist unterlaufen!", sagt der Moderator, "bitte begeben Sie sich auf der Stelle zurück nach Hause und beginnen Sie noch mal von vorn."




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Jörn Budesheim
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Do 2. Nov 2017, 06:31

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Sehr empfehlenswert: Wölfe von Petra Ahne.

Mir haben besonders gefallen die Passagen über die Wolfsmensch Hybriden. Denn in unserer Kunsthalle waren Hybride in den letzten Jahren ein wichtiges Thema, und man sieht in dem Buch, dass sich das grundlegende Muster nicht wirklich geändert hat ...

Das Buch ist Teil einer Reihe, die auch sehr für bibliophile Leser geeignet ist, da sie mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet wurde.




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Jörn Budesheim
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So 26. Nov 2017, 08:11

Wolf Schneider
Deutsch fürs Leben
Was die Schule zu lehren vergaß

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Wolf Schneider ist eine Instanz in Sachen Sprach- und Stillehre ("Deutsch für Profis", "Deutsch für Kenner", "Deutsch!" u.a.). Neueste Erkenntnisse und Richtlinien für eingängiges Deutsch bietet der vorliegende Band, in dem der Bestseller-Autor den Umgang mit der Sprache auf 50 Regeln verdichtet hat. Ein Deutschkurs, insbesondere für Schreiber, aber auch für Leser und alle, für die das Lernen nach der Schule nicht aufhört.

https://www.rowohlt.de/taschenbuch/wolf ... leben.html
Sehr empfehlenswert! Sehr lehrreich, sehr angenehm zu lesen!




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Stefanie
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Sa 16. Dez 2017, 13:44

Das Türchen vom 16.12 ist ein Weihnachtsspot, der auf einer Kinderbilderbuchserie von Judith Kerr beruht.
In England ist sie eine sehr erfolgreiche und beliebte Autorin von Kinderbüchern. Wenn ich mich recht erinnere, ist schon zu ihren Lebzeiten eine Schule nach ihr benannt worden.
In Deutschland ist sie mit ihren anderen Büchern bekannter geworden.
Judith Kerr ist die Tochter von Alfred Kerr, ein berühmter Theaterkritiker in der Weimarer Republik. Die Familie musste nach der Machtergreifung von Hitler fliehen. Judith Kerr ist nach dem Krieg in England geblieben.
Sie hat vor diesem Hintergrund drei Romane - eine Triologie- geschrieben.
Das erste, ist "Als Hitler das rosa Kanninchen stahl" , in diesem ist die Hauptperson Anna noch ein Kind. Es ist als Kinderbuch geschrieben. Das Buch enthielt den Deutschen Jugendbuchpreis.
Das zweite ist "Warten bis der Frieden kommt". Hier ist Anna älter, ein Teenager und wird erwachsen.
Das dritte ist "Eine Art Familientreffen". Hier ist Anna erwachsen, hat geheiratet. Es ist laut Judith Kerr ein Buch für Erwachsene.

Diese drei Bücher gehören zu meinen "Schätzen". Den ersten Teil hatte ich mir gewünscht, und geschenkt bekommen. Die anderen habe ich mir selber gekauft.
Ich habe diese Bücher auch in der Altersreihenfolge gelesen, wie oben dargestellt. Das erste so mit 11 Jahren, dann mit ca. 15 das zweite Buch, und das dritte Buch, als ich gerade angefangen hatte, zu studieren.
Die Romane sind auch so geschrieben, für Kinder, für Heranwachsende und für Erwachsene.
Wenn man das bei dem Thema sagen darf, die Bücher sind wunderbar.
Ich lese sie nicht mehr, um mir das, was ich damals beim Lesen empfunden habe, nicht kaputtzumachen. Ab und an nehme ich sie raus, und blättere was darin und stelle sie wieder weg.
Meine Ausgaben sind allesamt von Annemarie Böll, der Ehefrau von Heinrich Böll, übersetzt worden.
Ich gebe diese Bücher nicht mehr her.

Hier ein Interview mit Judith Kerr:

https://www.berliner-zeitung.de/kultur/ ... 808-seite2



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Friederike
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So 17. Dez 2017, 13:42

Stefanie hat geschrieben :
Sa 16. Dez 2017, 13:44
[...]
Ich lese sie nicht mehr, um mir das, was ich damals beim Lesen empfunden habe, nicht kaputtzumachen. Ab und an nehme ich sie raus, und blättere was darin und stelle sie wieder weg.
Mich interessiert zweierlei @Stefanie.

Könntest Du etwas genauer sagen, was es ist, das genau so, wie Du es erinnerst, bleiben soll? Eine gefühlsmäßige Atmosphäre oder eine Wirklichkeit, in die Du damals eingetaucht bist? Oder war es mehr eine Art Zukunftsvision, die Du für Dich entdeckt hast? "S o will ich als Erwachsene sein und leben". Hast Du Dich mit einer der "Figuren" identifiziert?

Wenn Du jetzt gelegentlich in den Büchern herumblätterst, dann traust Du Dich aber doch, einige Sätze oder Passagen vergleichend zu lesen? Mit dem Risiko, daß sich die Empfindung von damals nicht wiederholt? Wie blätterst Du? Du wirst ja vermutlich genau wissen, was auf jeder Seite steht.

Ich kann im Augenblick nicht sagen, was mich an Deiner Beobachtung so anzieht. Fürs erste bin ich jedenfalls damit beschäftigt, meine Erinnerung wachzurufen, ob ich Bücher gelesen habe, mit denen es mir so geht wie Du es beschreibst. Bisher ist mir noch keines eingefallen.




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Stefanie
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So 17. Dez 2017, 16:18

Es ist sind die Gefühle, die ich hatte.
Ich weiß nicht mehr, was genau auf welcher Seite steht.
Das erste Buch wollte ich haben, weil ich irgendwo den Titel aufgeschnappt hatte, und natürlich wissen wollte, was das mit dem Kaninchen auf sich hatte. Ich war empört, da zieht die Familie um, und dann vergisst man das Kaninchen. Ich stellte mir vor, wenn ich umziehen müsste und mein Teddy und meine Puppe werden vergessen. Dass es sich nicht um einen normalen Umzug handelte, dämmerte mir dann auch. Das Mädchen tat mir so leid, und ich fand das Ende blöd, da sie ihr Kaninchen nicht wieder bekam. Ich habe meine Eltern wohl gefragt, wir werden doch nicht umziehen? Ich war noch zu jung, um das alles erfassen zu können.
Beim zweiten Buch war das schon anders, bei diesem weiß ich noch genau, wann ich es gelesen hatte. Ich fand trotz allem das Buch so warm geschrieben, so hoffnungsfroh und optimistisch, dass ich beim Lesen immer das Gefühl hatte, es wird alles gut für Anna.
Dann las ich das dritte Buch. Das war ein Bruch. Es wurde doch nicht alles gut, es blieben Wunden, die sich jetzt bemerkbar machten. Ich war empört über die Autorin, da sie das Gefühl, alles wird gut, kaputt machte und ich war traurig, weil ich doch wollte, dass Anna glücklich ist. Anna stand immer für Judith Kerr, für die Autorin. Es gab damals noch kein Internet, erst viel später habe ich mehr Informationen erhalten. Als ich dieses Jahr wieder wegen dem Video im Internet über sie las, das Interview las, das ich hier verlinkte, war ich endgültig beruhigt, es wurde doch alles gut für Anna, also für Judith Kerr.
Ich möchte nicht, dass bei einem erneuten lesen, ich in Jahren viel älter, mit mehr Wissen als damals, sich das Gefühl der damaligen Aufregungen, Empörung und mitfühlens sachlich nüchtern endgültig in Luft auflöst.



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iselilja
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So 17. Dez 2017, 16:49

Stefanie hat geschrieben :
So 17. Dez 2017, 16:18

Ich möchte nicht, dass bei einem erneuten lesen, ich in Jahren viel älter, mit mehr Wissen als damals, das Gefühl der damaligen Aufregung, Empörung und mitfühlens sachlich nüchtern endgültig in Luft auflöst.
So ein Buch habe ich auch. Der kleine Muck. :-) Allerdings ist meine Befürchtung nicht, dass ich den Inhalt anders verstehe und dadurch den Zauber von damals kaputt machen könnte, sondern es ist vielmehr diese ganz spezielle Ausgabe des Buches mit seinen tiefblauen Bebilderungen, die mir noch recht genau in Erinnerung sind, wegen dem Gefühl was sie ausgelöst haben. Ich glaube, wenn ich das Buch irgendwie bekommen könnte, würde ich es nicht nehmen wollen.




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Friederike
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Mo 18. Dez 2017, 13:14

Danke für Deine ausführliche Antwort @Stefanie. Manchmal kriege ich Impulse so wie jetzt von Deiner Erinnerung und Deinem Nichtdranrührenwollen, die mich auf eine Spur setzen, von der ich Lust habe, ihr nachzugehen. Was in diesem Fall draus werden wird, keine Ahnung. Vielleicht läuft es wieder auf Gefühlslandschaften oder aber auch auf phantasierte und antizipierte Selbstbilder von mir als erwachsener Frau hinaus. Die frühe Lektüre, glaube ich, prägt intensiv.




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Jörn Budesheim
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Mo 19. Mär 2018, 09:57

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Der Klassiker der »Empört Euch!«-Bücher

Mit Bullshit legte der amerikanische Philosoph Harry G. Frankfurt den Klassiker der »Empört Euch!«-Bücher vor. Im Sturmlauf eroberte er die Herzen aller, die vom Nonsense-Gerede in U-Bahn und Büro und auf allen Kanälen schon lange genug hatten.

Binnen Wochen verkaufte sich sein zorniges Manifest in den Vereinigten Staaten eine halbe Million Mal, ein globaler Feldzug gegen »Bullshitting« war die Folge.

Doch Bullshit siegte. Bis heute haben wir dümmliche Bild-Kolumnen und hohles Gequassel in den Talkshows und am Handy. Ohnmächtig müssten wir all das über uns ergehen lassen, hätten wir nicht Frankfurts elegant-präzise Abrechnung mit derlei Phänomenen zur Hand, Urschrift aller Wut-Bücher und unverzichtbares Grundlagenwerk der angewandten Dummheitsforschung. Bullshit? Lesen!

Hier ein podcast dazu: http://www.deutschlandfunkkultur.de/har ... _id=378634


Ich hab mir das kleine Buch digital zugelegt. Der Aufsatz ist nicht lang und sehr unterhaltsam. Eine kurze Einführung in das Thema Bullshit und warum das etwas anderes als Lüge ist. Mir hat es sehr gut gefallen: ***** (5 von 5 Sternen :mrgreen: )




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Jörn Budesheim
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Sa 5. Mai 2018, 12:55

Washoe war eine Schimpansin, die bis zu ihrem fünften Lebensjahr bei Menschen aufwuchs, dort eine Gebärdensprache lernte und anschließend in einem Labor lebte. In dem Buch "die Sprachen der Tiere" berichtet Eva Meijer:

"In diesem Labor hat man ihr Sprachvermögen weiter untersucht; insgesamt erlernte sie rund zweihundertfünfzig Gebärden. Die Forscher versuchten auch zu verstehen, wie sie dachte und fühlte. Washoe erkannte sich selbst im Spiegel, sie erschrak, als sie zum ersten Mal andere Schimpansen kennenlernte. Als neue Studenten kamen, um mit ihr zu arbeiten, führte sie ihre Gebärden absichtlich langsamer aus, damit die jungen Leute besser mithalten konnten. Eine der Hilfskräfte kam wegen einer Schwangerschaft über Wochen nicht auf die Arbeit, woraufhin Washoe beleidigt reagierte und sie ignorierte. Die Frau beschloss, Washoe zu erklären, was passiert war: Sie zeigte ihr mit Gebärdensprache, dass ihr Kind gestorben war. Zunächst schaute Washoe weg, dann sah sie die Frau an und machte eindringlich eine Gebärde für »Weinen«. Schimpansen weinen nicht, Washoe hatte aber gelernt, dass Menschen dies tun, wenn sie traurig sind. Die Mitarbeiterin erklärte später, die einfache Gebärde der Schimpansin habe mehr über ihr Inneres verraten als alle künstlichen Sätze, die Menschen hätten bilden können."

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Eva Meijer, Judith Schalansky (Hg.)
Die Sprachen der Tiere

Reihe: Naturkunden Bd. 044
176 Seiten, Gebunden mit Leseband
Illustration: Pauline Altmann

Originaltitel: Dierentalen (Niederländisch)
Übersetzung: Christian Welzbacher

Erschienen: 2018
ISBN: 978-3-95757-536-4




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Jörn Budesheim
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Do 28. Jun 2018, 20:12

Es wird Mal wieder Zeit für ein Buchempfehlung.
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Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!

Dieses unglaublich witzige Buch dreht sich rund um den Menschen Feynman, der mit Anekdoten und Geschichten aus der Schulzeit, aus seiner Zeit in Los Alamos und schließlich als Professor aufwartet. Aber auch die Motivation Richard P. Feynmans, zu den höchsten Gipfeln der Wissenschaft vorzudringen, wird aus diesen Geschichten deutlich: unersättliche Neugier und geistige Unabhängigkeit. (Verlagstext)

https://www.piper.de/buecher/sie-belieb ... 92-31319-3
Ist sehr, sehr lange her, dass ich das gelesen habe. Aber ich weiß noch genau, wie viel Spaß es mir gemacht hat :-)




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Jörn Budesheim
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Do 28. Jun 2018, 20:16

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Hg.: Sabine A. Döring
Philosophie der Gefühle

Wenn es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts so etwas wie die »arme Verwandtschaft« unter den philosophischen Themen gab, so waren das die Gefühle. Zwar hatten sich Klassiker wie Platon, Aristoteles, Spinoza, Descartes und Hume eingehend mit ihnen befaßt, aber seit Kant, der sie als »Gegner der Vernunft« abtat, wurde den Gefühlen in der Philosophie nur noch wenig Beachtung geschenkt. Erst seit den 1960er Jahren rückten sie wieder in den Fokus des Interesses, und zwar aufgrund der Einsicht, daß Gefühle kognitive mentale Zustände sind, die dazu dienen können, andere Zustände und Handlungen rational zu machen. Strittig ist indes, von welcher Art emotionale Kognitionen sind. Der Band versammelt in historisch-systematischen Einzelstudien die wichtigsten Positionen in der Philosophie der Gefühle und eignet sich gleichermaßen als umfassende Einführung in die Thematik wie auch als Seminarvorlage.

https://www.suhrkamp.de/buecher/philoso ... 29507.html
Sehr empfehlenswerte Textauswahl zur Einführung oder als Grundlage für ein Projekt eines philosophischen Forums :-) Mir hat insbesondere der Gedanke gefallen, dass Emotionen im Grunde eine (sagen wir mal) rationale Struktur haben.




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Stefanie
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Do 23. Mai 2019, 21:59

Stefanie hat geschrieben :
Sa 16. Dez 2017, 13:44
Das Türchen vom 16.12 ist ein Weihnachtsspot, der auf einer Kinderbilderbuchserie von Judith Kerr beruht.
In England ist sie eine sehr erfolgreiche und beliebte Autorin von Kinderbüchern. Wenn ich mich recht erinnere, ist schon zu ihren Lebzeiten eine Schule nach ihr benannt worden.
In Deutschland ist sie mit ihren anderen Büchern bekannter geworden.
Judith Kerr ist die Tochter von Alfred Kerr, ein berühmter Theaterkritiker in der Weimarer Republik. Die Familie musste nach der Machtergreifung von Hitler fliehen. Judith Kerr ist nach dem Krieg in England geblieben.
Sie hat vor diesem Hintergrund drei Romane - eine Triologie- geschrieben.
Das erste, ist "Als Hitler das rosa Kanninchen stahl" , in diesem ist die Hauptperson Anna noch ein Kind. Es ist als Kinderbuch geschrieben. Das Buch enthielt den Deutschen Jugendbuchpreis.
Das zweite ist "Warten bis der Frieden kommt". Hier ist Anna älter, ein Teenager und wird erwachsen.
Das dritte ist "Eine Art Familientreffen". Hier ist Anna erwachsen, hat geheiratet. Es ist laut Judith Kerr ein Buch für Erwachsene.

Diese drei Bücher gehören zu meinen "Schätzen". Den ersten Teil hatte ich mir gewünscht, und geschenkt bekommen. Die anderen habe ich mir selber gekauft.
Ich habe diese Bücher auch in der Altersreihenfolge gelesen, wie oben dargestellt. Das erste so mit 11 Jahren, dann mit ca. 15 das zweite Buch, und das dritte Buch, als ich gerade angefangen hatte, zu studieren.
Die Romane sind auch so geschrieben, für Kinder, für Heranwachsende und für Erwachsene.
Wenn man das bei dem Thema sagen darf, die Bücher sind wunderbar.
Ich lese sie nicht mehr, um mir das, was ich damals beim Lesen empfunden habe, nicht kaputtzumachen. Ab und an nehme ich sie raus, und blättere was darin und stelle sie wieder weg.
Meine Ausgaben sind allesamt von Annemarie Böll, der Ehefrau von Heinrich Böll, übersetzt worden.
Ich gebe diese Bücher nicht mehr her.

Hier ein Interview mit Judith Kerr:

https://www.berliner-zeitung.de/kultur/ ... 808-seite2
Aus aktuellem Anlass hole ich diesen Beitrag noch mal hervor.
Judith Kerr ist gestern im Alter von 95 Jahren gestorben.



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Jörn Budesheim
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So 7. Jul 2019, 19:46

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Eins meiner Lieblingsbücher ist von Paul Boghossian: "Angst vor der Wahrheit": Ein Plädoyer gegen Relativismus und Konstruktivismus (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) Das ist mittlerweile ein Klassiker, er räumt mit einigen weit verbreiteten Vorurteilen insbesondere bei vielen Intellektuellen auf.

Das Buch lehrt natürlich nicht die Angst vor der Wahrheit, sondern es will diese Angst abbauen. Es ist nicht schlimm, dass wir ab und zu mal recht haben :) wir irren uns schließlich auch oft genug. Wahrheit und Realismus sind in der Philosophie weder überholt noch anrüchig, das Gegenteil ist der Fall. Dieses Buch gibt einem das Rüstzeug dafür, zu verstehen, warum das so ist. Und es erlaubt uns, in der Philosophie um das zu streiten, worum es geht, nämlich das Richtige, das Schöne und das Wahre.




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Stefanie
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Mi 19. Feb 2020, 09:20

Die Bücher von Judith Kerry gibt es jetzt auch in einem Band:



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Alethos
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Do 20. Feb 2020, 20:07

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 7. Jul 2019, 19:46
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Eins meiner Lieblingsbücher ist von Paul Boghossian: "Angst vor der Wahrheit": Ein Plädoyer gegen Relativismus und Konstruktivismus (suhrkamp taschenbuch wissenschaft) Das ist mittlerweile ein Klassiker, er räumt mit einigen weit verbreiteten Vorurteilen insbesondere bei vielen Intellektuellen auf.

Das Buch lehrt natürlich nicht die Angst vor der Wahrheit, sondern es will diese Angst abbauen. Es ist nicht schlimm, dass wir ab und zu mal recht haben :) wir irren uns schließlich auch oft genug. Wahrheit und Realismus sind in der Philosophie weder überholt noch anrüchig, das Gegenteil ist der Fall. Dieses Buch gibt einem das Rüstzeug dafür, zu verstehen, warum das so ist. Und es erlaubt uns, in der Philosophie um das zu streiten, worum es geht, nämlich das Richtige, das Schöne und das Wahre.
Heute online gekauft.



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Jörn Budesheim
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Fr 21. Feb 2020, 05:02

Witziger Zufall: gerade in den letzten Tagen habe ich mir eine Leseprobe dazu runtergeladen, weil ich nach einem bestimmten Zitat gesucht habe.




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