Was hört ihr gerade? Musik, Ohrwürmer und mehr
- Jörn Budesheim
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"[woke] - Eine kurze Begriffsgeschichte. 1938 nimmt der US-amerikanische Schwarze Folk- und Bluessänger Huddie Ledbetter alias Lead Belly einen Song auf, der sich mit einem Gerichtsprozess gegen neun Schwarze Jugendliche befasst. Diese waren 1931 angeklagt worden, zwei weiße Frauen vergewaltigt zu haben; acht von ihnen wurden, ohne dass es Beweise für ihre Schuld gab, zum Tode verurteilt. Zuvor hatte sich vor dem Gefängnis in Scottsboro, Alabama, ein weißer Lynchmob versammelt, der nur durch das entschlossene Eingreifen des Polizeichefs an der Ausübung seiner Absicht gehindert werden konnte. Deswegen warnt Lead Belly in dem Song „Scottsboro Boys“ alle Schwarzen Menschen vor dem Besuch von Alabama – die Scottsboro Boys können ein Lied davon singen, warum man diesem Staat lieber fernbleiben sollte: „Scottsboro Scottsboro Scottsboro boys / Tell ya what it all about“. Sollte man aber doch das Pech haben, dort leben zu müssen, solle man besonders „woke“ – wachsam – sein, fügt Lead Belly in einem gesprochenen Nachwort in der ersten Aufnahme des Songs hinzu: „So I advise everybody, be a little careful - best stay woke, keep their eyes open.“ Soweit es sich rekonstruieren lässt, ist dies das erste Mal, dass die Wendung „stay woke“ dokumentiert ist – keineswegs als politisches Programm, sondern als die schlichte Aufforderung an rassistisch diskriminierte Menschen, durch besondere Wachsamkeit ihr nacktes Überleben zu sichern. Und von da an wird „woke“ gewissermaßen zum geflügelten Wort: Der Begriff wandert in die Vernakularsprache, in jenes Idiom ein, mit dem Schwarze Menschen sich durch den Gebrauch von besonderen Redewendungen und Worten, die für Außenstehende zunächst nicht verständlich sind, von der weißen Mehrheitsgesellschaft absetzen." (Jens Balzer)
- Jörn Budesheim
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Ich stehe meistens nicht so auf schnelle Video-Schnitte und Erdbeben-Gewackel, aber diese Produktion hier -- Musik und Video -- finde ich fantastisch. Die Schnitte sind zwar schnell, aber das Schnitt-Timing ist musikalisch, die Schnitt-Dramaturgie ist spannend, und jedes Bild ist thematisch relevant und ästhetisch fein ausgeklügelt. Der Gag in der Mitte, wo sie ihre Haare bindet, passt auch einfach klasse und bringt eine Prise Frohsinn ins Dunkle mit rein.
Im Gegensatz zu vielen Millionen andere Menschen kannte ich diese Band bislang nicht.
In der Kommentarspalte ist die Szene mit dem Haar positives Dauerthema.
Was bitte ist an dieser Szene so besonders? Ich hätte diese fast übersehen.
Die hohen Schuhe sind da schon beeindruckender, obwohl es nur ein Song ist. Wenn sie die ein ganzes Konzert trägt, wäre das mega beeindruckend.
In der Kommentarspalte ist die Szene mit dem Haar positives Dauerthema.
Was bitte ist an dieser Szene so besonders? Ich hätte diese fast übersehen.
Die hohen Schuhe sind da schon beeindruckender, obwohl es nur ein Song ist. Wenn sie die ein ganzes Konzert trägt, wäre das mega beeindruckend.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Die "Sleaford Mods" aus England haben irgendwie was ganz Eigenes, finde ich. (Die singen u.a. von den Leuten ganz unten, von denen man immer so schön sagt, dass sie "sich abgehängt fühlen". Dieses Gefühl kommt hier gut rüber.
https://www.youtube.com/watch?v=dEYYI1ii0AU
https://www.youtube.com/watch?v=dEYYI1ii0AU
Vielleicht ist das verständlicher für Leute, die selber Band-Erfahrung haben. Ich weiß es nicht genau. Ich kann die Szene jedenfalls nachfühlen. Das hat mindestens zwei Ebenen: Erstens, die Szene passiert während des Gitarrensolos; während eines Solos fühlen sich die anderen Bandmitglieder manchmal etwas gelangweilt. Zweitens, wie kann ich meine Pausenzeit nutzen? Nehme ich einen Schluck aus der Flasche? Reicht die Zeit, sie aufzuschrauben, zu trinken, sie zuzuschrauben? Oder reicht die Zeit, um mir die Haare hochzubinden? Als ob das jetzt wichtig wäre, haha. Ich riskiers: Plektrum aus der rechten Hand nehmen und in den Mund stecken. Haare binden. Plektrum aus dem Mund und in die rechte Hand nehmen. Weiterspielen. Alles Schlag auf Schlag. Taktgenau. Punktgenau. Und das alles ganz beiläufig locker während eines mächtigen Getöses. Die Beiläufigkeit ist auch sehr wichtig in Dingen des stillen Humors, meine ich.
Die Bassistin heißt Paz Lenchantin. Sie spielt unter anderem auch Violine (aber nicht so gut, finde ich).
Die unterschiedlichen Seharten sind schon interessant. ;- )
Millionen Frauen auf der ganzen Welt mit langen Haaren machen das jeden Tag... beiläufig die Haare zusammenbinden. In der Regel aus praktischen Erwägungen oder weil sie in der aktuellen Situation die gebundenen/hochgenommen Haare passender finden, oder weil sie es jetzt einfach so wollen. Beim Arbeiten, beim Geschirrspülen, beim Sport, mit dem Kind auf dem Arm, beim Autofahren usw. In dem Fall eben beim Spielen eines Instruments. Insofern fand ich das jetzt nichts besonderes
I
Millionen Frauen auf der ganzen Welt mit langen Haaren machen das jeden Tag... beiläufig die Haare zusammenbinden. In der Regel aus praktischen Erwägungen oder weil sie in der aktuellen Situation die gebundenen/hochgenommen Haare passender finden, oder weil sie es jetzt einfach so wollen. Beim Arbeiten, beim Geschirrspülen, beim Sport, mit dem Kind auf dem Arm, beim Autofahren usw. In dem Fall eben beim Spielen eines Instruments. Insofern fand ich das jetzt nichts besonderes
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Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
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(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
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- Jörn Budesheim
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Die Lieder von Patti Smith, die ich kenne, gefallen mir. Aber diese, ihre sehr eigene Coverversion gefällt mir überhaupt nicht. Es ist ein völlig anderes Lied und dieses neue Lied berührt mich so gar nicht.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
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(Sesamstraße)
Ein tolles Lied von und mit der bezaubernden Anna Depenbusch:
"Komm tanz mit mir so als wären wir verliebt
Auch wenn es ab morgen kein morgen mehr gibt
Ja dann halt mich fest so als wären wir verliebt
Bevor der Rest unserer Liebe verfliegt
Ja, bevor der Rest unserer Liebe verfliegt…"
Apropos "Rest unserer Liebe", hier ist Tristan Brusch:
"Komm tanz mit mir so als wären wir verliebt
Auch wenn es ab morgen kein morgen mehr gibt
Ja dann halt mich fest so als wären wir verliebt
Bevor der Rest unserer Liebe verfliegt
Ja, bevor der Rest unserer Liebe verfliegt…"
Apropos "Rest unserer Liebe", hier ist Tristan Brusch:
"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding
Derzeit werden diverse Artikel über eine demnächst laufende Serie über Leonard Cohen und Marianne Ihlen veröffentlicht.
Also dann gibt es hier das Lied von Cohen:
Also dann gibt es hier das Lied von Cohen:
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
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