Gedichte
- Jörn Budesheim
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Das ist keine Vermutung. Es ist ja offensichtlich so, dass du zu denen gehörst, die am besten wissen, wie man es nicht macht. "Schlecht schreiben" ist dein 2. Vorname. Und wenn du von oder über Kunst redest, dann ist es nie mehr als Bildungshuberei.
- Jörn Budesheim
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Oje. Du bist halt rhetorisch immer über der Schwelle zur Manieriertheit. Da fehlt dir jedes Maß. Und da es dir fehlt, merkst du es auch nicht. Das ist halt einfach Pech.
Vergleicht man die Lyrik Sapphos mit dem Epos, dann fällt vor allem auf, daß die Götter, die bei Homer dem Helden, der sie anruft, immer dann zur Seite stehen, wenn ihre Kräfte gebraucht werden, sich bei Sappho den Luxus der verspäteten Epiphanie leisten. Aphrodite leistet Beistand, doch ihr Erscheinen ereignet sich in der einsamen Stunde des Gebets. In Liebesangelegenheiten geht es auch bei Sappho nicht ohne göttliche Eingriffe und Zusagen, doch bleiben die Protagonisten, auch Sappho als Werbende, aktiv. Die Unsterblichen betreiben dabei das Coaching. -Friederike hat geschrieben : ↑Sa 10. Jul 2021, 08:18
Ich weiß die Pfade im Moment nicht, die mich zu Sappho geführt haben.
Hermann Fränkel hat darauf verwiesen, daß bei Sappho "nirgends das physische und das metaphysische Begebnis auseinander[treten]". (Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums; S. 202) - Das ist im Grunde jene archaische Sicht auf die Wirklichkeit, die Blumenberg als "momentane Evidenz" bezeichnet. Fränkel spricht vom "flächenhaften Charakter": "In gleitender Rede tritt alles nacheinander in denselben, einzigen Vordergrund." (S. 202)
Vielleicht ist es diese Reihung, die uns den Pfad zu Sappho zeigt.
- Friederike
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IMPRESSION V
stinging
gold swarms
upon the spires
silver
chants the litanies the
great bells are ringing with rose
the lewd fat bells
and a tall
wind
is dragging
the
sea
with
dream
S
(e.e.cummings)
Quelle mit deutscher Übersetzung von J. Beilharz
stinging
gold swarms
upon the spires
silver
chants the litanies the
great bells are ringing with rose
the lewd fat bells
and a tall
wind
is dragging
the
sea
with
dream
S
(e.e.cummings)
Quelle mit deutscher Übersetzung von J. Beilharz
- Friederike
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Lieber Burkart, [...] Also versuche man sich z.B. in seinem "my home is my castle" sicher einzurichten und so einen zentralen Sicherheitspunkt zu haben. Versuchsweise und punktuell muß das genügen. Ja.
Zwischen des moosbewachsenen Marmortrümmern ...
Zwischen des moosbewachsenen Marmortrümmern
weiden Schafe.
Auf grünen Stängeln
nickt Mohn.
Um die zerbröckelnden Strebepfeiler der verfallnen Kathedrale
faulen Froschtümpel.
Hier oben
stand das Schloss.
In seinen Kerkern
spielen Eidechsen im Sonnenschein!
(Rolf Wolfgang Martens · 1868-1928)
Zwischen des moosbewachsenen Marmortrümmern ...
Zwischen des moosbewachsenen Marmortrümmern
weiden Schafe.
Auf grünen Stängeln
nickt Mohn.
Um die zerbröckelnden Strebepfeiler der verfallnen Kathedrale
faulen Froschtümpel.
Hier oben
stand das Schloss.
In seinen Kerkern
spielen Eidechsen im Sonnenschein!
(Rolf Wolfgang Martens · 1868-1928)
- Friederike
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Das Wolken"grau" von Dir @Jovis setze ich hier fort ...
Nun stehen die Tage grau, lässig, still
Nun stehen die Tage grau, lässig, still,
Weil es herbsten will.
Der Sommer wird arm.
Doch ich trage junge Violen im Haar
Und Maienstrahlen eine goldhelle Schar
Und die Sonne im Arm.
(Max Dauthendey)
Nun stehen die Tage grau, lässig, still
Nun stehen die Tage grau, lässig, still,
Weil es herbsten will.
Der Sommer wird arm.
Doch ich trage junge Violen im Haar
Und Maienstrahlen eine goldhelle Schar
Und die Sonne im Arm.
(Max Dauthendey)