Zeit: Deutschsprachige akademische Philosophie: "irrelevante Selbstbespiegelung"?

Hier werden in unregelmäßigen Abständen Presseartikel zu Philosophen und Philosophie in der Presse veröffentlicht
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Dia_Logos
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Sa 10. Mär 2018, 08:08

Wattiertes Denken#
Von Wolfram Eilenberger

Die deutschsprachige Philosophie ist in einem desolaten Zustand. Woran liegt das?

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Wer mit deutschen Philosophieprofessor(inn)en über den gegenwärtigen Zustand ihrer Disziplin spricht, blickt in traurige Augen. Ratlosigkeit paart sich mit Scham, Frustration über "den Betrieb" mit einem hierzulande wohl schon immer zunfttypischen Kulturpessimismus. Unbestreitbar ist: Die letzten Anfänge liegen mindestens 50 Jahre zurück. Und weit und breit niemand in Sicht, der es an Status, Denkkraft und globaler Präsenz mit den heute greisen Granden dieser Ära aufzunehmen wüsste. (Jürgen Habermas: 88 Jahre; Dieter Henrich: 91 Jahre; Robert Spaemann: 90 Jahre; Kurt Flasch: 87 Jahre – selbst das ewige Enfant terrible Peter Sloterdijk hat die 70 mittlerweile überschritten.)

http://www.zeit.de/2018/10/philosophie- ... nformismus

Deutschsprachige akademische Philosophie: "irrelevante Selbstbespiegelung"?

Der Publizist Wolfram Eilenberger bescheinigt der deutschen Universitätsphilosophie in der Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ vom 1. März 2018 ein Leben in „stiller Verzweiflung“, „irrelevanter Selbstbespiegelung“ und „lustloser Totalstagnation“. Der Artikel hat bereits einige Reaktionen von "Betroffenen" hervorgerufen.

Worin bestehen Eilenbergers Vorwürfe? Den Antworten von Thomas Grundmann und Geert Keil kann man das eine oder andere entnehmen, auch wenn man den Artikel selbst nicht lesen kann: Eilenberger wirft den „bestens trainierten universitären Denkathleten“ offenbar vor, dass sie nur im eigenen Saft schmoren und bloß Antworten zu „hoffnungslos ausgelaugten Forschungsprogrammen und -fragen“ geben. (Der Artikel ist jedoch mittlerweile öffentlich zugängig!)

Nach seiner Einschätzung gibt es zu viele Texte „zu vorgestanzten Fragen in vorgestanzter Sprache“, die zu Recht niemand liest. Irrelevant ist die Universitätsphilosophie nach Auffassung von Eilenberger, weil sie auf die großen Gegenwartsfragen wie Klimawandel, Künstliche Intelligenz oder Gentechnik keine Antworten habe. Daher befinde sich deutschsprachige Philosophie nach Eilenberger in einem Zustand völliger Stagnation und „erlebt derzeit ihren geschichtlich schwächsten Moment“. Die letzten deutschsprachigen Denker von Rang und Bedeutung seien längst hochbetagt.

Wichtig: Wolfram Eilenberger geht es dabei allein um die akademische Philosophie. Er attackiert die Philosophie an deutschen Universitäten. Es geht ihm nicht um die Philosophie in Deutschland überhaupt. Denn besser als die universitären Philosophen machen es zum Beispiel das von ihm gegründete „Philosophie Magazin“ mit seiner hohen Auflage sowie gut besuchte Philosophiefestivals.

Neben den oben genannten (selbst betroffenen Autoren) haben vermutlich auch einige Blogger schon reagiert. Hier ist zum Beispiel die Antwort von Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin.
klett-cotta.de /Autorensteckbrief hat geschrieben : Wolfram Eilenberger, geboren 1972, war langjähriger Chefredakteur des »Philosophie Magazins«, ist »Zeit«-Kolumnist, moderiert die »Sternstunden der Philosophie« im Schweizer Fernsehen und ist Programmleiter der »phil. cologne«. Er hat mehrere populärphilosophische Sachbücher geschrieben. In zahlreichen Talkshow-Auftritten im Deutschen Fernsehen gibt er der Philosophie eine Stimme und ein Gesicht. Sein Buch »Finnen von Sinnen« war 17 Wochen auf der »Spiegel«-Bestsellerliste. Seit November ist er Programmleiter des Berliner »Nicolai-Verlags«.




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Jörn Budesheim
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So 11. Mär 2018, 09:05

Geert Keil in seiner Antwort in der FAZ hat geschrieben : In einigen Punkten trifft Eilenberger tatsächlich etwas, wenn auch nicht das anvisierte Ziel. Die Orientierung an Rankings, der Publikationsdruck, die schwindende Bedeutung von Büchern gegenüber Fachaufsätzen – das sind bedenkliche Trends, die aber nicht speziell die Philosophie betreffen, sondern den Wissenschaftsbetrieb insgesamt.
Wittgenstein hat viele knappe Bemerkungen geschrieben, Davidson zumeist vergleichsweise kurze Aufsätze, von Byung-Chul Han gibt es viele Essays, die ihr Thema auf ca. 100 Buchseiten bearbeiten, während Slavoj Zizeks für "Weniger als nichts" auf beachtliche 1408 Seiten kommt.

Ist die Länge eines Textes ein bedeutsames Qualitätskriterium? Wieso ist die schwindende Bedeutung von Büchern gegenüber Fachaufsätzen ein bedenklicher Trend? Ich erinnere mich an eine Bemerkung von Wolfgang Welsch (in einer Vorlesung über Davidson) der meinte, dass kürzere Aufsätze womöglich sogar zeitgemäßer wären. Zudem: Gehört Eilenberger selbst nicht zu den Gründern des Philomag? Und besteht das nicht ausschließlich aus kürzeren Texten? Gemessen an den Aufsätzen Davidsons sogar aus sehr, sehr kurzen Texten?

Wie auch immer man dazu steht: Aus der Kürze oder Länge eines Textes folgt erstmal nichts über die These der "irrelevanten Selbstbespiegelung". Oder?




Tosa Inu
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So 11. Mär 2018, 10:43

Woher soll man wissen, wie es derzeit im Bereich der akademischen Philosophie zugeht, die meisten hier sind ja keine Profis in dem Gebiet? Die akademischen Philosophie hatte immer schon einen eigenartigen Ruf, ich sehe das sportlich. Es gibt immer wieder Übersetzungsangebote, wo manche Themen der Philosophie popularisiert werden, ob nun Philosophen sich permanent in öffentliche Diskussionen einmischen sollten, weiß ich nicht. Ist vermutlich eher eine Frage der Persönlichkeit und manchmal der Eitelkeit.

Erst mal würde ich einem akademischen Philosophen zugestehen, dass er Profi auf seinem Gebiet ist und viele unterschätzen m.E. den technischen Anteil der Philosophie. Es ist schon nicht schlecht, wenn man Fehlschlüsse auch mal erkennt oder sieht, dass die großartige Idee, die man historisch erstmalig zu erkennen meint, schon bei Aristoteles zu finden war. Die Weltenferne, nun ja, da kommt dann immer der Klassiker mit dem Brunnensturz und der thrakischer Magd, kommt halt drauf an, wie man den Beruf interpretiert. Als Spezialistentum, wie es eben bei HNO-Arzt auch der Fall ist, oder eben als Generalistentum, bei dem der Philosoph stets den Überblick behält und also zu jedem Thema was wichtiges zu sagen hat. Allerdings ist dann immer die Frage, wie genau man bescheid wissen muss, um nicht als blutiger Laie zu gelten, aber so in meiner Wahrnehmung haben Philosophen durchaus ihre Stimmen erhoben, in der Willesfreiheitsdiskussion lautstark und erfolgreich, Teil 2 der Übung war, dem Biologismus bei der Idee der egositischen Gene Grenzen zu setzen, auch das ist m.E. recht gut gelungen.
Gut, das ist nun etwa 10 Jahre her, aber man kann Nida-Rümelin oder den großen polnischen Soziologen, dessen Name mir gerade entfallen ist (da isser wieder: Zygmunt Bauman) und noch andere auch zum Thema Flüchtlinge lesen. Also so arg ist die Lage doch nicht, zumal das Interesse an Philosophie doch recht groß ist, Philosophen stehen auf den liter. Bestenlisten, es gibt Philosendungen in Radion und Fernsehen, teils von ausgezeichneter Qualität und dennoch gibt es esotersiche Unis, die sich mit nichts andere als dem geisten Erbe des Aquinaten befassen oder 1000 Seiten Brandom, bei denen man irgendwann zu weinen beginnt und ich finde beides gut.

Man muss ja nicht wie Adorno schreiben, wenn man meint, was zu sagen zu haben und wenn Philosophie in populärer Form ins Volk gepumpt wird, habe ich nichts dagegen, die Verprollung der Unterschicht finde ich viel schlimmer.



„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)

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Alethos
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So 11. Mär 2018, 11:31

Auch ich kann nicht beurteilen, wie es um die Weltzugewandtheit der akademischen Philosophie steht. Besser gesagt: Ich kann nicht genau beurteilen, wie relevant nun die akademisch-philosophisch erörterten Themen für die Welt sind, in der wir leben.

Aber ich denke, man kann von der Philosophie auch nicht erwarten, dass sie an die Grenzen des Denkbaren vorstösst, möglichst im Gleichschritt mit den Naturwissenschaften, mit den politischen und ethischen Fragestellungen unserer Zeit, aber gleichzeitig alle Implikationen, die sie mit sich führt, banalisiert. Man kann, so will ich sagen, sehr wohl erkennen, dass gewisse philosophische Fragestellungen an den konkreten gesellschaftspolitischen Themen vorbei fragen, und so der Eindruck entstehen kann, Philosophie beschäftige sich nur mit sich selbst. Aber gleichzeitig darf man auch nicht vergessen, dass sie einen historischen Diskurs mit sich führt, den sie nicht einfach ausblenden kann. Dass sie sich also, in intellektueller Schau begriffen, über die Jahrhunderte in auf einander aufbauenden, sich auseinander ergebenden Fragestellungen eine eigene Suppe gekocht hat, in der sie nun eigenbrötlerisch rührt, das dürfte uns nicht erstaunen und muss uns auch nicht Sorgen machen. Philosophie war schon immer eine Arbeit in abgeschiedenen Arbeitszimmern: gemacht für ein sonderbares Publikum mit sonderbaren Themen :)

Aber es ist richtig, dass an die Meister des philosophischen Handwerks ein besonderer Anspruch herangetragen wird, die drängenden lebenswirklichen, politischen und sozialen Fragen zu beantworten.
Dieser Anspruch geht aber im Grunde an uns alle, die wir für unsere Zeit eine Verantwortung tragen. Und deshalb wäre es wichtig, dass sich die akademische Philosophie an mehr als nur das sonderbare Publikum richtete, sondern eine Sprache fände, die eine möglichst grosse Zahl von Menschen in den Diskurs einzubeziehen vermag.



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So 11. Mär 2018, 11:56

Alethos hat geschrieben :
So 11. Mär 2018, 11:31
Und deshalb wäre es wichtig, dass sich die akademische Philosophie an mehr als nur das sonderbare Publikum richtete, sondern eine Sprache fände, die eine möglichst grosse Zahl von Menschen in den Diskurs einzubeziehen vermag
Der Eintritt ist ja frei, man muss sich nur Mühe geben, genau das ist aber gegen den Trend und Belohnung und Anerkennung gibt es anderswo eben schneller und billiger.
Meiner Meinung nach wird durch durchaus hochwertige Diskussionen in einigen Foren, die natürlich immer seltene Highlights sind, die Kluft zwischen dem Profi und dem begabten Laien immer kleiner und man kann sowas wie Schwarmintelligenz tatsächlich in Aktion sehen.
Gleichzeitig wird der Abstand zu Schichten innerhalb der Gesellschaft aber größer, anders gesagt, das Ganze differenziert sich aus.
Nun kann man nach meiner Meinung die Verantwortung für die Gesellschaft nicht auf den Schultern der Schwachen abladen.
Man muss sie einladen, sich wieder gemeint zu fühlen, vielleicht ist Philosophie da nicht die erste Turnübung, aber als ich vor etwa 8 Jahren mal mit der unschuldigen Frage "Liest Du?" konfrontiert war, hat mich das geschockt. Heute gilt es unter Jungen als schwul, auch in der Terminologie, zu lesen. Das machen Mädchen. Da mag ich kein Pluralist bleiben und das als neckische Spielart deuten, wobei man sich als Bildungsbürger natürlich immer auch über die eigenen Kompetenzen auf anderen Gebieten fragen muss. Ist es heute besser Goethe zu kennen oder wie man seinen Computer virenfrei hält?
Wenn man nicht weiß, wie das eigene Smartpone funktioniert, fragt man den nächstbesten Teenie, oft sind die auch noch nett.
Aber gut, wir waren bei der Philosophie. Ja, ist wichtig, braucht man, würde ich aggressiv für werben.



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Jörn Budesheim
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So 11. Mär 2018, 12:50

Tosa Inu hat geschrieben :
So 11. Mär 2018, 10:43
Woher soll man wissen, wie es derzeit im Bereich der akademischen Philosophie zugeht, die meisten hier sind ja keine Profis in dem Gebiet?
Ist das nicht genau der Vorwurf? Wenn man der Philosophie wenig Strahlkraft attestiert, dann beschwert man sich doch darüber, dass sie sich nur an die Profis in dem Gebiet wendet.

Wo fängt denn der akademische Bereich an und wo hört er auf? Die Mauern der Universität sind ja nicht die Grenzen des akademischen Bereichs, oder? Das Gelände des Campus betrete ich kaum noch. Ich für meinen Teil fühle mich dennoch ziemlich gut bedient. Die Suhrkamp Wissenschaft Bücher sind einigermaßen erschwinglich und erfreulicherweise für jedermann frei verfügbar. Ob die Bücher von deutschsprachigen Autoren sind oder nicht, ist mir im Grunde egal, hauptsache die Bücher sind ins Deutsche übersetzt, da für die englische Lektüre meine Sprachkenntnissen nicht reichen.

Zudem habe ich zwei deutschsprachige philosophische Zeitschriften im Abonnement unter anderen die Information Philosophie.

Nun interessieren sich nicht jedermann und jedefrau für starre Designatoren, transzendentale Subjekte und Externalismus ... Aber ich finde es falsch, der Philosophie daraus einen Vorwurf zu machen, dass sie (auch) ein Spezialgebiet ist.
Tosa Inu hat geschrieben :
So 11. Mär 2018, 11:56
Der Eintritt ist ja frei, man muss sich nur Mühe geben, genau das ist aber gegen den Trend und Belohnung und Anerkennung gibt es anderswo eben schneller und billiger.
Das sehe ich genauso. Wenn man eine Beziehung zwischen Philosophie und Publikum fordert, dann kann es nicht eine Beziehung auf Einseitigkeit sein, oder? Sich einfach nur von Fachleuten berieseln lassen, das ist bestimmt keine philosophische Einstellung.




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So 11. Mär 2018, 13:05

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 11. Mär 2018, 12:50
Ist das nicht genau der Vorwurf? Wenn man der Philosophie wenig Strahlkraft attestiert, dann beschwert man sich doch darüber, dass sie sich nur an die Profis in dem Gebiet wendet.
...
Aber ich finde es falsch, der Philosophie daraus einen Vorwurf zu machen, dass sie auch ein Spezialgebiet ist.

Ich auch.
Von anderen Gebieten hat man ja auch keine Ahnung und beschwert sich nicht.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 11. Mär 2018, 12:50
Das sehe ich genauso. Wenn man eine Beziehung zwischen Philosophie und Publikum fordert, dann kann es nicht eine Beziehung auf Einseitigkeit sein, oder? Sich einfach nur von Fachleuten berieseln lassen, das ist bestimmt keine philosophische Einstellung.
Genau, Philosophie ist selber denken, nicht wissen, wann Kant geboren ist und was bei ihm auf Seite 36 unten steht.



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Jörn Budesheim
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So 11. Mär 2018, 20:17

Alethos hat geschrieben :
So 11. Mär 2018, 11:31
Man kann, so will ich sagen, sehr wohl erkennen, dass gewisse philosophische Fragestellungen an den konkreten gesellschaftspolitischen Themen vorbei fragen, und so der Eindruck entstehen kann, Philosophie beschäftige sich nur mit sich selbst.
Kathrin Glüer in "Donald Davidson" hat geschrieben : Wer wir sind, und wo unser Ort ist in der Welt — diesen Fragen gilt letztlich das philosophische Interesse, sie motivieren, wenn auch häufig nur indirekt, noch die kleinsten Detailfragen einer Bedeutungstheorie.
Ich meine, Glüer hat recht. Die Philosophie beschäftigt sich oft auch dann mit für uns relevanten Fragen, wenn es vordergründig nicht den Eindruck macht. Vielleicht braucht es dann gelegentlich Vermittler (in philosophischen Magazinen wie dem Philomag) die das auch einem breiteren Publikum verständlich machen. Aber diese Vermittlung ist nichts, was die Philosophen zwingend selbst erledigen müssen, meine ich.




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Alethos
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So 11. Mär 2018, 20:50

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 11. Mär 2018, 20:17

Die Philosophie beschäftigt sich oft auch dann mit für uns relevanten Fragen, wenn es vordergründig nicht den Eindruck macht. Vielleicht braucht es dann gelegentlich Vermittler (in philosophischen Magazinen wie dem Philomag) die das auch einem breiteren Publikum verständlich machen. Aber diese Vermittlung ist nichts, was die Philosophen zwingend selbst erledigen müssen, meine ich.
Ich wollte ja eigentlich darauf hinaus zu sagen, dass wir diesen Anspruch an die Philosophie zurecht haben, nicht aber unbedingt an die Philosophen richten können. Denn, dass Philosophie Fragen beantworten können sollte, die unsere Lebenswelten betreffen, erschliesst sich mir aus der Tatsache, dass es zu ihren Kernkompetenzen zählt, Fragen zu formulieren und mögliche Antworten zu geben.

Philosophen sind aber nicht so sehr geeignet, die Boten dieser Erkenntnisse zu sein, weil sie in der Regel eine andere Sprache sprechen als das Gros der Teilnehmer einer Gesellschaft. Sie werden oft nicht verstanden, und das erweckt den Eindruck, sie redeten an einer lebenspraktischen Wirklichkeit vorbei,was natürlich nicht heisst, dass sie nichts beitragen.
Das ist im Grunde schade, denn Philosophie braucht eine gewisse Popularisierung, und wenn auch die schönen Zeiten des Philosophierens in der Agora vorbei sind, wünscht man sich gelegentlich mehr Durchmischung von Philosophen und Normalsterblichen :)



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So 11. Mär 2018, 23:03

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 11. Mär 2018, 20:17
Aber diese Vermittlung ist nichts, was die Philosophen zwingend selbst erledigen müssen, meine ich.
Ja, man selbst hat die Holschuld, nicht die anderen die Bringschuld.
Ich würde das sogar forcieren, indem man die Wurst höher hängt und klar macht, dass das nicht für jeden was ist.
Wer mal gemerkt hat, was daran verlockend ist, der bleibt auch am Ball. Wir sind ja hier in großer Mehrheit Überzeugungstäter und keine Wichtigtuer, das könnte man heute auch billiger haben. Es lohnt sich.



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Jörn Budesheim
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Fr 16. Mär 2018, 15:29

sueddeutsche.de hat geschrieben : Denker in der Krise
Essay von Christoph Behrens

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Wo sind eigentlich die Philosophen, die Alarm schlagen...

Momentan scheint die Aufklärung teilweise rückwärts zu laufen: In Großbritannien haben sich die Bürger gegen die europäische Idee entschieden. In Osteuropa werden Politiker für Hetze gegen Flüchtlinge gefeiert, und dafür, dass sie wieder Zäune aufstellen. Der neue US-Präsident heißt Donald Trump.

Wo sind eigentlich die Philosophen, die Alarm schlagen, die all das einordnen und erklären? Hört man sie nicht? Trauen sie sich nicht? Oder haben sie einfach nichts mehr zu sagen?

Längst geht es um mehr als die Flüchtlingskrise, Nationalismus oder antiliberale Gedanken, auch um mehr als sich in aktuelle Debatten einzumischen. Mit Donald Trump wird ein Mann Präsident der wichtigsten aufgeklärten Nation, der seinen Aufstieg zu einem nicht unwesentlichen Teil Lügen, Halbwahrheiten und geschickt platzierten Falsch-Nachrichten verdankt. Und damit exzellent durchkommt. Die Wahrheit selbst steht im digitalen Zeitalter zur Disposition. Nicht nur politisch, auch ideengeschichtlich ist das eine brandgefährliche Entwicklung. Wie gesichertes Wissen erlangt und begründet werden kann, ist eine Kernkompetenz der Philosophie - zumindest hat sie das Jahrtausende lang behauptet. Angesichts des Missbrauchs von Wissenssystemen wie dem Internet müssten Philosophen schäumen. Stattdessen schweigen sie.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/philo ... -1.3338164




Tosa Inu
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Fr 16. Mär 2018, 19:09

Nicht nur die Philosophen, alle Autotitäten haben gravierend an derselben verloren. Es würde also kaum etwas bringen, in unserer Zeit wären sie eine Stimme unter vielen, weiter nichts.

Gegen Trump zu sein, fände ich nun auch nicht wahnsinnig originell, wer ist nicht gegen Trump?
Wichtiger fände ich, diejenigen, die in der neuen Rechten ihre Heimat gefunden haben und die berechtigte Anliegen haben einzubinden und hier zu erklären, wie es weiter gehen könnte.



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Sa 17. Mär 2018, 09:47

praktische-philosophie.org hat geschrieben : Call for Papers – Ethik der Integration

Als Reaktion auf die weltweiten Migrationsbewegungen und die sich anschließende öffentliche Debatte hat sich in den letzten Jahren innerhalb der Philosophie eine lebhafte Diskussion migrationsethischer Fragen etabliert. Ein großer Teil dieser Debatte kreist um Fragen der Legitimität geschlossener Grenzen bzw. eines Menschenrechtes auf Migration. Angesichts der Dringlichkeit ist diese Konzentration auf Fragen der Migration sicherlich verständlich, und doch drohen dabei die ebenso wichtigen Fragen einer Ethik der Integration auf der Strecke zu bleiben. Zu diesen Fragen gehören etwa die folgenden: Besteht für MigrantInnen eine Pflicht, sich zu integrieren? Korrespondieren dieser Pflicht auch Rechte auf Integration? Welche Rechte und Pflichten hat die integrierende Gesellschaft? Welche Maßstäbe gelten für eine gelingende Integration? Wie sind sie begründbar? Was sind die Ziele von Integration? Wie viel Anpassung kann man von den sich Integrierenden verlangen? Und wie viel Veränderung ist andererseits den integrierenden Gesellschaften zuzumuten?

... http://www.praktische-philosophie.org/c ... apers.html
Wenn das hier stimmt, dann kann das, was weiter oben behauptet wurde, nur zur Hälfte wahr sein, oder? > "Als Reaktion auf die weltweiten Migrationsbewegungen und die sich anschließende öffentliche Debatte hat sich in den letzten Jahren innerhalb der Philosophie eine lebhafte Diskussion migrationsethischer Fragen etabliert."




Tosa Inu
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Sa 17. Mär 2018, 10:40

Ich glaube auch eher, dass die These von der Irrelevanz der Philosophie, die man alle paar Jahre neu hört, sowieso nicht stimmt.
Es gibt vermutlich derzeit weniger philosophsiche Alphatiere, oder solche, die sich dafür halten.
Vielleicht ist das sogar ein Verdienst von Philo-Foren. Zwar gibt es auch in solchen nach einer kurzen Zeit viele Spinner, aber immer auch einen harten Kern von Laien, die es ernst meinen.

Es gehört zwar zum mitunter zum Gestus akademischer Philosophen sich da erhaben zu fühlen - ich habe das einige Mal erlebt - aber es bleibt eine Tatsache, dass man die Möglichkeit hat die Argumente der Granden durch die Mangel zu drehen und nicht immer bleibt was davon über. Herr K. hat z.B. die These Schopenhauers, dass man nicht wollen kann, was man will, überzeugend als falsch entlarvt.
Wilbers Holon-Theorie, wurde, als ich noch ein Anhäger derselben war, von einem jungen Theologiestudenten zerschossen. Ich war zwar eigentlich auf der anderen Seite, konnte mich aber der Kraft dder besseren Argumente nicht entziehen.

Ich habe auch akademische Philosophen dann und wann in Foren erlebt, das waren durchaus nicht immer Sternstunden. Insgesamt, so meine Einschätzung, schrumpft der Abstand zwischen akademischen Philosopohen und guten Laien und erwähnt werden muss, dass es zwischen den akademischen Philosophen noch beträchtliche Niveauunterschiede gibt.



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Jörn Budesheim
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Sa 24. Mär 2018, 21:02

Schläge muss nicht nur die Philosophie als Ganze regelmäßig einstecken, auch manche Richtungen der Philosophie stehen gelegentlich unter Beschuss :-) Diese Disputation ist schon etwas her. Wer erinnert sich? Ich glaub, die Information Philosophie hatte ausführlich berichtet. Da Eilenberger Wittgenstein zu den Großen zählt, passt auch das folgende in den Rahmen des Threads. (Es gab dazu auch mal ein Video von Bieri, aber das finde ich leider nicht.)
Ansgar Beckermann hat geschrieben : Muss die Philosophie noch analytischer werden? (Ist die Analytische Philosophie am Ende?)

1. „In philosophischen Seminaren erkennt man [sprachanalytische Philosophen] auf den ersten Blick an ihrem forschen Auftreten und der Verve, mit der sie ganze Tafeln vollschreiben. Was sie schreiben, sind in der Regel triviale Beispielsätze sowie logische Zeichen, deren virtuose Beherrschung alle Erstsemester beeindruckt. Daß sie von der Geschichte der Philosophie vor Bertrand Russell und George Edward Moore […] augenscheinlich wenig Notiz nehmen und sich auf Wittgenstein, Willard Van Orman Quine und Georg Henrik von Wright als Referenzautoren beziehen, kommt ihrem Modernitätsbewußtsein zugute. […] [Alle sprachanalytischen Philosophen] vereint […] ein pragmatisch und realistisch ausgerichtetes Denken, das seinen amerikanischen Ursprung nicht verleugnen kann. Das macht den Charme dieser Gruppe von Philosophen aus, die rein problemorientiert denken. Dagegen sind sie den humanistisch gebildeten Geistern höchst suspekt, wenn nicht gar unsympathisch. Kann man doch oft genug erleben, daß die analytischen Philosophen formal bombastische Apparaturen für Einsichten einsetzen, die aus der Tradition längst vertraut sind.“ (Fellmann 95)

Diese etwas launige Charakterisierung der Analytischen Philosophie von Ferdinand Fellmann könnte man sicher getrost beiseite legen, gäbe es da nicht auch gewichtigere Stimmen – z.T. sogar aus dem Lager der Analytischen Philosophen selbst –, die diese Art des Philosophierens inzwischen eher kritisch sehen. So hat Peter Bieri erst kürzlich die Frage gestellt, was von der Analytischen Philosophie wohl bleiben werde, wenn alle Dogmen gefallen seien. Und seine Antwort lautet: Einfach Philosophie, sonst nichts. Alle Attribute, mit denen Analytische Philosophen versucht haben, sich von anderen philosophischen Strömungen abzusetzen, seien entweder nicht trennscharf oder beruhten auf Fehleinschätzungen der wirklichen Verhältnisse.
  • Philosophie sei keineswegs ein ganz normales Fach im Kanon der Fächer der Universität.
  • Klarheit sei nicht das, was Analytische Philosophen gemeinhin darunter verstünden.
  • Rationales Argumentieren habe in Wahrheit nur wenig zu tun mit den Kalkülen der modernen Logik.
  • Metaphysik sei auch in der Analytischen Philosophie schon lange nicht mehr tabu.
  • Keineswegs alle interessanten Fragen der Philosophie ließen sich als Fragen nach der Bedeutung von Begriffen oder der logischen Struktur von Sätzen darstellen.
  • Philosophische Wahrheiten seien eher synthetisch a priori, auf jeden Fall aber nicht simpel analytisch.
  • Und schließlich: Rationalität und Vernunft könne man nicht ohne ihre historische Kontingenz begreifen.
Quelle zum weiterlesen: https://www.uni-bielefeld.de/philosophi ... hil_V1.pdf




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Jörn Budesheim
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Di 27. Mär 2018, 19:36

tagesspiegel.de hat geschrieben : Debatte um die Philosophie an deutschen Unis
Die Philosophie lebt - und sucht diszipliniert nach der Wahrheit

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Der kritische Blick von außen auf eine Disziplin kann augenöffnend sein. Denn keine Zunft ist ganz frei von Betriebsblindheit. So haben philosophische Grenzgänger wie Friedrich Nietzsche oder Ludwig Wittgenstein, die selbst nicht fest in der akademischen Philosophie verankert waren, eine befreiende Wirkung auf den Philosophiebetrieb gehabt. Andererseits droht stets die Gefahr, dass der Kritiker dem Fach einen Spiegel vorhält, der ein verzerrtes Bild entstehen lässt, das am Ende mehr über den Kritiker selbst verrät als über den Gegenstand seiner Kritik.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/deba ... 50012.html




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Fr 30. Mär 2018, 17:06

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 27. Mär 2018, 19:36
tagesspiegel.de hat geschrieben : Debatte um die Philosophie an deutschen Unis
Die Philosophie lebt - und sucht diszipliniert nach der Wahrheit

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Der kritische Blick von außen auf eine Disziplin kann augenöffnend sein. Denn keine Zunft ist ganz frei von Betriebsblindheit. So haben philosophische Grenzgänger wie Friedrich Nietzsche oder Ludwig Wittgenstein, die selbst nicht fest in der akademischen Philosophie verankert waren, eine befreiende Wirkung auf den Philosophiebetrieb gehabt. Andererseits droht stets die Gefahr, dass der Kritiker dem Fach einen Spiegel vorhält, der ein verzerrtes Bild entstehen lässt, das am Ende mehr über den Kritiker selbst verrät als über den Gegenstand seiner Kritik.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/deba ... 50012.html
Meine Kritik ist deutlich grundsätzlicher, denn Wahrheitssucher brauchen keine Weisheit.

Kritik der reinen Philosophen
https://pastebin.com/SUrYZAg9




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Jörn Budesheim
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Di 10. Apr 2018, 20:42



Philosophie ist aktuell!




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So 1. Jul 2018, 08:08

Die Information Philosophie 2 | 2018 hat Eilenbergers "Gardinenpredigt" auch einen Beitrag gewidmet. Sie schreibt: "Die Elite der analytischen Philosophie hat darauf postwendend geantwortet." Erwähnt werden:
  • Wolfgang Spohn (Wir bleiben im Elfenbeinturm, Zeit)
  • Thomas Grundmann (Die Philosophie lebt - und sucht diszipliniert nach der Wahrheit, Tagesspiegel)
  • Michael Pauen (Streitgespräch zwischen Eilenberger und Pauen, Deutschlandfunk)
  • Geert Keil (Wittgensteins Großneffe, FAZ)
  • und Gernot Böhme (in einem Leserbrief, den ich leider nicht gefunden habe)
------------------------------------------------

Aus dem Streitgespräch - zitiert nach Information-Philosophie:

Eilenberger:
"In den letzten 40 Jahren hat kein Philosoph das Differenzierungs - und Innovationspotenzial der 1920er Jahre erreicht.
Ein sichtlich genervter Pauen:
"Dann kriegen sie offensichtlich nicht mit, was an den Universitäten passiert."




Artangriel
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Mo 11. Dez 2023, 10:30

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 11. Mär 2018, 09:05
Ist die Länge eines Textes ein bedeutsames Qualitätskriterium?
Unbedingt.
Man interessiert sich heutzutage größtenteils für flotte wegweisende Sinnsprüche oder kleine häppchenweise Konzepte, die einem etwas leicht verständlich erklären.
Ich sehe das Problem darin, dass die akademische Philosophie noch nicht den Anschluss an die modernen Medien geschafft hat.
Das heißt aber nicht, es gäbe dort keine Philosophie.
Auf TikTok gibt es sehr viel Philosophie.
Man muss nur systematisch solche Beiträge liken, dann zeigt einem der Algorithmus auch nur noch solche.

Ich finde, die akademische Philosophie würde ihre Relevanz in der Gesellschaft am ehesten wiederherstellen können, indem sie das bereits gut bekannte Material besser erklärt und auf Social Media publiziert.
Heute hat das Medium Buch einen schweren Stand, weil i. d. R. Netflix und Co bevorzugt wird.

Die Lösung kann sein, auf das ganze Drumherum zu verzichten und sich anzupassen.
Das wird aber vermutlich erst die nächste Generation an Philosophen so oder so ähnlich handhaben.




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