FAZ: Reich durch Philosophie: Die Precht-AG

Dia_Logos · Mo 1. Jan 2018, 07:15

REICH DURCH PHILOSOPHIE
Die Precht-AG
VON SEBASTIAN BALZTER -AKTUALISIERT AM 30.12.2017-12:00

Richard David Precht ist der Popstar unter den deutschen Philosophen. Mit einfachen Weisheiten ist er zum Millionär geworden.

© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Der Philosoph hat Rückenschmerzen, sie plagen ihn seit Monaten. Den letzten Vortrag, den Richard David Precht in diesem Jahr halten wollte, musste er deswegen sogar absagen. Es wäre ein Heimspiel für ihn gewesen. Das Schauspielhaus in Düsseldorf, Prechts Wahlheimat seit ein paar Jahren, war ausverkauft, fast 1000 Leute wollten am dritten Adventssonntag vor dem Mittagessen hören, was er über „Die Zukunft der Gesellschaft“ zu sagen hat.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/r ... 56603.html

Stefanie · Mi 28. Mär 2018, 19:21

Ach du liebe Güte, diesen Artikel kann man fast schon bösartig nennen.
Vielleicht ginge es dem Autor besser, wenn Precht nicht so aussehen würde, wie er aussieht.

Rosita · Mi 28. Mär 2018, 19:36

Seh ich genauso Stefanie.
Ich kann zwar nicht die Qualität der Aussagen von Precht beurteilen, aber das Schema nach dem vorgegangen wird.

Vielleicht motiviert er ja dadurch junge Menschen sich für Philosophie zu interessieren.

Ich jedenfalls bekam durch Gaarders "Sofies Welt" Lust mich ein wenig mit Philosophie zu beschäftigen.
Ich bin schon zu alt um es zu studieren, aber ich lese hier ein wenig und bin ganz zufrieden ein wenig dazu zulernen.
So lange es niemand stört.

Jörn Budesheim · Mi 28. Mär 2018, 20:04

Aus der Richtung (Aussehen) kam schon mal was: "Precht ist vom Handwerk her Journalist und als solcher Popularisator von Beruf," spottet Sloterdijk "Seine Klientel gleicht eher der von André Rieu, den hören auch vor allem Damen über fünfzig in spätidealistischer Stimmung."

Stefanie · Mi 28. Mär 2018, 20:21

Hach ja, und das von jemand, der immer dringend zum Frisör müsste.

Vor Weihnachten war ich in einer Buchhandlung, um für einen jungen Mann, der sehr intelligent ist, was philosophisches zu kaufen. Tja, Precht und nochmal Precht und schon wieder Precht im Regal. Von Precht erschlagen, auch mit einem Buch, bei dem er sich an dem Titel eines meiner Lieblingsbücher vergriffen hatte, Hallo Mister Gott, hier spricht Anna, dass war zu viel des Guten. Der zweitstärkste Autor im Regal war übrigens Markus Gabriel.
Ich kann verstehen, dass diese Präsenz bei einigen aufstößt, aber so einen Artikel so zu schreiben, finde ich ...nicht sachlich.

Jörn Budesheim · Mi 28. Mär 2018, 20:50

Bei Markus Gabriel kommt er übrigens auch nicht gut weg, für ihn ist Precht ein „Philosophiedarsteller" (HIER) an anderer Stelle nennt er ihn einen schlecht ausgebildeten Philosophen. Ich hab "Wer bin ich und wenn ja wieviele" von Precht ganz gerne gelesen, aber ohne größere Aha-Effekte. Ich finde, er schreibt am Leser orientiert, das ist ein Tugend, die man anderen auch wünschen würde.

Stefanie · Do 29. Mär 2018, 19:46

Das Buch hatte ich auch gelesen, die mit der Liebe und dem Egoismus liegen bei mir noch so rum. Sein Stil - weder das Schreiben, noch wenn ich ihn mal im Fernsehen sehe oder höre- ist nicht wirklich meiner.
Trotzdem finde ich es nicht fair, wenn gegen seinen Erfolg so gewettert wird, wie in dem Artikel.

Jörn Budesheim · Mo 23. Apr 2018, 05:54

Im Interview > https://www.rnz.de/panorama/magazin_art ... 53236.html

epitox · Mo 23. Apr 2018, 07:02

Stefanie hat geschrieben : ↑
Do 29. Mär 2018, 19:46
Das Buch hatte ich auch gelesen, die mit der Liebe und dem Egoismus liegen bei mir noch so rum. Sein Stil - weder das Schreiben, noch wenn ich ihn mal im Fernsehen sehe oder höre- ist nicht wirklich meiner.
Trotzdem finde ich es nicht fair, wenn gegen seinen Erfolg so gewettert wird, wie in dem Artikel.

In diesem Falle allerdings schon! Entscheidend ist die Fallhöhe der Philosphie aus dem Olymp während der Zwischenkriegszeit ins Heute. Precht spielt nun das "gefallenene Mädchens" . Oder anders: Precht macht etwas heute höchst legales und kommerziell erfolgreiches: den "1-Mann"-Puff für die ganze Gesellschaft mit langer Dienstleistungsliste *

*natürlich aufpreispflichtig und mit Kondom...

epitox

Jörn Budesheim · Do 26. Apr 2018, 05:41

Precht als Politiker bei einem gewissen Lanz: https://www.google.com/amp/s/www.merkur ... 15174.html Quelle: merkur.de

Jörn Budesheim · Do 26. Apr 2018, 12:26

Precht, Precht und noch mal Precht :-)

www.tagesanzeiger.ch hat geschrieben : Wenn Philosophen sich zoffen
Die Antwort auf eine Leserfrage zum Thema Anstand unter Intellektuellen.

Solange man sich im Ring die Fresse poliert, ist alles okay. Ehrenrührig wird es erst, wenn der eine dem anderen im Dunkeln auflauert: David Diaz (l.) schlägt Erik Morales. (4. August 2007) Foto: pixabay

Der Philosoph Peter Sloterdijk hat über den Philosophen Richard David Precht gespottet, dessen Klientel bestehe vor allem aus André Rieu hörenden Damen über fünfzig in spätidealistischer Stimmung. Abgesehen davon, dass ich über die Boshaftigkeit zunächst schmunzeln musste, habe ich mich doch gefragt, ob der clevere Mensch ein bedingungsloses Recht hat, seine subjektive Verachtung des weniger cleveren Menschen zu veröffentlichen. Für mich büsst die clevere Person an Souveränität ein, wenn sie die Contenance verliert und andere diffamiert.
H. S.

Lieber Herr S.

Wenn Intellektuelle Intellektuelle verspotten, kann das sehr lustig sein. Ausserdem hat dies eine lange und seriöse Tradition. In Steffen Dietzschs Buch «Philosophen beschimpfen Philosophen» (Reclam, 1995) können Sie die schönsten Invektiven der Philosophiegeschichte nachlesen. Manche der in Bonmots gepackten Urteile sind heillos ungerecht; manche sind sehr präzise und entlarvend. Welche in welche Kategorien fallen, hängt wiederum von den eigenen philosophischen Vorlieben ab. Und manchmal ist man auch verwirrt, weil man sowohl den Beschimpfer als auch den Beschimpften eigentlich immer geschätzt hat. ...

https://www.tagesanzeiger.ch/leben/gese ... y/23436842