Sebastian Rödl im Gespräch mit Christoph Dieffenbacher

Es gibt im Netz zahllose spannende Interviews mit Philosophen aller Couleur. Hier ist der Ort sie zu diskutieren.
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Jörn Budesheim
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Mo 11. Jun 2018, 20:53

Sebastian Rödl: ... Man fällt leicht in die objektivierende Auffassung des Menschen, wie sie uns die Naturwissenschaften, etwa anhand von Gehirnscans, nahelegen ...

Christoph Dieffenbacher… die aber ebenfalls Anspruch auf Erkenntnisse über den Menschen erheben.

Sebastian Rödl: Es ist eine Illusion, auf empirischem Weg Fundamentales über uns als seiner selbst bewusste Wesen finden zu wollen. Die Naturwissenschaften und die Psychologie können begrenzte Aussagen zur menschlichen Existenz machen, aber die grundlegenden Fragen – das sind die Fragen nach dem Grund – werden dabei nicht berührt; das ist Aufgabe der Philosophie. Als Mensch leben heisst, sich selber zu verstehen suchen. Dabei bleibt der Mensch sich selbst ein Rätsel – Sokrates weiss, dass er nicht weiss; und wir wissen nicht mehr. Wir sollten uns in unserer Rätselhaftigkeit ernst nehmen.

Quelle: https://www.unibas.ch/de/Forschung/Uni- ... rview.html




scilla
Beiträge: 71
Registriert: Mi 11. Apr 2018, 19:22

Di 12. Jun 2018, 11:37

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 11. Jun 2018, 20:53

Sebastian Rödl: Es ist eine Illusion, auf empirischem Weg Fundamentales über uns als seiner selbst bewusste Wesen finden zu wollen. Die Naturwissenschaften und die Psychologie können begrenzte Aussagen zur menschlichen Existenz machen, aber die grundlegenden Fragen – das sind die Fragen nach dem Grund – werden dabei nicht berührt; das ist Aufgabe der Philosophie. Als Mensch leben heisst, sich selber zu verstehen suchen. Dabei bleibt der Mensch sich selbst ein Rätsel – Sokrates weiss, dass er nicht weiss; und wir wissen nicht mehr. Wir sollten uns in unserer Rätselhaftigkeit ernst nehmen.

Quelle: https://www.unibas.ch/de/Forschung/Uni- ... rview.html
gut begonnen,
schlecht beendet,
denn die kursive Aussage ist die falsche Antwort

1) Irenäus Eibl-Eibesfeldt hat als Verhaltensforscher den Menschen jenseits der Marktforschung analysiert
Es ging dabei immer um eine hinter den kulturellen Varianten erscheinende universelle Grammatik menschlichen Verhaltens. Die Zusammenarbeit mit Ethnologen, Medizinern, Linguisten, Psychologen und Kulturwissenschaftlern erwies sich dabei nicht nur als notwendig, sondern auch als höchst fruchtbar.

de.wikipedia.org/wiki/Irenäus_Eibl-Eibesfeldt
2) dann gibt es noch die Möglichkeit,
die grundlegenden Fragen auf den Rückgriff auf das Vorbewusste jenseits des (Unter)Bewussten zu beantworten
VARENDONCK 1922:
wenn ein allgemeiner Begriff - eine Synthese - das Resultat jahrhundertelanger Erfahrung,
durch ein Wort ausgedrückt wird,
das gleichzeitig eine spezielle konkrete Bedeutug hat,
die außer Gebrauch gekommen ist,
so kann das Vorbewußte es in diesem konkreten Sinne auffassen,
der dem Bewußtsein entgeht




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