Kommunikationsstörungen (oder einfach Missverständnisse, Missdeutungen etc.) durch "Kommunikationskanälearmut", nenne ich es einmal. (Z.B. nur geschriebener Texte anstatt "anwesend" gesprochene Sprache [inkl. nonverbaler Kommunikation usf.] ... [Derrida ...?]) Genauer: der Umstand, wenn nicht klar wird, welcher "Aspekt" einer Nachricht kommuniziert wird, es entsprechend häufig "in den falschen Hals kommt" (etwa auch in praktisch rein schriftlich betriebenen Foren wie diesem ...). Je weniger "Kanäle" (s.o.), desto tendenziell größer die Unsicherheit, "wie etwas gemeint ist".Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 21. Nov 2023, 13:23Zusammenhang zwischen Medium und Semantik, ein Beispiel:
Luhmann live: "Wenn man nur mündlich kommuniziert, hat man andere Ausdrucksformen. Man hat auch weniger Notwendigkeit, sich präzise auszudrücken, also klare Sätze zu formulieren, weil man in einer Situation ist, in der ohnehin die Situation bekannt ist und vieles auch über Wahrnehmung und Erraten von Absichten gesteuert werden kann. Was dann fehlt, wenn man einen schriftlichen Text hat." (03:16)
Das Medium, das man benutzt, zum Beispiel gesprochene Sprache im Gegensatz zu geschriebener Sprache, hat einen Einfluss auf die Semantik. Ist es wirklich die semantische Dimension, wenn man in der gesprochenen Sprache auf den Kontext zurückgreifen und sich entsprechend anders ausdrücken kann? Und warum sagt man, dass man die Absichten des anderen erraten kann? Ist das ein Witz, um die Vorlesung aufzulockern?
Heute könnte man nach dem "Medium" Social Media und/oder Internetforen fragen. Es scheint mir ziemlich klar, dass sie einen großen Einfluss haben, auf den sprachlichen Ausdruck oder wie auch immer man es nennen will.
Oder einfacher und kürzer erklärt:
Wie eine Nachricht rezipiert oder "aufgefasst" wird, ist also nicht zu unterschätzen.