Materialien zu Luhmann

Niklas Luhmann war ein deutscher Soziologe. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Vertreter der soziologischen Systemtheorie. Er zählt zu den Klassikern der Soziologie des 20.
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Fr 10. Nov 2023, 12:38

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Jörn Budesheim
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Fr 10. Nov 2023, 12:40

Niklas Luhmann - Theorie der Gesellschaft


Vorlesung 1/13

Der erste Teil einer YouTube-Playlist, die eine Vorlesungsreihe von Luhmann wiedergibt.
Auf dieser Playlist basiert die Diskussion




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Jörn Budesheim
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Fr 10. Nov 2023, 12:55

#lesemontag - "Die Wissenschaft der Gesellschaft"


Erster Teil des "Lesemontags". Insgesamt sind 56 Videos verfügbar!

Die Wissenschaft der Gesellschaft" wird abschnittsweise vorgelesen und von uns ausführlich diskutiert. Wir versuchen, uns gemeinsam mit euch das Verständnis von Niklas Luhmanns Systemtheorie zu erarbeiten. Quelle: Niklas Luhmann: "Die Wissenschaft der Gesellschaft" wird abschnittsweise vorgelesen und von uns ausführlich diskutiert. Wir versuchen, uns gemeinsam mit euch das Verständnis von Niklas Luhmanns Systemtheorie zu erarbeiten.

Hier geht es zur Playlist





sybok
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Fr 10. Nov 2023, 21:13

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Nov 2023, 12:55
#lesemontag - "Die Wissenschaft der Gesellschaft"
Ergänzend #lesemontag - "Die Kunst der Gesellschaft":
Playlist




sybok
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Sa 11. Nov 2023, 19:37

Webseite von International Society for the System Sciences
(bin über die Beschäftigung mit Luhmann auf darauf gestossen, weiss aber ehrlich gesagt nicht, zu welchem Grad Luhmann dort eine Rolle spielt.)




Timberlake
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Sa 11. Nov 2023, 22:53

Wikipedia hat geschrieben :
Systemtheorie (Luhmann)
Die Luhmannsche Systemtheorie ist eine Spielart der Systemtheorie des deutschen Soziologen Niklas Luhmann, in welcher die Welt als grundlegend aus autopoietischen Systemen bestehend betrachtet wird, welche klar von ihrer Umwelt getrennt sind (von ihm Differenz genannt). Einen besonderen Einfluss hatte diese auf die Soziologische Systemtheorie als eine soziologische Theorie, in welcher die Gesellschaft als ein „umfassendes soziales System, das alle anderen sozialen Systeme in sich einschließt“[1], beschrieben und erklärt wird. Er beschreibt, wie unter diesen Voraussetzungen Soziales entsteht[2] und sich durch funktionale Differenzierung in verschiedene soziale Systeme abgrenzt.
....




Timberlake
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Mo 13. Nov 2023, 13:07

Luhmann Wiki hat geschrieben :
Willkommen im Luhmann Wiki

Niklas Luhmann, großer Soziologe! Seit Februar 2012 entsteht hier eine kollaborative Ausarbeitung der Werke, Begriffe und Theorie Niklas Luhmanns. Vor allem auf Basis seiner Schriften und anderer Systemtheoretiker*innen konstituiert sich hier ein transdisziplinäres Forum von und für Liebhaber*innen der allgemeinen und vor allem autopoietisch sozialen Systeme.





sybok
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Di 14. Nov 2023, 08:56

Niklas Luhmann - Archiv

Bin über Links im Link von Timberlake...
Timberlake hat geschrieben :
Mo 13. Nov 2023, 20:31
Eben wie bei Luhmanns Zettelkasten. ;)
... darauf gestossen. Dort findet man offenbar eine Digitalisierung von Auszügen von Luhmanns Zettelkasten, mit Fotos der orginalen handschriftlichen Zettel, Abschrift und Verlinkungen!
(<< Der Zettelkasten ist online! >> Interview mit Markus Krajewski)




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Jörn Budesheim
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Di 14. Nov 2023, 09:28

Alle Zettel sind falsch, soll sinngemäß auf einem der Zettel stehen, so jedenfalls das Gerücht :)




sybok
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Di 14. Nov 2023, 09:37

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 14. Nov 2023, 09:28
Alle Zettel sind falsch, soll sinngemäß auf einem der Zettel stehen, so jedenfalls das Gerücht :)
Scheint nicht nur ein Gerücht zu sein Jokerzettel ;) :D . Ein Beispiel für den angesprochenen tiefen Witz von Luhmann? Scheint mir, als ob er sich selber trollen würde :mrgreen: ?




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Jörn Budesheim
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Di 14. Nov 2023, 10:03

Auch das ohne Gewähr - die Beschäftigung mit Luhmann liegt bei mir schon eine Weile zurück. In einem späten Interview wurde Luhmann nach der Zukunft der Systemtheorie gefragt. Er wünschte sich, dass seine Nachfolger es anders und vor allem besser machen. Das nenne ich ein beachtliches Berufsethos.




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Nauplios
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Do 16. Nov 2023, 13:41

Armin Nassehi – Die sieben Paradoxien der modernen Gesellschaft

In diesem kurzen Vortrag werden einige Punkte erörtert, die auch in unserer bisherigen Diskussion über die Systemtheorie eine Rolle gespielt haben. Armin Nassehi ist Verfasser einer Einführungsschrift zu Niklas Luhmann.





1+1=3
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Do 16. Nov 2023, 15:18

Gestern hatte ich noch ein anderes Forum entdeckt, in dem ich dann stöberte und folgendes Luhmann-Zitat (einer Art kurzen und kompakten Abhandlung der Systemtheorie) gefunden habe:

"Die Systemtheorie der letzten beiden Jahrzehnte hat damit begonnen, Probleme der Selbstreferenz aufzugreifen und einzuarbeiten. Dabei standen zunächst Probleme der Reflexion der Identität des Systems im System und Probleme der Autonomie oder der Selbstorganisation im Vordergrund - das eine mehr für psychische Systeme, das andere mehr für datenverarbeitende Maschinen und für lebende Systeme. Gegenstand der Selbstreferenz war dabei nur die als Gegenstand vorgestellte Einheit des Systems bzw. die Struktur und vor allem die Änderung der Struktur des Systems. Seitdem hat dieser Theorieansatz sich radikalisiert. Angesichts des Vordringens der Forschung in subatomare und subsubatomare Bereiche muß die Theorie sich auf die Möglichkeit einstellen, daß die Welt nach unten offen, daß sie im Kleinen ebenso unendlich ist wie im Großen. Es gibt danach keine nicht weiter auflösbaren Letztelemente, aus denen Systeme zusammengesetzt sind, und Ordnung kann nicht einfach als Netz von Beziehungen zwischen Elementen begriffen werden. Man muß dann zu Theorien übergehen, die alles, was im System als Einheit fungiert, als Eigenleistung des Systems auffassen. Auch die (für das System nicht weiter auflösbaren) Elementareinheiten haben ihre Einheit durch das System selbst und nur im Funktionszusammenhang des Systems. Jedes Element ist im Funktionszusammenhang des Systems immer schon Reduktion einer zugrundeliegenden Komplexität, die im System als Einheit behandelt und dadurch anschlußfähig wird. Die Systeme produzieren die Elemente aus denen sie bestehen, durch die Elemente aus denen sie bestehen."

(Der dort auch gepostete Link funktionierte allerdings nicht mehr.)




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Nauplios
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Do 16. Nov 2023, 16:33

1+1=3 hat geschrieben :
Do 16. Nov 2023, 15:18

"Jedes Element ist im Funktionszusammenhang des Systems immer schon Reduktion einer zugrundeliegenden Komplexität, die im System als Einheit behandelt und dadurch anschlußfähig wird." (Niklas Luhmann)
In dem obigen Vortrag geht Armin Nassehi auch auf "Komplexität" ein. Das ist ja ein Begriff, den auch die Alltagssprache aufgegriffen hat. Er zitiert Luhmann mit dem Satz:

"Mein Konsens ist nicht dein Konsens."

Das ist eigentlich die kürzeste Formel dafür, daß "Systeme die Elemente, aus denen sie bestehen, aus den Elementen, aus denen sie bestehen, produzieren."




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Jörn Budesheim
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Do 16. Nov 2023, 16:38

Nauplios hat geschrieben :
Do 16. Nov 2023, 13:41
In diesem kurzen Vortrag werden einige Punkte erörtert, die auch in unserer bisherigen Diskussion über die Systemtheorie eine Rolle gespielt haben. Armin Nassehi ist Verfasser einer Einführungsschrift zu Niklas Luhmann.
Ich habe einen kurzen Auszug von Armin Nassehi transkribiert:

... Das Interessante am Bewusstsein ist, dass das Bewusstsein, wenn es etwas von sich selbst erfahren will, sich selbst voraussetzen muss, damit es sich selbst zum Gegenstand machen kann. Vielleicht können Sie das an sich selber auch beobachten, wenn Sie mal herausfinden wollen, ob das, was Ihr Bewusstsein wahrnimmt - das Bewusstsein ist das eigentliche Wahrnehmungsmedium - das benutzt dann so ein paar Apparate, die ein wenig vom Gehirn entfernt sind, wie die Augen, der Tastsinn und ähnliche Dinge - aber wenn Sie mal versuchen wollen herauszufinden, ob Ihr Bewusstsein das, was es wahrnimmt, wirklich richtig wahrnimmt, dann werden Sie auf die Paradoxie stoßen, dass das Bewusstsein das Medium verwenden muss, das sie durch diesen Test eigentlich testen wollen. Versuchen Sie sozusagen an Ihrer Erkenntnis mal vorbei zu erkennen, versuchen Sie an Ihren Blick... nun ja, das ist die grundlegende erkenntnistheoretische Fragestellung, die es überhaupt gibt. Wenn Sie mit Wissenschaft anfangen, dann werden Sie die Frage stellen, was ich dort auf einem Enzephalographen oder auf einem Oszillographen oder in einem Mikroskop oder in einem Apparat, der irgendwelche Ausschläge macht, oder in einer statistischen Ladung oder was auch immer sehen – ist das eigentlich das, wofür es steht? Das können Sie nicht testen. Oder andersherum: Sie können es nur testen, indem Sie das Gerät, das Sie testen wollen, dafür verwenden, den Test zu machen. Und so ist es bei Ihrem Bewusstsein auch – versuchen Sie den Blick vorbeizugucken, funktioniert nicht. Es gibt keinen Blick, der am eigenen Auge vorbeigeht. Deshalb ist jede Welt, Erfahrung, die wir haben, mit der wir beginnen, schon dadurch paradox, dass man gewissermaßen nur sich selber testen kann ...

Das kann man ja mal gemeinsam untersuchen :-)




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