Quk hat geschrieben : ↑ Di 21. Nov 2023, 10:00
sybok hat geschrieben : ↑ Di 21. Nov 2023, 08:47
... zum Beispiel von Nassehi, dass man den Aspekt der Zeit miteinbezieht. Zeit muss dann aber ja auch von irgend einer Art von Unterscheidung herkommen. Zeit scheint immer ein Problem, auch in der Physik, ich will einfach eine hintergrundunabhängige Theorie, setzt man Dinge wie Raum und Zeit voraus, ist man schon nicht mehr auf diesem Level.
Eben. Ich meine, wenn Du und Nassehi den Anfang untersuchen wollen, wessen Anfang ist das? Es ist jener der Zeit. "Vor" der Zeit gibt es keine Zeit, also auch keine Ursache. Dennoch gibt es eine Unterscheidung, nämlich zwischen dem, was gestartet wurde und jenem, was nicht gestartet wurde. Dieser Ur-Unterschied besteht, obwohl er keine Vorzeit und keine Ursache benötigt.
Guter Post! Allerdings ist mir da, wenn es wirklich um eine "Ur-Theorie" oder "Universaltheorie" oder sowas gehen soll, viel zu viel implizit enthalten wo man, auf diesem Level der Suche nach einer solchen Theorie, meiner Meinung nach viel vorsichtiger sein müsste. Ich sähe da einige Punkte in diesen 4 Sätzen, nur als
ein Beispiel: So wie ich es lese, wird da von einer Vorstellung einer linearen Zeit ausgegangen, von stets geordneten Kausalitätsbeziehung, aber wer sagt, dass das in jedem Universum so sein muss?
Wie gesagt, sehr interessanter Post, aber - für mich gesprochen - ist das schon auf einem viel zu hohen Level.
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Di 21. Nov 2023, 10:44
Zeigt dein eigenes Beispiel mit den Geldverlusten nicht genau das Gegenteil von dem, was du zeigen willst? Die Frage, ob die Unterschiede bereits vorhanden sind oder erst durch die Unterscheidung entstehen, ist in diesem Beispiel doch von großer Bedeutung. Wenn ich eine Unterscheidung mache, die auf keinem Unterschied basiert, dann handelt es sich in der Regel einfach um einen Irrtum.
Hm, das wird jetzt knifflig und man müsste aus meiner Sicht jetzt über Modelle sprechen. In gleichverteiltem Zufall (eigentlich müsste man jetzt mMn "Zufall"
exakt definieren) dürfte es ja keine Strukturen geben, keine eingebauten Unterscheidungen. Aus meiner momentanen Sichtweise verhält es sich so, dass wenn die Komplexität des Systems irgendwie "hinreichend gross" ist, dass dann Modelle "herausgezogen" werden können. Den Eindruck, dass dann die Unterschiede auf denen die Modelle arbeiten bereits bestehen, scheint mir davon zu kommen, dass für das Modell selektiert wird. Ich hoffe ich misshandle das Zitat jetzt nicht, aber in meinem aktuellen Verständnis in etwa wie es Nauplios ausdrückte: "...daß Systeme die Realität
konstruieren, indem sie die
Realität konstruieren."