Puch hat geschrieben : ↑ Mo 27. Sep 2021, 21:13
Mir geht es nicht vordringlich darum, ob das Bedürfnis nach Erfolg anerzogen oder angeboren ist, sondern ob es vorhanden ist oder nicht.
Ich würde sagen es gibt Menschen bei denen ist es vorhanden. Also in dem Sinne, dass diese Menschen es als ihr Lebensziel ansehen in irgend einer Form erfolgreich zu sein.
Deshalb möchte ich den Ausflug in die Tierwelt hiermit abschließen.
Eine kluge Entscheidung. Das war sowieso ein Irrweg.
Ich glaube, dass ein Jugendlicher seine Selbstachtung verliert, wenn er Null Erfolge zu verzeichnen hat und dass es ihm nicht gut tut, auch wenn er genügend zu Essen und ein Dach über dem Kopf hat.Auch die Eltern eines solchen Jugendlichen werden nicht glücklich mit ihm, wenn er nur zu Hause rumlümmelt, ohne Schulabschluss, lauter Absagen, keine Freunde, keine Freundin, kein Hobby, keine Perspektive... Das verstehe ich unter totaler Erfolglosigkeit. Ist so ein Leben wünschenswert? Ich glaube nicht.
Ich kann Dir hier nicht ganz folgen.
Setzt Du Energie und "Streben nach Erfolg" gleich? Wie kommst Du darauf?
Auch scheint mir, dass es für Dich nur zwei Sorten von Menschen gibt. Solche die nach Erfolg streben, und solche die "vergammeln".
Das ist, meiner Ansicht nach, eine ziemlich beschränkte Sicht auf die Menschen.
Menschen können doch Dinge auch einfach aus einer Leidenschaft zu den Dingen selbst machen und dabei sehr große Energie entwickeln. Ein Streben nach Erfolg muss dabei doch nicht das primäre Ziel sein.
Nimm den Künstler, der seine Werkte aus einer Leidenschaft zur Kunst schafft. Er kann sein Leben lang erfolglos sein, erfolglos in dem Sinne, dass seine Werke kaum Beachtung finden, und trotzdem kann die Arbeit an seiner Kunst für ihn erfüllend sein. Und wir wissen ja, dass viele Künstler erst posthum "erfolgreich" wurden. Wenn diese Künstler nur nach Erfolg gestrebt hätten, dann hätten sie ihre Kunst wohl zu Lebzeiten aufgegeben, und sie würde uns heute fehlen. Wie froh' bin ich da, dass es diesen Menschen nicht um Erfolg ging.
Wobei ich da nochmal gerne auf den Unterschied zwischen Erfolg haben und nach Erfolg streben hinweisen will.
Natürlich ist es auch für den Künstler wichtig, dass er Erfolg in seiner Arbeit hat. Damit ist gemeint, dass ein Künstler ja vielleicht eine Vision hat von dem Werk das er schaffen will. Und natürlich arbeitet er auch an der Verbesserung seiner Fähigkeiten (oft ein ganzes Leben lang) um diese Vision umzusetzen. Der handwerkliche Erfolg ist da aber nur Mittel zum Zweck, nicht der Zweck. Der Zweck ist das Werk selbst.
Ich glaube viel eher, dass jeder sein Maß an täglichen Erfolgen braucht.
Erfolg kann motivierend sein, und nur Misserfolg zu haben ist vielleicht demotivierend.
Daraus folgt aber weder, dass es im Menschen einen Erfolgstrieb gibt (was soll das sein?), noch dass Menschen die nicht nach Erfolg streben, deshalb "vergammeln".
Völlig klar: nicht jeder will unbedingt Weltmeister werden, aber zumindest, dass er sich die Schnürsenkel selbst zubinden kann.
Vielleicht formulierst Du es mal anders. Es tut dem Menschen gut Ziele im Leben zu haben.
Diese Ziele können aber sehr vielfältig sein. Erfolgreich zu sein kann eines dieser Ziele sein, muss es aber nicht.