Die Dinge des Lebens

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Stefanie
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Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

Mo 6. Jan 2020, 21:51

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Ein jeder und jede hat wohl Dinge, an denen er oder sie hängt. Die nicht einfach weggeworfenen werden können, die bei Umzügen mit umziehen, die einen festen Platz in der Wohnung haben, oder gut geschützt in einer Schublade liegen, oder in einem Karton, und jedesmal beim aufräumen doch nicht in den Müll geworfen werden. Kuscheltiere, Schmuck, Bilder, Photos, in Stein, Kleidungsstücke, Möbel, und und und.
Sie erinnern uns an Ereignisse und an Menschen, mal an was schönes, mal an was weniger schönes.
Wir können iederzeit in unsere Gesellschaft etwas neues kaufen. Ein neues Kuscheltier, einen neuen Stuhl. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, und trotzdem sind wir zu bestimmten Dingen langlebig eingestellt. Offensichtlich sind bestimmte Dinge für uns wichtig. Warum?
Ich habe zufällig in einem Artikel die Herkunft das Wortes Ding im Internet gefunden. Ein Zufallsfund.

Duden: Das Ding.
Herkunft: mittelhochdeutsch dinc, althochdeutsch thing.
Bedeutung: (Gerichts)versammlung der freien Männer, dann Rechtssache, Rechtshandlung. Ursprünglich entweder Zusammenziehung (von Menschen) oder (mit einem Flechtwerk) eingefriedeter Platz (für Versammlungen).

Zwei Sachen sind mir aufgefallen. Zum eine mal wieder die Verbindung der deutschen und englischen Sprache, germanische Sprachen. Althochdeutsch thing, in englisch für Ding... Thing.
Als zweites, die Herkunft des Wortes ..."Platz für Versammlungen." Das war mir unbekannt.
Einige Googlerunden weiter fand ich eine Erklärung für letzteres.
Wir verstehen uns wohl als eine Lern- und Arbeitsplattform, besser vielleicht als eine Lernwelt, eine Lebenswelt, in der wir lernen und arbeiten, und als eine Gemeinschaft, in der wir immer wieder verhandeln, mit sich selber und mit anderen. Eine Welt mit Beziehungen, und es geht immer auch um die Beziehung von Menschen zu den Dingen.
Dinge sind Verhandlungssache, es kommt auf ihre Geschichte an. Dinge sind, wozu wir sie erklären.
Ist die Geschichte so, dass diese für einen wichtig ist, wird ein Ding, was für jemanden unwichtig ist, zum Ding des eigenen Lebens.
Es gibt Epochen, in denen man sich mit vielen Dingen umgab, und Epochen, da war eigentlich Minimalismus angesagt. Und selbst in diesen Zeiten, umgab man sich mit Dingen, von denen man sich trennen wollte.
Die Dinge des Lebens geben Halt, Orientierung und sie verbinden das Gewesene, das gestern mit dem jetzt und einige Dinge nehmen wir mit in die Zukunft.

Ein Ding meines Lebens ist z.b. ein Teddybär, im Alter von 10 Monaten geschenkt bekommen und er steht immer noch sichtbar in der Wohnung. Er braucht einen neuen Stuhl.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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