Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ So 13. Aug 2017, 06:59
Den Begriff "Regel" muss man hier, so glaube ich, sehr weit fassen. Er muss die Gesetze der Physik ebenso umfassen können, wie die Regeln in einem Spiel oder die Regeln für die Wahl eines Bundestagsabgeordneten.
Aber diese vereinheitlichende Regel der sozialen und physischen Spiele ist ja gerade das was gesucht wird und bislang nicht gefunden wurde. Man kann sie daher schlechte voraussetzen.
Was „wirkt“, wenn man einen Vertrag unterschreibt, ist nicht die Tinte, sondern die damit signalisierte Bereitschaft sich an bestimmte Konventionen verbindlich zu halten und ggf. im Falle des Bruchs, Sanktionen in kauf zu nehmen (um dies ich als Unterschreibender weiß). Ein hochkomplexes soziales Geschehen, was nicht auf die Perspektive zu reduzieren ist, das sich da im Hirn der Beteiligten etwas tut (auch wenn das sicher der Fall ist), denn man weiß nicht was. Noch hoffnungsloser wird es, wenn man auch die Ebene des Physikalismus switcht.
Insofern, ist die Intention klar (und vielleicht auch richtig), aber was den allumfassenden Charakter – aber wäre das dann nicht schon wieder gegen den Sinn von Gabriel antimetaphysischer Einstellung? - dieser Regel ausmacht, bleibt dunkel.
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ So 13. Aug 2017, 06:59
Ich selbst kann mir beliebig viele reale Bereiche vorstellen, in denen die Erdbeere ihr Sein fristet, ich kann mir jedoch nicht vorstellen, wie eine Erdbeere ins Nichts gestellt sein sollte - eine Erdbeere ohne Bereich, indem sie vorkommt.
Klar, ich kann mir auch diverse Erdbeerkontexte vorstellen, wir sind ja hier alle nicht gegen die Wand gelaufen. Aber die ins Nichts gestellte Erdbeere ist doch eher insofern problematisch, indem sie erneut darauf rekurriert, dass ein Beobachter, die Erdbeere, so oder so, als dies oder das betrachtet.
Eine vollkommen unbeachtete Erdbeere, die einfach irgendwo wäschst und vergammelt wäre denkbar. Sie wäre dann immer noch ein botanisches Etwas, Nahrung für Käfer oder Schimmelpilze und auch die hätte je ihre Perspektive dabei und ohne Zweifel gibt es Erdbeere und darüber hinaus ganz einfach „Dinge“ die nie jemand beachtet, weil sie außerhalb jedes wahrnehmbaren Kontextes existieren, aber über die kann man folgerichtig auch nicht reden.
Und der Konstruktivist würde sagen, dies sei einfach ein Vordergrund-Hintergrund-Phänomen. Es ist die Frage, ob und inwiefern tote physikalische Dinge, füreinander Welt darstellen, wenn die aufeinander einwirken. Das Drama um ein schwarzes Loch und Sterne in dessen Umfeld ist vielleicht nur für den interessierten Beobachter ein Drama. Und haben Felsbrocken und Primzahl überhaupt irgendein Verhältnis?
Interessant wird es vielleicht, wenn irgendwelche Kristalle oder Gewächse Zahlenverhältnisse ausdrücken. Dass dies eine günstige Raumanordnung ist, um viel oder wenig Oberfläche zu haben, ist ja dennoch keine Erklärung, die alles erschöpft. Wie gesagt, es könnte ja um Regeln gehen, die tote Dinge mit Gesetzen für den Bundestag verbindet.
Das könnte erweitert werden zu der Frage ob es tatsächlich Regel (mit jeder Menge Sinn) sind, oder Regularitäten (die zufälligen Charakter haben).