kʊnst und kʊlˈtuːɐ̯

Architektur, Malerei, Graphik, Design ...
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proximus
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Fr 25. Jan 2019, 09:30

Ich leitete es aus Übersetzungen zu Philosophia Perennis ab.



""Wahrheit" ist immer nur theoretisch." proximus

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Stefanie
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Fr 25. Jan 2019, 18:43

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 25. Jan 2019, 05:14
Warum?
(...)
Weil sich die Aussagen auf den Holocaust beziehen, der mit nichts zu vergleichen ist. Überträgt man die hinter den Aussagen stehenden Fragen auf andere Taten wird verglichen, und damit wird der Holocaust relativiert.

Ich hatte gezögert, die Adorno Zitate zu einem Film zu Posten.
Adorno hat sich explizit zur Lyrik geäußert.
Ein Film und auch ein Gemälde sind andere Kunstformen. Ein reiner Text, ein Gedicht schafft Bilder im Kopf, Film und Gemälde sind ein Bild, das vorgegeben wird. So in der Art.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Adorno Zitate auf andere Kunstformen als die Lyrik übertragen werden können.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Jörn Budesheim
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"Leiden hat soviel Recht auf Ausdruck wie Gemarterte zu brüllen ..."

Adorno spricht hier ganz allgemein. Er spricht nicht von Auschwitz und er spricht auch nicht von einem bestimmten Art und Weise des Ausdrucks. Dass man Schmerz, Leid und Trauer zum Ausdruck bringt - dazu hat man jedes Recht, es ist im Grunde gar notwendig - wie der Schmerzausdruck der Gemarterten. So verstehe ich das Zitat. Und so vertrete ich es.




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Stefanie
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Fr 25. Jan 2019, 21:47

Er spricht von Auschwitz, so auch im zweiten Teil dieses Satzes. Sein gesamten Ausführungen zu diesem Thema beschäftigten sich mit dem Holocaust.
Im Zuge dieser Diskussion hatte ich dieses Aussagen in Erwägung gezogen, habe diese Thematik noch mal nachgelesen, und bleibe bei meiner Meinung, dass man ausserhalb dieses engen Themenbereiche dieses Teilzitat nicht heranziehen sollte.



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Friederike
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Sa 26. Jan 2019, 11:06

Stefanie hat geschrieben :
Fr 25. Jan 2019, 21:47
Er spricht von Auschwitz, so auch im zweiten Teil dieses Satzes. Sein gesamten Ausführungen zu diesem Thema beschäftigten sich mit dem Holocaust. Im Zuge dieser Diskussion hatte ich dieses Aussagen in Erwägung gezogen, habe diese Thematik noch mal nachgelesen, und bleibe bei meiner Meinung, dass man ausserhalb dieses engen Themenbereiche dieses Teilzitat nicht heranziehen sollte.
Unter dieser Voraussetzung kann man das "perennierend" auch nicht wegstreichen, weil Adorno 1966 besser als 1951 wußte, daß denen, die überlebt haben, das Erlittene eingebrannt ist wie der Nummern-Stempel auf der Haut.




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Jörn Budesheim
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Stefanie hat geschrieben :
Fr 25. Jan 2019, 21:47
Er spricht von Auschwitz, so auch im zweiten Teil dieses Satzes.
Im zweiten Teil des Satzes erläutert er, warum seine frühere Auffassung aufgrund dieser allgemeinen Erwägung falsch ist.

Mir ist es auch nicht so wichtig, ob ich damit Adornos Intention treffe. Ich finde den Satz ganz unabhängig von Auschwitz oder Adornos Absichten einfach treffend. Es ist meines Erachtens ohnehin absurd, zu fordern, dass bestimmte Gefühle nicht zum Thema der Kunst werden dürfen.




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Stefanie
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Sa 26. Jan 2019, 21:09

Es ist meines Erachtens ohnehin absurd, zu fordern, dass bestimmte Gefühle nicht zum Thema der Kunst werden dürfen.
Zumindest hier fordert das keiner. Es geht mir darum, wie etwas umgesetzt wird. Welche Gefühle hat denn Dana Schutz zum Thema gemacht?


Der Holocaust ist aber anderes. Es ist etwas, wo die Sprache an ihre Grenzen gestoßen ist, wo mir zumindest manchmal die Worte fehlen. Diese Vernichtung von Menschen künstlerisch darzustellen ist eine Herausforderung. Es gibt einige, die sagen, dass z.B. Gerhard Richter mit seine Birkenau Bildern gescheitert ist.



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Jörn Budesheim
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Ich denke also bist du, nach Donald Davidson




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Jörn Budesheim
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Die Sache mit dem Rückrad: Mit Dürers Hilfe endlich geklärt!




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Äneas - den Vater retten




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Jörn Budesheim
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Man sollte eine Gesellschaft zur Erhaltung des Rätselhaften gründen! #rettetdierätsel

"Das Voynich-Manuskript aus dem Mittelalter besteht aus mehr als 200 Seiten Kauderwelsch. Nun behauptet ein Mann aus Großbritannien, die mysteriösen Schriftzeichen entschlüsselt zu haben."

https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 67694.html




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Jörn Budesheim
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Schon in der Renaissance von Leonardo da Vinci entdeckt, das Unbewusste ist nicht im Kopf.




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Stefanie
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Jörn Budesheim
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Mann, Tisch und Zimmerpflanze




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Stefanie
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Fr 14. Jun 2019, 19:27

Was genau es auslöst...? ...ein schmunzeln lässt sich nicht verkneifen.



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Stefanie
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Di 25. Jun 2019, 18:21

Aufgrund der hohen Temperaturen habe ich mich in ein Museum begeben. Ob sich dies mit einer Erkältung "rächen" wird, wird sich zeigen.
Konkret war ich in der Bundeskunsthalle Bonn.

Ich fange mal mit der Ausstellung an, in der ich zum Schluss war, etwas geschafft und ohne vorher etwas über die Künstlerin und deren Werk zu lesen, denn die hatte ich nicht eingeplant. Den Text am Anfang des Raumes habe ich erst beim rausgehen gesehen. Ist vor dem Raum was dunkel.

Anna Uddenberg POWER PLAY
Ein Raum, länglich und unglaublich perfekt inszeniert, stylisch, chic, farblich aufeinander abgestimmt, und "überdacht" mit einer gespannten Plane, ebenfalls perfekt abgestimmt. Die Kunstwerke ebenso. Zu perfekt. Die Gestaltung gehört natürlich dazu, und sieht man die ersten zwei Objekt, ist doch ziemlich klar, was es soll. Ganz ehrlich, dazu war ich nicht mehr sooo aufnahmefähig.
Geht man übrigens mittig unter der gespannten Plane entlang, stellt sich ein Gefühl der Beklemmung, Bedrängnis ein. Oh, dachte ich, wie raffiniert.

Hier gibt es mehr: https://www.bundeskunsthalle.de/ausstel ... nberg.html



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Jörn Budesheim
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Stefanie hat geschrieben :
Di 25. Jun 2019, 18:21
und sieht man die ersten zwei Objekt, ist doch ziemlich klar, was es soll.
... der Eindruck hat sich bei mir durch das Video und die Interviews auch eingestellt. Es ist ziemlich klar, was es soll. Aber ist das gut?




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Stefanie
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Di 25. Jun 2019, 18:53

Die zweite, große Ausstellung ist
Goethe, Verwandlung der Welt.
https://www.bundeskunsthalle.de/ausstel ... oethe.html

Was lässt sich bei Goethe schon falsch machen, nichts, außer die auf den Boden verlegten Kabel zu Stolperschwellen zu machen, dicke Wülste auf dem Boden bei nicht idealen Licht. Bundeskunsthalle, das geht besser.

Ich fand es sehr interessant. Einiges erfahren, was ich noch nicht von Goethe wußte. Mir war nicht so präsent, dass er Zeichen und Malen konnte, sogar Baupläne. Seine Handschrift hatte ich noch nicht im Original gesehen.
Zwei Warhol, der berühmte Kopf von dem berühmten Tischbein Gemälde, Goethe in der Campagne. Mondrian, Klee, casper David Friedrich, den Goethe erst förderte, dann man sich nicht mehr so mochte, usw. Goethe und die Romantik, seine Farbenlehre.

Die Figur des Werther hat auch einen realen Hintergrund. Jetzt habe ich den Namen vergessen, Mist. Auf jeden Fall gibt es die Pistole zu sehen, mit dem so sich der junge Mann umbrachte, und so einiges mehr dazu.
Die Stücke zum Italien Aufenthalt sind sehr interessant. Der besagte Tischbein hat einige Skizzen von Goethe in lässiger Pose gezeichnet. Cool.
Die Entstehungsgeschichte zum west örtlichen Diwan hochinteressant, auch der aktuelle Bezug. Zum Islam.
Wer sich für Literatur, Kunst und Geschichte interessiert, hat hier seinen Spaß. Der Mensch Goethe ist zudem sehr interessant.



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Di 25. Jun 2019, 19:20

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 25. Jun 2019, 18:52
Stefanie hat geschrieben :
Di 25. Jun 2019, 18:21
und sieht man die ersten zwei Objekt, ist doch ziemlich klar, was es soll.
... der Eindruck hat sich bei mir durch das Video und die Interviews auch eingestellt. Es ist ziemlich klar, was es soll. Aber ist das gut?
Die Kuratorin wird sich dabei was gedacht haben. Mir persönlich war es etwas zu sehr mit dem Vorschlaghammer und ich hätte es besser gefunden, wenn es anders verteilt wäre.
Die Objekte sind so gestaltet, dass ich mich schwer zusammenreißen musste, sie nicht anzufassen. Aber der Aufpasser in dem Raum war sehr präsent, sonst hätte ich es versucht, mal ein Objekt anzufassen.



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Stefanie
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Di 25. Jun 2019, 19:27

So, und die Ausstellung, weshalb ich hingegangen bin, bekommt einen eigenen Thread, Michael Jackson "on the wall".



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