kʊnst und kʊlˈtuːɐ̯

[Stefanie]

Das letzte Bild ist schön.

Frage...wieso ist das Papier so uneben. Weil es Aquarelle sind?

[Eiwa]

Dankeschön! :)

Es sind verschiedene Papierqualitäten. Die Bleistift Zeichnungen sind auf herkömmlichem Papier, die anderen auf dickerem Aquarellpapier mit rauer, strukturierterer Oberfläche. Sie können Wasser besser aufnehmen und wellen nicht so schnell.

[Jörn Budesheim]

Das Meiste, was ich bisher hier gepostet habe, sind Bilder, die ich zur Übung nachgeahmt habe

Damit habe ich auch angefangen, meines Erachtens die beste Methode. Und das mache ich heute immer noch gerne. Hier ein Beispiel, es passt doppelt, weil es eine "Nachahmung" ist, wie du es nennst und außerdem ist ein Eichhörnchen drauf zu sehen :) Hans Hollbein gehört zu meinen absoluten Lieblingen und ich hatte einfach Lust eine Zeichnung nach einem Holbein Gemälde zu machen. Also habe ich etwas danach gegoogelt, hängengeblieben bin ich bei diesem Bild: "eine Dame mit Eichhörnchen und Star".

[Quk]

Klasse Arbeit, finde ich, die Haubendame. Mir gefällt da auch die gewisse "filmische" Dynamik. Wie erkläre ich das? Da ist die Ebene der Strichzeichung und die der Flächenfarben, und diese beiden Ebenen sind leicht verschoben, besonders in der linken Bildhälfte, am meisten bei dem Vogel auf der Schulter. Diese Verschiebung wirkt auf mich einerseits wie ein Schatten, zweiterseits wie das Überbleibsel des vorigen Bewegtbildes in einem Film, der eine horizontale Bewegung aufgenommen hat -- Bewegung im Sinn wie etwa in Gerhard Richters "Jackie Kennedy", aber natürlich nicht genau so, sondern ich meine jetzt nur von der horizontalen "Verwacklungsrichtung" her betrachtet. -- Die komplementäre schwarz-lilablau-orange Farbpalette scheint mir dem Ganzen eine weitere Dynamik einzuverleiben; hier nicht im beweglichen Sinn, sondern im kalt-warmen Sinn. Quasi zwei Achsen: Bewegungsachse und Temperaturachse (Seelentemperatur) -- Ich hoffe, das klingt jetzt nicht allzu intellektuell :-) -- Ich meine das eigentlich ernst.

[Quk]

Das hatte ich jetzt einfach so aufgegriffen, fand das aber auch passend. Das Meiste, was ich bisher hier gepostet habe, sind Bilder, die ich zur Übung nachgeahmt habe (oder zumindest versucht - achtung Nase! :D) oder die zumindest von anderen Bildern inspiriert sind.
[...]
Das mache ich aus der Motivation heraus, mich zu verbessern. Das ist für mich noch keine wirkliche eigene Handschrift, kein "eigener Stil". Ich habe sehr viele Ideen, an denen ich leider momentan noch scheitere, weil ich sie zeichnerisch aus meiner Sicht nicht zufriedenstellend auf das Papier bannen kann.

Ich bin kein Meister, aber ich würde sagen, in diesem Gesichtsausdruck hier unten steckt schonmal Leben drin. Ich denke, bei dieser Übung sieht man schon weitere handwerkliche Fähigkeiten schlummern, die nur noch geweckt werden müssen. Meiner Ansicht nach geht es bei solchen Bildern nicht nur um das Einschätzvermögen, Graustufenverläufe gut ausbalancieren zu können, sondern auch um das Erkennen mimischer Kurven und Linien, bei denen schon bei winziger Variation ein völlig anderer Gesichtsausdruck entstehen kann. -- Mikromimik. -- Ein Millimeter mehr hier oder da, an der Braue oder am Tränensack etc., und schon entstehen zusätzliche, erahnbare Gefühlsebenen, die miteinander ringen und das Bild spannend machen. In dem Auge unten sehe ich: Ein Hauch von Unsicherheit, eine Prise unterdrückter Humor, leichter Frust, abwartende Nachdenklichkeit ... und das alles nur aufgrund weniger Kurven, die in bestimmten Winkeln und Abständen zueinander stehen.

Die Vögel auf dem Ast. Schöne Komposition, finde ich. Harmonische Geometrie. Ist das jetzt etwas, das Du irgendwo 1:1 übernommen hast?

Ja, hier unten ist die Freude am Komponieren klar ersichtlich. Forschen, kombinieren, auf freie organische Weise. Ich finde Deinen "Übungsprozess" spannend.

[Jörn Budesheim]

Nur mit einer Krähenhandpuppe sieht man die Dinge richtig!

[Quk]

Wir beide lesen nicht Precht. Aber das wär was für Precht, der ja bekanntlich zuhause ausgestopfte Vögel sammelt :-)

Ich glaube, was wir drei Menschen gemein haben, ist das Wundern darüber, was dieser Vogel wohl sieht und denkt, wenn wir ihn ansehen.

[Jörn Budesheim]

Vor einigen Jahren tauchte "plötzlich" Schwarz in meiner Kunst auf. Es entstanden viele dunkle Bilder. In diesem kurzen Film habe ich einige davon zusammengestellt. Wenn mich nicht alles täuscht, stehen die einzelnen Bilder jetzt viel länger :-)

[Quk]

Schönes Gesamtpaket -- die Bilder, das Timing, die passende dunkle, Zaubermusik. Gefällt mir alles sehr gut.

[Stefanie]

Gab es zu dem Gesicht - das mit dem Kreuz zwischen den Augen - nicht schon mal eine animierte Version? Irgendwie ist bei mir hängengeblieben, dass sich das Gesicht bewegte, ich meine es kam näher.

[Jörn Budesheim]

Dazu hab ich die Zeichnung von einem AI-Tool, das eigentlich für Fotos gedacht ist, animieren lassen.

[Stefanie]

Genau das meinte ich. Ist ist mir im Gedächtnis geblieben. Den Ton mache ich aus, weil es dann intensiver wirkt, finde ich.

[Jörn Budesheim]

Ich weiß nicht, ob ihr früher (ganz früher) eine illustrierte Kinderbibel oder etwas Ähnliches hattet. Bei uns gab es so etwas. Die Zeichnung von gestern Abend ist ein bisschen im Geiste dieser Illustrationen gezeichnet, glaube ich. Aber die Geschichte, die sie zu erzählen scheint, steht so nicht in der Bibel - nicht, dass ich wüsste.

Ayshe führt Jesus nach Nain

[Jörn Budesheim]

The donkey reel

[Jörn Budesheim]

Pieta

[Stefanie]

Einer meiner ersten Gedanken war, dass Bild und das Gedicht aus dem anderen Thread zusammen zu fügen. Den Gedanken habe ich aber wieder verworfen, denn beide würden sich jeweils gegenseitig die Wirkung nehmen.

[Jörn Budesheim]

Aber du hast natürlich recht, sie gehören irgendwie zusammen.

[Quasarkarotte]

GrauerBauer.JPG (47.71 KiB) 5278 mal betrachtet

Die Schach-Symbolik – hell gegen dunkel, Gut gegen Böse – ist bereits in viele Kunstwerke eingeflossen. Auch in unserem Sprachgebrauch finden wir beispielsweise die aus dem Schachbereich stammende Bezeichnung „Bauernopfer“, welche bekanntlich im übertragenen Sinn bedeutet, dass einer unschuldigen Person eine Schuld angelastet wird, damit eine höherstehende, schuldige Person unbescholten bleiben kann. Die Figur „Grauer Bauer“ ist Sinnbild für mein Selbstverständnis sich nicht über andere zu stellen und steht für vollumfassende Gleichberechtigung. Entgegen der oftmals betriebenen Schwarz-Weiß-Malerei symbolisieren die vielen Graustufen zudem die charakterlichen Zwischentöne, welche jedem Individuum zu eigen sind – mal heller, mal dunkler.

Das Werk ist zudem Logo und Namensgeber für meinen persönlichen Blog (https://www.grauer-bauer.de/). Auf diesem versuche ich - neben der Kunst - meine Weltanschauung auszudrücken. Ich habe mich bisher noch nicht vorgestellt und möchte es auf diesem Wege gerne tun. Falls Ihr also mehr über mich und meine Sicht der Dinge erfahren möchtet, schaut gerne rein.

Liebe Grüße allerseits

[Jörn Budesheim]

Am 5. September 1774 wurde Caspar David Friedrich in Greifswald geboren. Nächstes Jahr ist also CDF-Jahr. Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack, nach dem bekannten Gemälde von Georg Friedrich Kersting.

Finde die sieben Unterschiede :-))

[Jörn Budesheim]

Das mit den sieben Unterschieden führt zur Verwirrung, stelle ich bei Facebook fest. Hier, was ich geändert habe:

1. Staffelei entfernt
2. Malutensilien entfernt
3. Paletten an der Wand entfernt
4. Fenstergröße halbiert
5. Zimmerdecke herabgesetzt
6. Rechten Verschlag entfernt
7. Rechte Wand/Abgrenzung hinzugefügt
8. Topf entfernt und durch Fritzbox o.ä. ersetzt
9. Laptop hinzugefügt
10. Handy hinzugefügt
11. Kaktus hinzugefügt
12. Flugzeug hinzugefügt
13. Fettecke hinzugefügt
14. Bild unten etwas erweitert
15. Bildformat auf 4x5 Instagram-Größe geändert