kʊnst und kʊlˈtuːɐ̯

Architektur, Malerei, Graphik, Design ...
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Alethos
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Sa 4. Nov 2017, 21:32

Ich war immer gegen Kunstförderung, ich meine jetzt rein politisch. Man muss die Künstler in ihrem legeren Savoir-vivre nicht auch noch fördern.

Das war meine Meinung, bis ich mich dank des Forums ein wenig für die Kunst geöffnet habe. Ich gehe mit ganz anderen Augen durch die Welt: Architektur, Farben, Symbolik, Bilder, Plastizität, Ausdruck, Malerei, Material.. etc. Es steckt soviel Herzblut in allem und soviel Sinn und Unsinn überall, dass ich überzeugt bin, wir alle, jung und alt, haben mehr Kunst verdient und die Kunst daher mehr Förderung. :)



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Jörn Budesheim
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Sa 4. Nov 2017, 21:51

Diese kleinen Projekte machen bei der Kunstförderung nur einen verschwindend geringen Teil aus, soweit ich weiß. Das meiste Geld geht wohl in die Theater und die Museen, Kunsthallen et cetera.




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Stefanie
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Sa 4. Nov 2017, 21:53

Danke für die Antwort Jörn, verstehe. Ich habe gesehen, es ist in Form eines e.V. organisiert, gemeinnützig nehme ich an. Spenden dürften wohl nur einen sehr geringen Anteil der Kosten abdecken. Und wenn einer Kommune mal wieder das Geld ausgeht, geht es wieder um die Frage, Sport oder Kultur.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Jörn Budesheim
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So 5. Nov 2017, 07:12

Kunstförderung ist eigentlich auch kein guter Begriff. Dass ich die Gesellschaft Kunst und Kultur leistet, sollte man nicht so darstellen als würde sie dafür Almosen bereitstellen... Wir sprechen ja auch nicht vom Militärförderung oder so...




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Jörn Budesheim
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So 5. Nov 2017, 10:53

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Stefanie
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So 5. Nov 2017, 17:30

Über das Rewe vs Rama Bild kann ich mich jedesmal amüsieren, auch wenn Köln schon wieder verloren hat.


Meinst Du mit Almosen die Höhe der Geldmittel?



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Jörn Budesheim
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So 5. Nov 2017, 17:37

Nein, mit Almosen meine ich nicht die Höhe, sondern den Begriff der Förderung. Das klingt irgendwie seltsam finde ich. Deswegen hatte ich ja auch das Beispiel mit mit dem Militär. Die Militärausgaben sprechen wir ja auch nicht von der Militär Förderung :)




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Jörn Budesheim
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So 5. Nov 2017, 17:38

Stefanie hat geschrieben :
So 5. Nov 2017, 17:30
Über das Rewe vs Rama Bild kann ich mich jedesmal amüsieren, auch wenn Köln schon wieder verloren hat.
Ich habe mir für die Zeichnungen den Kicker als Vorlage gekauft. Die Rewe Werbung, wenn ich mich recht entsinne, gibt es tatsächlich auf den Trikots. Rama habe ich dazu erfunden oder gibt es das auch?




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Stefanie
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So 5. Nov 2017, 17:55

Der FC Köln hat Rewe auf dem Trikot. Rama gibt es nicht.
Aber das Wortspiel ist witzig.

Die Zeichnungen sind ja nicht nur "abgezeichnet", sondern pointiert auch etwas "böse", und sehr treffsicher. Ich bin mir nur nicht sicher ob der bisweilen humorlose DFB darüber schmunzeln kann. Manche Fussballfans können übrigens auch, wenn es um ihren Passion geht, etwas humorlos sein.
Gerade weil ich Fussball sehr mag, finde ich alle Zeichnungen geil, ähm klasse.



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Stefanie
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Do 16. Nov 2017, 07:36

Eine kurze Abwandlung des Thread-Themas in Kunst und Geld:

https://www.ksta.de/kultur/auktion-bei- ... e-28857988

New York -

Schon bei 200 Millionen Dollar klatschen und jubeln die 1000 Kunstsammler und Schaulustigen im Saal. „Bitte“, versucht Jussi Pylkkanen, Auktionator und Chef des Auktionshauses Christie's, die Menge zu beruhigen. Denn das war es noch lange nicht: 205, 220, 225, 230, 235 – ein Angebot jagt am Mittwochabend (Ortszeit) in New York das nächste, so dass irgendwann sogar Pylkkanen mit den Zahlen durcheinander kommt.

Bei 300 spricht der Auktionator dann von einem „historischen Moment“, bei 400 Millionen Dollar fällt nach 19 Minuten Bieterwettstreit der Hammer: Mit Gebühren ist der Posten 9B, das Gemälde „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci (1452-1519), für 450.312.500 Millionen Dollar verkauft worden - das sind etwa 383,6 Millionen Euro und mehr als bislang jemals weltweit bei einer Auktion für ein Kunstwerk bezahlt worden ist. Rekord. Pylkkanens Stimme überschlägt sich fast, als er den Preis verkündet. „Danke euch allen für eure Gebote.“ Die Zuschauer im Saal brechen in Jubel, Johlen und Klatschen aus, viele knipsen Erinnerungsfotos mit ihren Handys.

Wer die Rekordsumme nun bezahlen muss und dafür ein von Vielen in Anlehnung an das wohl bekannteste Da Vinci-Bild als „männliche Mona Lisa“ gefeiertes Werk bekommt, gibt das Auktionshaus zunächst nicht bekannt. Das Gebot wurde per Telefon dem Christie's-Spezialisten Alex Rotter überbracht, daraufhin gab ein anderer Telefonbieter, der lange mitgehalten hatte, auf. Den bisherigen Rekord für das teuerste bei einer Auktion versteigerte Werk hatte das Gemälde „Les femmes d'Alger“ von Pablo Picasso gehalten, das 2015 für rund 180 Millionen Dollar versteigert worden war.

„Salvator Mundi“ übt eine spezielle Anziehungskraft aus. Laut Christie's ist es das letzte bekannte Gemälde von Da Vinci in Privatbesitz, insgesamt sind von dem italienischen Künstler überhaupt nur weniger als 20 Gemälde bekannt.

Vor der Versteigerung hatte Christie's das um 1500 entstandene Porträt von Jesus Christus in Öl auf Walnussholz in Hongkong, London, San Francisco und der New Yorker Filiale nahe dem Rockefeller Center gezeigt. Fast 30 000 Menschen kamen, um es anzuschauen, darunter Stars wie Leonardo DiCaprio, Alex Rodriguez, Patti Smith und Jennifer Lopez. Einen größeren Andrang hat Christie's noch nie für ein einzelnes Werk verbucht. Erstmals hatte das Auktionshaus auch eine eigene PR-Agentur für ein einzelnes Werk engagiert.

Die Versteigerung war mit großer Spannung erwartet worden - aber von Kunstexperten hatte es im Vorfeld auch reichlich Kritik gehagelt. Viele bezweifeln, dass Da Vinci das Werk wirklich alleine erstellt hat und nicht noch Kollegen aus seiner Werkstatt daran beteiligt waren. Zudem bereiten Herkunft und Zustand Sorgen: Christie's betont, das Gemälde habe einst drei englischen Königen gehört, aber dann galt es auch lange als zerstört oder verschollen.

2005 wurde es bei einem kleinen US-Auktionshaus verkauft, gesäubert und restauriert - zu sehr, wie viele Kunstexperten meinen. Der Zustand des Werkes sei schlecht. Zuletzt gehörte es dem russischen Milliardär Dmitri Rybolowlew, der sich deswegen aber auch gerade mit seinen Kunsthändlern per Anwalt zofft.

„Triumph von Marketing und Sehnsucht über Expertenwissen und Realität“

Eigentlich alles schlechte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Auktion. Christie's hatte den Preis im Voraus dann auch auf nur rund 100 Millionen Dollar geschätzt - und einen gewagten Schachzug betrieben: Das Auktionshaus platzierte das 500 Jahre alte Werk in der Versteigerung für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst im Rahmen der alljährlichen Herbstauktionen, die traditionell am meisten Umsatz macht, denn alte Meister gelten unter Sammlern weitgehend als out. Preistreiberei, kritisierten viele Kunstexperten, aber Christie's lacht nach dem Rekord nun zuletzt. „Das war ein epischer Triumph von Marketing und Sehnsucht über Expertenwissen und Realität“, sagte der Kunstberater Todd Levin der „New York Times“.

Wer das Bild gekauft haben könnte? „Die Anziehungskraft geht vor allem von der unbeschreiblichen Verbindung des Werkes zu Geschichte und Nachwelt aus“, hatte Kunstexperte Marion Maneker im Vorfeld der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Das Bild könne beispielsweise von jemandem erworben werden, der ein eigenes Museum aufmachen wolle und ein zentrales Werk als Publikumsmagneten suche. Eines sei aber sicher, sagte der New Yorker Kunsthändler Lawrence Luhring der „New York Times“: „Es gibt einfach zu viel Geld auf der Welt. Das ist verrückt. Ich bin fassungslos.“ (dpa)
– Quelle: https://www.ksta.de/28857988 ©2017



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Jörn Budesheim
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Do 16. Nov 2017, 08:39

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passt jetzt zwar nicht zu Stefanies Text, ist aber gestern erschienen :-)




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Stefanie
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So 19. Nov 2017, 19:50

Die beiden Artikel beschäftigen sich beide mit Kunst. Immerhin eine Gemeinsamkeit. In der Regel nehme ich die hohen Summen, die zum Teil auf Auktionen erzielt werden, einfach nur zur Kenntnis, mit ein bisschen wundern. Aber bei dem Leonardo Bild hat es mir die Sprache verschlagen. Eine unverstellbare Summe. Als ich dann noch aus einem Bericht im Fernsehen entnahm, dass der Kunstmarkt zur legalen Geldwäsche geradezu missbraucht wird, war ich dann doch mal empört.



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Mo 20. Nov 2017, 09:46

Ja, sehr erstaunlich, aber auch zwiespältig. Auf die Frage, ob so ein Bild überhaupt in Privatbesitz sein dürfte, hätte ich zum Beispiel keine eindeutige Antwort parat.




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Stefanie
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Di 21. Nov 2017, 19:35

Wenn bekannte und/oder bedeutende Kunstwerke ausschließlich aus finanziellen Gründen erworben werden und dann in riesigen Tresoren verschwinden, finde ich das bedenklich.

Wenn Menschen für Kunstwerke viel Geld ausgeben, weil sie Kunst lieben und dann nicht in Tresoren verschwinden, finde ich das in Ordnung.

Wenn dann noch Gemeinsinn hinzukommt, wird es fast perfekt.
Das Museum Ludwig in Köln verdankt seinem Bilderreichtum dem Ehepaar Ludwig. Alles Schenkungen. Auch die Polke Sammlung ist eine Schenkung von einem Privatmann.

Ich war da noch bei drin, fällt mir gerade ein.



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Jörn Budesheim
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Fr 24. Nov 2017, 06:12

Stefanie hat geschrieben :
Di 21. Nov 2017, 19:35
Wenn bekannte und/oder bedeutende Kunstwerke ausschließlich aus finanziellen Gründen erworben werden und dann in riesigen Tresoren verschwinden, finde ich das bedenklich.

Wenn Menschen für Kunstwerke viel Geld ausgeben, weil sie Kunst lieben und dann nicht in Tresoren verschwinden, finde ich das in Ordnung.
Aber egal aus welchen Motiven die Sammler handeln: im Ergebnis werden Arbeiten von Weltrang der Allgemeinheit vorenthalten. Das wäre dann sozusagen der intentionale Fehlschluss auf Sammler angewendet :) die Absicht allein kann für die Bewertung einer Handlung nicht maßgebend sein.




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Stefanie
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Fr 24. Nov 2017, 20:43

Das mit dem Fehlschluss ist nach wie vor in meinem Kopf. Nur auf Biegen und Brechen den Knoten zu lösen bringt nichts. Ich kenne mich : - )



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Stefanie
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Di 28. Nov 2017, 20:17

Ich kann es mir jetzt doch nicht verkneifen:

Über das wird gerade in Bonn fröhlich spekuliert, einschließlich eines Plagiatsfall:

http://www.general-anzeiger-bonn.de/bon ... 05345.html


Mir persönlich ist die Stadt Bonn doch etwas zu humorlos, es sind doch Warnbänder darum geklebt.



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Jörn Budesheim
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Sa 2. Dez 2017, 18:39

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Einer meiner (inkognito) Beiträge für o.T/o.N. in Kaiserslautern :-)

01.12.17 - 16.12.17 | o.T/o.N.
[KWG] Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern
A4 auf Papier - in den Räumen des Möbelhauses Fuchs Wohnen (Fuchsbau) in Kaiserslautern




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Stefanie
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Sa 2. Dez 2017, 19:10

Wieso inkognito? Wobei jetzt ist es ja nicht mehr inkognito.



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Sa 2. Dez 2017, 19:28

Stefanie hat geschrieben :
Sa 2. Dez 2017, 19:10
Wieso inkognito? Wobei jetzt ist es ja nicht mehr inkognito.
Wegen ohne Titel und ohne Namen. Der Name des Künstlers steht nicht dran :-)




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