documenta 15

Architektur, Malerei, Graphik, Design ...
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Jörn Budesheim
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Di 21. Jun 2022, 06:17

Nein, aber die fraglichen Ausschnitte sind ja überall im Netz zu sehen. Dass die Arbeit noch nicht abgebaut wurde, finde ich fürchterlich.




Timberlake
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Mi 22. Jun 2022, 01:51

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 21. Jun 2022, 06:17
Nein, aber die fraglichen Ausschnitte sind ja überall im Netz zu sehen. Dass die Arbeit noch nicht abgebaut wurde, finde ich fürchterlich.
  • Antisemitismus und Kunst: Wie die Documenta zu retten ist
    Nur wenige Tage nach der Eröffnung der Kasseler Weltkunstausstellung sorgt das Werk eines indonesischen Künstlerkollektivs für einen Eklat. Dabei gab es schon lange Warnungen vor israelkritisch verbrämtem Antisemitismus auf der Documenta. .
.. wenn denn etwas auf der Documenta m.E. fürchterlich ist , dann ein "fraglicher" Ausschnitt , in dem der Antisemitismus, israelkritisch verbrämt wurde .

Warum nur erinnert mich das Werk des indonesischen Künstlerkollektivs an das Bauernkriegspanorama von Werner Tübke in Bad Frankenhausen ?




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Jörn Budesheim
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Stefanie hat geschrieben :
Mo 20. Jun 2022, 20:48
Jörn, Du hast nicht zufällig dieses Objekt schon in live gesehen?
Jetzt ist es abgebaut!




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Stefanie
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Mi 22. Jun 2022, 21:16

Tja...
Die beiden Szenen, um die es geht, sind in der Tat nicht hinnehmbar.
Ìch habe beide als Einzelbilder mir runtergeladen und frage mich, ob diese, mal unabhängig vom Urheberrecht, hier gepostet werden können.
Es ist schwer, die derzeitige Situation zu beschreiben. Wo fängt man da an?
Meine Meinung ist, dass die jetzige documenta nicht beendet werden soll.
Klar geworden ist auch, dass die Kluft auch in der Kunst und grundsätzlich zwischen den westlichen Ländern und dem globalen Süden (bei Gelegenheit muss ich mal googlen woher diese Bezeichnung eigentlich herkommt) größer ist, als angenommen.

Die Kommunikation ist einfach schlecht gewesen, nicht nur der Umgang mit früh geäußerten Vorwürfen, auch in dem Unterfangen den teilnehmenden Künstlern zu vermitteln, wo die documenta stattfindet, in Deutschland. Scheinbar war es vielen nicht bewusst, dass der Umgang mit bestimmten Themen durchaus unterschiedlich ist. Wie sich jetzt herausstellt.
Unschön finde ich, was manche jetzt schreiben, nämlich in der Art alle KünstlerInnen aus islamischen Ländern unter Generalverdacht zustellen.
Gibt es in der gesamten documenta Struktur, oder generell, niemanden, der das Können und den Mut hat, es zu schaffen, das miteinander geredet wird, anstatt gegeneinander und übereinander? Jemand der es schafft diese Situation - Katastrophe will ich das nicht nennen - in was Produktives zu überführen?



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Jörn Budesheim
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Fr 24. Jun 2022, 07:18

Gestern gab es gleich drei pressemeldungen, die sich mit den antisemitischen Elementen in dem fraglichen Bild beschäftigen:

https://documenta-fifteen.de/pressematerialien/
Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta hat geschrieben : Aufgrund der möglichen Versäumnisse der Verantwortlichen lassen wir nun die auf 30.000 m² an 32 Standorten ausgedehnte Ausstellung auf weitere kritische Werke hin begutachten. Es ist möglich, dass dafür einzelne Ausstellungsteile kurzzeitig geschlossen werden. ruangrupa habe ich aufgefordert, ihre kuratorische Aufgabe und die Rolle als künstlerische Leitung in diesem Prozess wahrzunehmen. Unterstützt werden sie von anerkannten Expert*innen wie Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, und mit ausgewiesener rechtlicher Expertise. Eindeutig antisemitische Darstellungen werden deinstalliert, bei strittigen Positionen eine angemessene Debatte geführt. Außerdem behalten wir uns das Recht vor, einzelne Künstler*innen auszuladen. Dabei wird auch beachtet, dass sich die Ausstellung nach dem Konzept von ruangrupa ständig weiterentwickelt.




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Jörn Budesheim
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So 31. Jul 2022, 20:54

DOCUMENTA 15: DAS ENDE DER KUNST, WIE WIR SIE KANNTEN?
"Wir müssen den Streit führen." Bazon Brock

Die Kunst ist tot. Es lebe die Kunst! Bazon Brock, "Künstler ohne Werk" und emeritierter Professor für Ästhetik, und der Soziologe Heinz Bude, Gründungsdirektor des Documenta Instituts, debattieren über Kunst und die Welt am Beispiel der umstrittenen Documenta Fifteen. Wo bleibt der Individualismus, wenn die Kunst Kollektiven überlassen wird? Wie sollten wir mit dem globalen Antisemitismus umgehen? Holt die Kunst bloß nach, was in Wissenschaft und Gesellschaft längst Alltag ist? Wird alles totalitär? Brock redet sich in Rage; Bude kontert kühl; die Moderation scheitert, vielleicht produktiv. "Kulturalismus verhindert jede Art von Vernunft", sagt Brock. Doch wie vernünftig ist diese Art der Polemik? Mit der hitzigsten Folge von "Der zweite Gedanke" verabschiedet sich die Redaktion in die Sommerpause.

https://www.rbb-online.de/rbbkultur/rad ... _1900.html
Bazon Brock benimmt sich daneben und demontiert sich selbst.




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Stefanie
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So 31. Jul 2022, 21:34

Ähm, wo kann man das denn hören, bzw. Wo muss man drauf klicken?



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Stefanie
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Mo 1. Aug 2022, 22:08

Tja... also 47 Minuten halte nicht durch.
Die Stimme von Brock ist so ....anstrengend.

Ich muss mal ernsthaft auf die Suche nach einem Programm gehen, das so was in einen Text umschreibt.



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Jörn Budesheim
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Mo 1. Aug 2022, 22:10

Ja, Brock ist sehr anstrengend, und auch peinlich




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