documenta

Architektur, Malerei, Graphik, Design ...
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Jörn Budesheim
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So 16. Feb 2020, 11:28

Die Documenta und die NS-Zeit

"Alles auf den Tisch zu bringen ist produktiver, als an Mythen festzuhalten"

https://www.monopol-magazin.de/intervie ... nta-nszeit




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Stefanie
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So 23. Feb 2020, 19:27

Noch ein Artikel:
https://www.dw.com/de/braune-schatten-% ... a-52463373

Meine Überraschung, dass jemand mit einer nsdap Mitgliedschaft maßgeblich involviert war, hält sich in Grenzen. Warum sollte es im Kunstbetrieb auch anders gewesen sein, als in der Politik, Wirtschaft und Justiz. Überrascht bin ich, weil es sehr lange gedauert hat, dies herauszubekommen. Die Mitgliedskartei ist fast vollständig erhalten und ein Unbekannter war er nicht.
1955 war es wie bei nahezu allen Institutionen, die Vergangenheit und an die detaillierte Aufarbeitung dieser war man nicht interessiert. Und die documenta hat diesbezüglich einen gewaltigen Nachholbedarf.

Was genau umfasst der Mythos der ersten documenta?
Ich habe mir die Liste der Künstler angeschaut. Große Namen waren vertreten. Alle habe ich jetzt nicht nachgelesen.
Gehörte außer Nolde und haftmann noch jemand nicht auf diese erste documenta?



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Jörn Budesheim
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Mo 24. Feb 2020, 18:36

Paradigmatisch ist wahrscheinlich Nolde. Er war ein schlimmer Antisemit und Nazi. Verkauft wurde er jedoch weithin als Opfer, das in eine innere Emigration musste. Es gab z.b. die Legende der ungemalten Bilder. Gemeint sind damit eine Reihe von Aquarellen, der er angeblich nur gemacht hat, weil er vom Malverbot belegt war. Also einfach gesagt, hat angeblich diese Aquarelle gemacht, im Geheimen, weil ihm das Malen von größeren Bildern verboten war. In Wahrheit ist das eine freie Erfindung! Die Aquarelle waren einfach nur Teil eines lukrativen Geschäfts.

In Berlin gab es im vergangenen Jahr ein Symposium zu dem Beginn der documenta; soweit ich weiß sind alle Reden aufgezeichnet worden. Unten zwei Beispiele.





Hier vielleicht mal die StartsScreen zweiten Vortrags: "wie die documenta den Deutschen half, die Wunden, die sie anderen zugefügt hatten, für ihre eigene auszugeben. Und gleich zu heilen."




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