Platonismus
Verfasst: Mo 15. Apr 2024, 12:26
Nicht überall, wo Platon draufsteht, ist auch Platon drin. Ob das, was man gemeinhin unter Platonismus versteht, bei Platon selbst zu finden ist, ist umstritten. Da sich aber ein Großteil der Beiträge im Platon Forum bisher um diesen Punkt drehte, kann es nicht falsch sein, hier auch einmal einen eigenen Thread dazu zu eröffnen.
In der Philosophie der Mathematik z.B. ist dies eine sehr verbreitete Position. In der Einführung in die Philosophie der Mathematik von Jörg Neunhäuserer heißt es:
"In einer Befragung von 931 Philosophen durch PhilPapers ist der Platonismus in Bezug auf abstrakte Gegenstände die am häufigsten vertretene Position, und unter Mathematikern scheint der Platonismus noch wesentlich verbreiteter zu sein als unter Philosophen."
Was damit gemeint sein könnte, kann man den folgenden Zeilen entnehmen:
"[Ich, Jörg Neunhäuserer bin] Anhänger eines platonischen Realismus in der Ontologie der Mathematik, eines Rationalismus in der Erkenntnistheorie der Mathematik und einer wissenschaftstheoretischen Abgrenzung der Mathematik von den anderen Wissenschaften. Das heißt, dass [ich der Überzeugung bin], dass die Gegenstände der Mathematik unabhängig von mentalen Vorgängen und jenseits der physikalischen Raum-Zeit existieren, dass wir mathematische Erkenntnisse durch unmittelbare rationale Einsicht und logische Deduktion gewinnen und dass die Mathematik durch ihre methodische Praxis klar von allen anderen Wissenschaften unterschieden ist. Diese Position ist nicht originell, eher konservativ und in der Philosophie der Mathematik umstritten. Vielleicht ist [meine] Perspektive typisch für einen Mathematiker, der sich mit der Philosophie der Mathematik beschäftigt."
Mit anderen Worten: Zahlen sind nicht im Kopf. Das denkt auch der deutsche Mathematiker Peter Scholze, der vor einiger Zeit mit der Fields-Medaille ausgezeichnet wurde: "Ich denke tatsächlich, dass die Zahlen unabhängig von uns sind." Dies scheint die Standardposition in (der Philosophie) der Mathematik zu sein, obwohl sie natürlich, wie immer in der Philosophie, umstritten ist.
In der Philosophie der Mathematik z.B. ist dies eine sehr verbreitete Position. In der Einführung in die Philosophie der Mathematik von Jörg Neunhäuserer heißt es:
"In einer Befragung von 931 Philosophen durch PhilPapers ist der Platonismus in Bezug auf abstrakte Gegenstände die am häufigsten vertretene Position, und unter Mathematikern scheint der Platonismus noch wesentlich verbreiteter zu sein als unter Philosophen."
Was damit gemeint sein könnte, kann man den folgenden Zeilen entnehmen:
"[Ich, Jörg Neunhäuserer bin] Anhänger eines platonischen Realismus in der Ontologie der Mathematik, eines Rationalismus in der Erkenntnistheorie der Mathematik und einer wissenschaftstheoretischen Abgrenzung der Mathematik von den anderen Wissenschaften. Das heißt, dass [ich der Überzeugung bin], dass die Gegenstände der Mathematik unabhängig von mentalen Vorgängen und jenseits der physikalischen Raum-Zeit existieren, dass wir mathematische Erkenntnisse durch unmittelbare rationale Einsicht und logische Deduktion gewinnen und dass die Mathematik durch ihre methodische Praxis klar von allen anderen Wissenschaften unterschieden ist. Diese Position ist nicht originell, eher konservativ und in der Philosophie der Mathematik umstritten. Vielleicht ist [meine] Perspektive typisch für einen Mathematiker, der sich mit der Philosophie der Mathematik beschäftigt."
Mit anderen Worten: Zahlen sind nicht im Kopf. Das denkt auch der deutsche Mathematiker Peter Scholze, der vor einiger Zeit mit der Fields-Medaille ausgezeichnet wurde: "Ich denke tatsächlich, dass die Zahlen unabhängig von uns sind." Dies scheint die Standardposition in (der Philosophie) der Mathematik zu sein, obwohl sie natürlich, wie immer in der Philosophie, umstritten ist.