Platonismus versus Fiktionalismus

Die Philosophie der Mathematik fragt, ob mathematische Objekte wie Zahlen existieren. Sie fragt nach der erstaunlichen Effektivität mathematischer Modelle in den Naturwissenschaften und wie mathematische Erkenntnisse gewonnen werden.
Pommesbude
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Fr 19. Sep 2025, 16:01

Jörn P Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Sep 2025, 11:40
Warum hat uns dann die Evolution nicht aussortiert?
Der Mängelorganismus:

Der Mensch kommt schutzlos zur Welt:
nackt, schwach, ein instinktarmer Spätentwickler.
Kein Fell. Keine Zähne. Kein Überlebensinstinkt, der seinen Namen verdient.

Was er hat, ist sein Gehirn.
Das rettet ihn — und macht ihn gefährlich.
Er beginnt seine Defizite in Systeme zu verwandeln:
Symbolik. Sprache. Technik - Kontrolle.

Kultur entsteht – als neuronale Notwehr gegen die eigene Unterlegenheit.
Jörn P Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Sep 2025, 11:40
Wenn wir dort Formen generieren, wo die Ordnung eigentlich kollabiert, dann nehmen wir die Wirklichkeit nicht so wahr, wie sie ist, sondern so, wie wir sind.
Form ist Leere, Leere ist Form.
Darum sind die "Die Welt" und "das Selbst" dem Wesen nach identisch.




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Jörn P Budesheim
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Fr 19. Sep 2025, 16:33

So richtig verstehe ich die Antwort nicht, warum also hat die Evolution uns nicht aussortiert?




Pommesbude
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Fr 19. Sep 2025, 16:38

Jörn P Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Sep 2025, 16:33
So richtig verstehe ich die Antwort nicht, warum also hat die Evolution uns nicht aussortiert?
Weil wir dabei sind die Evolution auszusortieren.




Timberlake
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Fr 19. Sep 2025, 17:06

Pommesbude hat geschrieben :
Do 18. Sep 2025, 17:42

Denn was erfahrbar ist, kann nicht jenseits der Erfahrung sein.
Auch auf die Gefahr hin, dass an dieser Stelle der Diskussion, die folgende Frage womöglich unpassend erscheint.
Consul hat geschrieben :
So 14. Sep 2025, 01:28


SEP: Mathematischer Fiktionalismus [Google Translate]

Fiktionalismus hingegen ist die Ansicht, dass (a) unsere mathematischen Sätze und Theorien zwar angeblich abstrakte mathematische Objekte behandeln, wie der Platonismus nahelegt, es aber (b) keine abstrakten Objekte gibt und daher (c) unsere mathematischen Theorien nicht wahr sind. Die Idee ist also, dass Sätze wie „3 ist eine Primzahl“ aus demselben Grund falsch oder unwahr sind, aus dem beispielsweise „Die Zahnfee ist großzügig“ falsch oder unwahr ist – weil es, so wie es die Zahnfee nicht gibt, auch die Zahl 3 nicht gibt. Wichtig ist jedoch, dass fiktionalistische Ansichten trotz ihres Namens keine besonders starken Aussagen über die Analogie zwischen Mathematik und Fiktion enthalten müssen. So wird hier beispielsweise nicht behauptet, dass der mathematische Diskurs eine Art fiktionaler Diskurs sei. Fiktionalisten bekennen sich also nicht zur These, dass es keine wesentlichen Disanalogien zwischen Mathematik und Fiktion gibt. (Wir werden auf dieses Thema weiter unten in Abschnitt 2.4 zurückkommen.) Schließlich sollte zu Beginn auch darauf hingewiesen werden, dass der Fiktionalismus eine Version des mathematischen Nominalismus ist , der Ansicht, dass es keine mathematische Objekte gibt.
Vor dem Hintergrund des hier beschriebenen Fiktionalismus, zählt für dich die Zahl 3 zu dem, was jenseits der Erfahrung ist?




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