Naja.. wir schreiben (kommunizieren), was auch gut ist. Ich glaube .. weil ich, als ich am Café vorbeilief, mich innerlich darüber freute und dachte, sieh an, endlich wird die Verstummung in der Gesellschaft wahrgenommen, dachte ich mir ich poste das hier mal. Vielleicht ergibt sich ja das eine oder andere Interesse, es zu thematisieren.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 23. Dez 2017, 06:29Wir reden doch miteinander! (Trotz oder wegen WLAN)
Kaffeestübchen
- Friederike
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Früher kommunizierte man ebenfalls schriftlich, per Briefpost beispielsweise. Der Wechsel von Anrede und Antwort hat sich im Laufe der Jahrhunderte lediglich beschleunigt. Das Telefon, persönliche Besuche per pedes, zu Pferde, Kutsche, Auto, Flugzeug - ich bitte Dich, iselilja, wo nimmst Du die "Verstummung" her?! Eine einzige Situation gibt es, an die ich mich nicht recht gewöhnen will ... wenn ein Kunde/eine Kundin an der Supermarktkasse telefonierend zahlt. Das kommt mir vor wie eine Mißachtung der an der Kasse arbeitenden Menschen.iselilja hat geschrieben : ↑Sa 23. Dez 2017, 10:52Naja ... wir schreiben (kommunizieren), was auch gut ist. Ich glaube .. weil ich, als ich am Café vorbeilief, mich innerlich darüber freute und dachte, sieh an, endlich wird die Verstummung in der Gesellschaft wahrgenommen, dachte ich mir ich poste das hier mal.
Ich weiß schon, vielerlei gibts einzuwenden.
Na die zauber ich wie gewöhnlich aus dem Hut.Friederike hat geschrieben : ↑Sa 23. Dez 2017, 16:41ich bitte Dich, iselilja, wo nimmst Du die "Verstummung" her?!
Ich glaube wir hatten das schonmal irgendwo anders eher beiläufig behandelt. Nimm nur das inzwischen typische Bild in der S-Bahn.. da redet doch jetzt schon niemand mehr, weil alle etwa 4 Sekunden nachdem sie sich hingesetzt haben automatistisch zum Handy greifen und zombiehaft drauf starren. Totenstille, fehlt eigentlich nur noch der Sabber, der ihnen aus den Mundwinkeln läuft.. aber das kommt bestimmt auch noch. Wenn ich 30 Jahre zurückdenke war S-Bahn fahren dagegen geradezu ein Abenteuer.
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Ja, ich erinnere mich gut an das raumgreifende Tageszeitungslesen. Meintest Du sowas in der Art?iselilja hat geschrieben : ↑Sa 23. Dez 2017, 16:58[...] Nimm nur das inzwischen typische Bild in der S-Bahn.. da redet doch jetzt schon niemand mehr, weil alle etwa 4 Sekunden nachdem sie sich hingesetzt haben automatistisch zum Handy greifen und zombiehaft drauf starren. Totenstille, fehlt eigentlich nur noch der Sabber, der ihnen aus den Mundwinkeln läuft.. aber das kommt bestimmt auch noch. Wenn ich 30 Jahre zurückdenke war S-Bahn fahren dagegen geradezu ein Abenteuer.
In was für Kreisen verkehrst Du nur. Ich denke da eher (aber nicht nur) an die jüngere Genration, wo es damals recht befremdlich ja geradezu peinlich gewirkt hätte, wenn 5 Freunde sich eine halbe Stunde im Zug oder Bus anschweigen - ja nicht mal das machen sie heute wirklich, weil dann würde ihnen ja dieses unangenehme Gefühl bewußt werden. Hat Boghossian noch nichts zur Angst vor der Sprache oder sowas geschrieben? Wird Zeit.Friederike hat geschrieben : ↑Sa 23. Dez 2017, 17:15
Ja, ich erinnere mich gut an das raumgreifende Tageszeitungslesen. Meintest Du sowas in der Art?
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Keine Ahnung. Ich kenne ja noch nicht einmal die "Angst vor der Wahrheit". Aber hier, Mark A. Halawa, "Angst vor der Sprache. Zur Kritik der sprachkritischen Ikonologie", in: Image 20/2014, S. 5-36. Sehr inspirierend. Darin gehts natürlich nicht um die neueren technischen Gerätschaften, sondern um die strengen Ikonologen, die im Anschluß an G. Boehm "Bild" und "Sprache" als eher konkurrierende Zugänge zur Welt betrachten.
Danke für den Hinweis. Ich nehme es mal als Weihnachtsgeschenk. Hab's mir runtergeladen und werde es wohl über die Feiertage lesen (zuvor natürlich auspacken ) auch wenn es mir eher eine Emanzipationsschrift vom linguistic turn zu sein scheint.
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Noch so ein Sprachpedant. Du meinst es müsste also in einem Philosophieforum heißen Emanzipationsschrift des linguistic turn? Hm. Dann entsteht aber womöglich auch ein anderer Sinn, nämlich dass der linguistic turn der Verfasser der Schrift wäre.
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Ein Text, der "sich emanzipieren" will "von dem" linguistic turn ... so zumindest hatte ich Dich auch verstanden. Unabhängig davon, ob der Text selber nun das handelnde Subjekt ist oder derjenige, der den Text verfaßt hat. Denn um eine Emanzipationsschrift des linguistic turn bzw. um eine Schrift, mit der der Autor die Emanzipation des linguistic turn intendiert, handelt es sich wohl eher nicht. Oder Segler, wie meinst Du?
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Frohe Weihnachtstage wünsche ich Euch!
Frohe Weihnachten!
„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)
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Sehe ich mir heute zum xsten Male "Vom Winde verweht" an? (arte).
Ist es ein Film für Frauen, übrigens (@Stefanie, anknüpfend an Deine Frage nach den "Frauen"büchern). Identifikationsfigur Scarlett, warum nicht aber auch für Männer Rhett Butler?
Ist es ein Film für Frauen, übrigens (@Stefanie, anknüpfend an Deine Frage nach den "Frauen"büchern). Identifikationsfigur Scarlett, warum nicht aber auch für Männer Rhett Butler?
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Gestern im Bahnhofsviertel: Was für ein unglaublicher Luxus ist es ist, über Dinge die Existenz, Tatsache und Ontologie nachdenken zu können.
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? Du meinst, in Anbetracht der existenziellen Not und Nöte der Menschen oder wie?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 26. Dez 2017, 07:35Gestern im Bahnhofsviertel: Was für ein unglaublicher Luxus ist es ist, über Dinge die Existenz, Tatsache und Ontologie nachdenken zu können.
Vielleicht, weil gerade diese Identifikation nicht (oder nur bei verhältnismäßig wenigen) stattfindet?Friederike hat geschrieben : ↑Mo 25. Dez 2017, 19:21[...] warum nicht aber auch für Männer Rhett Butler?