Das sind die Fragen, die mich tatsächlich interessieren und die glaube ich das Thema weiterbringen.
Tosa Inu hat geschrieben : ↑Di 19. Jun 2018, 09:42Weil eben die Frage, was [statt dass - korrigert, T.I.], wenn wir von einer anderen Welt (oder ontologischen Ebene) reden, diese denn nun sein soll und viel mehr, wie wir aus dieser denn Informationen bekommen, keine ist, die gerade der Philosoph vernachlässigen darf. Das ist der Bereich, den Du am ehesten erklären müsstest, oder eben, was die Rede von der Nichtdinnghaftigkeit des Ich nun bedeuten soll. Wie ist denn für Dich das Verhältnis vom Ich zum Gehirn?
Wenn das Ich mit dem Hirn nichts zu tun hat, wie kommt es dann das Medikamente, Drogen, Tumore und Drogen unser Denken, Fühlen, unsere Wahrnehmung und Körperbeherrschung bis zum Körperbild verändern können? Und zwar so spezifisch, dass es klare Korrelationen zwischen Durchblutungsstörungen und körperlichen, emotionalen, motivationalen und kognitiven Ausfällen gibt, wie Du auf jeder beliebigen Schlaganfall Station im Krankenhaus beobachten kannst.
Wenn man sagt, das Hirn sei notwendig, aber nicht hinreichend, wo befindet sich dann noch dieses andere?
Wo anders finden reale Beziehungen statt, als hier in dieser Welt? Wo anders als im Gehirn könnten oder sollten diese Erfahrungen abgespeichert sein?
Tatsächlich weisen Forscher die einen nichtnaiven Ich-Begriff verfolgen aber darauf hin, dass die Suche im Biologischen ebenfalls nicht naiv ist. Man geht derzeit davon aus, dass das Ich nicht eine Stelle im Gehirn ist - diese hat man in der Tat nie gefunden - auch nicht irgendwo oder überall zugleich ist, sondern es gibt 7 oder 8 Bereiche im Hirn, die allesamt aktiv sind, wenn das Ich angesprochen ist. Und dieses Ich umfasst von der Position im Raum und einem Bewusstsein der eigenen Körperlichkeit bis hin des Ich als reflektierendes Agens alles.
Unbekannt ist, wer oder was diese Bereiche koordiniert.
Tosa Inu hat geschrieben : ↑Di 19. Jun 2018, 10:30... Was wäre denn bei dem oben zitierten Punkt nun anders, als der Unterschied zwischen 1. und 3. Person?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 19. Jun 2018, 07:50Warum ist das überhaupt wichtig? Die Missachtung von Teil und Ganzem führt oft zu Fehlschlüssen, die man in der Regel mereologische Fehlschlüsse nennt. So ein Fehlschluss liegt zum Beispiel vor, wenn man einem Teil - dem Gehirn - etwas zuschreibt, was man eigentlich dem ganzen - der Person - zuschreiben sollte.