Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Mo 17. Sep 2018, 10:50
Worin unterscheidet sich, eine philosophische Betrachtung der Gefühle von einer psychologischen? Wo überschneiden sie sich, wo sind sie getrennt?
Hängt davon ab, wie eng oder breit man Psychologie und Philosophie versteht. Ich sehe da kaum Unterschiede. Nicht umsonst hat Quine, der da sicher Extremist ist, ja gesagt, man könne die Erkenntnistheorie zugunsten der Kognitionspsychologie ersatzlos streichen.
Philosophie könnte theoretisch mehr das Wesenhafte herausarbeiten, könnte klären was die Liebe, die Güte oder das Böse ist, während Psychologie vielleicht etwas instrumenteller herangeht, die Begriffe als real voraussetzt und zu klären versucht, was Menschen liebend, gut oder böse sein oder werden lässt. Oft macht die Philosophie das aber nicht mehr. Psycho
therapie ist näher am Individuum, die Klärung der Begriffe, gibt es hier aber auch, man möchte wissen, was für einen Menschen ein bestimmtes Verhalten oder eine Äußerung oder Geste bedeutet, hier wird ähnlich rekonstruiert, wie in der Philosophie, bei der man sich ja auch erst mal auf die Gedanken eines Philosophen einlassen muss, aber versucht einen Begriff im allgemeinsten Sinne zu klären.