Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Jörn Budesheim
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Mo 11. Mär 2019, 16:22

Ich war ziemlich überrascht von dem Gottesdienst. Die Lieder zu Beginn fand ich - wie soll ich sagen - "erstaunlich": mit Gott und den Engeln, denen er dies oder das befahl. Irgendwie "unzeitgemäß". Die Predigt war dann aber das ganze Gegenteil. (Ja, ich hab zugehört und aufgepasst.) Da ging es viel um die Schwierigkeiten zu glauben, es war sogar von Entfremdung mit Jesus die Rede. Und Gott war nicht nur unglaublich (teilweise) sondern auch zugleich der, der einem im Zweifel beistehen sollte. Paradox, oder? Ich hätte mir das alles anders vorgestellt, muss ich sagen. Ich dachte, "Glauben" wäre eine Form von (Herzens)Gewissheit, aber es scheint eine sehr prekäre Sache zu sein. Aber wer weiß, ob die Leute in den Holzbänken nicht ganz anders drauf waren :-)

Zur Ausstellung hat dann eine junge russische Pianistin Erik Satie gespielt - das war sehr, sehr schön fand ich. Die Musik, der Klang in der Kirche, ihre Bewegungen - alles.




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Jörn Budesheim
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Mi 13. Mär 2019, 19:05

Wie gleichberechtigt ist der Kunstmarkt?

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... -Pv8w0-_sw




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Stefanie
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Mi 13. Mär 2019, 20:58

Überraschend ist das nicht. Warum sollte es in der Kunst besser sein, als in anderen Bereichen wie in der Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Lohn, in der Literatur, im Sport, Bundestag.
Weil ich das vor kurzem gelesen habe... Die Frauen Fussball Nationalmannschaft der USA verklagt ihren eigenen Verband wegen Diskriminierung. Die Frauen Mannschaft ist wesentlich erfolgreicher als die Männer, weltmeisterinnen hat aber schlechtere Bedingungen, weniger Sponsoren und vor allem erhalten die Frauen nur halb so viel Prämien, wie die erfolglosen Männer. In Deutschland ist es nicht viel besser.
Das zieht sich durch nahezu alle Bereiche der Gesellschaft.

Der Intendant der Deichtorhallen scheint auch noch nicht wirklich im 21. Jahrhundert angekommen zu sein.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Stefanie
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Do 14. Mär 2019, 06:16

Ein Beispiel zum Thema Frauen in der Kunst, irgendwann mal im Fernsehen was dazu gesehen.

https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Ic ... ch101.html

In dem NDR Artikel wird folgendes kritisiert:
"Auch wenn die vielen, durchweg farbigen Abbildungen die künstlerische Entwicklung der drei Malerinnen deutlich machen - in ihrem Text widmet sich Poppe vor allem dem Beziehungschaos der Frauen, die lange in zermürbenden "wilden Ehen" und Dreiecksbeziehungen lebten.
Die gesellschaftlichen Zwänge, gegen die sie tagtäglich ankämpfen mussten, um sich überhaupt als Künstlerinnen durchsetzen und behaupten zu können, geraten ihr dabei leider zur Nebensache."

Selbst rückblickenden wird der Fokus auf diesen Aspekt gelegt, auf die Beziehungen, nicht auf die Kunst. Bei männlichen Künstlern auch?



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Friederike
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Do 14. Mär 2019, 08:48

Stefanie hat geschrieben :
Do 14. Mär 2019, 06:16
Selbst rückblickenden wird der Fokus auf diesen Aspekt gelegt, auf die Beziehungen, nicht auf die Kunst. Bei männlichen Künstlern auch?
Eher wohl nicht.




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Friederike
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Do 14. Mär 2019, 15:43

@TsukiHana? Mien Deern, I miss you.




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Jörn Budesheim
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Fr 15. Mär 2019, 18:31





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Friederike
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Sa 16. Mär 2019, 09:01

Ich nehme heute Ch. Taylors Aufsatz über "Bedeutungstheorien" mit auf meinen Weg. Soweit ich mich vage erinnere, hat er darin die Ansätze von Quine, Davidson und auch McDowell, glaube ich, kritisiert, weil sie immer noch in der Tradition des Repräsentationalismus stünden und mit der Fokussierung auf der Wahrheit von Aussagen das Sprachphänomen verengten. Seinen eigenen Vorschlag nennt er Hamann-, Herder-, Humboldt-Theorie. Darüber hatten wir, meine ich, auch schon einmal kurz gesprochen.




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Stefanie
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Sa 16. Mär 2019, 23:13

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 15. Mär 2019, 18:31
David Deutsch über unseren Platz in der Ordnung der Dinge

https://www.ted.com/talks/david_deutsch ... edcomshare

https://www.ted.com/talks/the_ted_inter ... _knowledge
Für das erste Video gibt es auf youtube eine deutsche Übersetzung, das habe ich aber erst gerade eben festgestellt., also vor einer Minute. Für das zweite Video leider nicht, dafür wird fröhlich gelispelt. Kleine unwesentliche Bemerkung am Rande.



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Friederike
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So 17. Mär 2019, 08:55

Heute habe ich "Kaffeedienst" für den 10.00 Uhr Gottesdienst bzw. für das "danach" ...
also erst einmal "Guten Morgen"!




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Jörn Budesheim
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So 17. Mär 2019, 16:59

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Tugenden wie Gehorsam, Disziplin, Pünktlichkeit sind halt wichtiger als Klimaschutz. Wenn schon in den Abgrund, dann wenigstens in der entsprechenden Formation ...




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Stefanie
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So 17. Mär 2019, 19:46

Man kann es auch so sehen...wären diese Demos an dem schulfreien Samstag, oder nach der üblichen Schulzeit abends, gäbe es wohl nicht diese Aufmerksamkeit. Ob dies ein Beweggrund war für den Freitag, ist mir nicht bekannt, aber wenn ..clever.
Jetzt hat man junge Menschen, die sich engagieren, nee dann kommt, aber doch nicht so. Kleinkariert.

So eine Diskussion gab es früher auch mal. Die Demos gegen den NATO Doppelbeschluss. Die erste grosse Demo war 1981, an einem Samstag, der damals noch ein Schultag war. Viele Schüler aus den oberen Klassen sind hingegangen. Keine Konsequenzen. Dann die noch größere Demo 1983, auch Samstag immer noch Schultag. Ich weiß nicht mehr, von wem die Anordnung kam, entweder direkt von der Bezirksregierung oder nur vom Direktor der Schule. Wer an diesem Tag nicht zur Schule kommt, und auf der Demo war, wird einen Tag suspendiert, Klassenarbeiten, die an den Tag der Suspendierung geschrieben werden, dürfen nicht nachgeholt werden. Das hatte schon eine Wirkung, es gingen weniger hin, aber diejenigen die auf die Demo gingen hatten coole Eltern, es gab entweder ein Entschuldigungsschreiben, oder ein Attest vom Arzt. Damals in der internetlosen Zeit war es schwierig, festzustellen, ob Schüler bei 500.000 Teilnehmenden dabei waren. Zudem war das Lehrerkollegium durchaus positiv den demo willigen Schülern gesonnen. Der Direktor war ...beleidigt.



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TsukiHana
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Mo 18. Mär 2019, 18:05

Friederike hat geschrieben :
Do 14. Mär 2019, 15:43
@TsukiHana? Mien Deern, I miss you.
@ `Friederike` Moin min Deern!
Ach, das ist ja herzallerliebts, dass Du mich schon vermisst hast... :D
Es waren "nur" gänzlich unphilosophische Döntjes, die mich etwas abgehalten haben.
Ehrlich gesagt... ich habe mich selbst schon vermisst, doch nun gehöre ich wieder... MIR! :P



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Friederike
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Mi 20. Mär 2019, 10:36

TsukiHana hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2019, 18:05
Ehrlich gesagt... ich habe mich selbst schon vermisst, doch nun gehöre ich wieder... MIR! :P
Diese Bemerkung von Dir hat mich echt aus meinem Häuschen getrieben. Ich überlege nun schon seit vielen Stunden -so nebenbei- wann ich denn sagen würde, daß ich "bei mir" bin (= sich selbst gehören, auch falls Du nicht mit dem Synonym einverstanden bist) und woran ich das merken würde. Es hat, soweit bin ich immerhin gekommen, nichts damit zu tun, ob ich mit anderen Menschen zusammen bin und auch nicht damit, welchen alltäglichen Beschäftigungen ich mich "hingebe" (haha). Mein "ehrlich gesagt" - ich weiß es im Moment nicht. Gibt es sowas, daß man nie das Gefühl hat, sich selbst zu gehören oder bei sich zu sein oder "ich" zu sein?

NS: Eigentlich vermisse ich mich selbst immer. Dies die Erkenntnis nach weiterem Sinnieren. Aber irgend"wer" ist doch anwesend. Ich glaube fast, ich brauche guten Rat. :roll: Meditation scheidet aus. Es muß was Performatives sein.




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TsukiHana
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Mi 20. Mär 2019, 13:11

Friederike hat geschrieben :
Mi 20. Mär 2019, 10:36
... wann ich denn sagen würde, daß ich "bei mir" bin = (sich) mir selbst gehöre(n)...

Gibt es sowas, daß man nie das Gefühl hat, sich selbst zu gehören oder bei sich zu sein oder "ich" zu sein?
Moin! :D
Nun, da ich sehr gerne in meiner Gesellschaft bin, brauche ich auch genügend Zeit & Raum dafür.
In ausschließlich fremdbestimmten Situationen kann es schon passieren, dass ich das Gefühl habe, gar nicht (mehr) vorzukommen...

Und ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass einige Menschen ihre "Erfüllung" genau darin finden, sich selbst eben nicht zu "gehören" und in der Fremdbestimmung aufgehen.



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TsukiHana
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Mi 20. Mär 2019, 13:38

Friederike hat geschrieben :
Mi 20. Mär 2019, 10:36
Eigentlich vermisse ich mich selbst immer. …

Aber irgend"wer" ist doch anwesend. Ich glaube fast, ich brauche guten Rat. :roll: Meditation scheidet aus. Es muß was Performatives sein.
Hach! Spätestens nach 3 Tagen in absolut fremdbestimmten Situationen empfinde ich sie als Zwang und meine Ich-lichkeit fängt an zu rebellieren. :mrgreen:
Ertrage ich hingegen tapfer sogar eine Woche, habe ich mir echt einen Orden verdient! :D
Da wir Hamburger aber keine Orden annehmen (dann schon eher Verstand!), mussten/müssen andere Belohnungen her... *flööööt*

Beispiel:
ich freue mich schon auf eine (performative) Veranstaltung in 3 Tagen, in einem kleinen Kreis von Leuten zu malen, dabei Weine zu verkosten, weiter zu malen, mit lokalen oder internationalen Köstlichkeiten meinen Gaumen zu streicheln, vielleicht über Kultur zu plaudern, weitere Weine verkosten... und am Ende des Abends gehe ich dann zufrieden, erfüllt, beschwingt und mit einem (hoffentlich gelungenem) Werk heim.
Besser wird es sein, ich nehme ein Taxi... :lol:



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Friederike
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Mi 20. Mär 2019, 14:56

Die Performance-Tanz-Künstlerin, die derzeit die Seniorengymnastik ( :lol: so nenne ich es) anleitet, ist in dieser Woche leider abwesend. Nu is die Frage, wie ich für mich alleine performance ... das Gelernte habe ich alles schon rauf und runter wiederholt. Ich brauche was Neues -mich Bewegendes. Bild




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Friederike
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Mi 20. Mär 2019, 16:40

"Teilchen" = Cremige Vanilleschnitte, trockener Keks, mächtige Nusstorte, klebrig süße Rosinenschnecke, cooles Quarktörtchen ... bevor Du geantwortet hattest @Jörn, dachte ich noch an ein belegtes halbes Brötchen, ein Croissant.




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Jörn Budesheim
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Mi 20. Mär 2019, 17:50

Es ging eher in Richtung Rosinenschnecke oder Striezel :)




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Stefanie
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Mi 20. Mär 2019, 18:20

Teilchen heißt das bei uns auch...Amerikaner, Puddingteilchen, Streuseltaler, Marzipanschnecke, apfeltaschen.
Na toll, jetzt habe ich wieder Hunger auf was süßes.



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