szimmer hat geschrieben : ↑ Mo 8. Apr 2019, 21:22
Ich kenne genug Menschen die nicht "zugehören" können. Anstatt erstmal das vom anderen gesagte wirken zu lassen in sich einzuübersetzen, wird sofort eine parate Meinung zurückreflekt/xiert. Oder noch schlimmer: es besteht gar kein Interesse/Offenheit am Gegenüber/Unbekannten/Neuen sondern die eigenen Gedanken werden als alleinanwesend selbstverständlich angenommen und das Gegenüber quasi ignoriert. Das ist dann mentale Taubheit, Egozentrik, Gleichgültigkeit oder Ignoranz. Warum das dann oft so ist? Dafür gibts natürlich viele Gründe, dir ich in.d. R. auch verstehe. Hier aber den Rahmen sprengen würdn. Aber wäre es nicht besser man lässt den/die andere erstmal auf sich einwirken und hat dann überhaupt die Chance ihn/sie zu verstehen anstatt "einfach" loszureden und dem Gegenüber nur die Wahl zu geben ihn/sie zu verstehen und nicht "sich beide" gegenseitig? Das zweite wäre ein Dialog...das erste nur ein Selbstgespräch...
@ Stefan, ich greife das mal auf, da Du hier einige Punkte nennst, die Verstehen
verhindern.
Soll ein Dialog gelingen, bedarf es schon einer Bereitschaft
beider Seiten. Im Idealfall entwickelt sich schon ein Gespräch, wenn unschlüssige, oder strittige Punkte durch Nachfragen geklärt werden können. Wo das nicht möglich ist, bleibt eine
monologisierende Meinung im Raum stehen, die auf wenig, oder keine Resonanz trifft.
Wir kennen wohl alle solche Menschen, die weder andere Meinungen, noch Neues zulassen können. Der Umgang mit ihnen gestaltet sich oft recht schwierig, wenn er sich nicht verhindern lässt, wie zum Beispiel bei Mitgliedern der eigenen Sippschaft.
Unversöhnliche Positionen stellen uns oft vor ein Rätsel, doch was passiert dabei wirklich?
Gerade musste ich an eine Situation denken, die in meiner Kindheit fast schon zum festen" "Ritual" jeder Familienfeier gehörte: zwei meiner Onkel hatten derart unterschiedliche (politische) Ansichten, dass alle schon die Uhr danach stellen konnten, wann diese beiden Streithähne sich in die sprichwörtliche Wolle kriegen.
Dabei ging es nicht um gegenseitiges Verstehen, sondern nur um einen ritualisierten Schlagabtausch, der immer einem sehr ähnlichen Ablauf folgte, und auch der Ausgang variierte nur selten...