Allgemeiner Austausch und Smalltalk zu Blumenberg

In desem Forum kann die Philosophie des deutschen Philosophen Hans Blumenberg diskutiert werden.
Nauplios
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Unterschiedliche Sichtweisen - es wird allerdings nicht nur unterschiedlich gesehen, es wird auch Unterschiedliches gesehen. Der Diskussionsverlauf folgt einem gewohnten Schema:

- Im ersten Schritt haben wir einen Text vor uns, der vor dem Hintergrund einer Verweisungsstruktur eine Problemlage eröffnet.

- Anstatt diese Problemlage bis auf Weiteres zu akzeptieren, um erst mal zu ergründen, welcher Theoriehorizont sich damit aufspannt (Wie ist die Sichtweise des Autors? Worauf will er hinaus? Was beschäftigt ihn?), zieht man sich selbst den Boden unter den Füßen weg:

- Damit Vertiefungen möglich werden, beginnt man mit Probebohrungen. Erstes Probeloch: Descartes, zweites Probeloch: Kant. Drittes Probeloch: Platon, viertes Probeloch: Husserl usw. Dazu gesellen sich Werkzeugmessen, auf denen neue Bohrer vorgestellt werden, Trödelmärkte, auf denen gebrauchte Bohrer feilgeboten werden.

- Dann stellt man fest, daß die Bohrungen noch nicht tief genug sind, um Bedeutsames erkennen zu lassen. Deshalb wird weitergebohrt ...

- Irgendwann machen all diese Bohrungen ringsum das Fundament, auf dem der Bohrende steht, unsicher. Jeder schaut in den Abgrund seiner Vertiefung und teilt mit: Ich sehe was, was du nicht siehst. Es kommt zu unterschiedlichen Sichtweisen. Der Boden schwankt.

- "Ich verstehe einfach nicht, was du meinst": Die Bohrungen haben jeden Bohrenden in einem Insulaner gemacht. Die Leitungen sind gekappt.

- Letzter Ausweg: neuer Thread. Alles auf Anfang.

Was war es, was wir wissen wollten? - Haben die Kant-Bohrungen rund um den Symbol-Begriff eine Expertise zutage gefördert, welche sich für das Text-Verständnis der Paradigmen unverzichtbar gemacht hat?

"Boten, die man ausschickt, kommen nicht zurück", kommentierte Niklas Luhmann einst lakonisch die Bringschuld von Studenten, deren angekündigte Seminararbeit nie zustandekam. - Niemand wird bestreiten wollen, daß philosophische Tiefenbohrungen nützlich sein können. Das zeigen u.a. Dissertationen und Habilitationen zum Symbolbegriff bei Kant, zum Rhetorikverdikt bei Platon, zu den methodischen Regeln bei Descartes, von Husserl gar nicht erst zu reden. - Aber unsere Formate sind nicht von diesem Format. Unsere Formate sind Forenbeiträge. - Natürlich müssen wir gelegentlich bohren, aber nur bis zu einer Tiefe, in der die Frage Was war es, was wir wissen wollten? noch beantwortet werden kann. -




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Jörn Budesheim
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So 13. Okt 2019, 15:11

Ich kann für mich nur sagen, dass die verschiedenen Bohrungen, wie du es nennst, mein Textverständnis extrem befördert haben! Dass du, wenn du dabei nicht mitmachst, es anders siehst, überrascht mich natürlich nicht.




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Alethos
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So viel Intelligenz in diesem
kleinen Forum, und so viel Dummheit zugleich!

Ich brauche mal Pause. Kreativpause.



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Jörn Budesheim
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So 13. Okt 2019, 15:55

Schade! Bis bald!




Nauplios
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Ich mache durchaus mit. Noch gestern, im Beitrag um 03.14 Uhr, hab´ ich das, was mir zur Einleitung wichtig erscheint, hier zusammengefaßt. Mir schien das in etwa die Quintessenz zu sein. Aber mein In-etwa will ich nicht zum allseits gültigen In-etwa machen. Da andererseits niemand diesem In-etwa widersprochen hat, könnte sich dahinter auch ein Konsens verbergen. - Der Dissens, der sich stattdessen zeigt, scheint sich nicht unbedingt Anregungen Blumenbergs zu verdanken. Da scheint es eher im Kant-Stollen schlagende Wetter zu geben. - Aber gut, warten wir die weitere Entwicklung ab. -




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Stefanie
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So 13. Okt 2019, 19:20

Für mich ist die Situation irgendwie paradox, oder so ähnlich.

Jörn hat mir und uns erklärt, um was es geht, nauplios hat es in seinem Beitrag von 3:14 Uhr erklärt. Und selber habe ich auch noch zu Blumenberg und Methapher gegoogelt.
So, das habe ich alles verstanden.
Nur den Text Paradigmen verstehe ich nicht.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Stefanie
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So 13. Okt 2019, 19:22

Oder anders formuliert... Die Erklärbeitrage hier sind die Sekundärliteratur zu Blumenberg, zumindest für mich.



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Nauplios
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Stefanie hat geschrieben :
So 13. Okt 2019, 19:20
Für mich ist die Situation irgendwie paradox, oder so ähnlich.

Jörn hat mir und uns erklärt, um was es geht, nauplios hat es in seinem Beitrag von 3:14 Uhr erklärt. Und selber habe ich auch noch zu Blumenberg und Methapher gegoogelt.
So, das habe ich alles verstanden.
Nur den Text Paradigmen verstehe ich nicht.
Stefanie hat geschrieben :
So 13. Okt 2019, 19:22
Oder anders formuliert... Die Erklärbeitrage hier sind die Sekundärliteratur zu Blumenberg, zumindest für mich.
Das klingt doch soweit erst mal gut - oder?

Das war auch meine Intention bei meinen Beiträgen. Abstrakte Gedanken sollten dadurch verständlich(er) werden, indem sie aus zweiter (sekundärer) Hand noch mal dargestellt werden. Eine Eins-zu-Eins-Übertragung würde dann ja auch nicht weiterhelfen (unter der Voraussetzung, daß der Originaltext dennoch unverständlich bleibt). Mit einer solchen Abdimmung nimmt man natürlich einen Bedeutungsschwund in Kauf, d.h. man wird nicht sämtliche Ingredienzien und Zutaten, die Blumenberg in seinen Paradigmen angerührt hat, herausschmecken; aber ob es Fisch oder Fleisch ist - oder keines von beiden - läßt sich damit feststellen.

Gliedert man die Einleitung, dann ergibt sich im Wesentlichen folgende acht Punkte umfassende Aufteilung:

- Das methodische Programm Descartes (klare und deutliche Erkenntnis) als Kontrastfolie ("hypothetischer ˋEndzustand´ der Philosophie) zu Blumenbergs "Formen und Elemente übertragener Redeweise".

- Der Gegenpart zu Descartes: Giambattista Vico und seine "Logik der Phantasie". Hier hätten die Metapher und darüberhinaus auch alle "Bilder und Gebilde" ein Zuhause.

- Das Korrelationsverhältnis von "Kosmos und Logos" in der Antike, entfaltet am Beispiel platonischen Timaios und die Rolle der Rhetorik.

- Die christliche Patristik vollendet die von Platon wirkmächtig in Szene gesetzte "Unterwerfung der Rhetorik" unter den Wahrheitsanspruch der Philosophie.

- Die "grundsätzliche Frage" nach den Voraussetzungen, unter denen Metaphern in der Philosophie Legitimität haben. Legitimität haben sie als "Restbestände auf dem Weg vom Mythos zum Logos und "zunächst rein hypothetisch" als "Grundbestände der philosophischen Sprache", als "absolute Metaphern".

- Das Verhältnis von Phantasie und Logos müßte - für den Fall, daß der "Aufweis absoluter Metaphern" gelingt - neu durchdacht werden.

- Der "mit Kant vertraute Leser" mag sich an den § 59 der Kritik der Urteilskraft erinnert fühlen; denn dort verhandelt Kant unter dem Titel des "Symbols" ziemlich genau das, was Blumenberg Metapher nennt. Der § 59 deutet nämlich ein "Geschäft" an, das in der Philosophie noch wenig betrieben worden ist. Es ist das Geschäft der Metaphorologie.

- Die Aufgabe einer solchen Metaphorologie wäre es, an die "Substruktur des Denkens" heranzukommen, an die "Nährlösung der systematischen Kristallisationen" und sie will darlegen, mit welchem "ˋMut´ sich der Geist in seinen Bildern selbst voraus ist". Der "Mut zur Vermutung".

In der Literatur zu Blumenberg tauchen immer wieder die "Restbestände" und "Grundbestände" ("absolute Metaphern) auf und die "Substruktur des Denkens", dazu der "Mut zur Vermutung". Diese drei Aspekte sind die Gesichtspunkte mit der größten Wirkungsgeschichte. In einer Besprechung der Einleitung dürfen sie nicht fehlen.

Gelegentlich wird auch die Passage über Kant erwähnt (§ 59 der Kritik der Urteilskraft), weil ja Kant darin sozusagen das Programm (das "Geschäft") einer Metaphorologie bereits andeutet und schließlich hat ja dieser Hinweis von Kant den "ersten Anstoß" für Blumenberg gegeben, seine Metaphorologie zu entwickeln.

Nach meinem Eindruck ist Descartes bei all dem nur ein Aufhänger, den Blumenberg benutzt, um die Rede überhaupt auf die bildliche Redeweise und damit auf die Metapher zu bringen. Weil Descartes so schön das metaphernfreie Ideal der klaren und deutlichen Erkenntnis vertritt, bietet es sich an, von diesem "Endzustand" aus (im Gedankenexperiment) das Licht auf die Metapher zu werfen als das Gegenstück zum "klar und deutlich". - Descartes ist aber keineswegs Blumenbergs wichtigster Gewährsmann, der die Notwendigkeit einer Metaphorologie bezeugen würde. Er dient hier nur als "Kontrastfolie".

Und der Bezug zu Kant, der das "Geschäft" der Metaphorologie schon implizit andachte, verleiht der ganzen Sache die kantische Weihe. Was bei Kant steht, genießt eine eigene Dignität.

Descartes und Kant, Vico und Bacon, Platon und die Patristik ... sie alle tauchen natürlich bei Blumenberg noch mal auf ... sie sind ja damit nicht "abgehandelt" ... Aber die oben genannten Punkte (Grundbestände / Substruktur des Denkens / Mut zur Vermutung / und vielleicht noch Kants in Auftrag gegebenes Geschäft) scheinen mir die entscheidenden Punkte zu sein.

(Etwas seltsam ist ja diese Formulierung "Der mit Kant vertraute Leser". Was ist mit dem mit Kant unvertrauten Leser?) ;)




Nauplios
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Mo 14. Okt 2019, 00:50

Die Welt der Bilder und Gebilde, Metaphern, Phantasie, Mut zur Vermutung, der Mensch als schöpferischer ... als künstlerischer ... als phantasievoller ...


"Wer eine Geschichte des Wahrheitsbegriffs in einem streng terminologischen, d.h. auf die Herausarbeitung der Definitionen gerichteten Sinn schreiben wollte, würde eine karge Ausbeute erzielen." (18) - Was ist Wahrheit? Wie läßt sie sich begrifflich definieren? Die Frage ist ein Dauerläufer, der - vorausgesetzt, er kommt überhaupt ans Ziel - eine "karge Ausbeute" mit sich führt. Anders die Metaphorik der Wahrheit.




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Jörn Budesheim
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Mi 16. Okt 2019, 14:21

Kann sein, dass ich es nicht schaffe "unter/in" der Woche was beizutragen. Aber am Freitag dürfte ich wieder an Board sein :-)




Nauplios
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In dem "Aspekte"-Thread zu Blumenberg finden sich noch ein paar Hinweise zur Erhellung des Textes. Ob sie ihre Funktion zufriedenstellend erfüllen, sei dahingestellt. ;) (Übersetzungen lateinischer Zitate sind weitgehend im Blumenberg-Blog zu finden.)




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Jörn Budesheim
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Sa 19. Okt 2019, 07:53

Ich hatte mir für heute morgen vorgenommen, endlich den Teil über die Wahrheit zu lesen. Nach drei Seiten gebe ich hiermit offiziell auf. Es tut mir leid. Das zu lesen, ist für mich die reinste Quälerei und ich habe nicht den geringsten Gewinn daran.

Zudem behauptet der Autor ständig Dinge, die er weder plausibel macht, irgendwie begründet oder sonstwie erläutert oder belegt. Z.b. sagt er, dass eine Erforschung der Geschichte des Wahrheitsbegriffes nur karge Ausbeutung versprechen würde. Das ist jedoch schlicht und ergreifend falsch. Andere Quellen zeigen das Gegenteil und die folgende Liste ist sicherlich nicht vollständig.

Wichtig: Die Erläuterungen beanspruchen natürlich keine letzte Präzision. Ziel ist, den jeweiligen Begriff knapp anzudeuten und greifbar zu machen.
  • Abbildtheorie der Wahrheit: Wahr ist ein Bild/Modell, wenn es mit der Wirklichkeit übereinstimmt
  • Aletheia-Theorie der Wahrheit: Wahr ist das Sein insofern es sich lichtet und entbirgt
  • Ästhetische-Theorie der Wahrheit: Wahr ist das Schöne und Stimmige
  • Autoritäts-Theorie der Wahrheit: Wahr ist, was eine Autorität sagt bzw. festsetzt (auctoritas, non veritas facit legem, Hobbes)
  • Charisma-Theorie der Wahrheit: Wahr ist, was charismatische Personen verkünden
  • Dezisions-Theorie der Wahrheit: Wahr ist (als wahr gilt) wofür wir uns entscheiden, bzw. einer, der das Sagen hat
  • Disquotationstheorie -Theorie der Wahrheit: "Wahr ist" ist eine Form der "Disquotation": "Schnee ist weiß" ist wahr genau dann, wenn Schnee weiß ist
  • Evidenz-Theorie der Wahrheit: Wahr ist, was evident und offensichtlich ist
  • Falsifikations-Theorie der Wahrheit: Wahr ist (als wahr gilt) eine plausible Ansicht bis sie widerlegt wurde
  • Fundamentalitäts-Theorie der Wahrheit: "Wahr" ist undefinierbar, Der Begriff "Wahrheit" ist fundamental und lässt sich nicht auf andere Begriffe zurückführen
  • Identitäts-Theorie der Wahrheit: Wahr ist eine Aussage, die mit einer Tatsache identisch ist
  • Inkarnations-Theorie der Wahrheit: Wahr ist, was die Person sagt, in der das Wort Fleisch wurde
  • Intensitäts-Theorie der Wahrheit: Wahr(haftig) ist das Leben, das sich selbst spürt - ich glühe, also bin ich
  • Kalokagathie-Theorie der Wahrheit: Wahr ist was zugleich schön und gut und wahr ist
  • Kohärenz-Theorie der Wahrheit: Wahr ist (als wahr gilt), was in sich stimmig ist
  • Komplexitätsreduktions-Theorie der Wahrheit: Wahr ist, was die Überkomplexität der Welt reduziert und somit Überblick und Orientierung verspricht
  • Konsens-Theorie der Wahrheit: Wahr ist (als wahr gilt), worauf wir uns nach gründlicher Abwägung einigen
  • Konstruktions-Theorie der Wahrheit: Wahr ist eine viable Wirklichkeits-Konstruktion
  • Korrespondenz-Theorie der Wahrheit: Wahr ist eine Ansicht und/oder eine Satz, dem eine Tatsache entspricht
  • Logische Theorie der Wahrheits: Wahr ist, was aus wahren Aussagen widerspruchsfrei folgt bzw. zu folgern ist
  • Metaphorologische Theorie der Wahrheit: Wahr ist, was sich in einer absoluten Metapher zeigt
  • Moralische Theorie der Wahrheit: Wahr ist das Gute
  • Offenbarungs-Theorie der Wahrheit: Wahr ist das Wort Gottes
  • Ontische Theorie der Wahrheit: Wahr ist, was der Fall ist (Wahrheit ist "da draußen")
  • Pragmatische Theorie der Wahrheit: Wahr ist, was nützlich ist, was uns weiter bringt
  • Redundanz-Theorie der Wahrheit: "Wahr ist" ist redundant und lässt sich stets ohne Verlust eliminieren
  • Widerspiegelungstheorie der Wahrheit: Wahr ist ein Bewusstseinszustand, wenn eine Übereinstimmung mit dem bewussten Objekt vorliegt
Quellen: Jochen Hörisch (Theorie-Apotheke), www.gavagai.de, Wikipedia, eigene Recherchen ...

Und die Aussicht darauf, dass es nur Ärger gibt, wenn man die Bedeutung dieser Liste für Blumenbergs Theorie diskutieren möchte, macht mich auch nicht gerade geneigt, weiterzumachen.

z.b. ist der Gedanke, dass Wahrheit ein Grundbegriff ist, der sich überhaupt nicht definieren lässt, ganz offensichtlich für Blumenbergs Projekt von größtem Belang. Er müsste ohne jede Frage an der Stelle, wo behauptet wird, die entsprechenden Wahrheits-Metaphern ließen sich nicht zurückführen diskutiert werden.




Nauplios
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Sa 19. Okt 2019, 08:49

Ich habe mich eh schon gefragt, warum sich das Forum anläßlich eines Threads - denn letztlich ging es nur darum, Blumenbergs Philosophie unter anderem zu besprechen - seit zwei Wochen nahezu ausschließlich mit seinen Gedanken beschäftigt.

Die Philosophie bietet doch in ihrer Themenvielfalt ein breites Spektrum. Es ist nicht nötig, daß wir alles andere stehen und liegen lassen. - ;)




Nauplios
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So 20. Okt 2019, 15:01

Auf eine Zäsur hatten wir uns verständigt nach Ende der Einleitung und des ersten Kapitels aus den Paradigmen. Ob dieses Ende inzwischen erreicht ist, das weiß ich nicht so recht. :)

Jedenfalls bin ich nun aus dem holländischen Norden wieder zurück und hab´ dem Meer und den einsamen Dünenlandschaften vorerst Adieu gesagt. - Ich denke, ich werde noch den einen oder anderen Nachtrag zu den Paradigmen einreichen, nicht mehr im vollen Umfang der Kapitel, aber als Ergänzung zum bisher Besprochenen. -

Derweil können wir die Zäsur nutzen, um über das weitere Vorgehen zu beraten, sofern weiteres Vorgehen noch zu unseren Optionen gehört. ;)




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Mi 23. Okt 2019, 11:40

Alethos hat geschrieben :
So 13. Okt 2019, 15:30
So viel Intelligenz in diesem
kleinen Forum, und so viel Dummheit zugleich!

Ich brauche mal Pause. Kreativpause.
Pause von der Intelligenz oder Pause von der Dummheit? :)

Die List der kreativen Pause liegt darin, daß mit jeder Verzögerung ihres Endes die Erwartung an die Kreativität des Pausierenden steigt. ;)




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Friederike
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Do 24. Okt 2019, 09:33

Wenn ich bitte nur kurz anmerken dürfte, daß ich mich über den Fortgang zu Blumenbergs Philosophie sehr freue. Auch wenn es nahezu, aber nicht vollständig immerhin, ein "Alleingang" ist.




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Alethos
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Do 24. Okt 2019, 10:30

Nauplios hat geschrieben :
Mi 23. Okt 2019, 11:40
Alethos hat geschrieben :
So 13. Okt 2019, 15:30
So viel Intelligenz in diesem
kleinen Forum, und so viel Dummheit zugleich!

Ich brauche mal Pause. Kreativpause.
Pause von der Intelligenz oder Pause von der Dummheit? :)

Die List der kreativen Pause liegt darin, daß mit jeder Verzögerung ihres Endes die Erwartung an die Kreativität des Pausierenden steigt. ;)
Das Gute an den Kreativpausen ist, dass es den Kreativen überhaupt nicht kümmert, was die Erwartungen sind. Es ist ja auch Erholung von allen Erwartungen :)

Und ich werde wieder schreiben, sicherlich mit Freude, sobald meine vielen Meetings in ganz Europa durch sind. Spätestens in den Weihnachtsferien, sicherlich früher, werde ich mich regelmässig melden.



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Nauplios
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Do 24. Okt 2019, 15:18

Dann hoffe ich, daß es beim "Alleingang" nicht bleibt, Friederike und Alethos. :)

In diesem Sinne: auf bald. ;)





Nauplios
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Sa 26. Okt 2019, 04:06

Daß der Mut zur Vermutung auch mit einer Grenzverletzung hin zum Zumutbaren verbunden sein kann, ist eine alltägliche Erfahrung im Umgang mit dem, was im 20. Jahrhundert als Neue Musik Eingang in die Musikgeschichte gefunden hat. Hat man in den öffentlich-rechtlichen Studios allzu oft die gravitätischen Klänge der Matthäuspassion für würdig befunden - und das aus naheliegenden Gründen - , der Philosophie Hans Blumenbergs barocken Nachdruck zu verleihen, so greift das Katholische Bildungswerk Bonn als Veranstalter der Reihe "Wortklangraum. Musik und Dichtung" zu einem Stück des italienischen Komponisten Bruno Maderna aus dem Jahre 1958 - und das ohne naheliegende Gründe - mit dem Titel "Musica su due dimensioni" für Flöte und stereophonisches Tonband (registratione stereofonica), um daran einen Text Blumenbergs anzuschließen, der unter dem Titel "Sichtbarkeit" den Begriffen in Geschichten (S. 181) entnommen ist. So sind es eigentlich tre dimensioni, die zur Aufführung kommen: Flöte, Tonband (in digitalisierter Form), Blumenberg. Einzig die Gleichzeitigkeit aller drei Dimensionen bleibt dem Hörer erspart. Da die Komposition Madernas aus einer Zeit stammt, in der die Philosophie Blumenbergs noch ganz am Anfang stand, ist davon auszugehen, daß der Komponist mit "Musica su due dimensioni" weder Form noch Inhalt derselben darzustellen beabsichtigte. Ähnlichkeiten sind also rein zufällig. :)

Mit "Gotteslob Nr. 448" zu reden: "Herr, gib uns Mut zum Hören":





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