Corona

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Jörn Budesheim
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Mo 28. Sep 2020, 16:35

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 28. Sep 2020, 14:18
Ich bin kein Virologe, Mediziner, Statistiker oder was auch immer ich sein müsste. Und ich maße mir nicht an, es besser zu wissen als Drosten und Co.
Natürlich ist das auch eine zweischneidige Sache. Denn der mündige Bürger sollte sich schließlich eine Meinung bilden und nicht bloß eine haben. Wir können natürlich nicht alles den Experten überlassen - das stimmt schon ... aber dazu gehört auch ein Gefühl dafür, wo die eigenen Grenzen sind.




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Stefanie
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Mo 28. Sep 2020, 19:19

Gütersloh war ein begrenzter Ausbruch, bei dem mit mehr Glück als Verstand, sich die Infektionen nicht ausgebreitet hatten. Die Angestellten wohnten auch in Wohngebieten und waren in Supermärkten.

Über diesen Virus lernen alle nahezu jeden Tag was Neues. Im Gegensatz zur Grippe oder Tuberkulose.
Derzeit infizieren sich hauptsächliche junge Menschen. Angeblich nicht so gefährdet für schlimme Verläufe. Angeblich. Es sterben auch unter 35 jährige, zum Teil wegen Risikofaktoren wie Übergewicht. Es sterben aber auch junge, fitte Menschen. Viele Menschen, die milde Verläufe hatten, haben ungewöhnlich lange Nachwirkungen, Schlappheit, Schwäche, Verlust geruchs- und Geschmackssin usw. Wir haben eine jungen Mann im Verwandtenkreis, unter 30 Jahre, kein Risiko, der schleppt sich immer noch mit den Nachwirkungen durch das Leben. Es hat Sportler getroffen, den einen mehr, den anderen weniger.
Warum es einen schlimmer trifft, als einen anderen weiß man noch nicht. Ein Raucher kommt putzmunter aus der Infektion heraus, ein gesund lebender Vegetarier stirbt daran.
Die Infektion kann sich wieder in die Gruppe der älteren Menschen einschleichen.
In Bielefeld befinden sich gerade über 1000 Menschen in Quarantäne. Grund eine Feier in privaten Räumen.
Frankreich und Spanien sind uns zeitlich immer etwas voraus gewesen. Dort werden die Krankenhäuser wieder voll. Wollen wir das? Madrid leidet wieder.

Will man bei einer solchen Lage ein Lotteriespiel mit Menschenleben veranstalten?



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Goethe

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NaWennDuMeinst
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Mo 28. Sep 2020, 19:38

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 28. Sep 2020, 16:35
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 28. Sep 2020, 14:18
Ich bin kein Virologe, Mediziner, Statistiker oder was auch immer ich sein müsste. Und ich maße mir nicht an, es besser zu wissen als Drosten und Co.
Natürlich ist das auch eine zweischneidige Sache. Denn der mündige Bürger sollte sich schließlich eine Meinung bilden und nicht bloß eine haben. Wir können natürlich nicht alles den Experten überlassen - das stimmt schon ...
Klar stimmt das. Allein schon deswegen weil Experte sein bedeutet Expert(in) in seinem/ihrem Gebiet zu sein. Deshalb ist es nötig, dass viele Experten, auf verschiedenen Expertengebieten zusammenarbeiten (was ja auch passiert, wenn ich das richtig mitbekomme), aber auch, dass man auf das Feedback des "gemeinen Volkes" reagiert. Denn die (wir) sind ja dann diejenigen, die die Theorie in die Praxis umsetzen müssen. Wir erleben das dann also "hautnah", sind - wenn man so will - die Experten für die Praxis. Und diese Rückkopplung aus der Praxis ist natürlich ein entscheidender Faktor ohne den bei solchen Problemstellungen die Theorie ja gar nicht auskommt.
aber dazu gehört auch ein Gefühl dafür, wo die eigenen Grenzen sind.
Ja, das wird leider oft vergessen. Das gilt wohl aber auch für die Laien, die den Experten vertrauen. Denn wenn man sich selbst eingesteht, dass man ja gar nicht beurteilen kann, ob die Experten richtig liegen, kann das Vertrauen auch schnell zu blindem Vertrauen werden. Das ist ein Drahtseilakt der alles andere als einfach ist.
Den Experten genau auf die Finger zu schauen ist schon wichtig, auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass auch Experten Menschen sind die irren können.
Vielleicht hat das auch was damit zu tun, was man selbst für ein Mensch ist. Ist man mehr der misstrauische Typ? Hat man vielleicht auch eine eigene Lebensgeschichte in der man von "Experten" falsch beraten oder noch schlimmer belogen und betrogen wurde? Lässt man sich eher von Zahlen leiten, von einem Bauchgefühl, oder ist man einer der Menschen für die eine ausgewogene Mixtur wichtig ist?
Ich frage mich oft wie es eigentlich dazu kommt, dass wir Menschen so unterschiedliche Meinungen entwickeln. Und ich breche das dann immer ab, weil ich mit der Komplexität und Vielfalt der Ursachen und Gründe überfordert bin.

Was mich aber immer wieder zutiefst verwundert sind Menschen, die sich selbst hauptberufliche Skeptiker nennen, und dann aber irgendwelchen "alternativen Quellen" blind vertrauen.
Einfach weil die nicht mainstream sind, so als sei der Mainstream allein schon deshalb verdächtig, weil er eben Mainstream ist. Auch eine große Masse kann sich irren (und irrte sich oft), aber sie kann auch richtig liegen.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
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herbert clemens
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Di 29. Sep 2020, 16:40

Diesmal nur kurze Zwischenbemerkungen.
Danke Friederike.
Inzwischen verhalte ich mich unvorsichtig gegenüber meinen Enkeln,
weiterhin vorsichtig im öffentlichen Raum und natürlich gegenüber meinen “Alten”
Auch mit nawenndumeinst stimme ich hundertprozentig überein.
Ich berufe mich nicht auf alternative Quellen, sondern beziehe mich auf die offiziellen Daten zu Gütersloh.
Fast 2000 positiv getestete sind keine Kleinigkeit.
Davon muss man infiziert, krank, schwer krank unterscheiden.
Ist Gütersloh ein Einzelfall, was die tatsächliche Gesundheitsgefährdung angeht?
Warum kommen keine Daten von Euch?
 
Es sind sehr traurige Fälle,von denen Du, Stefanie, berichtest.
Sind Schulschließungen eine Maßnahme, die dies verhindern?
Ist die Vielzahl der Toten in der “Dritten Welt” dir gleichgültig?
Ist es nicht schlimm, dass alte Menschen einsam ohne Kontakte sterben müssen?
 
Sind die Argumentationen von Plassmann oder Streeck oder Matthes  völlig abwegig?
Warum geht ihr nicht mit Argumenten darauf ein und unterstellt mir eine Weltanschauung?

Ich will Euch nichts Böses.
Ich fühle mich im Rechtfertigungsmodus unwohl.
Lieber würde ich ein auf Zukunft zielendes Gespräch führen.




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Jörn Budesheim
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Di 29. Sep 2020, 17:59

herbert clemens hat geschrieben :
Di 29. Sep 2020, 16:40
Warum geht ihr nicht mit Argumenten darauf ...?
Das habe ich ja mehrfach ausführlich erläutert. Bist du darauf eingegangen?
herbert clemens hat geschrieben :
Di 29. Sep 2020, 16:40
Der beste Schutz vor dem Virus ist nicht Kontaktvermeidung, sondern die eigenen Immunkräfte zu stärken. (Stichwort Salutogenese).
Darauf bezog sich meine Bemerkung mit dem weltanschaulichen Hintergrund. Denn diesem Punkt behauptest du einfach, der ist durch nichts gedeckt als deine Weltanschauung. Ich bezweifle nicht mal das Grundprinzip, aber die Art und Weise, wie du das postulierst, finde ich schon ziemlich ... gewagt.




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Jörn Budesheim
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Di 29. Sep 2020, 18:39

Was ich auf keinen Fall mitmachen werde und das habe ich auch begründet, ist so eine Art Link Quartett.

Man präsentiert einen Link, legt die Topwerte vor und dann muss der andere mit einem besseren Link mit noch besseren Werten kontern. "Besser" heißt dann in diesem Fall, besser übereinstimmend mit den bereits zuvor gefassten Meinungen. Dann mischt man das noch mit ein paar Schlussfolgerungen gemäß dem gesunden Menschenverstand, von denen niemand weiß, ob sie die Sachlage überhaupt treffen, weil die Logik des Phänomens viel zu komplex ist. 👍




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NaWennDuMeinst
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Di 29. Sep 2020, 19:54

Also was mich betrifft, so vertraue ich der Regierung in der Sache. Und das liegt daran, dass mir die Begründungen für die Maßnahmen plausibel erscheinen (und sich mit dem decken was ich - in bescheidenem Maße - über Infektionsgeschehen gelernt habe) und ich weiterhin auch nicht erkennen kann, was es der Regierung bringen sollte Verluste in Milliardenhöhe in Kauf zu nehmen, wenn man nicht überzeugt davon wäre, dass dieses Opfer nötig ist um die Bevölkerung zu schützen.
Ich wüsste nicht wo hier der "Betrug" oder die "Verschwörung" liegen sollte.

Man kann natürlich auch die Nachteile der Maßnahmen mal in den Vordergrund rücken. Und dann kann man auch mal darüber sprechen, was nun schwerer wiegt, die Vorteile oder die Nachteile.
Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man sich hier Zustände wie in den USA (oder auch in Indien, wo man gerade voll dabei ist die USA in der Negativbilanz zu überholen)) wünscht. Ich glaube dass manche alte Menschen für einen gewissen Zeitraum Einsamkeit ertragen müssen (was bestimmt nicht schön ist) ist ein geringerer Preis als Lastwagenladungen voller Leichen. Die Einsamkeit vergeht wieder... aber tot ist tot.



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Stefanie
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Di 29. Sep 2020, 20:13

Beim Tippen habe ich gerade gemerkt, ich will nicht antworten, und Quellen gibt es von mir auch nicht.



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NaWennDuMeinst
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Mi 30. Sep 2020, 01:12

herbert clemens hat geschrieben :
Di 29. Sep 2020, 16:40
Ist die Vielzahl der Toten in der “Dritten Welt” dir gleichgültig?
Sicher nicht. Aber ich sehe auch keine Alternative. Nehmen wir an, wir stellen alle Maßnahmen ein und lassen zu, dass sich das Virus ungehindert ausbreitet, damit die Waren wieder fließen können. Kannst Du denn sagen was passiert, wenn das Virus im großen Stil und ungehindert in die dritte Welt eingeschleppt wird? Bisher ist Afrika noch relativ glimpflich davongekommen.
Aber wenn sich das Virus dort auch ausbreitet (weil es z.B. aus Europa eingeschleppt wird) und dort vielleicht auch Millionen Todesopfer fordert, was wäre dann gewonnen?
Und wenn wir davon reden, dass wir eine Verbreitung des Virus verhindern, bzw verlangsamen wollen, dann geht es dabei ja nicht nur um Europa, oder um Afrika. Es geht um die ganze Welt, um alle Menschen.
Ist es nicht schlimm, dass alte Menschen einsam ohne Kontakte sterben müssen?
Sicher. Das ist schlimm.
Aber wäre es nicht auch schlimm, wenn Infizierte das Krankenhaus betreten, und dann in Folge dutzende Patienten an Corona versterben?
Was sagt man dann ihren Angehörigen?
Was würdest Du ihnen sagen, wenn Du derjenige wärst, der den Zutritt der Infizierten erlaubt hätte?

Du machst das schon sehr clever. Du stellst Menschenleben gegen Menschenleben, weil Du genau weißt, dass es darauf keine leichte Antwort gibt.
Dennoch, ich glaube auch hier muss man notgedrungen nach dem Motto des "kleineren Übels" verfahren.
Lieber stirbt ein Mensch, ohne das man sich verabschieden konnte, als dass dutzende sterben, die eigentlich gar nicht hätten sterben müssen, wenn auf die Schutzregeln geachtet worden wäre.
 
Sind die Argumentationen von Plassmann oder Streeck oder Matthes  völlig abwegig?
Warum geht ihr nicht mit Argumenten darauf ein und unterstellt mir eine Weltanschauung?
Siehe oben.
Was sagen denn Plassmann oder Streeck oder Matthes?



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herbert clemens
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Fr 2. Okt 2020, 11:14

Ich kann nicht nachvollziehen, dass ich meine „Weltanschauung“ über Experten stelle.

Statt Spekulationen über nie vorhandenes exponentielles Wachstum anzustellen, ist die naturwissenschaftliche (medizinische, biologische) Realität der Auseinandersetzung des Menschen mit dem Virus mein Hintergrund.

(Das ist ja auch die Basis für die Spekulationen über den Nutzen von Impfungen zur Immunisierung.)

Ich versuche, wie du, Jörn, als „Bürger“ die Fakten und Argumente zu verstehen und sie „Weisheit liebend“ zu besprechen. Es geht nicht um wissenschaftliches Expertenwissen, sondern um für die Öffentlichkeit aufbereitete Argumentationen.

Es geht mir nicht um Absicherung meiner Position. Ich versuche den offensichtlichen Schulterschluss von manchen Medizinern, Journalisten, Politikern und uns Bürgern zu verstehen.

Es geht allen um das Gemeinwohl und Solidarität, deshalb halten wir alle zusammen.

Dies halte ich durchaus auch für eine Realität, über die ich mich freue.

Offensichtlich ist die Zeit dafür reif, diesen Gedanken zentral werden zu lassen.

(Merkel bin ich bereit, dies ziemlich ausschließlich zu unterstellen.)

Gleichzeitig sehe ich eine große Angst, die sich gegenseitig hochschaukelt, in dem fast ausschließlich Angst machende Daten und Bilder ausgewählt werden.

Noch einmal: ich unterstelle nicht bewusste Manipulation. Ich frage mich, ob die “Zeit” (?) besonders unter uns gebildeten die Angst vor der Sterblichkeit in den Vordergrund gerückt hat und wir die Gefahren von Covid 19 systematisch überbewerten?

Vielleicht auch die berechtigte Scham, dass wir durch unsere Reisen zur Verbreitung des Virus beitragen? (was ja als Flugscham ja durchaus auch gute Klimafolgen hat)

Es geht mir nicht um ein LinkQuartett. Aber:

Wenn ihr andere Daten zu Gütersloh und Deutschland habt, was Infektionsgeschehen, Ausbrüche von Krankheiten, Sterblichkeit,,... habt, dann weiß ich keine anderen Lösung als einen entsprechenden Link zur Verfügung zu stellen.

Ich gehe also erst mal davon aus, dass meine Daten zu Gütersloh, Deutschland stimmen.

@ Nawenndumeinst: Danke für die weitgehend sachliche Argumentation.

Ergänzend habe ich Texte (als Links) zu Plassmann, Streeck, Matthes zur Verfügung gestellt. Sie sind ausführlicher als meine, aber so kurz, dass sie keine Zumutung darstellen.

Bei der Deutung des Infektionsgeschehens und der Angemessenheit von Maßnahmen kann man Argumente unterschiedlich gewichten.

Ich habe hier im Gespräch schon erwähnt, dass ich im jetzigen Kontext der Maßnahmen im Unterschied zu meinen vorigen Einwänden in bestimmten Situationen dafür plädiere, Masken zu benutzen. (Sinnvoller als allgemeine Maskenpflicht, so meine ich, wären wirksame Masken für Risikomenschen in Risikosituationen.)

Auch meine Argumentationen zu den gefährdeten Menschen im „globalisierten Süden“ relativiere ich, Durch die jetzigen Handelsbeschränkungen werden die sowieso vorhandenen schädlichen Ausbeutungsbedingungen nur wenig verschärft.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... ageIndex_3

Gates: „werden wir unsere Gesundheitssysteme stärken müssen. Damit meine ich die Menschen und Infrastrukturen, die dafür sorgen, dass ein jeder überall geimpft wird.“

Aufgrund seiner Lebenserfahrungen hat Bill Gates halt ein ein eingeschränktes mechanistisches Menschen- und Weltbild. Seine Milliarden wären segensreicher einzusetzen, wenn sie die vielen graviererden Krankheiten durch die Schaffung von gesunden Lebensbedingungen bekämpfte.(So war mein TBC-Beispiel zu verstehen.)

Wieder mal ein Link,der gerade aufgeploppt ist.

Dabei fällt mir ein, Friederike: Wie begründest du die Zensur eines Links, der nicht rechtsextrem ist, keine Hassrede enthält, nicht zur Gewalt aufruft?




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Friederike
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Fr 2. Okt 2020, 14:11

@Herbert, kurze Nachfrage: Du hattest "F + P" zweimal verlinkt. Das zweite Mal stand der link unter dem von Dir hierher kopierten Antwortschreiben von M. Ludwig. Die Entfernung dieses links hatte ich befürwortet. Beziehst auch Du Dich darauf?

Da ich nicht bis später oder morgen warten möchte, antworte ich Dir jetzt: Meiner Bewertung nach hat der Aufsatz das gesamte rechte Feld bis an die Grenze der Leugnung des Holocausts voll ausgereizt. Aus meiner Sicht ist es sogar fraglich, ob der Aufsatz vom Meinungs-, Presse- und Zensurfreiheitsrecht noch gedeckt ist. Dies ist meine Begründung.

NS: Später ist mir aufgefallen, daß Du aus dem "Rechtfertigungsmodus" raus bist. :lol: Und wieso und warum fragst Du nur mich wegen der Begründung für die mod. Intervention? Und drittens, last point, es genügt doch der eine Satz des Antwortschreibens von Ludwig, nämlich "wogegen er was hat", um den Standort, von dem aus er spricht, zu erkennen. Diesen Satz zitiere ich nicht, damit er nicht ein zweites Mal hier schwarz auf weiß steht.




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Jörn Budesheim
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So 4. Okt 2020, 08:35

Herbert Clement lässt sich entschuldigen, er ist eine Zeitlang ohne Internet-Zugang.




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So 4. Okt 2020, 10:26

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 4. Okt 2020, 08:35
Herbert Clement lässt sich entschuldigen, er ist eine Zeitlang ohne Internet-Zugang.
Danke für die Übermittlung der Botschaft ... und Grüße zurück!




herbert clemens
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Fr 9. Okt 2020, 11:46

Ich bin im Prinzip wieder da.
Ich hatte dich, Friederike angesprochen, weil du von Gegenwind geredet hattest, den ud jetzt auch gegeben hast.
Ob zurecht oder nicht, ist mir zu umständlich zu überprüfen.
Ich halte es auchnicht für bedeusam, was die hier besprochene Corona-Problematik angeht.
Die anderen Aussagen von mir werden anscheinend adkzeptiert?




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Jörn Budesheim
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Fr 9. Okt 2020, 13:15

Ich hatte gestern Abend mit zwei Kolleginnen eigentlich eine Ausstellungseröffnung in Frankfurt, aufgrund der hochschnellenden Zahlen habe ich jedoch auf die Fahrt dorthin verzichtet :(

https://www.eulengasse.de/event/alle-fa ... n-schwarz/




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Jörn Budesheim
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Fr 9. Okt 2020, 15:04

"Bayern weitet Risikogebiete aus - auch Frankfurt betroffen
Menschen, die sich in Berlin oder Frankfurt aufgehalten haben, dürfen im Freistaat nicht mehr in Hotels beherbergt werden - sonst drohen 5000 Euro Strafe..." (Spiegel)




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Fr 9. Okt 2020, 15:29

herbert clemens hat geschrieben :
Fr 9. Okt 2020, 11:46
Die anderen Aussagen von mir werden anscheinend adkzeptiert?
Darf ich Dir meine Meinung dazu sagen?
Ich kann das akzeptieren, wenn mir Jemand sagt, dass er die Maßnahmen für übertrieben hält (auch wenn ich da wohl anderer Meinung bin, ich denke wir haben bisher gut reagiert).
Ich kann das auch akzeptieren wenn Jemand sagt, dass er an jenen Stellen mehr und an anderen Stellen weniger Maßnahmen verordnen würde.
Machen wir uns nichts vor, das Ganze ist ein ziemlicher Eiertanz. Und wie, wo, was richtig war, werden wir wohl auch erst so richtig wissen wenn das Ganze vorbei ist und wir das alles in Ruhe rekapitulieren können. Und dort werden wir sicher auch zu dem Ergebnis kommen, dass es an mancher Stelle besser gewesen wäre anders zu handeln.
Hinterher sind wir schlauer, und nein, jetzt ist nicht hinterher. Wir sind immer noch mittendrin. Hinterher ist dann, wenn wir einen Impfstoff haben und wir den Leuten sagen können, dass es nun, wenn sie sich impfen lassen, für sie ungefährlich ist.
Es gab in der Geschichte der Menschen schon oft den Fall, dass Krankheiten sich ausgebreitet haben und man Maßnahmen zur Eindämmung und zum Schutz der Bevölkerung treffen musste. Insofern ist das was wir jetzt erleben nicht vollständig neu für uns. Eine gewisse Erfahrung haben wir als Menschheit mit solchen Situationen schon.
Aber jeder Erreger ist anders. Und auch die Umstände sind anders. In einer globalisierten Welt hat ein Erreger ganz andere Möglichkeiten sich zu verbreiten. Und das führt eben zu Unsicherheiten in Bezug darauf wie man am Besten vorgeht. Ich finde das kann man Niemanden vorwerfen. Wir können ja nur nach bestem Wissen und Gewissen handeln.
Und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass über die ganzen aufkommenden Fragen so viele unterschiedliche Meinungen existieren.
Ich denke das ist normal und auch kein Grund zur Beunruhigung.

Für mich wird es aber da kritisch, wo selbsternannte "Experten" gemeingefährliche Dinge verbreiten. Wenn ein US-Präsident zum Beispiel vorschlägt Desinfektionsmittel zu injizieren oder zu trinken, oder wenn ein Herr Hildmann die Leute vor dem Reichstag dazu anstachelt die Masken herunter zu reißen und sich "von denen da oben" nichts sagen zu lassen, dann ist das ja kein Spaß mehr, sondern das kostet im schlimmsten Falle viele Menschenleben.
Ich denke an der Stelle haben wir überall die Verantwortung (als Bürger) dafür zu sorgen, dass dieser Unsinn nicht Schule macht.
Indem wir widersprechen, aber auch indem wir keine Plattformen liefern auf denen der Unfug verbreitet werden kann.
Sowas sollte man halt einfach nicht weitertragen, weil man dann eine Mitschuld trägt..

Und was die ganzen Rechtsextremen und Reichbürger und wie sie sich alle schimpfen angeht, so denke ich kann jeder Mensch mit auch nur geringer Auffassungsgabe erkennen, dass es denen bei ihrem Protesten nicht um die Corona-Maßnahmen geht, sondern die benutzen die aktuellen Einschränkungen als Aufhänger um ihre dummen Theorien vom Staat der uns alle als Sklaven hält zu verbreiten. Ich bin kein Sklave. Ich folge den Anweisungen und Einschränkungen, weil ich von ihrer Notwendigkeit überzeugt bin. Aus keinem anderen Grund. Und ich fühle mich - wenn überhaupt - höchsten von dem Virus unterdrückt, aber nicht von meinen Mitmenschen oder von "dem Staat".
Das Virus ist hier das Problem. Und deshalb werden wir das Virus bekämpfen. Und wir werden es, wenn nicht vollständig besiegen, dann doch so weit niederkämpfen, dass wir wieder ein normales Leben führen können. Verlass' Dich drauf!



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Burkart
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Sa 10. Okt 2020, 09:38

Ja, die ganze Covid-19-Situation ist schon was Besonderes.
Z.B. werden uns Regeln aufgezwungen und quasi verpflichtet uns ihnen unterzuordnen, auch wenn sie z.B. im Einzelfall keinen (großen) Sinn machen.
Wenn man z.B. alleine in einem Bus oder einer Bahn sitzt, macht eine Maske keinen wirklichen Sinn; man (ein Bekannter) wurde aber deshalb angemeckert.
Auch werden die Regeln alle über einen Kamm geschoren. Dabei dürfte das Abstand halten der mit Abstand wichtigste Punkt sein z.B. gegenüber dem Aspekt, ob nun eine Nase etwas mehr oder weniger unter der Maske hervorschaut.

Natürlich sind Regelungen, die zu unterschiedlich hinsichtlich verschiedener Landkreise u.ä. sind, schwierig anzuwenden und zu behalten, zumal sie sich oft ändern. Andererseits ist aber zu verstehen, dass in Gebieten, wo praktisch kein Corona ist, weil sie Leute gut verhalten haben, die Regeln eben nicht so scharf sein müssen.

Auch sind einige Aussagen einfach widersprüchlich. So soll z.B. die Corona-App erst "anschlagen", wenn man einige Minuten in der Umgebung eines anderen ist. Aber wenn man ein paar Sekunden z.B. in einem Fahrstuhl mit jemandem ist, soll das schon ein Problem sein, weshalb Fahrstühle etwas leerer sein sollen? (Klar, das eine ist drinnen, aber ein paar Sekunden...!?)

Ich finde, es sollte (noch) viel mehr darauf hingewiesen werden, wo die Corona-Hotspots herkommen wie die Fleischfabriken oder die großen Familienfeiern, damit man klarer herausstellt, was wirklich die Hauptprobleme sind.
Insgesamt sind wir hier in Deutschland ja zum Glück noch recht vernünftig... wenn jetzt nicht zu viele jüngere Menschen noch zu viele Risiken eingehen würden...



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

herbert clemens
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Sa 10. Okt 2020, 10:31

@Nawenndumeinst:
du gehst in einem Beitrag in keinster Weise af meinen letzten Beitrag ein.
Ich stimme in fast allen von dir jetzt angesprocheenen Fragen überein.
Und kann auch Sorgen nachvollziehen, ...
Zum Beispiel gehst du nicht darauf ein: "Ergänzend habe ich Texte (als Links) zu Plassmann, Streeck, Matthes zur Verfügung gestellt. Sie sind ausführlicher als meine, aber so kurz, dass sie keine Zumutung darstellen."
Soweit in Kürze.




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Jörn Budesheim
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Sa 10. Okt 2020, 11:55

Fast alle relevanten Zahlen bezüglich des Virus steigen wieder, teilweise stark. Ich kann mich irren, aber ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass die Leute überall zu vorsichtig sind.




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