Jetzt mal abgesehen davon was Hartmann wirklich meint, haben wir doch hier das alte Problem das entsteht, wenn zwei als gleichwertig betrachtete Werte miteinander im Konflikt stehen.Nauplios hat geschrieben : ↑Do 7. Jan 2021, 11:06Was Hartmann wirklich denkt, ist ja in seinem Abschnitt aus der Ethik mit dem Titel "Tyrannei der Werte" nachzulesen:
https://www.gleichsatz.de/b-u-t/can/tyrannei.html
Darin finden sich sowohl die Formel von der "Tyrannei der Werte" als auch die von der "idealen Seinssphäre". Darüberhinaus ist die Rede vom "Rigorismus der einzelnen Werte", vom "antinomischen Charakter" aller "materialer Wertverschiedenheit" usw. - Der gesamte Abschnitt ist überschrieben mit "Die Tyrannei der Werte". Mit dieser Titelgebung nimmt Hartmann bereits seinerseits eine Akzentsetzung vor. Auf diese "Tyrannei der Werte" kommt es ihm an. Deshalb wählt er diese Überschrift. - Der "Eindruck, den ich erweckt habe", trifft damit den Nagel auf den Kopf.
Dem Realismus zufolge müsste doch an der Stelle der Konflikt dadurch aufzulösen sein, dass die eine angenommene Wertehierarchie ein "Irrtum" und die andere eine "Tatsache" ist.
Ist es eine "moralische Tatsache", dass ich das Flugzeug mit den Terroristen abschiessen darf, bevor es in das Hochhaus rast?
Auch hier wieder: Ich sehe einfach nicht, dass der Realismus auch nur eines unserer ethischen Probleme zu lösen imstande wäre. Er kämpft mit den selben Problemen.
Worin liegt also der "Fortschritt"?