Ja, aber die Frage, ob man Menschen helfen soll, ist doch eine ganz andere Frage als die hier gesellte Frage ob es unmoralisch ist sich selbst zu töten.Alethos hat geschrieben : ↑Do 4. Feb 2021, 09:41Wenn man der Ansicht ist, man müsse (solle) diesen Menschen ihren Schmerz nehmen, dann weil man denkt, dass es eine gute Tat ist.NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑Mi 3. Feb 2021, 16:25Man muss diesen Menschen stattdessen irgendwie ihren Schmerz nehmen, oder ihnen zeigen, dass es mehr gibt als nur den Schmerz.
Es geht mir ... nicht um die Frage ob das eine gute Tat ist.
Es muss logisch gesehen in dieser Situation um die Frage gehen, ob das eine gute Tat ist. Wir haben es doch in solchen Fällen mit einem moralischen Sachverhalt zu tun?
Letztere Frage würde ich gar nicht stellen wollen, weil das meiner Ansicht nach eh nichts bringt diese Leute auch noch mit moralischen Vorwürfen zu konfrontieren.
Einmal das. Und dann denke ich sollten wir auch an uns als Gesellschaft arbeiten. Viele Gründe, die Menschen sehen sich selbst zu töten sind gesellschaftlich bedingt.Wenn ich grob vereinfachend Stellung beziehen müsste zum Suizid, dann würde ich sagen, dass er liberalisiert werden sollte. Wir sollten Suizid-Zentren aufbauen, in denen Menschen in den frei gewählten Tod begleitet werden. Die Frage, die wir uns als Gesellschaft dann stellen sollten ist, inwiefern wir nicht auch angehalten sind, diesen Menschen eine Perspektive aufzuzeigen, die ihnen das Leben wieder lebenswert erscheinen lässt. In der Schweiz werden Patienten, die den begleiteten Selbstmord suchen, medizinisch und psychiatrisch betreut. Der akute Impuls des Sterbenwollens wird mit den Patienten reflektiert und es wird geprüft, ob sie wirklich alle Optionen geprüft haben. Fühlen er oder sie sich gedrängt, weil sie ihren Angehörigen nicht zur Last fallen wollen? Gibt es Therapien für ihr Leiden, z.B. auch Schmerztherapien oder Therapien gegen die Depression? Der Grundtenor dieser Fragen ist immer: Wie können wir verhindern, dass sich Leute das Leben nehmen, die es vielleicht gar nicht wollten, wenn sie einen Ausweg aus dieser verzweifelten Lage kennen würden.
Das heisst nicht, dass es immer einen Weg hinaus gibt, aber ich denke, hier sind wir als Gesellschaft gefordert, dass wir diese Auswegmöglichkeiten aufzeigen.
Wenn Menschen sich umbringen wollen, weil sie sich als "schwule Sau" oder "Tucke" in der Gesellschaft nicht akzeptiert sehen, dann läuft was in der Gesellschaft falsch, nicht bei diesen Menschen.
Das sehe ich ganz ähnlich.Im Falle, dass es sie nicht gibt oder sie für den Patienten nicht valable Optionen sind, sollten wir ihm oder ihr dabei helfen, möglichst in Würde und mit den bestmöglichen Mitteln aus dem Leben zu scheiden. Über diesen letzten Willen dürfen wir meiner Meinung nach nicht verfügen.