Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Sa 13. Feb 2021, 13:15
Max Weber hat geschrieben : Sondern sie bedeutet etwas anderes: das Wissen davon oder den Glauben daran: daß man, wenn man n u r w o l l t e, es jederzeit erfahren k ö n n t e, daß es also prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbaren Mächte gebe, die da hineinspielen, daß man vielmehr alle Dinge – im Prinzip – durch B e r e c h n e n b e h e r r s c h e n könne. Das aber bedeutet: die Entzauberung der Welt. Nicht mehr, wie der Wilde, für den es solche Mächte gab, muß man zu magischen Mitteln greifen, um die Geister zu beherrschen oder zu erbitten. Sondern technische Mittel und Berechnung leisten das. Dies vorallem bedeutet die Intellektualisierung als solche.
An dieser Textstelle ist der Begriff "magisch" eindeutig erläutert. Es geht nicht um "magisch" im rhetorischen oder übertragenen Sinne, sondern um das, was es
für die (angeblich) "Wilden" gab, Mächte und Geister, die es mit magischen Mitteln zu beherrschen oder zu beschwichtigen galt. Es ist sinnlos, die ganze Zeit so zu tun, als stünde das dort nicht.
Du raffst es einfach nicht. Darum geht's in meinem Argument nicht.
Diese "Intellektualisierung" von der er da spricht hat einfach nicht die ganze Welt ergriffen (entzaubert). Das zu behaupten ist einfach falsch.
Diese "Auslöschung" des Magischen gibt es so nicht. Aus einigen Bereichen unseres Lebens haben wir das verdrängt und durch rationale Erklärungen (wie Weber sie anführt) ersetzt.
In anderen Bereichen ist es aber nach wie vor da. Nicht nur im "übertragenen Sinne". Wir glauben nach wie vor an Götter (lies es nach, wenn du mir nicht glaubst).
Und wir finden auch nach wie vor Gefallen an dem mystischen und unerklärlichen Wirken in UNS (im Subjekt).
Nicht weil wir der Wissenschaft ihre Erklärungen nicht glauben, sondern weil wir uns dieses Erleben einfach nicht nehmen lassen (
wollen!).
Es gibt, und wird es immer geben, ein Bedürfnis nach diesen Dingen.
Die Götter und Geister wirken in uns weiter.
Es liegt schon ein Irrtum darin zu glauben die "Wilden" hätten auf Geister zurückgegriffen einfach aus einer "Verlegenheit" heraus.
An die Stelle von Wissen tritt nach dieser Auffassung das Mystische (als Ersatz für "echtes" Wissen).
Aber das ist eine falsche Analyse des Menschen. Es geht dabei nicht nur darum was "Fakt" ist.
Fast könnte man sagen er (der Mensch) hätte "Spaß" daran sich die Welt (und vor allem auch sich selbst) mystisch vorzustellen.
Deshalb schafft er sich Räume in denen diese Dinge weiter existieren. Und aus diesen Räumen hält er die Intellektualisierung raus, er wehrt sie ab.
Nicht weil er es nicht besser weiß, sondern weil er das so
will., vielleicht aus einer Art Sehnsucht heraus.